Aufbau von Bezugspflege im ambulanten Pflegedienst

eiseule

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Hallo zusammen, benötige Eure Hilfe.
Leite einen ambulanten Pflegedienst in dem ich gerne Bezugspflege einführen möchte. Momentan fahren wir morgens 6 und abends 3 Touren und mehrere Versuche, Bezugspflege einzurichten sind gescheitert, da wir sehr viele unterschiedliche Arbeitszeitmodelle haben. Ausgestattet sind wir mit 4 Vollzeitkräften, 3 75%Kräften, 4 50%Kräften, 3 Aushilfen.
Gearbeitet wird in der 5,5 Tage Woche, 2 Halbtagskräfte arbeiten je eine Woche und haben eine Woche frei. Die anderen beiden Halbtagskräfte kommen 1. Mo und Fr. sowie am Dienstwochenende, 2. Montag und Dinestag sowie am Dienstwochenende. Wer hat Tips, wie ich an den Plan drangehen soll bzw. Bezugspflege einrichten kann? Die Patienten sind gewohnt, zu festen Zeiten angefahren zu werden. Manche haben innerhalb der Woche auf Wunsch auch wechselnde Zeiten. Bin über jede Anregung dankbar
 
Hallo eiseule,

mein Vorschlag:

Gehe zunächst nur an die Frühtouren ran und lasse die Abendtouren außen vor. Die Patienten und Angehörigen können normalerweise damit leben, dass abends das Personal wechselt, da ja abends nur geringfügige Leistungen erbracht werden müssen (zumindest meistens).

Morgens ist es sehr sinnvoll, eine Bezugspflegekraft einzusetzen.
Ich habe jahrelang Dienstpläne in der amb. Pflege gestaltet und für eine Tour waren zwei Pflegekräfte zuständig. Z.B. eine Vollzeit + eine Aushilfe oder zwei 50%-Kräfte.
In der Urlaubszeit ist das schwierig, das ist dann nicht mehr so einfach, da mußte halt auch mal wer anders kommen.

Du mußt vorher mit Deinen Mitarbeitern festlegen, wer welche Tour fährt, ich denke das kristallisiert sich ja jetzt schon heraus.
Sicher gibt es da Diskussionen, es gibt unbeliebte Touren (mit "schwierigen" Patienten) und Touren die sehr beliebt sind (da wo es immer Kaffee und was zum knabbern gibt...:mrgreen: )....

Diese zwei PFK pro Tour waren auch für die Dokumentationen zuständig, sonst niemand (eintragen mußten sich natürlich alle sowie Pflegebericht führen...das ist ja selbstverständlich).

Es ist aber einfacher als man vorher glaubt, denn so hat man ein gewisses System und die Patienten fühlen sich gut versorgt und müssen nicht vor einer fremden PFK bangen.

LG
Trisha
 
Hallo Trisha, danke für dein Posting. Habe natürlich versucht, sowohl die Früh- als auch die Abendtouren bezugspflegetechnisch zu bestücken und bin kläglich gescheitert. Werde jetzt noch mal dran gehen, und nur die Frühdienste nehmen. Es ist schon so wie du sagst: z.T. kristallisiert es sich jetzt schon raus aber eben noch nicht zufriedenstellend. Mag diesen ständigen Wechsel auch nicht.
 
:kloppen: Ich finde es immer wieder schade und auch ärgerlich, dass die Spättouren so stiefmütterlich behandelt werden!!!!!

Ich selber fahre fast immer Spättour, bin also eine zweite Bezugspflegekraft, die der vom Frühdienst in nichts nachstehen sollte, denn auch ich bin jeden Tag da und auch ich verichte da meine arbeit und auch ich baue einen engen Kontakt zu "meinen" Patienten auf!!!!

Bei uns ist es so, dass wir 5 feste Morgentouren und 2 feste abendtouren haben, die meist nur bei Urlaub oder Krankheit und an den Wochenenden vertreten werden. Und die leute sind froh, wenn abends auch immer die selbe kommt.
Zum teil warten die Pat. lieber bis abends um zu baden etc. weil da die andere Bezugskraft kommt!

