Mein Traumberuf - aber es ist so aussichtslos...

Sbrin

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Hallo,

ich bin neu hier und im Zuge einer verzweifelten Suche nach einem Ausbildungsplatz zur Krankenschwester auf dieses schöne Forum gestoßen. Vielleicht könnt ihr mir irgendwie weiterhelfen, denn ich bin kurz davor, die Flinte ins Korn zu werfen :(.

Nun aber etwas zu meiner Situation:
Ich bin 25 Jahre alt, habe zwei Kinder (4 Jahre und 15 Monate) und suche schon seit Jahren eine Ausbildungstelle zur Krankenschwester. Mein total verkorkster Lebenslauf und meine Familiensituation (zwei kleine Kinder) scheinen diese Suche nicht gerade zu begünstigen.

Vor sieben Jahren (mit 18 ) hatte ich eine Ausbildung zur Krankenschwester angefangen. Diese endete jedoch noch in der Probezeit. Damals bin ich gerade von zu Hause ausgezogen und das gleich in eine 170km entfernte Stadt. Durch diese Umstellung und das Heimweh konnte ich mich schlecht auf die Ausbldung konzentrieren, so dass ich gekündigt wurde. Das ist schon das erste große Hindernis. Mein restlicher Lebenslauf ist ebenfalls total durcheinander, da ich immer wieder befristete Einstellungen und Aushilfstätigkeiten hatte. Dadurch krönen "zig" Arbeitsstellen meinen Lebenslauf, welche den Eindruck vermitteln, ich sei Sprunghaft. Dem ist aber nicht so, wie gesagt, es waren alles befristete Einstellungen. Leider kann ich diese Dinge in einem persönlichen Vorstellungsgespräch auch nicht gerade rücken, denn zu eben diesem kommt es gar nicht erst.

Mein Zeugnis ist nicht gerade schlecht (FOR, Realschulabschluss, mit der Note 2 in allen Hauptfächern), jedoch macht sich eine 6 in Sport nicht gerade toll und eine 5 in Chemie ebenfalls nicht :-((

Meine Kinder wären in der Zeit der Ausbildung gut versorgt. Die Große geht in den Kindergarten und der Kleine ist bei der Tagesmutter. Mein Mann hat geregelte Arbeitszeiten, so dass ich sogar Überstunden machen kann und mich voll und ganz auf meine Ausbildung konzentrieren kann. Schichtdienst und Nachtschicht wären somit ebenfalls kein Problem. Aber auch dieses kann ich den entsprechenden Pflegeschulen nicht erklären, wenn ich gar nicht erst zum Vorstellungsgespräch eingeladen werde. Auch erschwerend hinzu kommt, dass ich MS habe (milder Verlauf ohne Behinderungen) und in so ziemlich jedem Krankenhaus in unserer Umgebung schon einmal deswegen vorstellig war. Ich bin mir nicht sicher, aber ich habe die Vermutung, dass evtl. Krankenunterlagen verglichen werden könnten.

Soweit zu meinen negativen Eigenschaften. Aber ich kann auch mindestens genau so viele positive Eigenschaften vorweisen. Ich habe mich privat ständig weiter gebildet, so dass ich über ein relativ fundiertes Grundwissen verfüge.

Nun meine Frage an euch:
Was kann ich tun, damit sich mein Traum von der Ausbildung zur Krankenschwester doch noch erfüllt? Mein großes Problem ist halt, dass ich nieee zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werde. Dieses brauche ich aber unbedingt, um meine Lage zu erklären. All das kann ich ja schlecht in die Bewerbung rein schreiben.

Ich weiß echt nicht mehr, was ich machen soll. Es scheint mir alles so aussichtslos und je älter ich werde, desto schwieriger wirds :-(

Vielleicht könnt ihr mir Tips geben?
 
versuch doch einfach in deiner bewerbung klar zu machen wie wichtig dir diese ausbildung ist udn heb eben ganz besonders die positiven seiten hervor...vielleicht kannst du ja auch einen erklärenden satz einbrinegn warum in deinem lebenslauf so viele tätigkeitswechsel stehen, es muss ja nicht zwangsläufig schlecht sein bei vielen verschiedenen gearbeitet zu haben,jedenfalls kannst du behaupten etaws getan zu haben :anmachen: und dann musst mal schauen es gibt ja immer wege die bewerbung ganz individuell zu getalten so dass sie hervorsticht und nicht mit der masse untergeht...ich glaub viel mehr kann ich auch nicht helfen,ahja was bei mir immer gut ankam war die bewerbung persönlich vorbei bringen,naja des geht halt nur wenn die kliniken auch in der nähe sind :verwirrt:

ich drück dir die dauemn dass du des noch hinkriegst...glaub aber fest daran :wink:

lieben gruß
jessi
 
Hallo,
ich würd auch in den Bewerbungstext schreiben, dass die vorherigen Tätigkeiten immer nur befristet waren. Es hat bei uns in der Ausbildung auch Leute gegeben, die davor andere Tätigkeiten hatten und einen nicht so perfekten Lebenslauf. Vielleicht probierts Du es auch noch an kleineren Schulen, die vielleicht nicht so viel Bewerber haben wie große (Uni-) Kliniken.

