Kürzung Arbeitszeit

  • Ersteller Ersteller Laura82
  • Erstellt am Erstellt am
L

Laura82

Gast
Hallo!

So richtig weiß ich nicht, wo ich anfangen soll!
Also ich arbeite in einem ambulanten Pflegedienst 30h die Woche. Bei uns haben fast alle Mitarbeiter sehr viele Überstunden. Unser Arbeitgeber will uns jetz jeden Arbeitstag 10% der Arbeitszeit streichen, um Überstunden abzubauen! :knockin:
Angestellt sind wir nach AVR, nun gibt es dazu eine Dienstvereinbarung die wohl auch die MAV unterschrieben hat!
Nun meine Frage ist sowas rechtens mit den 10% Kürzungen? Hat jemand ähnliche Erfahrungen?

Lg Laura82
 
Naja, es steht dem Arbeitgeber ja frei wie er die Überstunden abfeiert.

Es gilt zwar die Regel, dass sie abgefeiert werden, we sie angesammelt wurden (also wenn du durch zuviele Tage arbeiten gesammelt hast, gibt es Tage frei, wenn du immer zu alnge da warst gibt es halt wie bei euch Stunden frei), aber das ist sicher nicht gesetzlich geregelt. Kann ich mir zumindest nicht vorstellen, gegoogeld hab ich jetzt aber nicht...
 
Ich kann jetzt das Problem auch net erkennen.

Es entstehen dir keine Minusstunden. Deine Überstunden werden abgebaut.

Wofür wolltest du dein Überstundenpolster aufheben?

Elisabeth
 
Hallo,

die rechtliche Grundlage für den Auf-und Abbau von Überstunden wird durch den Tarifvertrag und die abgeschlossenen Vereinbarungen mit der Personalvertretung geregelt.

Sofern diese Regelungen nichts anderes aussagen, ist der geschilderte Abbau von Überstunden natürlich rechtmäßig.

Gruß

medsonat.1
 
Unser Arbeitgeber will uns jetz jeden Arbeitstag 10% der Arbeitszeit
streichen, um Überstunden abzubauen!
oder werden euch nur noch 90% Arbeitszeit berechnet, aber leisten tut ihr 100? :gruebel:
 
Hallo!

Ja sorry habe mich wohl etwas falsch ausgedrückt!:knockin:
Also gehen tun wir 100% und angerechnet bekommen wir sozusagen nur 90%.

Ich will ja auch kein Polster aufeheben, aber zur Zeit bekommen wir diese weder bezahlt noch können wir sie abbummeln!

Gruß Laura
 
dann hat das aber nichts mit Überstundenabbau zu tun

und da hat wirklich die MAV unterschrieben?????

Bist du Gewerkschaftsmitglied?
Nein?
Dann solltest du es ganz schnell werden
 
Laut Ihnen sollen wir halt nich mehr soviele Stunden ansammeln, und das der Betrieb ja noch weiter bestehen kann....
Leider hat da die MAV unterschrieben!
Bin leider kein Gewerkschaftsmitglied und weiß auch nich ob mir das was nützen würde!?

Gruß Laura
 
Bei der nächsten Wahl dafür sorgen, dass die MAV nicht wieder gewählt wird. Woher habt ihr die Info bezüglich MAV- Zustimmung?

Elisabeth
 
Von der MAV selbst! Die haben wahrscheinlich selber bammel um ihre Stelle:gruebel:
Zu allem übel gab es letztes Jahr einen Betriebsübergang! Jetzt gehören wir zum neuen Betrieb und somit auch andere MAV- die das Schreiben hingelegt bekommen hat und schnell mal unterschreiben sollte....

Laura
 
Nur nochmal zum Verständnis.

Eure Arbeitszeiten sind also GLEICH geblieben, aber sie ziehen euch jeden Tag 10% der Tagesabreitszeit vom Überstundenkonto ab??
 
Also Tip 1:
neuen Job suchen.

Du arbeitest 10%, das wären 4 Stunden pro Woche, 2 Tage im Monat
kostenlos für deinen Arbeitgeber. Und das einzige danke ist, euch unter
Druck zu setzen, dass der Betrieb pleite gehen könnte?

Wenn weniger Geld, dann auch weniger Arbeit.

