Fentanyl-Nasenspray - Erfahrungen?

-Claudia-

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Hallo,

wir haben vor kurzem mit Fentanyl-Nasenspray als Bedarfs-Analgetika begonnen. Da die Patienten unterschiedliches darüber berichten - das Spektrum reicht von "beschwerdefrei vertragen" bis "mein Gehirn explodiert" - würde mich interessieren, ob jemand hier bereits Erfahrungen damit hat.

Gruß,

-Claudia-
 
Hallo Claudia,

ich selbst kenne das Nasenspray aus der Praxis gar nicht, die Dozenten im Palliativkurs ( und auch einige Theilnehmerinnen) meinten, das sich oft die Dosierung als schwer erweist.
Manchmal meint man, es wäre nix rausgekommen, und sprüht nochmal.

Grüßle Manu
 
wusste gar net dass es sowas gibt.. abgefahren.
bis jetzt waren mir nur "fentanyl-lollies" ein begriff.

wann kommt das ns bei euch zur anwendung, also bei welchem patientenklientel..???


coole sache, bin gespannt.
 
Das Fentanyl-Spray wird als Bedarfsmedikation bei den opiod-eingestellten Patienten eingesetzt, die entweder nichts oral einnehmen können oder auf orale Bedarfsmedis nicht schnell genug reagieren. S.c.-Injektionen sind in der Klinik ja ganz brauchbar, aber im ambulanten Bereich kaum machbar. Und im Idealfall sollen die Patienten ja mit einer gut angepassten Schmerzmedikation wieder nach Hause.

Fentanyl-Lollies kannte ich wiederum nicht - oder ist in den Actiq-Lutschern Fentanyl drin?
 
Danke für den Link, Manu. Noch kaufen wir nicht bei Nycomed. Die Apotheke mischt uns das Spray in individueller Dosierung.
 
Hallo Claudia,

ja genau, so ist es mir auch bekannt.
Das Fertigpräparat soll glaub ich im kommenden Jahr zugelassen werden.

Grüßle Manu
 
Ohne mich jetzt weiter eingelesen zu haben:

Ich finds nicht gut, ich denke doch, dass sich je nach Schleimhautzustand die Resorption ändern wird.
Trockene Luft, trockene Schleimhäute, wenig Resorption.
Schnupfen?

In der Winterzeit also mal so richit schlecht zu dosieren...
 
Erstens bin ich nicht sicher, ob du Recht hast (hab auch noch keine Studie dazu gelesen).

Zweitens wird auch die Resorptionsrate von transdermalen Pflastern durch Schwitzen, Fieber, bessere oder schlechtere Hautdurchblutung beeinflusst. Das war bis jetzt glücklicherweise noch kein Grund, die Pflaster aus dem Verkehr zu ziehen.

Und drittens wird vielleicht die Resorptionsrate von oralen oder intravenösen Medikamenten recht konstant bleiben, aber sobald die Nierenfunktion aus der Reihe tanzt, kommt dir auf diese Art und Weise der Spiegel durcheinander.

Wir Menschen funktionieren nun mal nicht nach Standards.
 
Also wenn ich seit 4 Wochen meine Nase beobacht, möchte ich doch mal behaupten, dass da nicht viel angekommen wäre - und wenn doch, dann komplett unregelmäßig und unberechenbar.

Aber hier soll es ja auch um Nicht-Erkältete gehen :)
 
Das Spray ist ja auch eine Bedarfsmedikation und nicht für regelmäßige Einnahme gedacht. Oder läuft Deine Nase 24 Stunden am Tag? Du Armer!
 
Wenn sie grad nicht läuft, ist sie verborkt und trocken ;)

Aber nur letzte Woche, jetzt gehts schon wieder.
Danke der Nachfrage...
 
Wenn die Nasenschleimhäute trocken sind- das sind sie sehr oft, dann nimmt man halt die Wangenschleimhaut (vielleicht vorher einen Schluck trinken lassen). Meine Erfahrungen damit sind sehr gut (ich bin Krankenpfleger in einem Hospiz) -Die Applikation ist einfach, schmerzfrei und so schnell wie ein i.v.Gabe.
 
@Marechal:

Ihr gebt das Fentanyl-Nasenspray also alternativ in den Mund?

Dass wir darauf noch nicht gekommen sind! Bestimmte Augentropfen (z.B. Scopolamin gegen die "Rasselatmung") geben wir ja auch buccal.

Tolerieren die Patienten den Geschmack vom Fentanyl-Spray?
 
Es schmecke neutral sagte man mir. Man kann das auch rektal geben... danach aber nicht mehr buccal- das schmeckt dann wirklich mies. :-)
Spass beiseite - vor allem muss die Schleimhaut feucht sein (physiologisch) um als Transportmittel funktionieren zu können. Im Zweifelsfall vorher etwas zu trinken anbieten. Das mache ich auch bei Tavor exp. so.
 
Liebe Leute, ich bin neu hier und über die Internet-Recherche zu Fentanyl-Nasenspray auf Euch gestossen. Ich bin "User" und bekomme es jetzt seit knapp einer Woche. Bei mir wird es gegeben um extreme Dyspnoe-Situationen oder auch starke Hustenanfälle besser bewältigen zu können - mit sehr gutem Erfolg. Endlich kann ich das Berodual (mit Freuden!!!) wegschmeißen, weil ich jetzt etwas habe, das mir hilft und mich nicht nur zusätzlich :eek1: nervös macht. Es würde mich freuen, wenn ich auch noch von anderen Erfahrungen in diesem Anwendungsbereich lesen würde. Gerne bin auch ich bereit Rede und Antwort zu stehen, da ich auch ansonsten Morphium-Dauerpatient (als Palliativmaßnahme gegen die COPD) bin. Liebe Grüße :hicks: Euer merlin
 
Ich muss sagen, wir hatten das Spray im letzten halben Jahr recht häufig im Einsatz und haben sehr gute Erfahrung damit gemacht. Bewusstseinsklare Patienten können das Spray sehr gut handhaben und wenn man mal die richtige Dosis gefunden hat, hat man auch einen raschen Wirkungseintritt.

Ab und an kommt es allerdings vor, dass - wie schon gesagt - der erste Sprühstoß kaum wahrgenommen wird und zur Sicherheit nochmal gesprüht wird, was natürlich nicht der Sinn der Sache war.

Im Ort gibt es eine Apotheke, die das Spray für die ambulanten Patienten mischt; die sind wesentlich billiger als das Fertigspray, so dass auch die Hausärzte kein allzu großes Budgetproblem haben.
 
Was die Beschaffung außerhalb des Krankenhauses betrifft, so ist meine Erfahrung, dass die ApothekerInnen schon bereit sind - da es sich in den meisten Fällen um eine Dauermedikation handelt - die Lösung selbst herzustellen. Hier macht es sich positiv bemerkbar, dass schwerwiegend chronisch Kranke quasi das "Festgehalt" der Apotheken sind...:knockin:
 
Hallo
es wird mich interessieren wie viel hübe man sprühen soll,und noch dazu ob man Nebenwirkungen geachtet hat.
LG
Marija
 

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