Ach, noch was: Wie schauts mit Praktikas aus? Hast Du da welche gemacht? Das macht sich immer gut, eventuell auch Beurteilungen dazulegen!
 
Ich wuerde sagen, Du packst
  • die Sache mit den befristeten Arbeitsplatzverhaeltnissen und
  • die Tatsache, dass die Betreuung Deiner Kinder komplett abgesichert ist
in jeweils einen kurzen Satz gleich mit in die Bewerbungsunterlagen. Musst ja nicht viel „drumrum“ schreiben, sondern eben nur kurz darauf eingehen. Genauer koenntest Du es immer noch hinterher erklaeren, hast Du ja auch schon ueberlegt.
Und zu Deiner Krankheit: Weißt Du, ob Dir der behandelnde Arzt „gruenes Licht“ fuer eine Ausbildung geben wuerde? Versuche das noch vorher abzuklaeren, denn Du muesstest bei einem etwaigen Ausbildungsbeginn noch zum Betriebsarzt. Ausserdem ist das ja auch ganz in Deinem Sinne.

Alles Gute!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
 
...Auch erschwerend hinzu kommt, dass ich MS habe (milder Verlauf ohne Behinderungen)...
Hast du dich schon mal mit deiner Krankheit beschäftigt?

Gutartig (er Verlauf)
Patienten mit dieser MS-Form erleiden typischerweise zwei oder mehr Schübe, die ohne bleibende Schäden wieder abklingen. Der Alltag wird so kaum beeinträchtigt. Allerdings kann die gutartige auch in eine progrediente Form übergehen (s.u.). Leider lässt sich nicht vorhersagen, bei welchem Patienten dies geschieht.
Multiple Sklerose - Prognose
Wird eine Tätigkeit ausgeübt, die zum Zeitpunkt der Diagnose bereits körperlich sehr anstrengend oder mit viel Stress verbunden ist, sollte ein Arbeitsplatzwechsel in Erwägung gezogen werden.
browserunterstützung
Krankenpflege ist ein körperlich sehr anstrengender Beruf. Dies kann man z.B. sehr schön in diversen aktuellen Diskussionen sehen: zuwenig Personal bei steigendem Arbeitsaufand und Arbeitsverdichtung. Da haben schon kerngesunde Mitarbeiter oft mit zu kämpfen.
Der Schichtdienst ist ebenfalls ein Problem. Auch hier wird der Körper mehr als normal belastet.

Hinzu kommt bei dir die Doppelbelastung: Ausbildung/ Beruf und Kinder/ Haushalt. Die Versorgung der Kinder während der Zeit von 6-18 Uhr ist ja nicht alles.

Ich denke, dass dies die Ursache für eine Ablehnung ist. Du erfüllst die gesundheitlichen Kriterien nicht.

Es ist sicher bitter- aber manchmal muss man einen Traum auch begraben... und Platz machen für neue Träume.

Elisabeth
 
@ Elisabeth:
Danke für deine aufrichtige Antwort. Ja, ich habe mich mit der Krankheit bereits auseinander gesetzt. MS habe ich seit 11 Jahren, daher ist die Phase der Bewältigung bereits abgeschlossen. Auch weiß ich sehr genau über diese Krankheit bescheid.

Ich kann mich nur mit der gängigen Meinung nicht anfreunden, dass man mit MS einen "Schreibtischjob" anstreben soll. Ich meine, ich kann ja nicht alle Eventualitäten einplanen und dementsprechend mein Leben komplett umstellen.

Auch weiß ich, dass ich als Krankenschwester körperlicher Belastung und stressigen Situationen ausgesetzt bin. Genauso wird die Doppel(Dreifach)belastung nicht ganz ohne sein. Trotzdem traue ich mir dies voll und ganz zu. Wie gesagt, ich hatte bereits eine Ausbildung zur Krankenschwester begonnen (zu dem Zeitpunkt hatte ich die MS schon) und kann daher wirklich behaupten, dem Beruf sowohl physisch als auch psychisch gewachsen zu sein.

