Eltern in der Kinderklinik

kodiaksa

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Kinderkrankenschwester
Ich arbeite seit kurzem auf einer kinderchirurgischen Station, nachdem ich viele Jahre in anderen Bereichen tätig war. Jetzt scheint es üblich zu sein, dass die Eltern bzw. Mütter bei ihren Kindern im Zimmer mit schlafen, egal wie alt die sind und was für eine Krankheit. So schlafen auch Mütter bei 12, 13, 14jährigen Kindern, auch wenn nur eine kleine Phimose oder MKG zu machen ist. So dass man praktisch auf einer Station mit 20 Betten eigentlich 40 " Patienten" hat. ist das überall so heute? Ich kann mich erinnern, dass es früher nur bei Babies und kleinen Kindern so war und bei schwer kranken die Eltern zwar den ganzen Tag da waren, zum schlafen aber weg gingen. Wie ist das bei Euch?
 
Welchen Pflegebedarf haben die Eltern?

Gruß,
Lin


:) oder wie viel Pflegebedürftigkeit ihrer Kinder sind sie in der Lage, selber zu betreuen und entlasten damit auch das Pflegepersonal :hicks:

Mal im Ernst, sooo viele Begleiteltern bei 12- oder 14jährigen kann es nicht geben, da meckern die Teenies doch schon selber...
Stören dich die anwesenden Eltern?
 
und die Krankenkassen bezahlen nur bis zum vollen 8. Lebensjahr, also so viele Eltern kann ich mir da auch nicht vorstellen
 
Das kling ja wirklich krass. Obwohl das die Kinder sicher ein Stück weit beruhigt, mich würden so viele Eltern auf Arbeit irgendwie stören. Sorry, wenn das irgendwie intolerant klingt, aber da würd ich mir ständig beobachtet vorkommen. Als wenn einem ständig jemand auf die Finger guckt...:gruebel:
 
@Anne9888: Haben sie kein Recht darauf?
Versetze dich mal in die Lage, dass du ein Elternteil bist und dein/e Sohn/Tochter würde im KH behandelt werden. Möchtest du nicht über alles was dein Kind betrifft informiert werden?
Du wirst später viel mit Angehörigen arbeiten müssen, auch in der Erwachsenenpflege ist das ein wichtiger Bestandteil. Du musst den Angehörigen beibringen, wie sie einen Verband, einen Stomabeutel wechseln müssen, wie sie s.c. spritzen, ihnen Tricks zeigen, wie sie was leichter machen können usw. - auch dabei werden sie dir auf die Finger schauen. Die Angehörigen sind ein wichtiger Bestandteil im Leben eines Pat. und das muss man akzeptieren (außerdem können sie wirklich viel Arbeit abnehmen - ich denke dabei z.B. an Sterbebegleitung, Essen eingeben, waschen usw.).

Gruß,
Lin
 
Also ich würde mein Kind auch so lange ins Krankenhaus begleiten wie es das wünscht! Es gibt dem Kind und auch den Eltern ein gutes Gefühl.
Und wo ist das Problen wenn uns jemand bei unserer Arbeit auf die Finger schaut?
Außerdem würde ich die anwesenheit von Eltern auch nur als Entlastung für das Pflegepersonal ansehen.
 
Also ich kann das Problem Eltern schon nachvollziehen.

Natürlich sind viele Eltern eine große Hilfe ( für ihre Kinder und für uns ), keine Frage.
Um die geht es mir jetzt nicht.

