Kein Personal und keiner tut was

alesig

Poweruser
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01.08.2004
Beiträge
752
Ort
Bayernland
Beruf
Krankenschwester
Akt. Einsatzbereich
Krankenhaus
Hallo
Muss mal meinen Frust loswerden. In meinem Krankenhaus herrscht auf allen
Stationen Mangel an Personal, die Über-bzw. Mehrarbeitsstunden pro Pflegekraft sind bei mindestens 150 , maximal 900 Stunden.
Seit einem halben Jahr wird uns versprochen daß Pflegepersonal gesucht wird,
doch leider gäbe es keine/kaum Bewerbungen.
Gestern traf ich eine ehemalige Kollegin, die mir erzählte sie hätte gern wieder bei uns angefangen aber ihre Bewerbung wurde ihr zurückgeschickt, zur Zeit herrsche kein Bedarf.
Nach intensivem Suchen habe ich festgestellt, daß weder beim Arbeitsamt noch in den gängigen Internetportalen oder auf der hauseigenen Homepage nach Personal gesucht wird. Selbst bei der Leihfirma vor Ort die GKPS`s vorrätig hätten wurden keine Anfragen gestellt.#
Anzeigen im überregionalen Käseblatt gab es auch keine.
Uns wird seit Monaten erzählt es gäbe kein Pflegepersonal auf dem Markt und es würde intensivst gesucht und dann sowas.
Wie kommen andere Krankenhäuser zu ihrem Personal ?
Am liebsten würde ich den "Oberen" meine Ergebnisse auf den Schreibtisch legen und eine Stellungnahme verlangen.
Eine gefrustete die nach 3 Dienstwochenenden ihrer Familie verboten hat ans Telefon zu gehen, damit weder Schwiegermonster noch die Arbeit eine Chanche hat uns dieses Wochenende özu versauen.
Alesig
 
Hallo Du

Mir fehlen die Worte, Du musst was unternehmen!!!!

Hab ihr eine Arbeitnehmervertretung? Wenn ja musst du die mal damit beschäftigen und mal ganz klar mit deinen Kollegen stellung beziehen und Duck machen. Sonst passiert da gar nichts.

Das Problem der zu geringen Personal kenn ich auch, aber neueinstellungen sind für Abeitgeber TEUER &
ZEITAUFWENDIG und wo kein Geld dann keine Leute, da erzähl ich doch lieber das ich Leute hole und alle arbeiten wieder Glücklich aber das Geld für Personal gebe ich nicht aus.

Getreu den Motto Wo kein Kläger da kein Anwalt.

MFG Keen01
MFG KEEN
 
Und? Auf welcher Seite mischt euere Personalvertretung mit??
Warum macht die euerer Leitung kein Feuer unter den Hintern?

Weil keiner der Mitarbeiter sich traut, "NEIN!" zu sagen, aus Angst um den eigenen Arbeitsplatz??
 
Die Berichte decken sich haargenau:

Wir haben mit unserer PDL ein Gespräch gehabt unter vielen Gesprächen in der letzten Zeit,es rührt sich nichts.Wir werden hingehalten ,angeblich ist der Markt leergefegt,angeblich wollen die neuen Examinierten auf andere Stationen/Häuser,ich habe gesagt,sie sollen doch mal die Schulen informieren,sollen mehr Anzeigen starten,da wir die letzten Monate keine Anzeigen in den gängigen Blättern lesen konnten.

Die Kollegen sind vermehrt krank,die Schwangeren haben immer öfter eine Krankmeldung mitgebracht,es ist ein Drehtüreffekt.Die Überstunden steigen kontinuierlich,da eben keine Chance zum Abbau gegeben ist.

Jede Woche eine volle Station ,schwerkranke operierte Patienten,für die man einen enormen Zeitaufwand hat,geht nur noch mit Überstunden,in der normalen Arbeitszeit schaffen wir eine gute Pflege nicht mehr.......

An einem Vormittag fünf normale eingeplante Zugänge,drei Notfälle schwerstkranke Menschen,Ernährungspumpe,Hemiplegie,Krebs,mit stärksten Schmerzen.
Wenn sich nichts ändert,werden die ganzen Kollegen ein Gespräch mit der PDL suchen.Wir werden nur hingehalten,die Stationen sind voll,Personaldecke dünn.

Melisande
 
Komisch, aber sind Überstunden für den AG nicht wesentlich teurer wie eine reguläre Neueinstellung ???
 
Komisch, aber sind Überstunden für den AG nicht wesentlich teurer wie eine reguläre Neueinstellung ???

Da sich nicht wenige Pflegekräfte nicht für Arbeits- und Tarifrecht interessieren wissen sie gar nicht, das Überstunden gesondert bezaht werden müssen. Das wissen die AG's und zahlen den Überstundenzuschlag gar net.
In sofern kann es sogar billiger sein die MA's zig Überstunden machen zu lassen.
 
Das wissen die AG's und zahlen den Überstundenzuschlag gar net.
Hi Joerg,

ich finde solche Pauschalunterstellungen nicht gut, nur weil, wenn ich deinen Beitrag richtig interpretiere, dein AG das nicht macht, heisst das noch lange nicht, dass alle AG das nicht machen.

