Mich verläßt gerade der Mut, nach langer Zeit im Altenheim wieder ins Krankenhaus?

eva 66

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Ich habe vor ca. 20 Jahren mein Krankenpflegeexamen gemacht , habe dann ein paar Jahre auf der Unfallchirurgie gearbeitet und arbeite jetzt schon seit über 12 Jahren in der Altenpflege im Nachtdienst, wegen meiner Kinder. Schon lange habe ich den Wunsch wieder im K.H. zu arbeiten und ich habe mich da jetzt beworben. Jetzt habe ich nächste Woche dort ein Vorstellungsgespräch.
Darüber bin ich so froh, ich war mir nicht sicher, ob man nach so einer langen Pause im K.H. noch eine Chance hat, reinzukommen.
Jetzt verläßt mich doch der Mut und ich bin so am Zweifeln, bin ich dem ganzen gewachsen, ich hab so ne Angst. Nicht unbedingt vor dem Vorstellungsgespräch, da bin ich gut vorbereitet, vor allem fachlich, hab mich immer weitergebildet, da weiß ich sehr viel.
Aber ich hab Angst, vor der Hospitation, muss ich bestimmt machen, nach so einer langen Zeit. Was denken denn die Kollegen, denn die praktische Erfahrung fehlt mir, Transfusion fertig machen, Magensonde legen u.s.w. Das habe ich ewig nicht mehr gemacht. Blut abnehmen kann ich auch nicht. Habt ihr auch schon so neue Kollegen wie ich bekommen, die lange aus dem Beruf draußen waren ? Wer soll einem das alles beibringen, man fühlt sich dann doch wie ein Schüler. Wollen die Kollegen so eine neue Mitarbeiterin ?
Sorry, ist etwas lang geworden. Was meint ihr dazu?
glg eva
 
Die Arbeit im Krankenhaus ist doch kein Hexenwerk. Die Sachen hast Du ruck-zuck wieder drauf.
Blutabnehmen ist bei uns ärztliche Tätigkeit, aber auch das hat man, mit ein wenig Übung, schnell gelernt.

Trau Dich! :cheerlead:
 
Hallo Eva!
Keine Sorge, nach einer Einarbeitungszeit wirst Du schnell wieder auf dem Laufenden sein.
Ich habe auch nach ein paar Jahren Kinder-Pause, im Altersheim mit NW wieder angefangen. Ich habe es allerdings nur 2 Jahre ausgehalten und mich dann wieder im KH beworben und dort auf der Bauchchirurgie als NW angefangen.
Nach der Einarbeitung im Tagdienst bin ich dann nur in der NW gewesen, ich bin froh, daß ich es gemacht habe.
 
Hallo,

wenn du auch in einigen Sachen nicht mehr so fit sein solltest, ist das nichts, womit Du nicht fertig werden kannst.

Es ist keine Schande zu sagen, daß man so lange nicht mehr mit diversen Sachen gearbeitet hat und sie deswegen nicht mehr aus dem FF beherrscht.

Du wirs eingearbeitet werden und die Dinge werden Dir auch wieder ins Gedächtnis kommen.

Wenn jemand lange in der inneren gearbeitet hat, kann der auch nicht gelich wieder alles, was auf einer chirurgischen Station anfällt.

Du machst das schon :daumen:
 
Ich habe eine Kollegin bekommen, die nach 20 oder mehr Jahren im OP auf Normalstation gewechselt hat. Natürlich hatte sie fachliche Lücken, vieles war neu, vieles war in der Versenkung verschwunden. Sie hätte sich das zweifellos alles wieder draufarbeiten können - aber sie kam nicht damit zurecht. Jahrelang war sie die Fachkraft gewesen. Jetzt war sie auf einmal wieder in der Position der Frischexaminierten. Und das hat sie nicht verkraftet.

Sie hat mit solchen Machtspielchen auf dieses Manko reagiert, dass sie das Ganze in einer beruflichen Katastrophe endete. Sie hat schließlich gekündigt und eine neue Stelle außerhalb der Pflege gefunden. Innerhalb der Probezeit sich der neue Arbeitgeber von ihr getrennt; offensichtlich konnte sie dort auch nicht damit umgehen, bei Null anfangen zu müssen.

Ich will Dir keine Angst machen, aber was der Statusverlust von der Expertenstufe zum fortgeschrittenen Anfänger mit einem selbst anstellt, ist nicht zu unterschätzen. Wichtig ist, dass Du Wissenslücken weder als menschliche Schwäche deinerseits auffasst - denn die kannst Du füllen - noch dass Du konstruktive Kritik persönlich nimmst.

Ich glaube aber, der Unterschied zwischen Alten- und Krankenpflege ist nicht so fundamental wie der zwischen Station und OP.
 