Aber es gibt auch ( und immer mehr ) die Eltern, die ihre Kinder dermaßen "beglucken",
daß man an die Kinder selbst überhaupt nicht mehr ran kommt.
Die immer schon vorher wissen, was geht oder nicht geht, ohne sich auf einen Versuch einzulassen.
Die ihre Kinder bedauern, statt zu motivieren, die mehr leiden, als die Kinder selbst.
Die überzeugt davon sind, daß ihr Kind Schmerzen hat, selbst wenn das Kind dies verneint.
Eltern, die alle 5 Minuten etwas anderes brauchen,und zwar möglichst sofort, die unkooperativ sind und sich nicht an Vorgaben halten.
Eltern, die nicht verstehen, daß der Begriff "Zwei-Bett-Zimmer" sich auf zwei Patienten bezieht (und nicht auf Ihr Kind und sein Elternteil),
die vorhandene Geschwisterkinder auch mit dabehalten wollen.
Eltern, die nicht einsehen, daß die Nachtwache das Zimmer nachts auch betreten muß, daß Überwachungsgeräte nicht einfach ausgeschaltet werden können, daß Medikamente nur nach ärztlicher Verordnung gegeben werden dürfen und daß Arztgespräche nicht 5x am Tag stattfinden können.

Ich könnte die Liste beliebig lange fortsetzen...

In vielen Fällen ist das Verhalten der Eltern vielleicht durchaus nachvollziehbar.
Aber es bedeutet fürs Pflegepersonal sehr wohl einen enormen Mehraufwand.

Und ganz klassisch wird´s, wenn Kind und Mutter eine Gastroenteritis haben - da muß die Mutter tatsächlich oft mitbetreut werden...

Die Tendenz, daß auch bei großen Kindern und Jugendlichen ein Elternteil mit dableiben möchte, kann ich auch nur bestätigen.

Und gleichzeitig gibt`s aber auch die Eltern, die ihr Kind einfach nur abgeben und erst mal tagelang nicht nicht mehr kommen ...
 
@Schokofee,
alle von Dir genannten Punkte sind genau das, was ich meine. Bevor mir etwas falsches unterstellt wird, auch ich bin eine zweifache liebende Mutter, die alles für ihre Kinder tut. Nur kann es auch anstrengend sein mit den vielen Eltern, trotzdem sie entlasten. Es ist auch so, dass Mütter teilweise im Bett ihrer Kinder schlafen, Visiten nicht vernünftig durchgeführt werden können, weil man um 7.30 Uhr noch schläft und die Ärzte später noch mal wiederkommen müssen und zu den neuen Aufgaben von uns Kinderkrankenschwestern gehört, Elternbetten aufzubauen und wieder abzuziehen und Geschirr und Kaffeetassen der Erwachsenen hinterherzuräumen.
 
Genau das wollte ich sagen. Ich hab zwar noch nie auf einer pädiatrischen Station gearbeitet (und freue mich auch nicht besonders darauf), aber ich glaube ich kann eure Aussagen ganz gut nachvollziehen.
 
auch ich hab mich schon häufig über eltern geärgert, die glauben, dass alles immer so laufen muss wie sie es sich gerade vorstellen.
allerdings mache ich mir dann oft gedanken darüber wieso diese eltern so sind.. und die antwort ist eigentlich recht einfach. sie wissen es nicht besser. eltern werden leider bei der aufnahme wenig bis kaum über die abläufe der station informiert.. oder sie bekommen so viele infos auf einmal, dass sie sich einfach nicht alles merken. man darf nicht vergessen, dass eine mutter bzw ein vater, dessen kind ins krankenhaus kommt um zb. operiert zu werden (auch wenns nur eine kleinigkeit wie eine phimose ist..) immer in einem ausnahmezustand sind. im vordergrund steht für sie nur ihr kind. auf anderes können und wollen sie sich nicht konzentrieren. eltern haben genauso wie ihre kinder angst (vor der op an sich, der narkose, den schmerzen des kindes, usw) und fühlen sich genauso hilflos.

