Arbeitszeit reduzieren + Schichtblöcke kürzen

Southpaw

Stammgast
Registriert
06.01.2017
Beiträge
210
Hallo Leute,
ich überlege und spare da schon lange hin und jetzt muss ichs durchziehen, Stichwort Selbstschutz.

Ich reduziere meine Arbeitszeit auf 50%.

Bei manchen Kollegen/innen sehe ich, dass die - neben zahlreichem Einspringen und überplant werden - große Schichtblöcke haben, teils alle monatlichen Arbreitstage an einem Stück.

Ich brauche für mich kurze, dafür mehrere Arbeitsblöcke, so zwischen 2-3 Tage wöchentlich. Ich arbeite dann fokussierter, ausgeruhter und bin allgemein entspannter.

Wie kann ich für solch einen Dienstplan argumentieren? Ich würde gerne vor allem Vorteile für die Stationsleitung finden.

Habt ihr Ideen? Ich notiere meine noch hier.

Mein Termin zur Besprechung ist leider schon morgen Mittag. Habe den heute bekommen, ging nicht anders.

Vielen Dank für eure Hilfe!
 
Bei immer wieder kurzen Blöcken kommt es nicht zu einem gravierenden Totalausfall und Zusammenbruch des Dienstplans, wenn du mal krank werden solltest. Es muss dann nicht so viel abgedeckt werden. Man arbeitet konzentrierter und gewissenhafter, was nach 10 Diensten am Stück höchstwahrscheinlich nicht mehr der Fall ist.
 
  • Like
Reaktionen: Southpaw
Bei immer wieder kurzen Blöcken kommt es nicht zu einem gravierenden Totalausfall und Zusammenbruch des Dienstplans, wenn du mal krank werden solltest. Es muss dann nicht so viel abgedeckt werden. Man arbeitet konzentrierter und gewissenhafter, was nach 10 Diensten am Stück höchstwahrscheinlich nicht mehr der Fall ist.
Super!
Ich hab da tatsächlich nicht daran gedacht, obwohl wir mit solchen Langzeitausfällen immer wieder hart zu kämpfen haben. Danke!
 
Bei weniger Diensten am Stück ist man nicht so ausgepowert wie bei ganz vielen Diensten am Stück, die Fehlerquote ist geringer. Kommt also auch der Patientensicherheit zugute.
 
  • Like
Reaktionen: Southpaw
Wollte euch noch kurz schreiben, wie's ausging:

Über die Reduktion auf 50% war meine SL natürlich gar nicht glücklich. In Angesicht extrem hoher Krankheitsfälle, wird mir die Reduktion vermutlich noch etwas verschleppt, aber dann sieht man mich als schnelle Einspringkraft.

Bezüglich Schichtaufteilung habe ich argumentiert:
  • Kein Verlust meiner Arbeitsroutine (vor allem, da wir sehr viele neue Bereiche jüngst haben) mit ständigem neuen "einarbeiten"
  • PatientInnen sind mir noch am ehesten bekannt, ich kenne ihren Aufenthaltsverlauf etc.
  • Vor meinen privaten Umständen bin ich in der Arbeit etwas mehr entlastet und arbeite sicherer, mit mehr Energie und mit allgemein besserer Qualität, als wenn ich übermüdet und geschlaucht bin
  • Die Dienstplanung wird für sie leichter, weil sie mich fast Rollendienstplan-mäßig einplanen kann und nicht schauen muss, wo sie mich reinquetscht
  • Bei Ausfall ist die Lücke nicht so groß
Irgendwas habe ich noch gesagt, weiß aber nicht mehr genau.

Sie war sehr glücklich darüber.

Als Kompromiss komme ich halt mal direkt in einen Block von Nachtdiensten, ohne meine PatientInnen mal am Tag gesehen zu haben. Bei der Übergabequalität mancher KollegInnen durchaus nicht optimal, aber das wird schon.

Danke euch beiden noch mal!
 
In Angesicht extrem hoher Krankheitsfälle, wird mir die Reduktion vermutlich noch etwas verschleppt, aber dann sieht man mich als schnelle Einspringkraft.
Laut Gesetz musst Du dem AG drei Monate Vorlaufzeit geben. § 8 TzBfG - Einzelnorm Kann ich auch verstehen. Er braucht Planungssicherheit.

Man darf Dich natürlich auch früher reduzieren lassen, wenn es passt, aber ein Muss ist das nicht.
 
Laut Gesetz musst Du dem AG drei Monate Vorlaufzeit geben. § 8 TzBfG - Einzelnorm Kann ich auch verstehen. Er braucht Planungssicherheit.

Man darf Dich natürlich auch früher reduzieren lassen, wenn es passt, aber ein Muss ist das nicht.
Richtig, wurde mir auch gesagt, ganz vergessen.
Ich muss dennoch extrem dahinter sein, dass sie meine Kürzung nicht irgendwie über die 3 Monate hinauszögern. In der Vergangenheit versucht man da ein bisschen was, aber wird schon. Schlimmer wär's nur, wenn ich die Station wechseln will.
 
