Grad der Verantwortung in Ausbildung und Berufsalltag

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20.02.2009
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ich interessiere mich für den krankenpflegeberuf, gehöre aber zu den menschen, die sich eher nicht so viel zutrauen und wichtige entscheidungen lieber gemeinsam mit anderen als alleine treffen und angst vor fehlern haben.

mich würde daher sehr interessieren, als wie hoch ihr eure verantwortung in eurem job empfindet und wie ihr damit umgeht bzw. gelernt habt, damit umzugehen (ich denke trotzdem, man wächst ja mit den aufgaben). bitte gebt dazu auch euren fachbereich und eure stellung innerhalb der station an.

LG,

fräulein wundersam:)
 
Schüler - drittes Lehrjahr, also Oberkurs.

Arbeite aktuell auf einer internistischen Station. Beinahe alle praktischen Tätigkeiten führe ich selbständig aus.
Ich empfinde meine Verantwortung bereits als relativ hoch. Ich versorge eine eigene Patientengruppe und soll im optimalen Fall alles selbst organisieren. Deswegen darf ich nichts vergessen.
Für Fragen stehen immer alle Schwestern, aber speziell dann eine, zur Seite, die gegen Ende der Schicht auch dann alles nochmal kontrollieren.
Allerdings ist es ein Anspruch an mich selbst, dass ich nichts vergesse und gewissenhaft arbeite.
In ein paar Monaten steigt die Verantwortung abermals, insgesamt auf ein sehr hohes Level.

Dennoch muss man sagen, dass man fast immer auf Station jemanden hat mit dem man sich beratschlagen kann. Am besten mit den dienstälteren und somit oft erfahreneren Kollegen.

Allerdings muss man irgendwann auch Entscheidungen alleine treffen und auch alleine sicher treffen können. Die erste Nachtwache kommt auf Dauer und da steht man dann erstmal immer direkt alleine.

Insgesamt also ein sehr verantwortungsträchtiger Beruf. Aber wohl wahr, man wächst mit seinen Aufgaben :)

MfG
 
Du wirst in der Ausbildung nicht alleine gelassen. Die Verantwortung wird stufenweise gesteigert, so daß du dich anpassen kannst...
 
Du wirst in der Ausbildung nicht alleine gelassen. Die Verantwortung wird stufenweise gesteigert, so daß du dich anpassen kannst...
... musst aber letztendlich als fertige GuKrpfl auch selbständig arbeiten (können) und trägst eine doch SEHR hohe Verantwortung. Du bist ggf zeitweise alleinverantwortliche für bis zu 40 Pat (in Heimen noch mehr) und musst dem auch gerecht werden können.

Ich wills dir nicht schlecht reden, dir aber trotzdem sagen was da in etwa auf dich zukommt.
Inwieweit deine Charakterzüge sich noch ändern und/oder reifen, kann ich wohl kaum beurteilen...
 
Inzwischen hat sie sich ja noch weiter zu ihrem Verantwortungsproblem geäußert... Jetzt bin ich nicht mehr sicher, ob sie sich dem Grad der Verantwortung anpassen kann und will...
 
Ich bin jetzt fertig mit der Ausbildung und da ist die Verantwortung ziemlich groß! Da ich als Fachkraft (also mit 3 jahre Ausbildung und so) in einem Pflegeheim arbeite bin ich auf meiner Station tagsüber für 25 Bewohner verantwortlich - nachts sind es 50.
Im Krankenhaus sind aber immer noch andere Kollegen und natürlich auch Ärzte und auch wenn uns in der Ausbildung immer eingtrichtert wurde, dass uns mal wenn wir fertig sind keiner mehr helfen wird, denke ich, dass man doch bei Unsicherheiten immer fragen kann.
In der Ausbildung fand ich die Verantwortung zuerst nicht sehr groß, aber das steigert sich natürlich von Ausbildungsjahr zu Ausbildungsjahr. Im Unterkurs läufst du zu Beginn nur mit und im 3. Jahr hast du dann schon die Verantwortung über mehrere Pat., da musst du dir schon bewusst sein, dass wenn du einen Fehler machst und zum Beispiel vergisst ein Labor anzumelden oder eine Infusion anzuhängen... du deinen Pat. damit schaden kannst. Du musst immer daran denken, dass das Menschen sind die sich auf dich verlassen.
Oh Gott, ich mach dir jetzt bestimmt voll den Horror!
Aber du lernst das schon alles, hast ja schließlich 3 Jahre Zeit. Das Wichtigste ist, das du ganz viele Fragen stellst. Ich wollte das auch nie glauben, aber nur so lernst du.
Der Pflegeberuf ist wirklich der schönste Job den es gibt.
Ich wünsche dir viel Mut und Kraft!
 

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