deshalb, meine persönliche vorgehensweise: beim aufnahme- bzw. anamnesegespräch gebe ich den eltern den tagesablauf der station SCHRIFTLICH weiter. auf den meisten stationen liegt so ein tagesplan als patienteninfo sowieso auf, wird nur nicht ausgeteilt. und auch wenns keinen gibt is das echt keine arbeit sowas zu erstellen (hab es selbst schon gemacht.. und ich bin "nur" eine schülerin") infos darauf: visiten, essenszeiten, besuchszeiten, dienstübergabezeiten usw. einfach alles was wichtig is. ich sage den eltern klar und deutlich was von ihnen erwartet wird (zb dass sie zur visite im zimmer sein müssen, ihr geschirr selbst auf den dafürvorgesehenen wagen stellen müssen usw.) und was sie den restlichen tag über erwarten wird (unstersuchungen, blutabnahmen).
und wenn eine mutter ihr kind bspw. nach einer op mehr bemitleidet als es zum aufstehen zu motivieren, dann nehme ich mir diese mutter mal zur seite und spreche mit ihr und erkläre ihr warum sie versuchen soll ihr kind mal aus dem bett zu kriegen..

ich muss sagen, dass ich mit dieser "technik" bis jetzt sehr gut gefahren bin. natürlich gibt es dennoch eltern, die sehr fordernd sind. aber ich denke durch gute aufklärung (nicht nur des kindes sondern eben auch der eltern) wird die zusammenarbeit mit den eltern um einiges leichter.

lg angie
 
Es ist auch so, dass Mütter teilweise im Bett ihrer Kinder schlafen,
Wieso dürfen sie das nicht? (außer es spricht natürlich medizinisch was dagegen)

Visiten nicht vernünftig durchgeführt werden können, weil man um 7.30 Uhr noch schläft und die Ärzte später noch mal wiederkommen müssen
Ich denke, hier mangelt es an Information der Eltern.

Geschirr und Kaffeetassen der Erwachsenen hinterherzuräumen.
Warum können die Eltern das nicht selbst wegräumen?

Gruß,
Lin
 
Hallo,

wenn es für das Kind wichtig ist, dann sollte man akzeptieren, dass ein Elternteil da bleibt.
Aber reines "beglucken", z.B. im Teenageralter auch noch nachts da bleiben, könnte auch ich als zweifache Mutti nicht nachvollziehen. Außer es ist medizinisch notwendig und es wäre tatsächlich eine Entlastung für das Pflegepersonal UND für das Kind.

LG
Trisha
 
Hallo Ihr,

natürlich kann durch Gepräche und Informationen meistens das Verhalten der Eltern beeinflusst werden.
Aber auch das ist ein nicht zu unterschätzender Zeitaufwand.
( Und manchmal sind`s auch nur Diskussionen, die zu nichts führen )
Und natürlich können und sollen Eltern ihr Geschirr selbst wegräumen - sie tun`s nur oft nicht.
Und spätestens nach der Entlassung muß man halt doch hinterher räumen.

Daß Eltern nach Möglichkeit nicht im Bett der Kinder schlafen sollen, hat mehrere Gründe.
Wir tolerieren es meist, sind aber nicht ganz glücklich damit.
Zum Einen kommt man kaum ans Kind ( z.B. zur Infusionskontrolle ) und Säuglinge rutschen auch gerne mal unter die Bettdecke,
zum Anderen liegen Eltern auch bei Kindern mit infektiösen Erkrankungen mit im Bett - und laufen dann in derselben Kleidung über Station,
gehen in die Cafeteria ...etc. Das geht gar nicht !
Tagsüber liegen gerne auch andere Besucher z.B. Geschwisterkinder ( bevorzugt samt Schuhe ) in ihren Straßenklamotten im Bett - es ist einfach unhygienisch, würde man zuhause ja auch nicht machen, und ist in Erwachsenenkliniken soviel ich weiß auch nicht erwünscht, oder täusche ich mich da ?!

