Bubu-Maus, ich denke, diese Frage kann man pauschal nicht beantworten. Unsere Erfahrung ist: je mehr Berufserfahrung, desto einfacher ist das Einarbeiten in der ambulanten Pflege - logisch.
Frisch Examinierten oder Pflegekräften mit wenig Berufserfahrung und/oder langer Berufsabstinenz fällt es oft schwer, so sehr auf sich gestellt zu arbeiten.
Beispiel: Pat. ist schwindelig, RR 110/70, Puls 90, blass, schwankendes Gangbild - negiert sonstige Beschwerden, "es wird schon gehen- muss ja". Keine Angehörigen in der Nähe, kein weiterer Besuch heute geplant. Pat. möchte nicht, dass man den Arzt anruft. Soweit okay, typische Situation. In stat. Umgebung übergibt man das und/oder guckt selbst noch einmal nach dem Rechten.
In diesem Fall verlässt man in der amb. Pflege die Pat. mit einem unguten Gefühl. Man kann die PDL noch informieren, sich Rat holen, aber viel mehr bleibt einem nicht. Oder überredet man die Pat. jetzt doch aus dringlichem Grund, den Arzt darüber zu informieren, einen weiteren Besuch heute durch den Pflegedienst zuzulassen oder,oder ?
Diese Art Entscheidungen treffen zu können und auch das hierfür erforderliche "Standing" hat man (oft) erst mit etwas mehr Berufserfahrung (und manche auch nie

).
Das ist jedoch nur ein Erfahrungswert aus unserem Betrieb - bei uns kann und soll jeder erstmal mitfahren und dann in Ruhe entscheiden, ob er/sie so arbeiten kann und möchte. Bei uns ist es zudem so, dass jederzeit ich oder die Geschäftsführerin (auch KS) telefonisch erreichbar sind und ggf. auch ins Auto springen, um zu helfen.
Das Sich-Einstellen-müssen auf die sehr unterschiedlichen Lebensumstände fällt dem einen leichter, als dem anderen - Geschmackssache
Positiv nennen kann man die noch relativ entspannte Pflegesituation - man hat zwar nicht unbedingt viel mehr Zeit, aber diese am Pat. in der Regel ja weder von Telefon noch von Klingeln noch von sonstwem unterbrochen.
Für mich positiv: ich bekomme trotz Klinikabstinenz vieles zu sehen, man ist da fachlich nicht festgelegt, auch wenn es gewisse Schwerpunkte hinsichtlich internistischen/geriatrischen Erkrankungen, Wundmanagement und ggf. noch onkologischen Pat. gibt. (Während ich das gerade schreibe, denke ich sogar schon: stimmt gar nicht, das Bild ist heutzutage viel "bunter", z.B. bekommt man Pat. ja auch ziemlich frisch post-OP nach Hause, usw., usw.)
Am besten, man probiert es einfach mal aus