Ich gebe in meinen Bewerbungen natürlich nicht an, dass ich MS habe. Dazu bin ich ja auch nicht verpflichtet. Und da ich keinerlei körperliche Ausfälle habe, stünde der betriebsärztlichen Untersuchen (rein theoretisch) nichts im Wege. Kurz um: Solang bei Bewerbern nicht nachgeschaut wird, ob Krankenunterlagen von ihm im Hause existieren, weiß auch niemand von meiner Krankheit.

Ich kenne einige Neurologen, welche MS haben, genauso auch Krankenschwestern. Das macht mich wieder zuversichtlich, zumindest was die Krankheit angeht. Das einzige was mir da halt im Wege stehen könnte, ist, wenn die Pflegeschule nach Krankenunterlagen im Hause suchen würde. Mit meinen Neurologen habe ich diesbezüglich auch schon gesprochen. Sie sagen mir, dass von gesundheitlicher Seite keine Bedenken sind.

Liebe Elisabeth, ich danke dir wirklich sehr für deine ehrlichen Worte (leider traut sich nicht jeder so ehrlich zu sein), jedoch kann und will ich einfach noch nicht aufgeben. Zumindest nicht wegen der MS. Krankenschwester ist einfach mein Traumberuf. Darin gehe ich auf, darin lebe ich, darin fühle ich mich wohl.
 
Ich wuerde sagen, Du packst
  • die Sache mit den befristeten Arbeitsplatzverhaeltnissen und
  • die Tatsache, dass die Betreuung Deiner Kinder komplett abgesichert ist
in jeweils einen kurzen Satz gleich mit in die Bewerbungsunterlagen. Musst ja nicht viel „drumrum“ schreiben, sondern eben nur kurz darauf eingehen. Genauer koenntest Du es immer noch hinterher erklaeren, hast Du ja auch schon ueberlegt.


Ich habe auch kleine Kinder und habe natürlich bei meinen Bewerbungen um einen Arbeitsplatz beim Umzug, folgendes geschrieben, vielleicht hilft Dir die Idee ja schon weiter Deine Bewerbung zu optimieren.


Das ich Mutter von zwei Kindern bin, hindert mich nicht daran, flexibel zu sein, da meine Kinder seit dem 01.11.2006 in einer Kindertagesstätte versorgt werden.
Das dies sehr gut funktioniert, konnten sowohl ich als auch meine Kinder bereits ausgiebig testen, da ich bereits seit November letzten Jahres bei der Johanniter Unfallhilfe in Bad Breisig ehrenamtlich in der Pflege mitwirke.

Lieben Gruß, Monika
 
wie gesagt ich denke auch wenn du die sache so positiv wie möglich ausdrückst und klar machst,dass dich das alles nicht hindern würde deinen job bzw ausbildung zufriedenstellend zu machen sollt des doch kein problem sein! und wegen der MS, ich denke du weißt am besten ob du dich bereit fühlst oder eher im stande fühlst so einen körperlich anspruchsvollen beruf zu erlernen, ich glaub da kann ein außenstehender kaum was zu sagen, weil nur du weißt wie sich das einrichten lässt :anmachen:

aber lass den kopf nicht hängen...auch wegem alter,es gibt soo viele die noch älter sind als du zum beginn der ausbildung, das ist kein grund...mach dich in der bewerbung einfach richtig schmackhaft :zunge:

lieben gruß
jessi
 
und wegen der MS, ich denke du weißt am besten ob du dich bereit fühlst oder eher im stande fühlst so einen körperlich anspruchsvollen beruf zu erlernen, ich glaub da kann ein außenstehender kaum was zu sagen, weil nur du weißt wie sich das einrichten lässt

Es gilt als nachgewiesen, dass Stress einen negativen Einfluß auf den Verlauf von Autoimmunerkrankungen hat- hier speziell auf die Prognose der MS. Ich würde mir schon überlegen wollen, ob ich den Status erhalten möchte oder ob ichg das Risiko einer Verschlechterung mit all den Konsequenzen in Kauf nehmen will- auch in Hinblick auf die Kinder.

Manchmal kann es auch gut und verantwortungsvoll sein, jemandem abzuraten.

Elisabeth
 
Es gilt als nachgewiesen, dass Stress einen negativen Einfluß auf den Verlauf von Autoimmunerkrankungen hat- hier speziell auf die Prognose der MS. Ich würde mir schon überlegen wollen, ob ich den Status erhalten möchte oder ob ichg das Risiko einer Verschlechterung mit all den Konsequenzen in Kauf nehmen will- auch in Hinblick auf die Kinder.

Manchmal kann es auch gut und verantwortungsvoll sein, jemandem abzuraten.

Elisabeth

Es ist aber nicht nachgewiesen, dass Stress zu einer progedienten Form führt. In der Tat, wirkt sich Stress negativ auf die MS aus, aber das tut es auch bei jeder anderen Krankheit und sogar bei einer harmlosen Erkältung.

