Ministerin Schröder tritt ins Fettnäpfchen

Joerg

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Das Zitat von Frau Schröder in diesem Bericht ist ja wohl mal wieder die Härte und zeigt, dass diese Frau keine Ahnung hat.

Quote für die Pflege?: Schröder wirbt um Männer - n-tv.de

Quote für die Pflege?Schröder wirbt um Männer

Für die Frauenquote kann sich Familienministerin Schröder nicht begeistern, stattdessen beschäftigt sie sich lieber mit der Berufswelt der Männer. Das starke Geschlecht sei in der Pflege völlig unterrepräsentiert, bemängelt die CDU-Politikerin und kündigt Gegenmaßnahmen an.
Als Zivildienstleistende konnten viele junge Männer Erfahrung in der Pflege sammeln.



Bundesfamilienministerin Kristina Schröder will mehr Männer in Pflegeberufe holen. Bisher arbeiteten fast ausschließlich Frauen in den Pflegeberufen, beklagte die CDU-Politikerin in der "Passauer Neuen Presse": "Wir müssen mehr Männer für den Pflegeberuf begeistern." Gerade männliche Pflegebedürftige wollten gerne auch von Männern gepflegt werden. Sie setze darauf, dass der neue Bundesfreiwilligendienst dazu beitrage, Männer an die Pflegeberufe heranzuführen
"Gerade solche aus bildungsfernen Schichten, die wegen schlechter Zeugnisse den Einstieg nicht geschafft hätten", könnten in Pflegeberufen unterkommen, sagte Schröder. Wer sich als Pflegehelfer bewähre, solle künftig "unabhängig von den Schulnoten die Chance erhalten, sich zum Altenpfleger weiterbilden zu lassen".
Schröder warnte, "dass in zehn Jahren mindestens 100.000 Pflege-Fachkräfte fehlen werden". "Da werden wir gegensteuern", kündigte sie an und verwies auf ein Maßnahmenpaket, das das Gesundheits- und das Arbeitsministerium derzeit zur Aufwertung des Pflegeberufs entwickelten und in Kürze vorlegen wollten. "Wir wollen die Pflege als Beruf attraktiver machen und Bewerbern ein breiteres Tätigkeitsfeld und mehr Wechselmöglichkeiten eröffnen", erklärte die Ministerin.


Vieleicht sollte sich die Dame mal überlegen wieso so wenig Männer in der Pflege sind, anstatt die Pflege gleich mal wieder als Dummenberuf den jeder machen kann abzustrafen!
:wut:
 
Hallo was regst du dich auf,

dass diese Frau keine Ahnung hat.
Hat das irgendwer schon irgendwo mal behauptet.

Bei der nächsten Wahl ist sie wieder weg - spätestens.
 
Lol, na das stimmt doch mit der Meinung der Regierung überein, dass man nicht mehr als nen Hauptschulabschluss braucht um in der Pflege zu arbeiten. Oder dass man Arbeitslose doch einfach ins Pflegeheim schicken kann. Schwupps, ist der Pflegenotstand weg - ist doch toll! :wut:
 
Leider kann ich mich darüber wieder schrecklich aufregen.
Was geht den nur im Köpfchen der Dame vor?
 
Hallo

Okay, sie hat sich unglücklich ausgedrückt, das ist wahr. Aber sie stellt die Pflege nicht als Dummenberuf hin. Sie sagt nur, dass mehr Menschen der Einstieg erleichtert werden müsse. Und damit hat sie prinzipiell nicht ganz unrecht.
Und nur weil jemand zu einer bildungsfernen Schicht stammt ist er gleich dumm? Okay. Diese Aussage ist ja mal mindestens genau so unglücklich, wie die der Ministerin.
 
Aber das ist doch die Aussage der Ministerin?
 
Ist der Pflegenotstand denn nur durch zu harte Einstiegskriterien verursacht?
Nicht jeder "Bildungsferne" möchte unbedingt im Pflege.
 
Hallo

Natürlich möchte das nicht jeder. Aber es gibt einige, die in allen Belangen dazu in der Lage wären, denen es aber nur am richtigen Abschluss fehlt. Diese Menschen sollten dafür entdeckt werden.
Das Auflockern der Einstiegskriterien ist ja auch nur eine Maßnahme. Es steht außer Frage, dass das Berufsbild als Pflege wieder attraktiv gemacht werden muss.

Claudia schrieb:
Aber das ist doch die Aussage der Ministerin?

