Liebe Brady und Bruder A.,
werden ja immer mehr

, die sich an der Diskussion beteiliegen. Freut mich.
Also mal ein paar Anmerkumgen vorweg:
Ich hab zwar ein bisschen studiert, aber nicht Pflegewissenschaften
Die Theorie der Bezugspflege von N/A ist etabliert und kann von mir in den Grundfesten natürlich nicht erschüttert werden.
Aber - und das macht es für mich spannend - man kann ja mal ein bisschen diskutieren....
Abderhalben und Needham haben "Deutsch" nicht als Muttersprache genossen.
Und, das ist wahrscheinlich ohne Einwände festzustellen, ihr Bezugspflegemodell orientiert sich an Gegebenheiten, die auf etlichen Stationen so nicht abbildbar sind.
"Bezug" definiert sich in der Mehrzahl der Möglichkeiten im Deutschen auf "Etwas", also etwas Sächliches.
"Beziehung" ist immer auf "Jemanden" bezogen.
Selbst wenn ich sage:"Ich nehme Bezug auf Abderhalben" meine ich nicht den Menschen, sondern eine seiner seiner Veröffentlichungen.
Insofern glaube ich, bis jetzt zumindest, dass ich richtig liege, wenn die "Bezugspflege" von N/A eigentlich "Beziehungspflege" heißen müsste, die geplant und prozesshaft ablaufen sollte. Und ich habe lange genug in dieser Form der Bezugspflege gearbeitet, psycho- wie sozialtherapeutisch. Aber "Beziehungspflege" ist im Deutschen ganz anders besetzt, als das, was ich meine...Geht eher in Richtung "Bestechung"....
"Mein" Modell hat also eher mit Bezugspflege zu tun, weil es sich, leider!!, nicht so sehr an der Beziehungspflege zum Patienten orientiert, sondern eher an dem Bezug zur Pflegeplanung.
Na, jetzt bin ich ins theoretische reingerutscht. Völlig neue Gedanken.
Zu Brady: Was den "Nachnamen" angeht, gibts keinen Unterschied. Fernziel von mir ist, dass auf der Patienteninformationstafel auf dem Flur irgendwann nicht nur die Termine der Therapeuten stehen, sondern auch die der Bezugsschwestern mit Namen.
An den Pflegeplanungsgesprächen nehmen auf den Aufnahmestationen nur die Pflege, auf der Weiterbehandlungsstation auch der Psychologe teil, worüber ich mich sehr freue, weil ich eine Abstimmung mit den Zielen der Therapeuten sehr wichtig finde.
Zu Bruder A.: Du hast den Unterschied sehr gut geschildert und es ehrt dich, dass dir das bewusst ist. Meine Erfahrung ist leider, dass Schwestern/Pfleger, die in der Psychotherapie arbeiten, sehr schnell vergessen, dass es sowas wie Zwangsmaßnahmen gibt und den Kopf ein wenig hoch halten, wenn es um diejenigen geht, die die Patienten für eine weitere Behandlung auf den Psychotherapiestationen vorbereiten.
Und genau das möchte ich verhindern: dass Patienten ob der vielfältigen Beanspruchungen des Pflegepersonals "untergehen".
So weit mal.
Liebe Grüße
Jorge