Schönes Wochenende
Narde
 
Hi Joerg,

ich finde solche Pauschalunterstellungen nicht gut, nur weil, wenn ich deinen Beitrag richtig interpretiere, dein AG das nicht macht, heisst das noch lange nicht, dass alle AG das nicht machen.

Schönes Wochenende
Narde

Stimmt, da habe ich mich unglücklich ausgedrückt.
Aber ich denke AG's die sich permanent weigern personelle Engpässe wie oben beschrieben zu denken, rechnen sicher so.
In der Tat dürften richtig vergütete Überstunden deutlich teurer werden als mehr Personal.

PS: Ich bekomme meine Überstundenzuschläge, bei uns muss man halt nur so "dreist" sein und sie einfordern. :gruebel:
 
Schade, ich hab mich grade schon gefreut und gehofft mein AG muss meine Überstunden bezahlen.

Habe dann die AVR durchsucht - da steht nirgends etwas derartiges. Es wird nur das "Langzeitkonto" erwähnt, dessen Stunden nicht zuschlagspflichtig sind.

Oder habe ich etwas übersehen?

Falls nämlich nicht, sind Überstunden keineswegs teurer, sind umsonst...


(Sorry für OT)
 
...

Habe dann die AVR durchsucht - da steht nirgends etwas derartiges. Es wird nur das "Langzeitkonto" erwähnt, dessen Stunden nicht zuschlagspflichtig sind.
...

Ich keine mich im AVR net aus, aber wenn da ein "Langzeitkonto", sprich Arbeitszeitkonto erwähnt ist, dass nicht zuschlagspflichtig ist, müsste es dann nicht auch irgendwelche Regelungen geben die zuschlagspflichtig sind?
Steht was zu Betriebsvereinbarungen zu diesem Thema im Tarif?
 
Nochmal genauer gelesen:

Also ich glaube, das Langzeitkonto muss extra eingerichtet werden, das läuft SO erstmal nicht.
"(4) Die dem Langzeitkonto zugeführten Stunden sind keine zuschlagspflichtigen Überstunden."

Die Überstunden werden seperat behandelt. Hier wird unterschieden zu Mehrarbeitsstunden, die wiederum zuschlagsfrei sind.

Die Überstunden werden vergütet! Wenn sie aber auf einen Samstag/Sonntag oder Feiertag (oder Nacht) fallen, gehen sie in diesem Zuschlag unter.

Also kann ich pers. garkeine AUssage treffen, ob Überstunden bei uns bezahlt werden.
Denn ich muss ja eh immer arbeiten, habe nur jeden 2. Samstag und Sonntag frei.
Wenn ich dann, (wie zB übermorgen) einspringen muss, zählt der Sonntagszuschlag.

Ich habe also nur jede Menge Mehrarbeitsstunden und Überstunden die nicht vergütet werden :)



[Das alles habe ich aus den AVR zusammengelesen, nicht das damit jemand zum Arbeitgeber rennt, kann mich auch irgendwo verlesen haben oder etwas übersehen habe...!]
 
Ich habe also nur jede Menge Mehrarbeitsstunden und Überstunden die nicht vergütet werden :)

Auch wenn es jetzt nochmal OT ist, sorry liebe Mods, Mehrarbeitet bezieht sich auf Teilzeitkräfte. So werden die Stunden genannt die eine Teilzeitkaft leistet bis sie auf die Stunden einer Vollzeitkraft kommt. Richtig, diese werden (zumindest im TVöD und wie ich rauslese auch im AVR) nicht vergütet.
Eine Vollzeitkraft macht immer Überstunden wenn sie mehr als ihr Stunden ableistet.
 
Hallo Joerg,

wir haben ein Arbeitszeitkonto, bei welchem wir uns betrieblich auf folgende Regelung festgelegt haben:
Eine VK darf auf diesem bis knapp zum doppeltem (max. 70 Stunden) der zu leistenden Arbeitszeit "ansammeln". Bis zu 70 Stunden ist es "Mehrarbeit"...diese kann nur durch "abbummeln" ausgeglichen werden.
Ab 70 Stunden sind es genehmigungspflichtige Überstunden...

Eine TK darf allerdings nur max. 20 Stunden auf dem "Pluskonto" haben. Alles andere "verfällt"...oder muss eben genehmigt sein.

Mir persönlich gefällt diese Regelung sehr gut.
 
Hallo Joerg,

wir haben ein Arbeitszeitkonto, bei welchem wir uns betrieblich auf folgende Regelung festgelegt haben:
Eine VK darf auf diesem bis knapp zum doppeltem (max. 70 Stunden) der zu leistenden Arbeitszeit "ansammeln". Bis zu 70 Stunden ist es "Mehrarbeit"...diese kann nur durch "abbummeln" ausgeglichen werden.
Ab 70 Stunden sind es genehmigungspflichtige Überstunden...

Eine TK darf allerdings nur max. 20 Stunden auf dem "Pluskonto" haben. Alles andere "verfällt"...oder muss eben genehmigt sein.

