Im Krankenhaus oder Altersheim Ausbildung machen? Vor- und Nachteile?

jayjay97

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17.09.2024
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11
Ort
Schleswig-Holstein
Beruf
Azubi Pflegefachfrau ab dem Februar 2025
Akt. Einsatzbereich
-
Funktion
-
Guten Tag :-) Ich habe im Oktober ein Vorstellungsgespräch in einem Krankenhaus. Ich würde gerne erstens wissen wie ihr es dort so fandet, und zweitens ob ihr eher Krankenhaus oder Altersheim empfehlen würdet - gerne mit Vor - und Nachteilen
 
Im Krankenhaus hast du den Vorteil, ein sehr breites Spektrum an medizinischen Fällen kennenzulernen. Du arbeitest interdisziplinär, hast viel Kontakt zu Ärzten, Therapeuten und anderen Fachkräften, was dir ermöglicht, deine medizinischen Kenntnisse schnell zu erweitern. Es ist ein dynamisches Umfeld, in dem du viel lernst, und es gibt immer neue Herausforderungen. Allerdings ist der Zeitdruck zu spüren. Du hast viele Patienten zu betreuen und oft wenig Zeit, um dich intensiv um jeden Einzelnen zu kümmern. Die Schichtarbeit, inklusive Nacht- und Wochenenddiensten, kann ebenfalls sehr anstrengend sein.

In der Altenpflege sieht der Arbeitsalltag etwas anders aus. Hier baust du langfristige Beziehungen zu den Bewohnern auf. Die bedeutet aber, dass du jeden Tag das gleiche machen wirst. Der Fokus liegt weniger auf akuten medizinischen Notfällen, sondern mehr auf der täglichen Betreuung und Pflege. Trotzdem ist der Zeitdruck in einem Altenheim oft viel größer, als man vielleicht denkt. Es gibt häufig Personalmangel, und du wirst schnell in die Verantwortung genommen, ob du es willst oder nicht. Die Arbeit ist körperlich anstrengender als im Krankenhaus, wage ich zu behaupten.
 
Ich war vor Rentenatritt auf Angiologie/ Diab. Fußsyndrom - 32 Bettenstation. Altersdurchschnitt >75/80. Ca. 60% aus Pflegeheim, ca 20% häusliche Pflege.
FD 3 Bereiche = 3 ex. Pflegekraft + 1-2 Auszubildende + wenn Glück 1 Jahrespraktikant.
SD 2 Bereiche = 2 Pflegekräfte
Bei ca. 80% der Patienten 3-4x/24 Stunden Kurzinfusionen - oft 2-3 verschiedene/Patienten = hoher Arbeitsanfall außerhalb der Pflege
Tägliche Untersuchungsfahrten Röntgen, EKG, Angio (mit Nachsorge auf Station), Anlage von Redondrainagen, größere Wundabtragungen, die nicht aucf Station stattfinden konnten.
In der Woche Wundverbände vom Wundteam - Wochenende und Feiertage von der Station
Aufnahmen und Entlassungen
Ach ja, da war noch was:
Angehörige
mind. 3x täglich Vitalzeichen, Schmerzerfassung, BZ + Insulin
Visite ausarbeiten! + möglichst halbstündliche Kontrolle von neuen Arztanordnungen
Natürlich noch die gesamte ganz normale Pflege

Nein, ich bin trotzdem, bis zum Schlußtag immer froh gewesen, nicht im Pflegeheim zu arbeiten.
Es gab immer auch "fitte" Patienten

Wir haben einige Altenpflegekräfte eingestellt und ganz viel von ihnen gelernt (so man dazu bereit war und ihre Spezialkenntnisse anerkannte).
Aber leider sind ca. die Hälfte wieder ins Pflegeheim zurückgekehrt.
Die weiteren Disziplinen in meinem Haus waren ja genauso anstrengend, der zusätzliche Kram neben der Pflege, bei zu wenig Fachkräften ist ja überall
 

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