Information des Patienten über verschobene OP: Aufgabe des Arztes oder der Krankenschwester?

stefffi

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Ich hab mal eine Frage. Wir haben auf Station einen Patienten, bei dem wurde heute das 3. mal die Op verschoben. Natürlich ist der Patient total sauer. Ist es jetzt die Aufgaben der Krankenschwester den Pat darüber zu informieren das die Op wieder abgesagt wrude oder Arztaufgabe?

lg Stefffi
 
definitiv Artzaufgabe!
 
Würde mir mal jemand erklären, warum eine professionelle, qualifizierte GuK nicht in der Lage sein sollte, dies dem Pat. mitzuteilen?:gruebel:

In etwa so:

Ich soll ihnen im Auftrag von Dr. xy mitteilen, dass ... verschoben wurde, es tut mir leid. Die Gründe sind mir nicht bekannt, das mit ich mit Dr. xy zu besprechen, dieser kommt ... Uhr.

Was wäre jetzt daran Arztaufgabe?
Oder wo wäre eine GuK nicht qualifiziert genug dafür?
 
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Weil sie dann wieder "nur" der Blitzableiter ist.

Unangenehme Aufgaben werden gerne delegiert.
Oft ist es so, dass die Krankenschwester schon bei Durchsicht des OP-Plans sieht, das das Programm den Rahmen um Stunden sprengt. Sie spricht den Arzt ab mittags an, ob der Patient nicht vielleicht doch essen kann und wird regelmäßig vertröstet, weil ja evtl. noch ein Wunder passieren könnte und dann kommen die Operateure abends um acht Uhr auf die Idee, das es vielleicht doch eng werden könnte und dann sagen sie, der Patient kann essen und kommt nicht mehr dran.
Dann sollen sie es dem Patienten auch bitteschön selber sagen.
Vor allem, wenn sich dieses Spielchen an mehreren Tagen hintereinander wiederholt, weil der Patient eben nicht privat versichert ist.
 
@bachstelze:

Weil sie dann wieder "nur" der Blitzableiter ist
Dann sollten wir vielleicht etwas an der Kommunikation und dem Selbstbewußtsein arbeiten.

Wie ich schon in meiner vorgeschlagenen Formulierung schrieb:

Ich mach deutlich, dass ich nur die Nachricht von Dr. xy überbringe, dass mir die Gründe nicht bekannt sind und das Weitere mit Dr. xy zu klären sei.
Mault der Pat. mich an, mache ich nochmal gaaaanz deutlich, dass ich nicht der OPplaner bin, nix dafür kann und er sich bitte bei Dr. xy beschweren möge, gerne auch bei der zentralen Bewschwerdestelle schriftlich.

Wenn ich mich nicht als Blitzableiter zur Verfügung stelle, kann ich auch keiner sein!
 
Das hat mit "unserer" Kommunikation und "unserem" Selbstbewusstsein nicht das Geringste zu tun.

Dem Überbringer schlechter Nachrichten wird der Kopf abgeschlagen. Das ist nur menschlich und war schon immer so und ist auch normal.
Der erste Frustrationsschwall wird an der Krankenschwester abgelassen und wenn der Arzt dann abends auftaucht und für den nächsten Tag das blaue vom Himmel verspricht, dann wird er als Heilsbringer gefeiert, weil der erste Zorn verraucht ist und der Patient froh ist, das überhaupt einer kommt.
 
Hallo,

wie realistisch ist es, dass der zuständige Arzt, dann auch zeitnah auf Station kommt um den Patienten persönlich zu informieren?
Ich finde der Patient sollte so schnell wie möglich von der Absage erfahren und daher würde ich als Pflegeperson, wie von renje beschrieben, den Patienten informieren.

Gruß, Mary
 
Es geht ja nicht darum, ob man es nicht kann. Natürlich kann man dem Patienten Bescheid geben und in den meisten Fällen wird man es auch tun.
Trotzdem ist es Aufgabe des Arztes.

Und wenn ich einem Patienten drei Tage hintereinander die schlechten Nachrichten überbracht habe, würde ich es am vierten Tag auch dem Arzt überlassen, dem Patienten zu erklären, warum er schon wieder "hinten rüber gefallen " ist.
 
Was ich tun oder nicht tun würde, ist abhängig davon, wie die Situation ist. Beim ersten und vielleicht beim zweiten Verschieben würde ich den Patienten informieren, die Dritte überließe ich auch dem Arzt. Wobei ich es so kenne, dass verschobene Patienten am nächsten Tag oben auf dem OP-Plan stehen, damit sie nicht noch einmal verschoben werden müssen.
 
Bei uns wird auch teilweise 2-3 mal OP verschoben oder dann ganz abgesagt - Mit neuer Terminvergabe am nächsten Tag telefonisch!
Da die Patienten dann manchmal bis 18:30 Nüchtern sind und sich dann erst der Diensthabende Doc hören lässt:"Sag ma der Leistenhernie das des heut nix mehr wird, wir probiern Ihn morgen nochma auf den OP Plan zu zwängen, sieht aber schlecht aus!" sag ich auch nichts zum Pat...! Wenn aber 3mal der Heli Notfall OP´s gebracht hat am Nachmittag (Landeplatz ist über unserer Station) und der Doc freundlich bittet die Pat Aufklärung zu übernehmen und auf Klinik Kosten der Pat sich was beim Pizza Service kommen lassen darf, übernehm ich das bei der ersten Absage...!
 