Gruß, Schokofee
 
@schokofee:
Natürlich, wird das nicht gerne gesehen, wenn sich jemand mit Straßenschuhen ins Bett zum Pat. legt (habe ich aber auch noch erlebt). Ansonsten ist mir das ziemlich egal, ob sich die Angehörigen ins Bett legen (kommt besonders oft bei den Pat. zwischen 16 und 30 vor) oder bei präfinalen Pat. Klar, bei infektiösen Pat. wird es ihnen nahegelegt die Angehörigen darüber zu informieren und dies eventuell zu unterlassen (habe auch noch nie jemanden erlebt, der das nicht verstanden hat).

Sorry, ich kann es mir halt nicht vorstellen, dass so viele Eltern sich komplett verständnislos verhalten, wenn sie über die Risiken für das Kind und sich selbst/Geschwister aufgeklärt werden (sicher gibt es ab und zu einige "schwarze Schafe").
Und man muss auch bedenken, dass es sich um eine Ausnahmesituation handelt, ich denke, da kann schon mal vorkommen, dass man Informationen vielleicht ein zweites Mal wiederholen muss.

Andere Frage: Ihr müsst echt die Zimmer selbst nach der Entlassung reinigen bzw. Geschirr einsammeln???

Gruß,
Lin
 
Hallo Ihr,

natürlich kann durch Gepräche und Informationen meistens das Verhalten der Eltern beeinflusst werden.
Aber auch das ist ein nicht zu unterschätzender Zeitaufwand.
( Und manchmal sind`s auch nur Diskussionen, die zu nichts führen )
Und natürlich können und sollen Eltern ihr Geschirr selbst wegräumen - sie tun`s nur oft nicht. Ich laufe ihnen notfalls hinterher und sage "Sie haben da was vergessen"
Und spätestens nach der Entlassung muß man halt doch hinterher räumen. Ja, aber auch bei den Kindern ohne Eltern

Daß Eltern nach Möglichkeit nicht im Bett der Kinder schlafen sollen, hat mehrere Gründe.
Wir tolerieren es meist, sind aber nicht ganz glücklich damit.
Zum Einen kommt man kaum ans Kind ( z.B. zur Infusionskontrolle )man kommt dran, wenn man klipp und klar deutlich macht, daß man die Verantwortung trägt für Zugänge etc. und Säuglinge rutschen auch gerne mal unter die Bettdecke wirklich?,
zum Anderen liegen Eltern auch bei Kindern mit infektiösen Erkrankungen mit im Bett - und laufen dann in derselben Kleidung über Station,
gehen in die Cafeteria ...etc. Das geht gar nicht ! Richtig, und auch da gehören klare Vorgaben mit Sanktionsandrohungen bei Nichteinhalten dazu. Wir hatten mal einen Vater, der behauptete, ER wäre nicht MRSA besiedelt, obwohl alle Abstriche auch bei ihm positiv waren. Er stand dann vor der Wahl, entweder Hygienemaßnahmen einzuhalten oder sein Kind bis zu seiner eigenen Sanierung nicht mehr besuchen zu können, um es vor ihm zu schützen. Geht alles.
Tagsüber liegen gerne auch andere Besucher z.B. Geschwisterkinder ( bevorzugt samt Schuhe ) in ihren Straßenklamotten im Bett - es ist einfach unhygienisch, würde man zuhause ja auch nicht machen,mit Schuhen vielleicht nicht, aber in "Straßenklamotten", warum denn nicht? Ich habe zwar noch nie einen Abstrich oder eine Probe in die Mikrobiologie von einer Jeans oder einem Pulli eingeschickt, aber ich halte diesen Hygienewahn auch für etwas übertrieben. Solange sie nicht voll Schlamm oder Hühnermist sind... und ist in Erwachsenenkliniken soviel ich weiß auch nicht erwünscht Äpfel mit Birnen vergleichen geht aber jetzt nicht..., oder täusche ich mich da ?!