Wenn Überstunden anfallen, ist das Organisationsversagen des
Arbeitgebers und muss nicht von Euch ausgebadet werden.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Zustimmung des Betriebsrates
rechtens ist, wenn euch da so ein Nachteil entsteht. (aber "gerecht" ist
nicht gleich "gerecht" :eek1: )

2. Wenn du jetzt in eine Gewerkschaft eintrittst, das kostret dich ca. 1 %
vom (Brutto?)Einkommen, wären zwischn 15 und 20 EUR wahrscheinlich im
Monat. Jetzt rechne mal deinen Stundenlohn hoch: theoretische (nur) 10
Euro x 16 Stunden in 4 Wochen unbezahlte Arbeit. Das heißt, dass du 20
EUR Ausgaben für die Gewerkschaft hättest, aber dafür 160 EUR weniger
Einkommensverlust. Und die 10 EUR sind Understatement.

Normalerweise gibt es eine Karenzzeit von 6 - 12 Wochen Mitgliedschaft,
bevor sie dich in Prozessen vertreten würden, aber Rechtsberatung und
Tipps erhälst du sofort.

Sorry, das solltet ihr mit euch nicht machen lassen.
Ich bin zwar ein "Kopf-durch-die-Wand-Mensch, aber diese Aussage ist mit
Sicherheit nicht überzogen.

Lass dir das nicht gefallen (ach ja: im Jahr sind es dann 2000 EUR die du
deinem Arbeitgeber schenkst. Da könnte man doch prima zweimal im Jahr in
Urlaub fahren, oder?

Und, so what, Stellen in der Ambulanten Pflege werden einem ja hinterher
geschmissen, also wesentlich verschlechtern zu solchen Machenschaften
würdest du dich da sowieso nicht.
 
Huhu!
Also, ganz egal was die MAV unterschrieben hat, so eine Dienstvereinbarung ist nichtig, weil sie selbstverständlich nicht gesetzeskonform ist. Du hast Ansprüche aus Deinem Arbeitsvertrag, dass Du für die gearbeitete Arbeit das entsprechende Gehalt bekommst.
Notfalls müßtest Du das - unabhängig von der MAV, die bei Euch ja nicht allzu sehr auf Zack zu sein scheint - auf individualrechtlicher Ebene einklagen. Also, Gewerkschaftsmitgliedschaft, Berufsverband, Rechtschutz wäre nicht schlecht.
Was Du tun kannst: Wenn der Arbeitgeber einfach 10% tatsächlich geleisteter Stunden wegstreicht, dann schriftlicher Widerspruch (Eingang gegenzeichnen lassen) und Forderung der Begleichung der geleisteten Stunden sprich Stundengutschrift auf das Stundenkonto.
Gefallen lassen mußt Du Dir sowas auf keinen Fall !
Alles Gute!
 
Hallo,

mal kurz die rechtliche Grundlage zusammengefasst.

1.) geleistete Mehrarbeitszeiten müssen ausgeglichen werden, entweder durch Auszahlung oder durch abfeiern! Ein Verzicht darauf kann weder angeordnet werden oder durch eine Dienst- bzw. Betriebsvereinbarung geregelt werden.

2.) Eine Vereinbarung zwischen Arbeitgeber und MAV, die gegen die Regelungen des bestehenden Tarifvertrages verstößt (hier AVR) ist nichtig.

Der Empfehlung, den Job zu wechseln, kann ich nicht befürworten. Besser ist es, sich mit den Kolleginnen und Kollegen zusammenzuschließen und gemeinsam Druck auf die MAV und den Arbeitgeber auszuüben.

Warum Mitglied einer Gewerkschaft werden?
Dein momentanes Problem ist die beste Antwort darauf, denn als Mitglied einer Gewerkschaft könntest du diese jetzt sofort einschalten, sie würden für dich den entsprechenden Druck auf den Arbeitgeber ausüben oder dich kostenfrei rechtlich vertreten, wenn dieses Problem arbeitsrechtlich geklärt werden muß.

Gruß

medsonet.1
 
Hallo!

Vielen Dank für die schnellen Antworten und Vorschläge von Euch.
Werde mal sehen was ich nun daraus mache!

Lg Laura
 

Ähnliche Themen