Blutzucker bei 22!

katrina

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s.o.
Hallo!
Ich arbeite erst seit kurzen auf Intensiv, hatte aber in den ersten Nächten, schon einen kritschen Pat.
Ein älterer Pat.,bekannter Diabetiker wo auch bekannt war das die Werte schwanken, aber nicht in diesen Ausmaß! Langjähriger Dialysepatient, mit diversen Herzerkrankungen,z.n Herzkath.OP..etc,nicht beatmet.Der kam wegen AZ-Verschlechterung, zur Beobachtung zu uns
Das seltsame war, als der BZ soweit unten war, ist sein Druck auf 220/100 angestiegen!? :gruebel: Sonst war der unter Nitro Perf. bei 140/80. Wie kann das sein? Gibt es da einen Zusammenhang?
Pat. ist übrigens wieder zu Hause!:)
Vielen Dank und viele Grüße K.
 
zum Blutdruckproblen kann ich nichts beitragen...
kann aber sagen,daß sich meine Mutter mit einem BZ von 32 noch mit Dir normal unterhält...Minuten später sagt sie dann nichts mehr
sie ist Typ 1 Diabetikerin und hat diese extremen Schwankungen erst, nachdem man vor Jahren das Rinderinsulin vom Markt genommen hat.
Mit den "Neuen" Insulinen kommt sie nicht so gut zurecht-trotz mehrerer Einstellungsaufenthalte.
 
Hallo Katarina

Bei Diabetikern die sehr stark Unterzuckern ist oft ein anstieg des Blutdruckes möglich, muss aber nicht immer auftreten.

GRUND: Der Körper will den Glukosespiegel für das Gehirn aufrecht erhalten, da der Körper aber keinen Zucker mehr hat schüttet er neben den anderen Hormonen die den Blutzucker steigern, das Stresshormon Adrenalin in so hohen Dosen aus dass es dadurch zur massiven Blutdruckerhöung kommt.

Dieser hohe Blutdruck ist für den Körper die letze möglichkeit dem Gehirn den benötigten Zucker zu geben.

Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen

MFG Keen01
 
hallo,
mich würde interessieren wieviel glucose er dann bekommen hat und wie sich dann der RR entwickelt hat :)

liebe grüße
 
Danke für die schnellen Antworten!
Oh ja, dieses "rinderinsulin" ist mir auch noch ein Begriff! Aber das gibts glaub ich nicht mehr, weil viele Pat. Allergien viele andere Unverträglichkeiten entwickelt haben und entwickelt haben dagegen... Aber ich denke, daß das bei meinem Pat einfach eine Wechselwirkung seiner Medikation war. Durch seinen zahlreichen Grunderkrankungen u.a. auch Hypertonus, hat er beispielsweise Enalapril (früher Xanef:)) und ß-Blocker zusätzlich gekriegt. Das in Kombi mit seinen Antidiabetikern und Insulin, kontinuirlich über 24h ,verstärkt dieWirkung von Insulin und ich denke,das war der Grund des
abfall...:kloppen:

Grüße Katrina
 
Hallo Schwester Andy!
Ja, zum Glück hatte er tagsüber einen ZVK bekommen, darüber hat er dann 40%Glucose erhalten und den RR haben wir mit Nitro P. in den Griff gekriegt. Der BZ und RR haben sich aber schnell wieder normalisiert. Der Pat. kam dann auch wieder langsam zu bewußtsein und war auch wieder guter Dinge. Wir hatten gedacht er hätte evtl. cerebrale Schäden davon getragen, aber er fing sogar an Scherze zu machen danach.

Grüße Katrina
 
danke katina

p.s.:
freut mich sehr für deinen patienten

liebe grüße
 
Blutzucker in dem Bereich ist eigendlich nicht mehr mit dem Leben vereinbar. Bei hypoglykämischen Anzeichen und später Schock steigt meist die Herzfrequenz an und zwar auf weit über 120/min. , dann folgt Agitiertheit, Kaltschweißigkeit, aber auch Blutdruckanstiege.

Bei Glucoseverwertungsstörungen (bei z.B. Leberzirrhose) ist eine extreme Schwankung noch viel schwieriger zu managen. Aber auch bei unseren Pat. gibt es viel durch Stress verursachte BZ- Schwankungen. Zunächst braucht der Pat. viel Insulin und dann kracht er trotz ständiger Anpassung der Laufgeschwindigkeit, der parenteralen und enteralen Ernährung in den Keller. Das Problem ist auch häufig das Kalium. Gibt man mehr Insulin, dann sinkt das Kalium und es gibt Herzrhythmusstörungen. Es ist wirklich ein Teufelskreis. Nicht umsonst wird bei Kaliumwerten über 6/7 mmol/l Glucose/Insulin gegeben.
 
Wir hatten damit gerechnet, daß er sicher cerebrale oder neurologische Schäden weggekriegt hat, aber der hat das wirklich (fast!) locker überstanden. Nach drei Tagen konnte der entlassen werden. Seine K-Werte lagen immer bei 4-5mmol/l. Da er noch dialysepflichtig war (3xdie Wo.)n. Transplantion vor Jahren. Herzrhythmusstörungen waren auch bekannt, aber eher selten. Interessant zu wissen mit der Glucose/Insulingabe bei erhöhten K-Werten!!