Einstufung der Pflegestufe durch Ärzte oder Pflegekräfte?

regina1

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zeitarbeit
ich empöre mich darüber das ärzte die einstufung der pflegestufe vornehmen und nicht pflegekräfte die beim mdk angestellt sind.
es ist unsere aufgabe die pflege zugestalten und nicht die aufgabe der ärzte. die medizin ist ein anderes berufsfeld als die pflege und da hat uns kein mediziner reinzureden, wie wir nicht in das bereufsfeld der medizin rein zu reden haben.

was sagt ihr dazu?
 
Auch die Ärzte sind geschult .
Warum soll ich mich da aufregen ? Letztendlich kommt es auf das Ergebnis
an .
Wir haben auch schon Pflegekräfte gehabt wo sich die Kollegen bei der Einstufung gefragt haben ob diese jemals überhaupt in der Pflege gearbeitet
haben.

LG
 
Soviel ich weiß, sind sowohl Ärzte als auch Pflegekräfte als Gutachter beim MDK beschäftigt.
 
@nachtfan- wie mag wohl ein Doc reagieren, wenn Pflegekraft entscheidet, ob die Therapie tatsächlich nötig ist. Das würde offiziell wohl nicht mal zugelassen werden, wenn die Pflegekraft eine spezielle Quali haben würde.

Warum muss Pflege sich dann immer hinten anstellen und sich fremd bestimmen lassen. weils schon immer so war? Kann man Pflege im Schnellkurs lernen? Und hiermit meine ich nicht: füttern, waschen, trocken legen.

Elisabeth
 
@Elisabeth
Ja genaue, warum stellt sich die Pflege immer hinten an?
Habe grade meine Diplomarbeit geschrieben, dieses Thema wurde dabei auch behandelt.
Ist leider eine Geldfrage. Ärzte muss der MDK haben und wenn die noch Kompetenzen frei haben dann übernehmen sie auch die pflegerische Einstufung.
Aber ich hoffe, dass der Kunde Patient sich immer mehr wehren wird und gegen fragwürdige Einstufungen Widersprüche einlegt. Ich habe in meiner Berufspraxis erlebt, dass sich das die meisten ohne professionelle Hilfe nicht trauen.
Auch eine Geldfrage, denn diese professionelle Hilfe kostet Geld, aber meistens lohnt es sich (47 % haben zumindest Teilerfolg!!).

Liebe Grüße Bucks
 
Seit wann bestimmt eine Pflegekraft eine Therapie ?
Die macht eine Pflegeplanung .Und Ärzte sind in der Lage diese zu lesen.
Gerade bei Härtefalleinstufungen kommt immer ein Doc.Aber ich habe noch nie erlebt daß eine Pflegeplanung für null und nichtig erklärt wurde.Nur die anwesende Pflegekraft i.d.R. die Bezugspflegekraft muß natürlich in der Lage sein diese auch genau zu erklären.


Gerade bei dementen Bew. können die Ärzte schon an Hand von Diagnosen
sehen was anliegt .Und sie geben auch hier und da gute Tipps.
Erinnere mich noch sehr gut an die Anfänge der Einstufungen .Da gab es haarstäubende Ergebnisse und fast jedes Ergebnis mußte angefochten werden.Aber auch der MDK hat dazu gelernt.

Bei uns gab es in den letzten Jahren keine "Reklamationen" wohl aber
Rückstufungen .Warum wohl ?

LG
 
ein/e arzt/ärztin können keine pflegerischen tätigkeiten bestimmen,das ist schon ersichlich in der diagnosestellung. eine medizinische diagnose darf nur das ärztliche personal erstellen hingegen die pflegerische diagnose nur vom pflegerischen personal und nicht vom ärztlichen personal.
die einstufung der pflegestufe ist aber eine einschätzung des pflegerischen bedarf gemäß SGB XI die medizinische einschätzung ist im SGB V und das ist aufgabe des medizinischen personal.
 
Es gibt keine Vorbehaltsaufgaben für Pflegekräfte. Demzufolge kann mit ärztl. Absegnung jeder alles machen.

@nachtfan- eine Pflegeplanung nach deutschem Muster enthält leider nur sehr selten eine Pflegediagnose. Schon allein unser Vokabular, welches sich aus Versatzsstücken diverser Checklisten zusammensetzt, weist uns als nur bedingt kompetent aus. Dazu kommt, dass die wenigsten fachbezogene Assessments nutzt.
Auch die allseits beim MDK beliebten Drehbuchstandards sind nicht unbedingt ein Nachweis für Fachkompetenz.

Elisabeth
 
Meines Wissens kommt es auf das Bundesland an. In manchen Bundesländern sind ausschließlich Pflegekräfte zur Begutachtung und Empfehlung für die Pflegeeinstufung zuständig, in anderen übernehmen diese Aufgabe die Ärzte.
 
In NRW gibt es sowohl Ärzte wie auch Pflegefachkräfte als Gutacher beim MDK. Komisch ist nur, dass meißtens die Gutachten der Ärzte angefochten werden müssen.

Auch ich bin der Meinung, das sich Ärzte aus unserem Tätigkeitsgebiet raushalten sollten. "Schuster bleib bei deinen Leisten!"

lg
 
Auch ich bin der Meinung, das sich Ärzte aus unserem Tätigkeitsgebiet raushalten sollten. "Schuster bleib bei deinen Leisten!"

lg

Das tun sie bei der Ausbildung schon nicht, das werden sie auch hier nicht tun. Und ich denke, das wird sich auf Lange Zeit nicht ändern...
 
Sind ja nicht alle Ärzte gleich. Im Krankenhausalltag halten sich bei uns die Ärzte aus der Pflege raus, fragen evtl. mal was nach, das war es dann auch schon.
In meiner nebenberuflichen Tätigkeit als unabhängige Pflegegutachterin erlebe ich leider sehr häufig, dass Ärzte immer wieder versuchen, Pflege zu beurteilen und Einzustufen. Manche versuchen das erst gar nicht und nehmen zur Einstufung eine Pflegfachkraft mit. Eher die Ausnahme, zu teuer. Aber wenn man bedenkt was dann die Bearbeitung eines Widerspruches kostet...!!
Ich habe schon viele solcher Widersprüche mit Erfolg formuliert. Nur der Betroffene meist Laie, hat da ohne Hilfe keine Chance, und es kommt immer wieder zu Fehleinstufungen. Fatal für den Betroffenen, der oft nicht weiß, dass es auch unabhängige Pflegegutachter/Sachverständige gibt.
LG Bucks
 

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