Habe ich auch schon Mal überlegt, aber dann habe ich die Kollegen gefragt, die schon reduziert haben. Die schieben alle so 50-170 Überstunden vor sich her! Dann müssen sie sie sich die laut Betriebsvereinbarung irgendwann Mal auszahlen lassen. Außerdem werden sie ständig überplant oder zum Einspringen aufgefordert...
 
  • Like
Reaktionen: Fearn
Die schieben alle so 50-170 Überstunden vor sich her! Dann müssen sie sie sich die laut Betriebsvereinbarung irgendwann Mal auszahlen lassen. Außerdem werden sie ständig überplant oder zum Einspringen aufgefordert...
Bin auch Teilzeitkraft und das Überplanen und Einspringen sollen , kommt mir sehr bekannt vor. Ich hatte vor vielen Jahren deswegen ein Gespräch mit der PDL.
Die hat mir ganz offen mitgeteilt, dass ihr Teilzeitkräfte viel lieber sind, da die öfter einspringen können wie Vollzeitkräfte, da die mehr Freie Tage haben, und flexibler beim Einplanen sind, weil bei Vollzeit ist kaum Luft nach oben.
Da war ich dann erst mal sprachlos.
Nach dieser Unterredung (mit 320 Mehrarbeitstunden auf dem Dienstplan),hatte ich erst mal ein Gespräch mit dem Anwalt meiner Gewerkschaft.
Die Konsequenz, ich habe meiner Leitung erklärt, daß ich nicht mehr einspringe und auch nicht mehr überplant werden möchte.
Sollte sie micht trotzdem überplanen, dann wäre ich sofort beim Betriebsrat, der bei der Planung der DP , ja in der Mitbestimmung sei.
Dann noch eine längere Unterhaltung mit dem Betriebsrat, der bei der Dienstplankontrolle sehr nachlässig vorging, da er keinen Ärger mit den Leitungen bzw. der PDL wollte. Der Hinweis auf geltendes Recht, den Tarifvertrag und ein paar Infos, die mir der Anwalt mitgegeben hat.
Das Ende des Elends: meine Leitung und die PDL hatten mich nicht mehr lieb, da ich ein Querulant sei und ich wurde bei den Dienstplänen nicht mehr überplant.
Gegen das ständige Anrufen zum Einspringen war kein Kraut gewachsen, obwohl ich ständig NEIN ,sagte. Also hab ich mir, nach Ansage bei einer Teamsitzung, eine neue Telefonummer zugelegt, und diese meiner Station nicht mitgeteilt.
Seitdem arbeite ich viele entspannter und meine Familie zuckt nicht mehr zusammen wenn das Telefon klingelt.
Anfangs waren meine Kollegen, von dieser Aktion gar nicht begeistert,da ich der Einspringkönig war, mit mehr als doppelt so viel Mehrarbeitsstunden als der Rest des Teams,ich wurde von einigen offen angefeindet, teilweise hätte man dies schon als Mobbing bezeichnen können. Aber inzwischen ,Jahre später , ist es Normalität dass ich nicht einspringe, auch hat sich die Einspringquote sehr reduziert, da erst mal im Haus geschaut wird ob wer aushelfen kann. Da das bei mir geklappt hat, wurde die anderen Teilzeitler auch mutig und haben sich gewehrt.
Es wurden sogar Leiharbeiter für die Pflege eingestellt, was es noch nie gegeben hatte.
 
Ich arbeite Teilzeit, werde auch angerufen mit der Einspringbitte. Absage wird ohne Murren akzeptiert - Möglichkeit einer Überplanung wird vorher nachgefragt, mit Begründung.

Wärend der Urlaubsbesprechung werden schon Grundsatzfragen gestellt - wer kann kann evtl. wann - was - wie.
Dies wird notiert, um dann zu den entsprechenden Zeiten, dies mit Denjenigen nochmals abzuklären.

Grundsätzlich habe ICH meinem AG, also allen Beteiligten wie: PDL, SL, Betriebsrat schriftlich mitgeteilt, dass meine Teilzeit für MICH mehr benötigte Freizeit bedeutet und NICHT für meinen AG mehr Einspringmöglichkeit.
Das benötigt habe ich auch nicht erklärt, das ist meine Sache. Außerdem bekomme ich ja auch weniger Gehalt.
Nach ca 2-3 Monaten hatten es dann auch alle kapiert.

Allerdings wurde es bisher nie geschafft meine 495 Mehrarbeitsstunden abzubauen. Auszahlen lasse ich es nicht, wird auf die Witwenrente angerechnet und muss dorthin zurückgezahlt werden.

Ich hoffe auf 6 Monate früheren Renteneintritt.
Oder monatlich 1-2 Schichten weniger geplant.