Dafür haben wir 6 75% Stellen und eine 40% Stelle sowie etwa 5 Aushilfen.
 
wir haben für unsere Pat. Bezugspflegetaem´s gebildet und da ganz selbstverständlich auch unsere Spätschwestern mit eingegliedert.
Die Teams haben sich ganz automatisch aus unserer Tourenplanung ergeben.
Innerhalb sind die betreffenden Kollegen für ihre Pat verantwortlich , von der Dokumentation über bestellung von VO und Medikamenten , ebend alles was dazu gehört.
Ich kann in letzter Zeit beobachten , das die Kollegen viel mehr miteinander reden , was ich sehr positiv finde.
Und usnere Pat . können damit gut umgehen wissen sie doch das nur bestimmte Schwestern zu ihnen kommen. Und wenn dann dochmal ein ganz Anderer einspringen muß , werden die Pat. darüber informiert.

Wichtig finde ich das die Bezugspflege ein lebendes System ist , d.h. es finden immer wieder Veränderungen statt , sei es das Pat. dazu kommen oder weggehen oder da sich rausstellt , da der eine mit dem anderen nicht kann.

wenn man Pat./Angehörige und schwestern dann informiert , auch mal gründe dalegt warum die eine Schwester jetzt nicht mehr kommen kann oder nun vermehrt eingesetzt wird bzw. umgedreht Pat . auf dem Tourenpaln , dann ist das in aller Regel auch kein Problem.
 
Hallo Zara, hier soll keiner stiefmütterlich behandelt werden. Mir geht es darum, das ganze erstmal aufzubauen. Von daher finde ich Trishas Idee gut, erstmal die Frühtouren ins Visier zu nehmen und sich dann um die Spättouren zu kümmern. Wir haben keinen Mitarbeiter, der ausschliesslich die Spättour fährt, somit ist es schwierig alles unter einen Hut zu bekommen. Da die Mitarbeiter auch an unterschiedlichen Tagen arbeiten, ist es gar nicht so einfach Bezugspflege zu planen. Deshalb ja auch die Frage an alle ambulantdienstler, wie es bei ihnen geregelt ist sozusagen als Anregung für mich. Letzendlich fänd ich das auch klasse, dass sowohl im Früh- als auch im Spätdienst geregelt zu bekommen. Ich muss halt aber erstmal irgendwo anfangen.

Schnattje: mir schwebten im Grunde genommen auch zwei Teams vor, die sich in den Touren abwechseln können; nur genau dass ist unter anderem an den unterschiedlichen Arbeitstagen der Mitarbeiter gescheitert. Ein weiteres Problem ist, dass die Patienten sich ihre Zeiten selbst aussuchen können, und dass innerhalb der Woche auch schon mal wechselt. Dass passt dann Tourtechnisch teilweise gar nicht. Haben feste Zeiten plus minus eine viertel Stunde mit den Patienten vereinbart, was an sich auch gut funktioniert nur eben nicht im Rahmen der Bezugspflege :|
 
@Zara bzgl. Spättouren: sicher ist es ideal, auch abends immer die selbe Pflegekraft die Patienten versorgen zu lassen. Aber das ist insofern schwierig, weil es
a) die meisten amb. Pflegedienste so regeln, dass abends keine umfangreichen Leistungen mehr erbracht werden, sondern nur die erforderliche BP und kleine (Intim-)pflege.
b) es eigentlich fast kein Personal gibt in der Pflege, die fast ausschließlich Spätdienste fahren. Du bist eine Ausnahme.

Von daher sind Patienten schon zufrieden, wenn nur morgens bei der großen Pflege die selbe Pflegekraft zur Versorgung kommt.
100%ig recht machen kann man es keiner Pflegekraft und keinem Patienten.

LG
Trisha
 

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