Konstruieren wir doch mal... .

OP-Termin muss ein drittes mal verschoben werden, weil diesmal ein Notfall den OP blockiert. Wer soll da den Pat. informieren? Gewöhnlich stehen die Chirurgen am Tisch.

OP-Planung mal wieder hoffnungslos überladen. Anrauf aus OP: Pat. kann essen, weil es heute auch nix wird. Muss Pat. jetzt trotzdem weiter nüchtern bleiben bis Arzt aus OP kommt?

*grübel* Ist net immer die PK die erste, die den Pat. (ungewollt) informiert indem sie die Nüchternphase aufhebt?

Elisabeth
 
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Nun ja, oft ist es aber eben kein Notfall, der verhindert, das der Patient dran kommt.
 
Ach Elisabeth, es ist immer ein Chirurg nicht im OP, der erfährt es aus dem Saal, der geht dann hin und sagt es dem Patienten.
Natürlich kommen auch wir mal in die Verlegenheit, Patienten zu informieren, sei es dass wir einem Diabetiker das Essen bringen, der kann dann auch 2+2 zusammenzählen.
Da bei uns die Ärzte die Info bringen häufen sich die Verschiebungen eben nicht mehr und bleiben die Ausnahme, da wir keine Politraumen bekommen kann uns nur die Nothilfe einen Strich durch die Rechnung machen und meist ist der OP Koordinator da, der legt wert auf zeitige Info an die Patienten. Der Op Koordinator ist in der Woche da und :sbaseballs:wenn der sieht, dass das Programm so nicht machbar ist, dann wird festgelegt, wer nicht dran kommt.
Also im Moment läuft es ganz gut.
 
Konstruieren wir doch mal... .

OP-Termin muss ein drittes mal verschoben werden, weil diesmal ein Notfall den OP blockiert. Wer soll da den Pat. informieren? Gewöhnlich stehen die Chirurgen am Tisch.

Genau das wollte ich auch sagen. Der Arzt kann den verschobenen Termin dem Patienten gar nicht persönlich mitteilen; er wird bei einem vordringlichen Termin gebraucht. Ich lasse den Patient doch nicht "aus Prinzip" im Unklaren.

Der Patient wird wegen des verschobenen Termins angesäuert sein, klar. Er wäre aber auch zu Recht angesäuert, würde man ihn einfach von selbst darauf kommen lassen, dass draußen die Sonne untergeht, er den ganzen Tag nüchtern war und immer noch nicht im OP ist. Ihm den verschobenen Termin mitzuteilen ist ja wohl das Mindeste.
 
@Claudia und Elisabeth

Der Operateur steht am Tisch. OK, dann kann er nicht selbst mit dem Patienten reden. Aber es gibt doch immer mehr als einen Chirurgen. Dann soll der Operateur seinen Kollegen bitten den Pat. zu informieren und eben nicht immer alles auf das Pflegepersonal abwälzen. Welche Vorteile das hat, sieht man am Beispiel von auarius2.

Wenn es nur mal ausnahmsweise vorkommt, dass eine OP verschoben wird oder es gleichzeitig mehrere Notfälle gibt, wäre es kein Thema für mich den Patienten zu informieren, aber wenn Verschiebungen der Alltag sind...
 
Liegt das Problem ev. hier: Der Überbringer der schlechten Nachricht wird bestraft?

Elisabeth
 
hallo

erst mal ist ja schon mal die Überlegung, was heißt hier Strafe .....

wenn ich dem Patienten erzähle, er darf essen und wird verschoben, ist klar, der ist nicht begeistert

aber wenn ich mich ans Bett setze, es ihm ruhig erkläre, klipp und klar sage, ich habe Verständnis für den Unmut, ist das keine Strafe, sondern einfach nur ein Gespräch ......

dann liegt es daran wie rufe ich in den Wald hinein, wenn ein Chirurg mich anruft und darum bittet weil er am Tisch nicht weg kommt und es ist ein Notfall, dann würde ich es bestimmt 2 x machen

wenn Schlamperei in der Planung und ******egalgefühl dabei eine Rolle spielen, würde ich den frei laufenden Chirurgen herbeizitieren, zwecks Info an den Patienten, denn anders lernen die es sonst nicht .......

aber grundsätzlich hätte ich nichts dagegen den Patienten zu informieren, weil ich mich nie angesprochen fühle, wenn ein Patient zurecht sich aufregt, sondern ich bespreche gemeinsam mit ihm dieses Problem ...

viele Grüsse
Bully
 
Wie immer findet jemand die diplomatischeren Worte. *fg* Danke.

Zumal ich denke, dass die PK hinterher noch für ein entlastendes Gespräch bereit stehen sollte.


Elisabeth
 

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