Ich will die Kirche hier mal im Dorf lassen, denn MS ist nicht automatisch ein "Todesurteil". Viel zu oft wird die Krankheit dramatisiert. Ich möchte natürlich nicht abstreiten dass MS schon ziemliche Folgen haben kann und bei weitem kein "Pappenstiel" ist. Leider Gottes hört man in den Medien immer nur die schlimmsten aller schlimmen Fälle. Von den relativ milden Verläufen (die in der Tat wesentlich häufiger vorkommen) redet niemand.

Ebenfalls neigen viele Leute dazu, jemanden nur auf Grund der Diagnose MS voreilig zu beurteilen oder gar zu bevormunden. Meist Personen, die sich mit der Materie nicht genug auseinander gesetzt haben oder nur eine Seite (nämlich die Schlimme) der MS kennen.

Der Beruf der Krankenschwester ist nicht der einzige, der körperliche Belastung und Stress mit sich bringt. Beides habe ich schon mehrfach beruflich gemacht. Ich kann mich und meinen Körper selbst am besten einschätzen. Nichtmal meine Neurologen können dieses besser als ich.

Zudem gilt die Einstellung, mit MS solle man einen weniger anspruchsvollen Beruf ausüben, mittlerweile als veraltet.

Nun möchte ich auf dieses Thema nicht weiter eingehen. An meiner Entscheidung, den Beruf der Krankenschwester zu erlernen, wird sich nichts ändern.
 
Ich habe ein Familienmitglied, dass an einer Autoimunerkrankung leidet. Ich weiß also, wovon ich rede. Sie hat auch stets versucht die ersten Anzeichen zu verleugnen: jeder ist mal müde, jeder hat mal einen Infekt, usw.. Der ANA Titer sagte was anderes.
Erst die Akzeptanz, dass die Erkrankung doch gewisse Einschränkungen mit sich bringt brachte die Wende. Unter Beachtung eines ausgeglichenen Zeitmanagments hat sich der Verlauf stabilisiert. Derzeit ist sie auch ohne Medikamente symptomfrei und auch die Werte sind sehr gut.

Aber jeder muss natürlich selbst entscheiden. Ich wünsche dir viel Glück.

Elisabeth
 
Hallo,

Sbrin, Deine Einschätzung ist das eine...aber sollte es zu einer Einstellung kommen, wird der Betriebsarzt "das letzte Wort" diesbezüglich haben!

Verheimlichen darfst Du Deine Erkrankung da nicht, denn dieses wäre eine Täuschung und kann - sollte es sich später heraustellen, dass Du seit 14 Jahren eine solche chron. Erkrankung hast- auch rückwirkend zu einer Kündigung führen!
Spästestens kurz vor dem Examen benötigst Du ein neues Gesundheitszeugnis, welches Dir die gesundheitliche Eignung für diesen Beruf bescheinigt. Was, wenn Du daran scheiterst und die 3 Jahre umsonst waren?

Im Interesse Deiner Kinder würde auch ich Dir eher abraten...such Dir doch einen ähnlichen, aber weniger belastenden Beruf (z.B. Arzthelferin).​
 
mein Freund hat auch eine Autoimmunerkrankung, Morbus Bechterew.

Er bekam die Diagnose, als er bereits in Ausbildung zum Krankenpfleger war.
Er wollte aber deswegen nicht seinen Traumberuf aufgeben.Er machte die Ausbildung zu Ende und jetzt arbeitet er auf einer Innere Aufnahmestation.
Klar ist es dort sehr stressig, die vielen Nachtdienste mittlerweile auch:(, die körperlich anstrengende arbeit.. aber deswegen sich aufgeben?

solange er jung und noch fit ist ,kann er trotzdem diesen Beruf machen.
Klar irgendwann so mit 50 Jahren sollte er sich Richtung "Schreibtischjob " bemühen, aber da gibt es ja gute Alternativen in der Pflege, zb Stationsleitung, PDL, Pflegelehrer..

was ist wenn du erstmal mit Pflegeassistentin versuchst, das dauert nur 1 jahr und danach kannst du ja die Gesundheits- Krankenpflege dranhängen. Kannst dann nach 1jähriger Ausbildung sogar verkürzen!
 
Wann ist der richtige Zeitpunkt zum umsteigen? Wenn die Symptome mich gravierend behindern? Dann ist es meines Erachtens zu spät. Man lebt nicht um zu arbeiten... man arbeitet um zu leben. Lebensqualität bis ins hohe Alter wäre mir (mit meinen heutigen Erfahrungen) wichtig.

Elisabeth
 

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