Möglichkeiten nach nicht bestandenem Examen

judyh

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13.07.2025
Beiträge
5
Beruf
Azubi Pflegefachfrau
Akt. Einsatzbereich
Pädiatrie
Funktion
Auszubildende
Hallo zusammen,

Ich hatte vor meinem praktischen Examen schon ein Thema zu Examen und Prüfungsangst geöffnet. Jetzt ist mein Examen vorbei und es war, wie erwartet, einfach furchtbar. Ich war super chaotisch und habe ziemlich viele Fehler gemacht, einige davon meiner Meinung nach auch so gravierend, dass ich definitiv die Erwartungshaltung habe, nicht zu bestehen. Würde ich im Alltag so arbeiten, würde ich selbstständig den Beruf abgeben, weil ich mich als laufende Gefährdung sehen würde, z.B. habe ich ein Medikament gegeben und kontrolliert vorher, aber als mich die Mutter gefragt hatte, ob es wirklich die richtige Dosierung sei, habe ich "Ja" geantwortet, weil ich davon ausging das Stationsmedikament wurde von der PTA gerichtet und nicht das eigene, das eine andere Dosierung hat. Das war auch so, hätte aber auch nicht sein können, ich habe die PTA gefragt und sie hat es mir bestätigt, aber das haben die Prüfer nicht mitbekommen, also hätte es auch nicht besprochen sein können und damit habe ich offiziell ein nicht überprüftes Medikament gegeben. Auch sonst habe ich katastrophal gearbeitet, reflektiert habe ich auch noch kaum, weil ich schon so weinen musste, in der Dokumentation vieles vergessen, bei der Endübergabe konnte ich fast gar nichts mehr von mir geben, mein Gehirn war nur noch Nebel.

Meine Lehrkraft war zwar sehr wohlwollend und wird mir mit Glück möglicherweise noch eine Vier geben, aber die bewertet auch nur einen Teil, die Praxisanleitung ist zwar nett, aber durchaus auch streng und da erwarte ich eher eine fünf oder sechs, wegen Gefährdung, vor allem wegen der Sache mit dem Medikament. Das darf einfach nicht passieren und das weiß ich auch, deswegen würde ich ein Nicht Bestehen auch klaglos hinnehmen. Am Ende entscheidet ja auch die Regierung über das Protokoll und denen ist egal, ob ich mir Mühe gebe, wie ich sonst arbeite oder ob ich Prüfungsangst habe.

Ich weiß ich könnte noch eine Wiederholung machen, rein theoretisch. Aber ich weiß einfach auch, dass es das nicht besser machen wird, zumal ich dann ja noch weiß, dass das der letzte Versuch ist. Und ich will sowas Grauenhaftes nie wieder erleben. Meine Angst ist nicht einfach nur "ein bisschen aufgeregt". Es fühlt sich an, als würde ich an einer Klippe hängen und jemand bittet mich eine Medikamentenkapsel zu öffnen und wenn etwas Pulver daneben geht, reißt das Seil an dem ich hänge und dann ist die einzige Chance meinen Aufprall zu stoppen, dass ich im freien Fall die Pulverkörner einfangen kann. Es ist keine normale Nervosität, es ist irrational ja, aber es ist trotzdem einfach Todesangst. Und es hat mich schon all meine Kraft gekostet zu dieser einen Prüfung zu gehen. Ich hab den ganzen Nachmittag nur noch geweint und dann 12h geschlafen und heute im Frei auch nicht viel anderes gemacht.

Jetzt wäre meine Frage - welche Möglichkeiten habe ich danach noch in der Pflege / Medizin? Jemand hat mir mal erzählt, als MFA legt man die Prüfung an Puppen ab, das stelle ich mir deutlich machbarer vor. Kann man seine Ausbildung in einem anderen Bundesland als Pflegefachhelferin anerkennen lassen, wenn man zwei Jahre und die Zwischenprüfung erfolgreich abgeschlossen hat?
Ich bin zwar sehr traurig deswegen, weil Pflege einfach mein Traumberuf ist und ich ihn so gerne mache, ich genieße auch die restliche Ausbildungszeit, in der ich noch darin arbeiten darf, aber eine praktische Examensprüfung kann ich einfach nicht nochmal.

Liebe Grüße, Judy
 
Würde ich im Alltag so arbeiten, würde ich selbstständig den Beruf abgeben, weil ich mich als laufende Gefährdung sehen würde, z.B. habe ich ein Medikament gegeben und kontrolliert vorher, aber als mich die Mutter gefragt hatte, ob es wirklich die richtige Dosierung sei, habe ich "Ja" geantwortet, weil ich davon ausging das Stationsmedikament wurde von der PTA gerichtet und nicht das eigene, das eine andere Dosierung hat. Das war auch so, hätte aber auch nicht sein können, ich habe die PTA gefragt und sie hat es mir bestätigt, aber das haben die Prüfer nicht mitbekommen, also hätte es auch nicht besprochen sein können und damit habe ich offiziell ein nicht überprüftes Medikament gegeben.
Du machst Dich völlig verrückt .
Wenn das die Prüfer doch eh nicht mitbekommen haben, dann würde ich es auch nicht an die große Glocke hängen.