Danke, das macht mir Mut. Aber wie würdet ihr über so eine neue Kollegin denken, bei dem ganzen Stress im Krankenhausalltag. Ich soll was machen und sag dann das habe ich lange nicht mehr gemacht, das kann ich nicht. Ich denk mir , die PDL sagt der Station da fängt eine neue Kollegin an, die war lange aus dem K.H. Alltag draußen u.s.w. Und ich stell mir vor, was die denken. Ich weiß ich übertreibe jetzt etwas.
Dass ich dann wieder, ich sag mal "Anfänger" bin, damit kann ich umgehen, darüber bin ich mir im Klaren. Die Lücken habe ich ja irgendwann aufgeholt . Zuerst wollte ich mich ja nur auf der Geriatrie bewerben aber ich denke, andere Fachrichtungen würde ich auch machen. Außer Intensiv, das natürlich nicht.
Mal sehen, was die frei haben, ich habe mich initiativ beworben.
 
Wenn Du die Stelle bekommst, stell Dich den Kolleginnen vor. Vielleicht schon vor dem eigentlichen Start auf Station (du hast ja sicher Kündigungsfristen und kannst nicht sofort anfangen, oder?) Eine gute Gelegenheit ergäbe sich z.B. bei der Stationsbesprechung. Mach doch der Leitung diesen Vorschlag.

Dann erzähl kurz von Dir und sprich ruhig an, dass Du manches schon lange nicht mehr gemacht hast. Sag, dass Du selbstverständlich darum bemüht bist, schnell wieder aufzuholen, aber bitte um Verständnis, wenn Du nicht sofort alles kannst. Ich denke, jeder kann sich in Deine Situation hineinversetzen, und wenn die Kollegen gleich wissen, mit wem sie es zu tun haben, gibt es auch weniger Missverständnisse.

In "Die Schwester Der Pfleger" 02/11 ist ein guter Artikel zum Thema "Start im neuen Team".
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich wünsche Dir viel Erfolg und möchte Dir sagen, daß ich mich über eine neue Kollegin immer freuen würde.

Es geht einem auch innerhalb der Kliniken so, daß wenn man ein neues Fachgebiet bekommt, dann muß man sich eben dort ersteinmal einarbeiten.
Solange der Wille, da ist daß der neue Kollege alles nötige erlernt, finde ich das überhaupt nicht schlimm und habe sogar sehr viel Freude daran dem neuen Mitarbeiter zu helfen sich zurecht zu finden.
Was aber niemals kommen darf, ist der Satz:" Das brauchst Du mir nicht zeigen, das vergesse ich sowieso wieder."
In dem Moment schwillt meine Halsschlagader an, wei lich mich frage, wer diese Aufgaben denn machen soll, wenn die entsprechende Schwester das sowieso wieder vergißt und deshalb nicht für nötig hält etwas zu lernen.
Ich wäre bereit dasselbe 100 mal zu zeigen, bis der neue Mitarbeiter das selbstständig kann. Gegen nicht lernen wollen, ist man leider machtlos.

Hört sich wirklich abwegig an, dieser Satz, nicht wahr?
Ich hab ihn aber bei den letzten 3 Mitarbeitern mindestens 2-3 mal gehört und dan hab ich auch keinen Lust mehr anzuleiten und einzuarbeiten, obwohl das bei uns die Aufgabe, der Praxisanleitung ist.

Noch schöner ist es, wenn der neue Mitarbeiter fröhlich ist, auf die neuen Kollegen zu geht und ernsthaft Freude am Arbeiten hat.
Allerliebste Grüße Fearn
 
Genau wie Claudia es vorgeschlagen hat, habe ich es vor 2 Jahren auch gehalten. Nur Mut!!! Ich war auch 4 Jahre aus dem KH. Das kommt alles wieder! Sogar Blut abnehmen haben sie mir beigebracht, weil ich es nicht konnte. DU SCHAFFST ES!!!
 
Trau dich !
Ich bin gerade selbst in der gleichen Situation.... Habe 12 Jahre auf der Geburtshilfe gearbeitet. In den letzten 2-3 Jahren kam in mir sporadisch immer wieder der Wunsch nach was "handfestem" hoch. Vor zwei Monaten hab ich dann eine Gelegenheit beim Schopf gepackt und bin in die Notaufnahme gewechselt.......

Die TOTALE Umstellung sag ich Dir, aber es hat sich gelohnt.
Meine neuen Kolleginnen sind superlieb und geduldig, erklären alles immer wieder, auch wenn ich mal wieder auf der Leitung steh.
Ich geh wieder mit Freude und Neugierde arbeiten und bin glücklich es gewagt zu haben.
Der Aspekt, wie man selbst damit klarkommt wieder Anfänger zu sein ist jedoch nicht zu verachten....
Manchmal muß ich mir wirklich selbst sagen, dass ich nicht zu blöd bin sondern bisher einfach andere Sachen gemacht hab und andere Dinge weiß. Ich frag halt ständig wieso, weshalb warum und freu mich über kleine Dinge, die mir gelingen oder die ich jetzt weiß.
Ich denke, in 6 Monaten ist es schon besser und in einem JAhr weiß keiner mehr, dass ich "die Neue" bin.

