Drehung in Bauchlage, Hilfe für Diplomarbeit

Biboo

Newbie
Registriert
15.09.2008
Beiträge
5
Hallo liebe Leute,

ich bin neu hier und könnte gut eure Hilfe gebrauchen:

Ich studiere Produkt-Design (ja ich bin fachfremd! ;-) ) und mache gerade meine Diplomarbeit, wobei ich mich mit der Umlagerung übergewichtiger Patienten in Bauchlage im OP beschäftige. Ich muss nun eine Produktlösung finden, die euch das Leben erleichtert.

Was ich bisher weiß:
Ich war bisher 2 mal im OP (wird hoffentlich noch mehr) und hab mit einigen Leuten gesprochen und einiges gelesen, und was ich weiß ist, dass die gängige Vorgehensweise ist, zwei Tische nebeneinander zu stellen und den Patienten hinüber zu drehen. Manche kippen dabei den Tisch seitlich, so dass der Patient fast von alleine rollt (Verrutscht er dabei nicht zu weit nach unten?). Einige OP-Tische lassen sich aber wohl nicht kippen (so habs ich auch gesehen) und jemand sagte mir sogar, dass einige ihrer Tische nicht einmal höhenverstellbar sind.
Einige sagten, dass sie den Patienten nur mit anheben und umdrehen über einem einzigen Tisch drehen, was mit so nem 160kg Patienten mit Sicherheit "schwierig" wird.

Es gibt jede Menge patentierte Erfindungen, die genau das Problem lösen sollen, welche aber meiner Meinung nach allerlei Nachteile haben, z.B. viel zu groß, viel zu technisch, viel zu zeitaufwändig usw. Der Jackson Table soll toll sein, sei aber laut eines Operateurs "unbezahlbar".

Jetzt an euch:
Ich würde mich über alle Meinungen, Anregungen, Methoden und Informationen freuen, die mit der Problematik zu tun haben.

Wie macht ihr das?
Wo seht ihr die größten Probleme?
Ist schonmal was passiert? Wenn ja was? (Dient zur Definition der Problemstellung)
Habt ihr euch schon mal verhoben oder Zerrungen geholt?
Flucht ihr schon mal?
Gibts Probleme mit den Zugängen/ EKG-Kabeln etc.?
Was würdet ihr euch wünschen?
Worauf muss ich dringend bei einer hoffentlich sinnvollen Entwicklung achten?

Ich hab mich da auf ein schwieriges Thema eingelassen, daher bin ich auf viel Feedback angewiesen, gerade von Fachpersonal, das ständig damit konfrontiert wird. Wenn ich in der Klinik bin, hat niemand groß Zeit mir Fragen zu beantworten, außer der Anästhesist wenn die OP ruhig verläuft, aber er wuchtet bei der Lagerung ja nicht am Rumpf o.ä.

Daher wende ich mich nun an euch und hoffe, das ihr mir weiterhelfen könnt.

Grüße von der Biboo :-)
 
Flucht ihr schon mal?

Was hat das denn mit der Fragestellung zu tun? *fg*

Ich denke, die Problematik bei bariatrischen Pat. ist unterschiedlich gelagert. Es kommt stets auf die Diagnose an die außerhalb des Übergewichtes steht- die schränkt die Bewegungsabläufe ggf. ein... nicht nur die Adipositas per magna.