Kann ich nicht entdecken, dass sie das sagt. (Falls dieser Satz auf mein Posting bezogen war)
 
Naja Indy, dazu muss man sagen, dass jeder der nur Hauptschulabschluss hat, ja trotzdem in D die Möglichkeit hat in die Pflege zu kommen. Dazu macht man dann zuerst die Krankenpflegehilfe, und danach steht einem nichts mehr im Weg auch die GuK-Ausbildung zu machen.
Und so finde ich es auch eigtl ganz gut.
Und jemand der "aus einer bildungsfernen Schicht" kommt und "schlechte Zeugnisse" hat, um was für Menschen geht es denn da? Nicht um "dumme Menschen", das würde ich jetzt auch nicht sagen.
Aber ich stell mir dabei Schüler vor, die die meiste Zeit geschwänzt haben und deren Hauptberufswunsch "Hartz IV" ist. Mag polemisch klingen, aber wen könnte die Ministerin denn sonst meinen? Willst du jemanden in deinem Team haben der in der Schule sehr faul war und der in die Pflege geht, weil ihn sonst keiner nimmt? Also ich ehrlich gesagt nicht. Und jemand der fleißig ist hat auch jetzt schon die Möglichkeit.
Deshalb sehe ich die Aussage der Ministerin eindeutig als Herabwürdigung unseres Berufes, für den ja scheinbar jeder gut genug ist. Frei nach dem Motto "Waschen kann doch jeder".
 
Hallo

Ich sag ja nicht, dass jeder in der Pflege anfangen soll, der es gern möchte. Ich bin nur dafür, dass im Einzelfall entschieden wird, ob ein Bewerber trotz fehlender formaler Voraussetzungen das Zeug dazu hat.
Was mir auffällt: Hier wird der Ministerin vorgeworfen, dass sie die Fähigkeiten der Pflegenden herabwürdigt. Gleichzeitig geht man aber davon aus, dass die bildungsferne Schicht "dumm" ist und eher auf Hartz IV aus ist.
Ich verstehe zwar, was ihr damit meint und kann es auch nachvollziehen, aber es klingt genau so verallgemeinernd wie die Aussage von Frau Schröder.
 
Meiner Meinung nach sollten sich die Politiker mal lieber Gedanken darum machen, WARUM so wenige in die Pflege möchten?? Vielleicht weil die Schichten sehr lang sind und auch körperlich häufig nicht ohne sind. Trotzdem ist es ein wundervoller Beruf. Aber ich denke niemand kann abstreiten, dass gerade im Gesundheitssystem an allen Ecken und Kanten gespart wird. Nicht zuletzt auch in der Pflege... Vllt sollte man an der Stelle mit den Änderungen beginneb;)
Setzte man das Politikergehalt etwas herunter, kürze man ihnen den "Dienstwagen";-) Und schon habe man Geld für das Gesundheitswesen:-)
Bitte jetzt nicht wörtlich nehmen, aber ich finde, es muss sich eine Menge ändern... Wenn ich in unser Nachbarland hinüberschaue(nach Holland), dann muss ich sagen *NEID*. Dort sieht das Gesundheitswesen vieeel besser aus! Dort ist das Ganze irgendwie viel besser organisiert...
 
Hallo

Bin gespannt, was Philipp Rößler in diesem "Jahr der Pflege" alles auf die Beine stellt, in Zusammenarbeit mit den Kollegen van der Leyen und Schröder.
 
Hallo

Bin gespannt, was Philipp Rößler in diesem "Jahr der Pflege" alles auf die Beine stellt, in Zusammenarbeit mit den Kollegen van der Leyen und Schröder.

Das will ja gar net wissen. So wie diese Regierung bislang an das Thema Gesundheitsreform ran gegangen ist, kann da nichts gescheites bei rum kommen.
 
Wenn ich in unser Nachbarland hinüberschaue(nach Holland), dann muss ich sagen *NEID*. Dort sieht das Gesundheitswesen vieeel besser aus! Dort ist das Ganze irgendwie viel besser organisiert...

hallo Bina,
das trifft sich, daß du offensichtlich Informationen hast, WIE es denn in unserem Nachbarland aussieht.
Gerade gestern flatterte die neueste Ausgabe von "Die Schwester-Der Pfleger" ins Haus und ich guck mir immer mal wieder die Stellenangebote an.

Unter anderem ist aktuell eine Suchanzeige drin, daß dringend Fachkräfte gesucht würden in Holland. Angepriesen wurde der Steuervorteil.
Ein paar Seiten weiter war (zum x-ten Mal) eine Suchanzeige geschaltet nach Personal , welches in skandinavischen Ländern arbeiten möchte. Das Baltic Training Center in Rostock ist für die "Rekrutierung" (schreiben die selber da so rein) zuständig, behilflich bei Wohnungssuche, Sprachkurs wird gemacht usw.usf.

Was ich nicht verstehe, ist WARUM es diese Länder (im Übrigen auch die Schweiz und Österrreich) nicht schaffen, aus ihren eigenen Beständen an Einheimischen und in der Pflege so toll ausgebildeten Menschen genügend Pflegepersonal zu rekrutieren (oder zu halten)?