Gruß, Schokofee


schade, daß man in Eltern eher die "Feinde und Störer" sieht, statt sich das in ihnen enthaltene Potential positiv zu Nutzen zu machen.
Auch denke ich, daß man sich für gewisse Grundregeln, die in unserem Beruf gültig sind, nicht zu rechtfertigen braucht. Wenn ich eine Infusion begutachten muss, dann tu ich das und mir ist dabei egal, ob Mami oder Papi in ihrem Schlaf gestört werden. Das KIND ist der Patient, um dessen Wohlergehen ich mich zu kümmern habe. Wer sich selbst zum Dienstmädchen macht, braucht sich nicht wundern, wenn er so behandelt wird.

Unser Beruf ist allerdings auch Dienstleistung geworden. Und gerade Kinderkliniken schließen immer mehr Stationen, d.h. auch Stellen gehen verloren. Gut stehen die Kliniken da, die Serviceleistungen ausbauen, z.B. die Eltern-Mitaufnahme. Sollte man vielleicht auch mal unter dem Aspekt "Stellensicherung" sehen.
Und meine Erfahrung ist, je mehr Eltern in die Betreuung einbezogen werden, sei es durch simple Alltagsgespräche oder auch mal längere Unterhaltungen, um so kooperativer werden sie auch.
 
@Lin: Ja, wir müssen die Zimmer der entlassenen Patienten selbst ausräumen und die Oberflächen wischen.
Wenn sie da ist, macht es unsere FSJlerin, ansonsten müssen Schwester oder SchülerIn ran.
( Nur bei infektiösen Erkrankungen putzt die Hauswirtschaftsabteilung, aber ausräumen müssen wir trotzdem selbst.)

@karola1: Versteh`mich bitte nicht falsch. Ich behaupte nicht, daß alle Eltern so sind.
Ich sage nur: nicht alle Eltern bedeuten Arbeitsentlastung, manche bedeuten sogar Mehraufwand.
Das ist einfach so.
Ein Kind ist immer in seinem sozialen Umfeld zu sehen, keine Frage.
Ich sehe Eltern nicht als Feindbild, sondern als notwendige Kooperationspartner - aber eben das macht die Betreuung häufig so zeitaufwendig. Das ist alles, was ich deutlich machen wollte.
Und Zeit ist leider das, woran es immer mehr mangelt.
Es geht um unsere Stellen.
Und es scheint Personen zu geben, die denken, wenn immer mehr Eltern mitaufgenommen werden, kann man noch ein paar Kinderkrankenschwestern streichen - aber die Rechnung geht einfach nicht auf.
(Wir arbeiten so schon am Limit.)
Und: Ich denke nicht, daß wir uns selbst zum "Dienstmädchen" machen.
Da, wie Du selbst schreibst, der Servicegedanke immer mehr zunimmt ( und aus Patienten plötzlich Kunden werden ), wir aber kein spezielles Servicepersonal haben, sind wir einfach nur die Dummen, die das ausbaden dürfen...

Für konstruktive Änderungsvorschläge bin ich offen, nur raus damit. :fidee:

Grüße, Schokofee
 
Ich selbst war mit meiner Tochter (damals 1,5 Jahre alt) zwei mal hintereinander für jeweils eine Woche in der Klinik.

Das Pflegepersonal war sehr nett. Ich wurde nie behandelt als "Störfaktor". Selbst wenn ich mich wegen irgendwelchen Dingen beschwert habe, wurde ich immer sehr freundlich behandelt.

Was mir jedoch auffiel, das Pflegepersonal lässt die Eltern im Dunkeln tappen. Warum muss man z.B. die Schutzkittel tragen bei Verlassen des Zimmers (bei infektösen Krankheiten)? Warum muss das Elternteil selbst das Essen rein holen und das Tablett selbst wieder raus bringen?

