Da tut sich was! - und jetzt?

Also liebe Leute jetzt kommt doch wieder runter von eurer Wolke 7.

@elisabeth: vielleicht solltest du die threads mal durchlesen auf die du Antwortest. Auf meinen Beitrag kanns nicht gewesen sein, wenn ja:
Dein letzter thread eindeutig Thema verfehlt.

@joe64:
dass wir "Alten" uns besser nicht qualifizieren sollten
auch das hab ich nirgends behauptet.

Ich bin fasziniert was man aus so einer Antwort von mir alles machen kann.

Fakt ist:

1. ich mache die Zulassungsvoraussetzungen an FHs und UNIs nicht, muss sie aber zu Kenntnis nehmen ob es mir nun passt oder nicht.
2. wenn jemand Studieren will, dann muss er sich dessen bewußt sein und nicht zu lange warten.
3. es gibt begrenzte Ressourcen, die bestmöglich, sinnvoll verteilt werden müssen. Ich habe einen Studienplatz und es bewerben sich ein 55Jähriger und ein 30Jähriger die diesen haben wollen, was macht wohl mehr Sinn.
Ich gönne dem 55Jährigen ja sein Studium, aber nicht alles was ich mir im Leben wünsche geht in Erfüllung.

Glaubt den wirklich jemand realistisch, dass ein 50/52 Pflegemanagmentabsolvent, ohne dass er die PDLstellte schon hat als Neueinsteiger evtl. mit wenig oder keiner Leitungserfahrung ne Stelle bekommt?
Ja, ja Ausnahmen bestätigen die Regel, ich spreche aber hier nicht von den Ausnahmen.

Bitte jetzt nicht wieder was Hineininterpretieren. Das ist lediglich meine Beobachtung des Marktes und die Darstellung der Realität wie ich sie um micht herum wahrnehme.

Ob ich das Gut oder Schlecht finde ist was anderes, zunächst ist ES mal.

Das muss ich doch zu Kenntnis nehmen, wenn ich ein Studium in betracht ziehe.
Oder nicht?
 
Ich finde es ziemlich daneben, wenn nur junge Leute studieren sollten. Am besten ohne Berufserfahrung, einfach nach dem Abi ins Pflegestudium. Und dann als Master in den PDL Sessel an einem KH.

- Ohne Ahnung von der Materie.
- Ohne Praxis
- Ohne mal mit einem Patienten über dessen Bedürfnisse gesprochen oder nachgedacht zu haben.

Aber dafür alle theoretische Pseudoqualität und Kontrollmöglichkeiten auf der Uni gelernt.
Und sowas wird auch noch gefördert, indem der Ü30 Fraktion das Studieren unfinanzierbar gemacht wird.

Einfach unglaublich. armer Pflegestandort Deutschland.

lg
 
Hallo,

ich denke das Problem liegt auch in den langen Qualifzierungswegen.
Während im Ausland der Bachelor die Primärqualifikation darstellt, ist diesem hier eine Ausbildung vorgeschaltet.

Man muss also zuerst das Abitur erwerben, eine 3 Jährige Ausbildung absolvieren, im Idealfall 1 oder 2 Jahre Berufspraxis sammeln, 3 Jahre auf Bachelor studieren, eventuell nochmals Berufspraxis und dann nochmals den Master.
Problem bekommt, wer zum Master älter als 30 ist ....was aber fast gar nicht ausbleibt.


Wenn man weiter denkt über eine Dissertation (3-5 Jahre), dann wid klar, dass man vor 40 fast gar nicht "fertig " ist....und das auch nur, wenn man "es schnell durchgezogen hat"
 
Für mich stellt sich da ne ganz andere Frage.

Ein net geringer Teil der Ü50 Generation hat ein imenses Fachwissen erworben sowohl in Form von theoretischem Hintergrundwissen als auch durch jahrelange Berufserfahrung. Wo leistet man sich eigentlich in der freien Wirtschaft, das dieses Potential ungenutzt verschwindet.

Ü50- zu alt für ein Studium o.ä. und körperlich den Anforderungen am Bett oft net mehr gewachsen. Ich schließe daraus, dass der Pflegeberuf bald ähnlich strukturiert sein wird wie es bei den Fußballern üblich ist: hat man eine Altersgrenze überschritten, dann gehts nur noch bergab und zum Schluss kommt die Ausmusterung.

Wenn man bösartig wäre, könnte man fragen: wovor haben die entsprechenden Gremien in den Hochschulen u.ä. Angst?