Elisabeth
 
Also Biboo hat glaube ich die Fragestellung schon recht konkret gestellt. Wenn man nicht so richtig was drauf zu antworten weiß, dann sollte man es glaube mit allgemeinen Floskeln wie "es kommt drauf an, ..... etc. ...." lassen. Sicherlich kommt irgendetwas irgendwo drauf an, aber hilft das Biboo jetzt weiter!?:gruebel:
Also, ich bin seit 2 Jahren im OP tätig und wir lagern öfters Pat. in die Bauchlage um (gerade adipöse Pat. z.B. bei Bandscheiben-OP's). Jedoch wenn man mir es nachsieht, würde ich mit meinen Schilderungen gerne morgen fortfahren, da ich jetzt echt zu müde bin und ich mir morgen auch noch ein paar Gedanken drüber mache und evtl. mit Kollegen mal spreche. Bis dahin.
P.S.: Bitte o.g. Kritik nicht böse nehmen. :mrgreen:
 
Interessant. Du lagerst also jeden Pat. in der gleichen Art und Weise auf den Bauch. Dies kann man sich im nichtoperativen Bereich nicht leisten. Bin gespannt auf deine Beschreibung.

Elisabeth
 
Ich arbeite nicht im Op!
Ist wohl ein techinsches Problem... Sicher sind alle von Dir genannten Probleme in fast jedem Op an der Tagesordnung.
Man sollte versuchen eine art "Wendetisch" zu entwickeln... Stell ich mir mal so vor: Möglichst zentral unter dem Tisch, 4 zentral aber auch unabhängig voneinander zu bedienende Hydraulikkolben um den Pat. in die gewünschten Lagerungen während einer OP zu bringen. Am Kopf und Fussende des Tisches je ein "Kugelkopf" (Anhängerkupplung) Zwei "Dreifussböcke" werden in den Kugelkopf gesteckt. (Wahlweise auch montierung an der Decke des OP´s.)
Pat wird Fixiert. Hydraulik maximal runtergefahren klinkt aus. Tisch steht (hängt) nun an den Kugelköpfen. Unter der normalen Liegefläche befindet sich die herausziehbare Bauchlagefläche. Die wird jetzt herausgezogen und über dem Pat ausgeklappt. (muss natürlich der "dicke" des Pat angepasst werden) und an der normal rückenliegefläche fixiert.
Jetzt kann der komlette Tisch mit Pat gedreht werden. Die Rückenliegefläche (die ja jetzt oben ist) wird gelösst und unter den Tisch geschoben, Hydraulik hoch, "böcke" weg.
Für Beatmungsschläuche und so Zeug muss an der Ausziehplatte natürlich für halterungen gesorgt werden. Alle zugänge müssen mit Rotations vorrichtungen ausgestattet sein.
Für die Hydraulik muss unter beiden Liegeflächen natürlich eine Aus/einlink Vorrichtung (Meilerkipper ähnlich) vorgesehen sein. Ich stelle mir das System vor wie eine Tür mit verstellbaren verlängerten Angeln (als techniker weisst Du hoffendlich wie ich das meine:cry:)
Ob sowas geht... wie gesagt ich arbeite nicht im op.. Ich weiss auch nicht welche anforderungen im einzelnen ein normaler Op-Tisch erfüllen muss oder sollte... vielleicht können die anderen mal schreiben was sie vom optimalen Tisch erwarten... Hilft sicher bei der entwicklung...
 
Das ist wirklich ein Problem ! Nicht schlecht die Idee mit dem Tisch, aber in meinen Augen tritt dann ein neues Problem auf ! Der Tisch wird einfach zu dick und es ist kaum oder sehr schlecht möglich den Pat. zu röntgen. Da der C-Bogen erst gar nicht unter den Tisch passt oder der Aufbau so dick ist das die Aufnahme zu schlecht ist. Bin selber OP-Pleger und schreibe unter dem Namen meiner Lebensgefährtin die auch im OP arbeitet.
Meistens werden doch sowieso die Pfleger oder die Zivis zum drehen geholt (Sind halt Kerle , ****** auf deren Kreuz !!!!!)
Gruß der Langhaarige Pfleger
 
Hallo Leute,
vielen Dank, dass Ihr Ideen einbringt und mir zu helfen versucht! :)

Also es gibt bereits Ideen und Patente mit Drehvorrichtungen, wo der Patient freihängt und an zwei Drehpunkten umgelagert werden kann.
Ich sehe aber in folgenden Punkten Nachteile:

- Je schwerer der Patient, desto weniger würde ich mich trauen, den Patienten in die Luft zu heben, d.h. gegen die Schwerkraft zu arbeiten
- Wenn diese Systeme den OP-Tisch nicht ersetzen, sondern nach der Drehung beiseite geschoben werden, sind sie vermutlich zu groß und zu aufwendig (so ein OP ist ja doch oft eher klein und voll)
- Wenn das System den Tisch ersetzt, bzw. zum Tisch wird, kann vermutlich keine individuelle Lagerung zum Zug kommen, die aber unbedingt nötig ist (Zur Beruhigung an Elisabeth: Ich beschäftige mich mit der DREHUNG, nicht mit der LAGERUNG, weil diese sich bei jedem einzelnen Patienten unterscheidet, das ist mir bewusst). Je nach OP wird der Tisch ja auch gewinkelt oder sonst was, daher möchte ich möglichst den Tisch Tisch sein lassen und ein simples, einfach zu bedienendes Hilfsmittel gestalten, tisch- und OP-unabhängig.

Doch bevor ich schon an der Lösung bastel, muss ich nochmal genau die Probleme herausstellen.
Ich würde mich nochmal über Feedback freuen, wo bei euch genau der Schuh drückt (oder Rücken schmerzt?), wenn ihr adipöse Patienten drehen müsst. Ich denke, dass ein stark Übergewichtiger ja auch schwieriger zu fassen ist,....vielleicht hilft es ja schon, wenn er "greifbar" wird.... :gruebel:

Ich werde parallel weiterbrüten!
Herzliche Grüße, Biboo

P.S. Symphatisches Forum habt ihr hier! ;)
 
Interessant. Du lagerst also jeden Pat. in der gleichen Art und Weise auf den Bauch. Dies kann man sich im nichtoperativen Bereich nicht leisten. Bin gespannt auf deine Beschreibung.Elisabeth

Warst du mal im OP!? Da kann man sich jedenfalls keine Stunde überlegen ob man den adipösen Pat. nun doch lieber mit dem Patientenlifter oder etwas anderem umlagert.Und JA, wir lagern alle Pat. auf die gleiche Weise auf den Bauch, jedenfalls bei der Umlagerung, worum es ja hier auch geht. Die Lagerungen an sich können natürlich dann variieren je nach OP. Aber erstmal muss der Pat. egal ob adipös oder nicht in die Bauchlage kommen.
Ich habe heute ein paar meiner erfahrenen Kollegen gefragt und habe auch mein Hirn zermartert, aber mehr als auf folg. Schlussfolgerung sind wir nicht gekommen: Wie schon von manchen erwähnt, zwei Tische werden nebeneinander gestellt. Auf einem Tisch liegt der Pat. auf dem Rücken, dieser wird in eine höhere Ebene gefahren, als der Tisch der schon auf der Säule steht und dann wird der Pat. entsprechend mit dem Tisch auf den anderen erst gekippt, dann rollt er auf die Seite und dann auf den Bauch. Das geht eigentlich ganz gut. Klar, natürlich mit etwas mehr Personal die dann die Massen des Pat. besser sichern können, aber ich finde das schon für alle Beteiligten als die optimale Lösung. So leid es mir tut, das ich keine Anregungen für ein neues Produkt für diese Art der Lagerung geben kann.
Das einzige Problem sehe ich beim Umlagern mit zwei OP- Tischen, das Abscherungskräfte die ja doch bei vollschlanken Pat. mehr auftreten können wenn sie über den Spalt zwischen den Tischen rutschen, als bei schlanken Pat.
Also mein Fazit: für meine Kollegen und mich ist das Zwei- Tisch- Verfahren schon am Optimalsten, die Probleme treten dann eher während der entgültigen Lagerung auf, d.h. Nervenschäden, Verbrennungen und Dekubiti vermeiden. Denn da ist eine optimale Lagerung bei adipösen Pat. eine Herausforderung. Das Drehen selber geht fast von alleine, da sie ihrer Schwerkraft "hinterherrollen". Nur auf dem Tisch diese Pat. dann nochmal hochziehen zu wollen, ist fast unmöglich. Es sei denn, man stellt den Tisch ganz Kopftief und ist ne Menge Personal....
Als abschließenden Tipp vllt. noch: egal was Biboo auch designt: es darf breit sein aber auch Geräte wie den Röntgen-C-Bogen nicht behindern.
Stabil muss es sein, nicht allzu sperrig wg. der Aufbewahrung und Handhabung, sonst steht dieses Gerät oder was das mal werden soll, verstaubt in der Ecke herum. Und es sollte natürlich hautfreundlich sein und gut zu desinfizieren sein.
Tut mir leid das ich nicht mehr helfen konnte.
 
