Hallöle,
etwas spät der Beitrag, aber besser spät als gar nicht.
Das Sheehan Syndrom tritt meist nach der Geburt auf und wird durch eine Ischämie (Mangeldurchblutung) mit darauffolgendem Zelltod verursacht. Es kommt dadurch zu einem kompletten oder teilweisen Funktionsverlust.
Eine Hypophyseninsuffizienz kann auch durch einen Unfall oder ein Adenom verursacht werden.
Symptome bei einem betroffenen Areal von ca. 3/4 können sein:
- Ausfall der sekundären Körperbehaarung (Bartwuchs, Achsel-, Brust-, Schambehaarung)
- Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion)
- Hypoglykämie (unterzuckerung)
- Amenorrhoe (Ausbleiben der Menstruation)
- Laktation ( Ausbleiben des Milchflusses)
- Pigmentstörungen der Haut
- Verlust der Libido
Behandlung:
Medikamentös:
Bei der Hypothyreose wird das Schilddrüsenhormon Thyroxin in Tablettenform dem Körper zu geführt
Bei der Hypoglykämie wird das Antidiuretische Hormon, kurz ADH, in Form von Desmopressin als Nasenspray ersetzt
Das Wachstumshormon wird in der Regel per Spritze verabreicht und steigert nach aktuellen Studien Muskelkraft und körperliches Wohlbefinden und bewirkt eine Abnahme des Fettgewebes.
Ist die Cortisolproduktion in der Nebennierenrinde gestört verabreicht man Hydrocortison oder dessen ähnliche Präparate
Geschlechtshormone werden beim Mann über Testosteronspritzen, ca. alle 2 bis 3 Wochen, zugeführt. Bei Frauen werden Östrogen - Gestagen Präparate in Tablettenform verordnet.
Das ist natürlich nur allgemein gültig, endgültig muss der Arzt, bzw. der Endokrinologe über die Medikation entscheiden.
Prognose:
Bei einem Adenom und dessen Entfernung, vorrausgesetzt es tritt keine Schädigung auf, ist meist eine vollständige Heilung möglich.
Beim Sheehan Syndrom kann man nur symptomatisch behandeln, d.h. die abgestorbenen Areale kann man nicht mehr reaktivieren oder ersetzen.....bis jetzt jedenfalls. Mit dieser Krankheit muss man, nach meinen Informationen , bis zu seinem Lebensende zu recht kommen. Eine Lebenserwartung in Höhe des errechneten Altersdurchschnitts vom Geburtsjahr ist nicht selten, man muss das natürlich individuell sehen, da jeder die Nebenwirkungen der Medikamente unterschiedlich verkraftet und es trifft auch keine Aussagen über die Lebensqualität. Dazu wären sicher Erfahrungsberichte von Betroffenen hilfreicher als meine Aussagen.
Gruß
Dennis