Elisabeth
 
Ein net geringer Teil der Ü50 Generation hat ein imenses Fachwissen erworben sowohl in Form von theoretischem Hintergrundwissen als auch durch jahrelange Berufserfahrung. Wo leistet man sich eigentlich in der freien Wirtschaft, das dieses Potential ungenutzt verschwindet.

In der Pflege???

Wenn man bösartig wäre, könnte man fragen: wovor haben die entsprechenden Gremien in den Hochschulen u.ä. Angst?

Davor zugeben zu müssen, das ihre ganzen Skalen und Qualitätsansprüche nix gebracht haben, ausser mehr Papierwut? Die Ergebnisqualität ist immer noch dieselbe wie vor 20 Jahren, aber viel ausführlicher dokumentiert.

Ach ja, bevor ich es vergesse: Sarkasmus off!

lg
 
Wow. Da scheine ich ja einen Nerv getroffen zu haben..
Danke erstmal für die ausführlichen Antworten. Aber wenn ich irgendwas daraus ziehe, dann dass es wohl das beste ist meinen Plan einfach durchzuziehen. Weil eins steht fest: Wenn ich mich in diesem wackeligen System jetzt verbiege um irgenwie reinzupassen, bleib ich am Ende der Dumme.
Ich werde meine Ausbildung beenden und Berufserfahrung als Vollzeitpfleger sammeln, da ich ohne diese Erfahrung meiner meinung nach als Lehrer untauglich bin. Was bringt mir all das theoretische Wissen, wenn ich nicht weiß wie es in einer Klinik in Deutschland abläuft? Außerdem wäre ich in der Lage mir ein finanzielles Polster anzulegen, um mich auf schwierige Studienbedingungen einzustellen. Ich glaube nicht, das man einem motivierten 27 - 28 Jährigen mit entsprechender Berufserfahrung einen Studienplatz verweigert.
Ich werd meinen Bachelor machen und sehen wie das System bis 2015 aussieht.
Und wenn es dann von mir verlangt wird werde ich als 31 jähriger mit meinem roten Hoverboard (laut Zurück in die Zukunft bis dahin erfunden) zur Uni düsen und meinen Master machen.
 
Lass dich auf jeden Fall wegen der finanziellen Unterstützung beim Studentenwerk beraten! Ab 25 wird das ganz kritisch. Ich war gerade dort und ich kriege mit 32 eigentlich nüscht mehr. Du sollst dich z.B. direkt nach erworbenem Abi fürs Studium bewerben, sonst können sie dir das Bafög verweigern (ab 30 jedenfalls).
Ich bin so ernüchtert und finde das so gemein, dass man überhaupt keine Unterstützung mehr bekommt, wenn man "zu alt" ist. Da habe ich als Alleinerziehende auf den größten Teil Erziehungsurlaub verzichtet,meine Kinderbetreuung selbst organisiert und finanziert, mein Abi unter größten Anstrengungen fast voll berufstätig nachgeholt, aber Hilfe kriegt man nirgendwo. Dabei will man ja was!
Berufsbegleitend studieren geht auch nur, wenn's der Arbeitgeber mitmacht und da seh' ich schwarz, da der OP prinzipiell unsozial ist.
Aber arbeiten darf unsere Generation dann doch wieder bis sie umfällt. Und bitteschön immer flexibel bleiben.
In Frustration,
Ev
 
Ich finde es ziemlich daneben, wenn nur junge Leute studieren sollten. Am besten ohne Berufserfahrung, einfach nach dem Abi ins Pflegestudium. Und dann als Master in den PDL Sessel an einem KH.

- Ohne Ahnung von der Materie.
- Ohne Praxis
- Ohne mal mit einem Patienten über dessen Bedürfnisse gesprochen oder nachgedacht zu haben.

So wie alle

BWL
Jura
Medizin
Maschinenbau
-studenten?

Dieses ewige "Abiturienten haben keine Ahnung von der Praxis"-******e ist sowas von hinterwäldlich.

MfG
Tool
 
Hallo,

ich betone nochmal dass sich hier was tun muss und auch wird.
Der Trend geht klar zu einer Verkürzung der Qualifikationswege durch Kooperationen und duale Ausbildungen (Studium + Berufsausbildung bzw. Berufsbefähigung).
Dann wäre man also nach dem Abi und der Ausbildung/Bachelor etwa 23 Jahre alt und müsste halt bis zum 30. Lj den Master erworben haben....was dann auch ohne Probleme machbar wäre.
 