Ich merke immer wieder neu (hier), dass ich (anscheinend) einen guten AG habe.
 
Einspringen können viele die Teilzeit machen auch nur eingeschränkt, da sie Kinder zu versorgen haben, studieren oder wie ich den AB anschalten. Wenn die Chefin nie was drauf spricht und statt dessen immer wieder auruft schalte ich das Telefon lautlos...
Bei uns ist nie jemand sauer, wenn einer nicht einspringen oder tauschen will. Mir muss auch keine eine Begründung liefern!
Aber wenn die PDL sagt, reduzieren sie doch die Stunden und ich sehe und rechne nach, die die Teilzeit machen kommen im Schnitt auch auf 39 Stunden dann Frage ich mich warum man Teilzeit macht!
Eine Kollegin hat vor zig Jahren Mal in einem Krankenhaus gearbeitet, da bekam jeder der neu anfing nur einen 30 Stunden Vertrag, damit die eben flexibler sind. Da hat sie dann ganz schnell wieder aufgehört, denn sie brauchte eben das Vollzeit-Gehalt.
Eingesprungen ist sie nie schon aus Prinzip nicht!
 
Teilzeit heißt Telefonterror, ist einfach so.

Eine Professorin von mir meinte mal, dass ihr Teilzeit als Stationsleitung sehr lieb gewesen sei, weil so flexibel.

Ich plane ja, meine freigewordene Zeit mit einem anderen Beruf zu füllen und dann darauf zu hoffen, dass dieser nach und nach den Pflegeberuf verdrängt. Hätte nichts dagegen, Hobbyschwester zu sein. :mrgreen:

UPDATE:
Hatte zwischenzeitlich ein kurzes Gespräch mit der PDL und es war die Rede von ein paar finanziellen Zugeständnissen, wenn ich mir überlege, das mit den 50 Prozent zu lassen und wenigstens etwas höher zu gehen. Kann mir da keinen Reim drauf machen, sind paar Prozent so wichtig oder was steckt da dahinter? Vollzeit solle ich natürlich nicht für mich ausschließen, man könne ja alles besprechen. Genaueres habe ich nicht hinterfragt, weil ich Aufstocken kategorisch ausschließe. Das Gespräch führen jetzt dann sicher auch noch weitere KollegInnen. Da werd ich einfach mal horchen, was da so passiert.

Krankheitsfälle, Schwangerschaften, Kündigungen/Arbeitgeberwechsel machen meine Station kaputt, es wird von Woche zu Woche komödiantischer. Hättet ihr mir bei meinem damaligen Schülereinsatz dort mal gesagt, dass das so endet, ich hätte den Vogel gezeigt. Spannend und traurig zugleich, mal so eine Stationskrise durchzuleben.
 
  • Like
Reaktionen: aquarius2
Teilzeit heißt Telefonterror, ist einfach so.
Nein ist nicht einfach so!
Hast die vorherigen Beiträge nicht gelesen?
Telefonterror ist NUR dann, wenn DU es zulässt.
Der Telefonterror ist mit den heutigen technischen Möglichkeiten so einfach abzustellen, ja wenn man den Mut dazu hat und es will!
 
Nein ist nicht einfach so!
Hast die vorherigen Beiträge nicht gelesen?
Telefonterror ist NUR dann, wenn DU es zulässt.
Der Telefonterror ist mit den heutigen technischen Möglichkeiten so einfach abzustellen, ja wenn man den Mut dazu hat und es will!
Ja, habe ich.
 
Man fühlt sich irgendwie nicht mehr zugehörig! Eine Ärztin hat uns eine Organisation vorgeschlagen, die sich um psychisch angeschlagene Teams kümmert mit bis zu drei Sitzungen. Eine Sitzung wäre nächste Woche nur leider habe ich da Spätdienst und kann nicht hin...
Hätte mich interessiert... Aber nächste Woche habe ich auch zwei Gespräche mit Headhuntern...
 
  • Like
Reaktionen: Southpaw
Update:

Wir haben weiteren Fachkräfte-Wegfall, weswegen die Station jetzt Betten gesperrt hat.

Im Zuge dessen soll ich Überstunden abbauen und habe eine Menge Gleitzeit diesen Monat und ja, das fühlt sich schon mal wundervoll an. Ab Juni bin ich bei den 50%, ist alles in trockenen Tüchern. Bin sehr überrascht. Dachte, die halten mich länger hin.

Nur bin ich jetzt im Juni so eingeplant, dass ich keine große Schichtzulage bekomme. Das wurmt mich dann doch ein wenig. Mal schauen wie ich das noch wegtauschen kann bzw. wie oft ich zum Einspringen angerufen werde. :lol1:

Aber nächste Woche habe ich auch zwei Gespräche mit Headhuntern...
Wie lief's?
 
  • Like
Reaktionen: InetNinja
Interessant, aber bisher nichts neues in Sicht!
 

Ähnliche Themen