Krisenintervention - Psychosoziale Unterstützung im stationären Setting

narde2003

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Hallo,

nein, ich bin nicht in der Forumsabteilung verrutscht und wollte in der Psychiatrie landen, sondern bewusst hier.

Wer von euch bietet solche Hilfen für Angehörige an?
Ich meine damit Betreuung von Angehörigen nach Überbringung der Todesnachricht oder aber auch Angehörige begleiten die vor dem "Schockraum" warten.

Wie ist es geregelt, wer macht das und welche Freiräume gibt es dafür?

Liebe Grüsse
Narde
 
Wir haben eine Krankenhausseelsorgerin für unsere Station. Sie ist studierte (röm/kath) Theologin, was aber in der Zusammenarbeit und in den Gesprächen unerheblich ist. Erreichbar ist sie zu den normalen Geschäftszeiten. Die übrigen Zeiten sind per Bereitschaftsdienst unter den Krankenhausseelsorgern geregelt. Ist sie bereits in einen Fall involviert, hat schon Kontakt zu den Angehörigen, betreut sie diesen Fall auch ausserhalb ihrer Arbeitszeit weiter.
Sollte es ausserhalb dieses geregelten Bereiches eine akute psychsoziale Notfallsituation ergeben, was leider auch ab und an der Fall ist, haben wir die Möglichkeit über die Notrufzentrale den Notfallseelsorger anzufordern.
In der Regel kommt sie einmal pro Tag persönlich auf Station. Meist sprechen wir sie auf bzgl problematischer Patienten/Verläufe/Angehörige an und stellen dann den Kontakt her.
Über weiteren Kontakt entscheiden die Betroffenen dann selbst.
Bei plötzlichen Ereignissen müssen wir unsere Empathie entscheiden lassen, ob wir eine Kontaktaufnahme anbieten oder nicht.
Ich bin sehr zufrieden mit dieser Regelung und insbesondere mit unserer Seelsorgerin. Sie ist für mich schon sehr, sehr oft eine äusserst wertvolle Unterstützung bei sehr schwierigen Betreuungen bzw Therapieabbrüchen gewesen.
D.
 
Wenn gewünscht, dann kann auch bei uns ein Seelsorger angerufen werden.
Leider ist es aber so, daß die Angehörigen sehr schlecht aufgefangen werden.
Vor dem Schockraum (da mutmaße ich) gibt es garkeine Betreuung.
Wenn ein Pat. im Sterben liegt, dann übernehmen wir häufig die Gespräche und das Trösten....wenn man da überhaupt Trost geben kann.
Wir haben aber auch sehr gute und mitfühlende Ärzte, die versuchen, so gut wie möglich auf die Angehörigen einzugehen.
 
Einer unserer Seelsorger hat die Weiterbildung zu - wie heißt das - er ist einer der Menschen, die auch nach Katastrophen wie einem Flugzeugunglück zur Betreuung der Angehörigen geholt werden.
 
hallo,

wir haben bei uns im haus leider keine seelsorger die solche aufgaben übernehmen können. haben aber von allen vertretern aller glaubensrichtungen telefonnummern und können je nach dem was organisieren. bis zu dem zeitpunkt sind die ärzte und wir die ansprechpartner für die angehörigen. bei bedarf bzw wenn man eine situation voraussehen kann, das man unterstützung in der hinsicht braucht, dann kann man jemanden von der akutbetreuung bestellen.
www.krisenmanagement.wien.at

gruß aus wien
 
Guten Morgen,

wir haben eine super Seelsorgerin für Patienten im Haus und auf der Intensivstation, an Wochenenden und Nachts können wir auf den diensthabenden Geistlichen der Gemeinde zurückgreifen.

Bei Angehörigen von Verletzten im Schockraum wird bei uns die sog.
Notafallseelsorge aktiv (meist schon von der Polizei am Unfallort angefordert um bei der Information der Angehörigen zu unterstützen).

LG Bernd aus OWL
 

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