Bei den aufgeführten Studiengängen bist du ohne Vorkenntnisse in 4-6 Jahren am Ziel.

Warum also net die Vorkenntnisse nutzen und die derzeit alte Elite aus der Ü50-Generation in 2-3 Jahren in einem (Master-)Studiengang den "letzten Schliff" verpassen.

Ich gehe mal ketzerisch davon aus, dass das Wissen so umfangreich sein dürfte wie nach einem aktuellen BA-Abschluss. Warum lebenslanges Lernen net auch mal damit belohnen, dass da ein Abschluß gemacht wírd, der einem ermöglicht auch ohne direkt am Bett zu arbeiten ein wenig von dem auch praktisch erworbenen Fachwissen weiterzugeben?

Bis 65-67 ist ein langer Weg, den die wenigsten wohl bis zum Schluss am Bett bestreiten können. Oder ist für diese Kollegen dann die EU-Rente vorgesehen? Wenn ja- dann sollte man jedem jungen Kollegen empfehlen umgehend eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit einer Garantie, dass diese dann auch ausgezahlt wird, abzuschließen.

Elisabeth
 
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung sollte man in jedem Beruf haben, sofern man auf das Gehalt angewiesen ist. Akademiker oder nicht.

Ich glaube nicht, dass eine Hochschule ältere Studenten per se ablehnt.
 
Das scheint ja nicht das Problem zu sein.. Schwer wirds eher das Studium zu finazieren, da Bafög und CO nur für jüngere Studenten sind und man mit 30 keine Unterstützung mehr bekommt von Vater Staat. Vieleicht hat man wenigstens ne Chance auf nen fairen Studienkredit.. Wäre durchaus bereit für meinen (zugegebenermaßen spät entdeckten) Traumberuf ne Weile abzubezahlen. Will ungern mit dem Kopf durch die Wand, aber von etwas Widerstand lass ich mich jetzt mal nicht entmutigen. Ist natürlich Schade das ich den Umschwung knapp verpasst hab. (meine Pflegeschule bietet ab nächstem Ausbildungsstart auch duales Studium an). Ist halt schade das man als lückenbüßer dann immer alleine dasteht, da die Politik nicht schnell genug reagiert.
 
Von Staates Seite her kann ich die finanzielle Förderung nur junger Studenten verstehen: Der ältere Student arbeitet kürzerere Zeit im akademischen Beruf und zahlt, über die Jahre betrachtet, weniger an Steuern. Ich bekomme also für die gleiche Förderung weniger 'raus, vereinfacht gesagt.

Auf der anderen Seite hat der ältere Student ja meistens nicht nur Berufserfahrung gesammelt, sondern auch die Möglichkeit erhalten, sich ein Finanzpolster zuzulegen. Der Student, der gerade erst Abi gemacht hat, hatte diese Chance nicht. Wenn also nicht seine Eltern den Job übernommen haben, hätte er ohne staatliche Förderung überhaupt keine Möglichkeit, seinen Lebensunterhalt zu finanzieren.

Ich glaube übrigens nicht, dass alle Berufstätigen über 50 sich kontinuierlich weitergebildet haben und insofern auf dem Stand von Bachelor-Absolventen sind. Berufserfahrung ist viel wert, ersetzt aber keinesfalls eine Aus- oder Weiterbildung. Reine Theorie kann genauso kritisch gesehen werden wie reine Praxis.
 
Hallo ex-Zivi,

ich finanziere mein Studium auch selbst(ohen Vater Staat und Kredit, wohl aber etwas refinanziert durch die Steuererklärung:)) und der Kostenbeitrag pro Monat ist nicht gerade wenig.
Ich arbeite 100%, habe zwei Kinder,Freunde, mache Musik, habe ein Pferd und vieles mehr.
Es geht auch so uund dauert dann das Studium eben ein Jahr länger, aber ich habe mein Einkommen, teile meine Zeit ein und verteile sie in alle Beziehungen, die wichtig sind.Es braucht halt viel Disziplin die Studienbriefe zeitnah zu lesen und auch inhaltlich zu lernen und wie gesagt, es funktioniert und mit der Routine (verstehend zu lesen z.B.)fällt es leichter und wird schneller.
LG
joe (die 50 sein wird, wenn sie fertig ist:))
 
Ich werde mich auch nicht entmutigen lassen und meine Pläne in irgendeiner Art und Weise verwirklichen. Schließlich hat man wahrscheinlich nur dieses eine Leben!
Allerdings ist es schon schwer, wenn man kaum Unterstützung hat, nicht nur finanzielle.
 