Ich würde mich nochmal über Feedback freuen, wo bei euch genau der Schuh drückt (oder Rücken schmerzt?), wenn ihr adipöse Patienten drehen müsst. Ich denke, dass ein stark Übergewichtiger ja auch schwieriger zu fassen ist,....vielleicht hilft es ja schon, wenn er "greifbar" wird.... :gruebel:

Hätte ich fast vergessen mich zu der Problematik noch zu äußern:
Das stimmt, das man meist überhaupt nicht weiß wo man den adipösen Pat. anfassen soll, da möchte man ja auch nicht mehr unbedingt viel an ihm herumzerren, da er wahrscheinlich eh schon die Knochen usw. kaputt hat.
Also alles was mit Rollen oder Rutschen des adipösen Pat. zu tun hat, finde ich ersteinmal besser als Heben oder Hochziehen, denn dann ist echt kaum machbar, da habe ich nach dem Feierabend schon manchmal "Rücken". Mein Problem ist noch das ich ziemlich klein bin (1,55 m) und bei massigen Pat. ist das dann noch schwieriger sie auf die Seite zu drehen um z.B. ein Rollbrett darunter zu schieben.LG
 
RotoProne® Therapy System
Eine Art Sandwich-Tisch- du hast den Pat. in Rückenlage liegen. Dann wird alles an Lagerungshilfsmitteln auf dem Pat. befestigt, als letztes die "Op- Tisch-Platte" in der richtigen Position. Per Motorkraft rotiert das Ganze bis "face down". Abschließend jetzt obere "Op- Tischplatte entfernen. Vielleicht kann man das Ding auch fahrbar gestalten- so dass die Tischplatten nur einklicken müssen in den Standfuß. Die "Rotationsmaschine" bleibt seperat.

Sind die OPs eigentlich mittlerweile eingerichtet auf Pat. mit einer Adipositas per magna? Ich erlebe im stationären Bereich immer noch, dass bestimmte Untersuchungen nicht machbar sind, weil das Equipment der Masse nicht standhält.

Elisabeth
 
Es gibt spezielle Transporter für die OP-Tische. Wir haben auch einen der für bis zu 180kg zugelassen ist. Normalerweise sind die Transporter in Höhe und Kippung verstellbar. Dieser ist nicht beweglich. Die Säulen im OP halten über 200kg aus, das ist kein Problem.
In Spezialkliniken haben sie OP-Tische die zusätzlich etwas breiter sind.