Jetzt wäre meine Frage - welche Möglichkeiten habe ich danach noch in der Pflege / Medizin? Jemand hat mir mal erzählt, als MFA legt man die Prüfung an Puppen ab, das stelle ich mir deutlich machbarer vor. Kann man seine Ausbildung in einem anderen Bundesland als Pflegefachhelferin anerkennen lassen, wenn man zwei Jahre und die Zwischenprüfung erfolgreich abgeschlossen hat?
y
Also m. W. besteht die Möglichkeit, nach bestandener Zwischenprüfung die Anerkennung als Pflegefachhelferin zu erhalten, das kommt aber auf Dein Bundesland an.
Siehe auch Pflegeberufegesetz
„Nach zwei Dritteln der Ausbildung ist eine Zwischenprüfung zur Ermittlung des Ausbildungsstandes vorgesehen. Den Ländern wird dadurch die Möglichkeit eröffnet, die mit der Zwischenprüfung festgestellten Kompetenzen im Rahmen einer Pflegeassistenz- oder -helferausbildung anzuerkennen.“

MFA - keine Ahnung. Aber das ist was ganz anderes Du müsstest da nochmal eine völlig neue Ausbildung machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du kommst in keiner Ausbildung ganz ohne Prüfungen aus und - meiner Ansicht nach noch viel wichtiger - auch nach einer Prüfung wirst du wahrscheinlich mal Fehler machen. Das ist schlichtweg menschlich und passiert uns allen. Aber wird es Dir gehen, wenn Du nach Deiner Prüfung, ob nun als Pflegefachkraft, Pflegehilfsperson oder MFA, einen Fehler machst?

Egal, wohin es Dich beruflich verschlägt: Du solltest Dir meiner Meinung nach unbedingt professionelle Hilfe suchen, um einen Umgang mit deinen Ängsten zu erlernen.
 
Du kommst in keiner Ausbildung ganz ohne Prüfungen aus und - meiner Ansicht nach noch viel wichtiger - auch nach einer Prüfung wirst du wahrscheinlich mal Fehler machen. Das ist schlichtweg menschlich und passiert uns allen. Aber wird es Dir gehen, wenn Du nach Deiner Prüfung, ob nun als Pflegefachkraft, Pflegehilfsperson oder MFA, einen Fehler machst?

Egal, wohin es Dich beruflich verschlägt: Du solltest Dir meiner Meinung nach unbedingt professionelle Hilfe suchen, um einen Umgang mit deinen Ängsten zu erlernen.
Ich weiß, dass Prüfungen zum Leben dazugehören. Aber bei schriftlichen und mündlichen Prüfungen habe ich nicht so ein Problem, nur bei praktischen. Und mit einer praktischen Prüfung an einer Puppe z.B. könnte ich auch besser umgehen, glaube ich, als wenn mir Menschen mit Klemmbrettern im Berufsalltag hinterherlaufen.

Und Fehler ja, sind mir bisher natürlich schon passiert, habe ich dann direkt angesprochen und behoben und es war noch nie etwas Gravierendes. In der Prüfung ist das einfach etwas anderes. Da mache ich nicht nur ein paar Fehler, wie Einwirkzeit nicht beachten oder bei der Doku etwas vergessen, mein Kopf ist komplett lahm gelegt und ich vergesse meinen eigenen Namen. Und so gut, gehe ich mit Fehlern auch nicht unbedingt um, ich schätze sie oft schlimmer ein, als sie sind und schäme mich sehr lange dafür, wenn mir einer passiert. Trotzdem gehe ich damit offen um, weil die Patientensicherheit an oberster Stelle steht und nur wenn der Fehler bekannt wird, kann man ihn managen.

Professionelle Hilfe nehme ich seit über einem Jahr in Anspruch und habe es schon mit vielen Ansätzen versucht, bisher leider mit kaum bis wenig Erfolg. Ich erwarte auch nicht, dass mir ein Internetforum ein Patentrezept gegen etwas gibt, wo selbst ein ausgebildeter Therapeut mit mir nicht weiterkommt. Ich würde mir nur Input wünschen, was es vielleicht für Alternativen gibt, im medizinischen Bereich zu bleiben. Pflege ist mein absoluter Traumberuf, aber bevor ich das Gesundheitswesen ganz an den Nagel hänge, wäre ich auch mit Ausweichberufen zufrieden, die es vielleicht gibt.

Danke auf jeden Fall für deinen Input :)
 
Du machst Dich völlig verrückt .
Wenn das die Prüfer doch eh nicht mitbekommen haben, dann würde ich es auch nicht an die große Glocke hängen.



Also m. W. besteht die Möglichkeit, nach bestandener Zwischenprüfung die Anerkennung als Pflegefachhelferin zu erhalten, das kommt aber auf Dein Bundesland an.
Siehe auch Pflegeberufegesetz
„Nach zwei Dritteln der Ausbildung ist eine Zwischenprüfung zur Ermittlung des Ausbildungsstandes vorgesehen. Den Ländern wird dadurch die Möglichkeit eröffnet, die mit der Zwischenprüfung festgestellten Kompetenzen im Rahmen einer Pflegeassistenz- oder -helferausbildung anzuerkennen.“

MFA - keine Ahnung. Aber das ist was ganz anderes Du müsstest da nochmal eine völlig neue Ausbildung machen.
Ja mehr als abwarten, wie die Bewertung ausfällt, kann ich eh nicht machen. Aber es knabbert sehr an mir und meine Gedanken kreisen ziemlich darum. Ich würde mich gerne weniger verrückt machen.

In welchen Bundesländern ist diese Regel denn so? Und gibt es die Möglichkeit eine Ausbildung von einem im anderen Bundesland anerkennen zu lassen?
 
Es gibt (noch) 27 verschiedene Gesetze, die die Ausbildung zur Pflegeassistentin regeln. Aber zumindest bei den mir bekannten davon ist eine praktische Prüfung auch dort Pflicht.

Prüfungen an Puppen gab es während der Covid Pandemie zum Teil auch in der Pflege. Aber die Pandemie ist vorbei.
 

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