Tach.

Ich bin hier nun ja wohl die "Zielgruppe"...:)

Die Finanzierung eines Lehramtstudiums:

Für den Bachelor an der Uni ist es ( wenn man vor Ort wohnt) kein Problem 50% zu arbeiten, ohne dass das Studium darunter leiden muss. Da man in der Pflege eh flexible AZ hat, geht das.
Einen Bildungskredit kann man sich post-30 völlig abschminken. Diese Personengruppe existiert bei den Finanzinstituten nicht...abgesehen davon, iss dieser Kredit sooo toll nicht.
BaFög iss auch eher unwahrscheinlich.
Ein unterstützender Lebenspartner hilft allerdings schon sehr...

Was man studiert:

Jeder Pauschalaussage ist hier irreführend, da die Bidlungskleinstaaterei (sehr schön gesagt) tatsächlich ihre Perfektion im beruflichen Lehramt (noch dazu Gesundheit/Pflege) gefunden hat.
MEIST reicht ein BA-Pflegepäd. (FH) + Ausbildung für den Fachlehrer an der KPS.
Ob ein "Theorielehrer" vorher zwingend gepflegt haben muss? Ich persönlich denke zwar, dass es nix schadet, aber bei einer guten Lehrerpersönlichkeit geht die Stoffvermittlung auch ohne. Und dann wäre ja noch zu klären, was denn dann "genug" Berufserfahrung ist? Ausbildung? 2,5,10 Jahre? In welchen Bereichen? Weil nach 10 Jahren NC-Intensiv hab ich von Gyn. nun wirklich keine Ahnung mehr...;)

Tatsächlich sind etwa in Bayern die Aussichten, in den Staatdienst übernommen zu werden, für Leute mit einem Masterabschluss für Berufschullehramt G/P eher trübe. Zu wenig staatliche Schulen. So dass hier dann sowieso eine ganz andere Marktmechanik greifen wird.

Das Alter:

Gerade in Bereich des beruflichen Lehramts gehört man mit 30 (zum Studienbeginn) nicht zu den Ältesten. Wenn man auf eine (evtl. mögliche) Verbeamtung keinen großen Wert legt (im Bereich GP eh schwierig), dann iss das Alter hier kaum ein Kriterium. Und die Schulen haben auch nix dagegen, wenn die neue Lehrerin keine gebärmütterlichen Unsicherheiten mehr mit sich bringt...;) (Das ist ein Augenzwinkern da! Bevor wieder jemand über mich herfällt!)

Gruß,

DS
 
Eine 50%-Stelle habe ich mir auch vorgestellt. Könnte gerade so ausreichen mit Kindergeld und bissel Unterhalt vom Kindspapa. Nur befürchte ich, dass mir mein Arbeitgeber was hustet, wenn ich denen vorschreiben will, wann ich arbeiten kann und wann nicht...

Student, wie sieht denn beispielsweise so eine Woche bei dir aus?
 
Mein Problem ist genau die Tatsache, dass ich nicht vor Ort (des Studiums) wohne, sondern pendeln muss. D.h. ein Tag an dem ich an die Uni muss ist für Arbeit nimmer nutzbar. Nun hab ich aber nen sehr entgegenkommenden AG, so dass ich ich den Semesterferien fast Vollzeit arbeite und von den Ü-Stunden dann in der restlichen Zeit "lebe". Zwischendurch ein WE/Feiertag, aber mehr mach ich während des Semesters nicht.

Für KommilitonInnen, die in München wohnen ist das kein Problem. Je nach Vorlesung kann man immer mal nen FD oder SD dazwischenpacken.

Gruß,

DS
 
Na das klingt ja gar nicht sooo furchtbar.. schön maln positives Beispiel zu lesen. Da jetzt schon einige aktive studenten mitreden.. wie teuer kommt mich das zu stehen wenn ich an ner Uni auf BA studiere? kann mich nur erinnern, das die Hochschuldiplomstudiengänge wahnsinnig teuer waren. Hat sich dahingehend was geändert? Wie sieht das mit den Lerninhalten aus? Hauptsächlich pflegebezogene Themen oder eher ein pädagogischer Fokus? Weiterhin Danke für die Antworten.
 

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