Aller Anfang ist halt schwer, aber ich empfinde es nach über 20 Berufsjahren als Herausforderung, die mir riesig Spaß macht.

Alles Gute
Malu68
 
Bin in ähnlicher Situation, habe 13 Jahre Pflegeheim hinter mir u. fange jetzt ganz neu in der Dialyse an. Habe 1 Tag probe gearbeitet u. gemerkt ich muß von ganz vorn anfangen zu lernen. Aber gerade das reizt mich total, bin sehr motiviert. Und das neue Team gab mir klar zu verstehen, wenn ich lernen will, werden sie mich auch unterstützen.
 
hallo

tröste dich, bei mir ist es umgekehrt

nach 21 Jahren Zentralambulanz bin ich jetzt Teilzeit im Altenheim gelandet

ich war eine gute Ambulanzschwester, sage ich jetzt einfach mal, denn das Echo der Ärzte und Kollegen war so

aber im Altenheim kam ich mir vor wie eine Anfängerin, plötzlich zählten ganz andere Werte

außerdem hatte ich in der Ambulanz bis 2008 nie etwas über Pflegeanamnese oder Pflegeprozessplanung gehört

wenn du willig bist und lernen möchtest, wird das schon klappen......

mach dir mal da keine Sorgen

natürlich kannst du auf biestige Kollegen treffen, die ignorier einfach und halte dich an die, die du magst....

viele Grüsse
Bully
 
Vielen lieben Dank, jetzt geht es mir schon besser. Hoffentlich bekomme ich so tolle Kollegen, wie ihr es seid !!!!
Also ich habe mir dieses Ziel gesetzt, wieder im K.H. zu arbeiten. Und ich werde voll motiviert sein. Ich werde es schaffen, das weiß ich jetzt.
Vorausgesetzt ich werde eingestellt, muss ja erst mal das Vorstellungsgespräch hinter mich bringen, bin deswegen auch etwas nervös. Man weiß ja nie, welche Fragen kommen.
glg eva
 
Und ich werde voll motiviert sein. Ich werde es schaffen, das weiß ich jetzt.

:hicks: Genau das ist die richtige Einstellung! Es wird nicht immer eitel Sonnenschein sein und du musst auch viel lesen und fragen, aber es ist machbar!!
 
Das Vorstellungsgespräch habe ich hinter mir, es lief sehr gut, ich kann dort anfangen!!!!.Bin ich froh!!! Ich hatte mich so toll vorbereitet, hätte ich mir sparen können.
Ich habe auch schon hospitiert , es lief besser, als ich gedacht habe. Das Team ist super, waren alle sehr nett . Aber für die Pflege von den Pat. ist leider wenig Zeit, da wird aus zeitmangel ein Katheter gelegt, da musste ich erst mal schlucken. Ist das üblich? Ich glaube, ich muss mich da ganz schön umstellen.
glg eva
 
hallo

na also ...... geht doch:hicks:

jaja die Denkweisen sind unterschiedlich......

aber das wirst du alles feststellen........ und lernen

es wird überall nur mit Wasser gekocht

viele Grüsse
Bully
 
hallo

ich möchte euch erzählen, wie der Wiedereinstieg bis jetzt gelaufen ist.
Ich hatte ja die meiste Angst vor den medizinischen Dingen, wie Infusionen, geräte u.s.w. aber völlig umsonst, denn das habe ich schnell wieder gelernt , und auf der Station werden auch Chemos durchgeführt. das alles kann ich schon ganz gut.
Aber alles andere die verschiedenen Untersuchungen, die ambulanten Pat. eben alles drum herum ,das fällt mir schwer. Ich kann mir nicht alles gleich merken, muss mehrmals fragen, weil ich manches wieder vergessen habe. Es ist alles sehr umfangreich. Ist das denn überall so ? Manchmal denke ich ,ich schaffe das nicht, ich kann mir das nicht alles merken. Ich komme mir manchmal wie eine Schülerin vor.
Aber dann denke ich wieder daran, was ich schon alles gelernt habe.
Ich werde auf jeden Fall nicht aufgeben, denn es war die richtige Entscheidung und mir macht die Arbeit trotz allem Spaß.

glg eva
 
Ach was, wir fragen uns auch immer gegenseitig was. Man kann nicht alles wissen. Schön weiter machen!!! :)
 

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