Für die Eltern müssen Zusammenhänge klar gemacht werden. Eltern bekommen Regeln aufgetischt mit denen sie nichts anfangen können, weil sie für sie unsinnig erscheinen. Nur wer sich die Mühe macht, zu erklären, warum dies oder das so zu laufen hat, wird auf Verständnis und das Befolgen der Regeln und Vorschriften seitens der Eltern stoßen.

Mein Vorteil war nur, dass ich selbst als Krankenschwester über sehr viel Bescheid wusste.

Das kann man von anderen Eltern, die Laien sind, nicht erwarten und darf sich dann nicht wundern, wenn sie machen was sie wollen.

Sicher habe auch ich das ein oder andere in den Augen des Pflegepersonals "nicht richtig" gemacht.
Ich denke, man muss als Pflegeperson im Einzelfall abwägen, was zumutbar ist und was nicht.
Die Eltern (ich behaupte jetzt mal vor allem die Mütter) haben bzgl. ihres Kindes das bessere Wissen.
Ein Beispiel: meine Tochter lag damals im KH wegen infektiöser Gastrenteritis und weil sie nicht genügend getrunken hat. Sie bekam Infusionen in der Nacht, tagsüber hat man geschaut, was sie an Flüssigkeit aufnahm. Meine Tochter war schon immer eine "Wenigtrinkerin", mehr als 500 ml/Tag war selten drin. Es hieß, sie solle so lange die Infusionen bekommen, bis sie mindestens 800 ml am Tag trinkt. Ich sagte, das wird sie NIE schaffen und es entstand daraufhin ein Disput zwischen der KKS und mir. Die KKS hielt nochmals Rücksprache mit dem Arzt und wir einigten uns auf die 500 ml. Das war dann okay für mich und für die KKS. Und vor allem für meine Tochter, die dann keine Infusion mehr brauchte.

Ich glaube schon, dass es Eltern gibt, die unbelehrbar sind. Aber das ist nun mal Alltag in der Krankenpflege und wir müssen lernen, besser zu kommunizieren.

LG
Trisha
 
Nun, ich glaube, selbst, wenn ich nicht im KH bei meinem Kind übernachten würde, wenn es , sagen wir, etwa 11, 12 und nicht in akuter Krankheitsgefahr ist, so würde ich doch versuchen, die meiste Zeit des Tages bei ihm zu verbringen, denn ein KH-Aufenthalt ist doch einfach eine traumatische Erfahrung. Wie beschrieben, braucht es da wohl auch viel Geduld mit anstrengenden Eltern. Außerdem weiß ich selbst, was Schwestern leisten können und was nicht. Sie haben sicher nicht die Zeit, Langeweile zu vertreiben oder stundenlang zu trösten.
 
Während der KH-Zeit mit meiner Tochter musste ich auch mit erleben, dass ein Kind, vielleicht um die 8 Jahre alt, ständig geklingelt und gerufen hatte weil die Mutter/Eltern nicht immer anwesend waren.
Also sind Eltern doch in diesem Moment sehr willkommen, oder?

Man darf nicht erwarten, dass Eltern einfach nur ruhig neben dem Kind sitzen und Händchen halten und dann abhauen, wenn sie nicht mehr erwünscht sind.

Ich bestreite nicht, dass es sicher sehr schwierige Eltern gibt.

Aber es ist meist die Hilflosigkeit der Eltern und die Erwartungshaltung an das Pflege- und ärztliche Personal was sie so "schwierig" erscheinen lässt.

Zusammen fassend lässt sich immer wieder feststellen: Aufklärung und Kommunikation fördert gegenseitiges Verständnis. Wer dafür keine Zeit findet, darf sich nicht über Eltern wundern, die unangenehm auffallen.

Wie bereits zuvor erwähnt, die Eltern kennen die Abläufe und Zusammenhänge einer Kinderstation nicht, sie wissen manchmal nicht was das Kind für eine Krankheit hat bzw. wie es weiter geht etc. Alles was das Personal darüber weiß, sollten auch die Eltern wissen.


LG
Trisha
 

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