Mir persönlich gefällt diese Regelung sehr gut.

In eine Betriebsvereinbarung kann sowas ja geregelt werden, wobei ich gern die Meinung von medsonet.1 hören würde was die Überstunden- (Mehrarbeit-)bezahlung angeht.
Ansonsten ist das wirklich ganz gut, denn 70 Stunden sind im Endeffekt noch überblickbar.
 
Hallo Joerg,

wir haben ein Arbeitszeitkonto, bei welchem wir uns betrieblich auf folgende Regelung festgelegt haben:
Eine VK darf auf diesem bis knapp zum doppeltem (max. 70 Stunden) der zu leistenden Arbeitszeit "ansammeln". Bis zu 70 Stunden ist es "Mehrarbeit"...diese kann nur durch "abbummeln" ausgeglichen werden.
Ab 70 Stunden sind es genehmigungspflichtige Überstunden...

Eine TK darf allerdings nur max. 20 Stunden auf dem "Pluskonto" haben. Alles andere "verfällt"...oder muss eben genehmigt sein.

Mir persönlich gefällt diese Regelung sehr gut.


Hört sich für mich nach Be****** an, Sorry !!!
 
Hallo,

auch wenn wir vom Thema abkommen, aber ein Arbeitszeitkonto bedeutet nicht, dass ich keine Zuschläge für meine Überstunden bekomme.

Wenn ich mich nicht schwer irre, ist es bei uns so geregelt, dass es den Überstundenzuschlag dann gibt, wenn die Stunden nicht innerhalb von 14 Tagen ausgeglichen werden. Natürlich muss ich über 38,5 Stunden in der Woche kommen. Bis 38,5 Stunden ist es Mehrarbeit - das ist vorallem für Teilzeitkräfte unangenehm.

@Joerg:
Irgendwie scheint mein AG fairer zu sein als deiner, ich muss das Geld nämlich nicht einfordern für Ü-Stunden, sondern ich erhalte es automatisch. Da ich meine Zuschläge und Stundennachweise kontrolliere kann ich es auch beurteilen.

Schönen Tag
Narde
 
Die Überstunden werden vergütet! Wenn sie aber auf einen Samstag/Sonntag oder Feiertag (oder Nacht) fallen, gehen sie in diesem Zuschlag unter.

........................

Ich habe also nur jede Menge Mehrarbeitsstunden und Überstunden die nicht vergütet werden :)



[Das alles habe ich aus den AVR zusammengelesen, nicht das damit jemand zum Arbeitgeber rennt, kann mich auch irgendwo verlesen haben oder etwas übersehen habe...!]

Welche AVR trifft denn auft Dich zu? in der AVR Caritas ist es nämlich genau geregelt was Überstunden sind und wie sie vergütet werden.
 
Müssen diese Überstunden und die Mehrarbeit wirklich sein, frage ich mich?
Ich habe zb. meinen Arbeitsvertrag reduziert, weil ich einen weiteren Beruf ausüben möchte. Andere reduzieren um nehr Zeit für die Kindererziehung oder für die Familie zu haben und sie verzichten deshalb auf Lohn und auf Leistungen wie Urlaubsgeld und 13. Monatsgehalt, die es sonst nur prozentual gibt.
Wir haben in Deutschland Millionen Arbeitssuchende. Die sitzen nicht alle faul zuhause herum, sondern viele suchen verzweifelt nach einer Arbeitsstelle. Deutschland investiert lieber in die Arbeitslosikeit hinein, anstatt daß in die Arbeit finanziert wird. Damit meine ich keine 1 Euro Jobs, als Beschäftigungstherapie. Rechnet die Miete, den Strom und alle Kosten, die ein Harz4 Empfänger in Anspruch nehmen muß, legt ein paar Euro drauf und wir haben diese Situation nicht mehr. Nicht alle Tätigkeiten müssen von vollexaminierten Kräften übernommen werden. Mit etwas Umorganisierung würde eine " zufriedenstellende" Pflege gewährleistet sein.
Liebe Grüße Fearn
 
Unsere Schüler haben nach dem Staatsexamen alle ersteinmal Probleme eine Anstellung zu finden. Das mag an den verschiedenen Regionen liegen. Hier gibt es mittlerweile jede Menge arbeitssuchendes Pflegepersonal. Die Erfahrungen, die ich gemacht habe sind anders. In unserer Klinik wurden erst alle Zeitvertäge nicht mehr verlängert und das Personal stand ersteinmal arbeitssuchend da. Von den Schülern wird kaum einer übernommen nach dem Examen und in der kleineren Klinik in der ich unterrichte, wurden die Schüler während der Ausbildung zum Auslandseinsatz geschickt, damit sich ihre Chancen auf eine Anstellung verbesserten nach dem Examen. Es würde mich sehr freuen, aber auch nicht wundern, wenn die Situation so wäre, daß die Klinken kein Personal bekommen. Dann wäre die Ausgangssituation für Gespräche über die Pflege etwa so wie sie in den 80 ern war. Die war recht positiv. Liebe Grüße Fearn
 

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