LG,
OPZicke
 
Liebe OP-Schwesterlein,
wieso glaubst du, mir damit nicht geholfen zu haben? Genau so eine Schilderung benötige ich! :):):)
Das Problem ist ja, dass ich nicht selbst mit anpacken kann/ darf, wenn ich hospitiere. Ich kann also die Erfahrung nicht "erfühlen", und wenn du sagst, dass sie ihrer Schwerkraft hinterherrollen, oder dass es kaum möglich ist, ein Rollbrett drunterzuschieben, sind das wichtige Aussagen! Auch dass der Spalt zwischen den Tischen ein Problem sein kann, und dass die Drehung weniger das Problem ist, sondern das Hochziehen am Schluss. Erscheint mir auch nachvollziehbar.
Klar, wenn der zweite Tisch um einiges tiefer läge, damit der Pat auf die Kissen fällt, ist die Gefahr natürlich immens größer, und dann muss man den ja erst mal auffangen, falls er nicht richtig "drauflandet"....kritisch, dann doch lieber ziehen, oder?
Nun ja, vielleicht kann man sich den Umstand zunutze machen, dass das Abdomen weitgehend frei bleibt (gut, bei dem Gewicht vielleicht nicht so sehr, aber der Druck lastet ja auf Thorax und Becken, oder? (Wie ihr seht hole ich nebenbei mein Mediziner-Latinum nach :knockin:)

Noch ne Frage: Was ist eigentlich mit großen, muskulösen Patienten, die zwar schlanker, aber dennoch unheimlich schwer sind? Da gibt es ja keine Massen, die die Bauchlagerung übernehmen, oder? Ach Hilfe, soooooviel zu bedenken!

@Elisabeth: Danke für den Link mit dem Rotationsbett! Ich hab auch noch was in dem Sinne:
OSI Products
Das ist bereits ein OP-Tisch, der auf sämtliche Lagerungen eingestellt werden kann, und der nach dem Sandwich-Prinzip agiert. Ein Orthopäde hat davon geschwärmt, sagte aber, dass er unbezahlbar sei (wollte immer mal da anrufen und fragen, VIEVIEL er denn jetzt kostet). Das ist natürlich auch nicht gut, kann sich doch heute ne normale Klinik gar nicht leisten.

@OPzicke: Meinst du diese Untergestelle/Lafetten, die dann weggeschoben werden, wenn der Tisch auf der Säule verankert ist? Wenn sich eure nicht seitlich kippen lassen, müsst ihr ja die ganzen 180° selbst drehen, oder? Hab halt auch schon gehört, dass sich oft die vorhandenen Systeme NICHT neigen lassen, sonst wär wohl vieles einfacher.

Liebe dankbare Grüße!
 
" @OPzicke: Meinst du diese Untergestelle/Lafetten, die dann weggeschoben werden, wenn der Tisch auf der Säule verankert ist? Wenn sich eure nicht seitlich kippen lassen, müsst ihr ja die ganzen 180° selbst drehen, oder? Hab halt auch schon gehört, dass sich oft die vorhandenen Systeme NICHT neigen lassen, sonst wär wohl vieles einfacher."

Ich meine die "Untergestelle/Lafetten". Aber sie dienen ja nur dafür um den Pat. samt OP-Tisch im Saal auf die Säule zu bringen. Ich verstehe deine Frage jetzt nicht ganz...:gruebel:

Die Säulen im OP, welche ich mit der Lafette anfahre,worauf der OP-Tisch (nach Aufbocken) gehalten wird, sind drehbar (fast 360grad). Wir haben Lafetten, die normalerweise höhenverstellbar sind und mit denen du z.B. auch Kopf-/Fußtief lagern kannst. Bei der "180kg-Lafette" geht das nicht. Diese hat genau die Höhe, um im OP auf die Säule zu fahren, aber es ist ein starres Konstrukt und lässt sich nicht verstellen.
 
Spezialbetten kauft die Klinik in der Regel nicht, sondern leiht sie. Wäre sowas nicht auch eine Möglichkeit für den OP? Stichwort: Leasingvertrag.

Was ist teurer?
Ein Tisch, der garantiert, dass der Pat. nicht zu Schaden kommt: Gefahr des Sturzes, Nervenschädigungen usw..
Ein Tisch, der garantiert, dass die teuer qualifizierte Fachkraft ausfällt wegen Rückenproblematik.

Oft wird bei teuer zu kurz gedacht.