WO also ist der Haken?
Daß der Lebensunterhalt in Skandinavien sehr teuer ist und auch der Schnaps nicht billig, weiß ich selber und rechtfertigt natürlich alleine schon ein höheres Lohnniveau.
Daß ein akademischer Ausbildungsweg nicht zwangsläufig mehr Qualität bedingt, davon bin ich auch mehr als überzeugt und stellt sich für mich hierbei nicht in den Mittelpunkt der Frage.


Warum also müssen all diese Länder teures Personal aus dem Ausland kommen lassen?
  • Kriegen die Ausländer doch weniger Gehalt als die Einheimischen und sind damit letztendlich doch auch billiger?
  • Haben die zuwenig eigene Leute, die in der Pflege arbeiten wollen?
  • Ist es doch nicht so toll mit dem Ansehen des Pflegeberufs in Holland oder Dänemark?
  • Ist die Fluktuation auch in diesen Paradies-Ländern auch ähnlich hoch wie in Deutschland?
  • Will keine Schwedin oder kein Schweizer eine anstrengende Ausbildung durchhalten und letztendlich doch den Hinternputzer abgeben?
Immer wieder höre ich nur von den goldenen Zuständen im Ausland? Was genau ist es denn? Und warum kommen Leute doch wieder zurück?
Wäre super, wenn ein paar ihre Erfahrungen mal zum Besten geben könnten?!
 
So, den Beruf will sie attraktiver machen. die Frau Schröder.

Und wie macht man das?

Klar. Indem man die ganzen Deppen aus bildungsfernen Schichten mit schlechten Zeugnissen da rein steckt ... also genau die Leute, die man sich als Kollegen wünscht und wo jeder sagt: "Oh ja, so einer will ich auch sein".

Ordentliche Bezahlung, geregeltes Frei und anständige Arbeitsbedingungen hingegen sind wirkungslos. Braucht man gar nicht erst zu versuchen.
 
Denke auch, daß sich Frau Minister sehr unglücklich ausgedrückt hat.....
Aber ganz davon abgesehen, es wäre schon schön wenn mehr Männer in der Pflege arbeiten würden..... Ältere Herren äußern oft den Wunsch danach von einem Mann versorgt zu werden.
Wir hatten mal einen prima Pfleger der nur gegangen ist weil er einfach zu wenig verdiente um eine Familie zu gründen......
Und ich denke auch, daß es nicht unbedingt auf den Schulabschluß ankommen sollte. Sondern darauf wie man mit Menschen umgeht........
 
Und ich denke auch, daß es nicht unbedingt auf den Schulabschluß ankommen sollte. Sondern darauf wie man mit Menschen umgeht........

Ja eben und das kann dann ganz schön nach Hinten losgehen, wenn man alle Langzeitarbeitslosen auf Pfleger umschulen will - die armen Patienten...
 
Hallo Polly,
wenn Du einmal eine tolle examinierte mit Note 1 erlebt hast, die geheult hat weil sie eine Pampers wechseln mußte.....
dann weißt Du, daß der Schuß IMMER nach hinten losgehen kann!!!
Oder Leute die einfach nicht den Draht zu alten Menschen haben und diese anfauchen weil sie nicht mehr so schnell können.......
Ich denke halt einfach, daß man Menschen eine Chance geben kann:
WENN SIE WIRKLICH INTERESSE HABEN.
Und wenn nicht....jeden kann man entlassen.......
Auch gleich am Anfang.
 
@Smaragd- du hats recht, um IKH zu wechseln, zu füttern und zu waschen braucht man keine besondere Ausbildung. Das machen net selten völlig Ungelernte wie FSJler und Zivis. Der Bildungshintergrund ist hierfür wirklich net so wichtig sofern der Wille vorhanden ist.

Wenn es aber um mehr geht, dann sollte schon ein gewisser Bildungshintergrund vorhanden sein. Pflegediagnostik und Pflegeplanung braucht mehr als das Ausfüllen von Skalen und das Abarbeiten diverser Standards.

Elisabeth
 
Hallo Polly,
wenn Du einmal eine tolle examinierte mit Note 1 erlebt hast, die geheult hat weil sie eine Pampers wechseln mußte.....
dann weißt Du, daß der Schuß IMMER nach hinten losgehen kann!!!
Oder Leute die einfach nicht den Draht zu alten Menschen haben und diese anfauchen weil sie nicht mehr so schnell können.......
Ich denke halt einfach, daß man Menschen eine Chance geben kann:
WENN SIE WIRKLICH INTERESSE HABEN.
Und wenn nicht....jeden kann man entlassen.......
Auch gleich am Anfang.

Hi Smaragd,
da hast du auf jeden Fall Recht! Ich könnte mir nur vorstellen, dass es nach Hinten losgehen kann, wenn man Leute in die Pflege drängt, die da vielleicht überhaupt nicht hinwollen oder menschlich nicht geeignet sind, eben wie du gesagt hast, keinen Draht zu den Menschen haben. Wenn sie wirklich Interesse haben und lernfähig sind, ist das was ganz anderes und eine gute Sache.