Nachtdienst und Patientenzahl

tvogel

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18.12.2012
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Hallo Zusammen,

ich arbeite im einem Akutkrankenhaus, Innere Medizin - Patienten mit verschieden Krankheiten von Angina bis pAVK, mit viele gastroenterologischen Eingriffen(Polypabtragungen, Stentanlagen usw.), viele Demenzkranke, Sterbende, Alkoholiker usw.
Man versucht zur Zeit ab 24 Uhr eine Pflegekraft für 50 Betten Station allein zu lassen mit Begründung "du kannst Hilfe von anderen Stationen hollen". Früher war 1 Nachdienst für 40 Patienten zuständig, hat sich das geändert?
Mit freundlichen Grüßen
T.
 
Hallo,
es gibt keine gesetzliche Vorgabe, wieviele Patienten eine Pflegekraft zu versorgen hat, aber 50 Patienten erscheint mir schon sehr viel. Ich hatte zu Normalstationszeiten an die 40 Patienten alleine (auch Gastroenterologie) und das war damals auch nur möglich, weil wir keine Tabletten stellen mussten. Ich weiß ja nicht, was eure Aufgaben im Nachtdienst sind, aber ihr könnt da nur vor Ort intervenieren, wenn das nichts bringt, Präventionsanzeigen schreiben und hoffen, dass sich dann was ändert.
 
50 Patienten nachts alleine betreuen, finde ich dann doch zu viel.
Wir sind im moment nachts 3 Pflegekraft auf 38-41 Patienten. Und das ist schon viel, sodass man meist gerade so mit seiner Arbeit fertig wird. Sobald mehr wie ein "Zwischenfall" dazukommt, wirds mehr als knapp alle Patienten noch wirklich gut zu versorgen.
50 wüsste ich nicht wie ich das machen soll.

Klingt ja auch so als wäre ein Großteil der Patienten eher Pflegeaufwändig.

Wie sieht es denn auf anderen Stationen aus? Wenn ihr da Hilfe holen könnt müssen dort ja mehr Leute arbeiten. Einer kann seine Station ja nicht verlassen.
Mit welcher Begründung haben andere Stationen dann mehr Personal?

Es sollte frühstmöglich, also am besten sofort, was getan werden. Sofort mit PDL, evtl. Geschäftsführung das Gespräch suchen, dass es so nicht geht. Am besten auch gleich schon mal den Betriebsrat informieren und nachfragen.
Wenn ihr erstmal mit einer Pflegekraft nachts arbeitet und das ja "irgendwie" funktioniert wirds wahrscheinlich noch schwieriger mehr Personal zu bekommen, denn "es funktioniert ja auch so"
 
Ich arbeite im selben Bereich wie du (innere) mit identischen Krankheitsbildern, allerdings hab ich (bin alleine) nur 15 bis 20 Patienten zu versorgen,muss allerdings nachts auch diversen tätigkeiten nachgehen, zudem natürlich Tabletten richten..Also bei sovielen Patienten würd ich schnellstens das Gespräch mit der Obrigkeit suchen, Überlastungsanzeigen schreiben etc. Wenn nichts hilft n anderen Job suchen es seidenn du willst dich weiter selbst zerstören...
 
Bis 24.00h wärt Ihr also mindestens zu zweit? Schafft Ihr bis dahin alle patientenfernen Tätigkeiten? Oder wie wird der Nachtdienst sonst entlastet? Man kann ja nicht einfach eine Kraft abziehen und die Aufgabenverteilung nicht ändern.

Lassen sich die Klingelsysteme verschiedener Stationen zusammenschalten, so dass die Hilfe nicht ihre eigenen Patienten im Stich lässt?
 
50 Pat. alleine betreuen in der Nacht???. Also, ich finde dies völlig unverantwortlich seitens der Leitung oder Krankenhaus. Es ist sogar fast kriminell. Als Akut-Patient möchte ich da nicht liegen. Also, wenn ich das höre, kann ich nur den Kopf schütteln. Ich kann mir nur meine Vorredner anschliessen.
 
Tabletten richten hat man auch in Tagdienst verlegt; aber in der letzten meinen Nächten waren 47 Patienten, davon 12 bettlägerig (Lagerungs- und Inko...wechsel)+14 Dauerkathetern zum leeren, mehrere mit Fieber, 2 Patienten im Sterben, 47 Berichte schreiben+Infusionen und Spritzen richten.
 
Auf die anderen Stationen hat s weniger Patienten, aber nicht mehr Personal, und die dürfen Station verlassen, sind sogar verpflichtet dazu...
Ja ... Wenn man es versucht zu sagen, zweifelt die Leitung an deine Kompetenz und Belastbarkeit, "vielleicht sollst reduzieren?"
 
+14 Dauerkathetern zum leeren,...+Infusionen und Spritzen richten.
Da gibt es auf jeden Fall noch Potenzial, Arbeiten zu verschieben.

Ich lasse es mal dahingestellt, ob ich den Stellenschlüssel angemessen finde. 47 Patienten ist natürlich eine mächtige Zahl, für 2 Pflegekräfte allerdings auch nicht unbedingt ausreichend (wenn ich jetzt unsere Verhältnisse betrachte). So scheint es bei Euch ein Kompromiß zu sein, daß ihr nur 6 Std. alleine seid. Organisatorsich müßt Ihr Euch da natürlich drauf einrichten. Ich würde neben der Patientenbetreuung + des Pflegeberichtets GAR KEINE Aufgaben mehr in dem Zeitraum legen. Wir schaffen bei uns auch bis zu 40 Patienten mit etlichen Routinearbeiten, da liegt die Meinung mancher Leitung nahe, daß man auch 50 schafft, wenn man keine Routinearbeiten mehr erledigen muß.
Es ist natürlich maßgeblich von den Patienten abhängig. Nicht immer korreliert die Fallschwere mit dem Aufwand. Auf jeden Fall muß eine Regelung getroffen werden, woher man Unterstützung bekommt, wenn nachts Zwischenfälle sind... was macht man, wenn ein Patient eine Weglauftendenz hat, wenn jemand stürzt oder sich sonstwelche zeitaufwendigen Zwischenfälle ereignen.
 

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