Elisabeth
 
Sind die OPs eigentlich mittlerweile eingerichtet auf Pat. mit einer Adipositas per magna?

Hallo
Ich kann per se nichts zu dem Thema Bauchlage sagen, da Pat. in der HTC extrem selten in Bauchlage operiert werden. :knockin:
Aber soviel sei gesagt: Für adipöse Pat. haben wir seit ca. 1 Jahr eine extra Lafette, die bis 200 kg ausgelegt ist. Die Tischsäule (Maquet) nimmt diese Gewichte sicher auf, Problem war immer die Lafette.
Ein Problem haben wir noch in unserem Notfall-Saal, weil wir dort auf einem "Transporter" operieren.
Insgesamt werden die Patienten auch immer voluminöser. Vor Jahren wäre dieser Pat. noch einmal zur Gewichtsreduktion nach Hause geschickt worden, solange er für einen elektiven Eingriff geplant war.
Denn all diese Patienten sollen und müssen auch mobilisiert werden.
Nun bin ich aber völlig offtopic und wünsche Euch lieber ein garantiert diätfreies Wochenende beim letzten Grillwürstchen vorm Winter :mrgreen:
 
Hehe, trotzdem danke für dein FeedBack, Herr Medizinmann, auch wenns bei mir eher eine hervorragende Pizza beim Italiener statt Grillwürstchen war! ;-)
 
Hallo Biboo

da hast du Dir ja was aufgeladen (im wahrsten Sinne). Ich arbeite seit 20 Jahren im OP, den größten Teil in der Orthopädie. Da wir sehr viele Patienten haben die an der Wirbelsäule operiert werden, ist die Bauchlage oder auch die Häschenstellung sehr häufig. Wir haben hier Lagerungsmäßig schon vieles ausprobiert. Leider sind die meisten Lösungen unkomfortabel oder sind in dem zeitlichen Druck des Alltages nicht durchfürbar.

Jedes Umlagern von Patienten erfordert eine gewisse Logistik. Bei uns im Haus ist es so, dass Operateur und Assistent den Patienten selber lagern. Die momentane Praxis ist das wir OP Tische in der Einleitung nebeneinander stellen und mindestens 4 Leute den Patienten auf den anderen Tisch drehen. Zwischen die beiden Tische legen wir ein Brett, damit der Patient nicht runterfallen kann. Jede andere Lösung braucht entweder mehr Platz in der Einleitung, ist technisch zu aufwändig, erfordert noch mehr Zeit, ist ein anästhisiologisch Kraftakt und eine Belastung für den Patienten.

Meiner Meinung ist das Problem der Bauchlage nur mit kurzfristiger Menpower (vor allem ärztlicher) zu lösen ist. Lagerungen im OP sind so spezifisch in den unterschiedlichen Fachrichtungen das eine Ideallösung sicher nicht möglich ist. Wir machen als Alternative dazu ab und an Fortbildung im OP mit den Physiotherapeuten wie wir uns Rückenschonend verhalten können.
Wenn du eine bessere Idee gefunden hast, laß es uns Wissen.

Schöne Grüße
mathieu
 
Hallo Mathieu,

vielen Dank für deine sachliche Darstellung, seeehr gut! Genau deine geschilderten Probleme stehen bei mir auch ganz oben in der Betrachtung und Beachtung. Gut das nochmal bestätigt zu wissen, dass diese Anforderungen erfüllt sein MÜSSEN.
Darf ich denn fragen, was ihr so an Kuriositäten ausprobiert habt?

Gibt es in einem eurer Häuser eigentlich solche "Lagerungsteams"? Ich hab mal gehört, dass es das gibt, werd mich heute Abend mal darum kümmern was rauszufinden.

Freue mich weiterhin über Feedback- als Fachfremde kann ich euch bei den anderen Themen leider nicht weiterhelfen, daher kann ich mich nur mit einem
**** D A N K E S C H Ö N **** bedanken!

Biboo
 

Ähnliche Themen