Beurteilung Schüler in Probezeit

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Hallo,

betreue derzeit 3 Schüler im 1. Praktikumseinsatz.
Zwei der Schüler sind für mich so "aus dem Bauch heraus" nicht für den Beruf geeignet, weil ihnen unter anderem die soziale Kompetenz fehlt. Die Pflegeschule möchte von mir eine klare Aussage über die praktische Eignung um zu entscheiden, ob die Schüler die Probezeit schaffen. Natürlich werden dabei auch die Ergebnisse der Klinischen Unterrichte berücksichtigt, aber in geplanten Pflegesituationen schlagen sich diese Schüler nicht ganz so schlecht.

Benutzt jemand eine praktische Checkliste oder andere konkrete,feste Kriterien, die z.B. mit Bewertungen der Fach-, Methoden- bzw. Sozialkompentenz eine aussagekräftiges Ergebnis ( geeignet oder nicht geeignet) ausspuckt, um mein " Bauchgefühl" zu untermauern.

Es sollte ein Raster sein, das möglichst viele Faktoren erfasst, weil ich denke, dass z.B. bei einem 40-jährigem Pflegeschüler (mit Pflegevorerfahrung) Planlosigkeit negativer zu bewerten ist als bei einerm 16-jährigen Berufsneuling
Danke für viele Rüchmeldungen!
Maxe
 
Habe leider nichts für dich, aber gerade im ersten EInsatz sollten andere Maßstäbe angesetzt werden und Ckecklisten sind, für mich pers., da völlig fehl am Platze.

Egal wie alt, man hat gerade ne neue Ausbildung, trifft gerade zum 1. Mal auf einen PA, auf Patienten (ggf), und wird mit Situationen konfrontiert die man nie erahnt hat ;)

Mein Fazit und damit meine kritik an dir (nicht böse sein): Ich denke nicht, dass man im ersten PA über jemanden urteilen kann, bezüglich der Aussage er wäre nicht geeignet für diesen Beruf!!

Auch soziale Kompetenz ist erlernbar...
 
Hallo,
klar ist es schwierig einen Schüler nach nur einem Einsatz zu bewerten und natürlich kann er sich ändern, nur haben (zumindest bei uns) die Schüler bis zum Ende ihrer Probezeit nur einen Einsatz, der dafür ca. 8 Wochen dauert (weiß ja nicht wie das bei Krankerpfleger Maxe ist) und danach verlangt die Schule eine Aussage:

Für die Ausbildung geeignet oder nicht!

Und jetzt bist Du als Praxisanleiter dafür verantwortlich, ob dieser Schüler weiter 3 Jahre durchgeschleppt wird oder ob er seine Papiere kriegt.
Wir handhaben das so, dass wir bei "Problemschülern" mit unserer Stationsleitung reden und auch im Team, wenn dann die Mehrheit der Meinung ist, der packt das nicht oder ist nicht dafür geeignet, wenden wir uns an die Schule.
Davor findet meistens noch ein Gespräch mit dem Schüler statt (Zwischengespräch) und da werden Probleme angesprochen. Wenn sich dann nichts ändert, muss man halt mit den Lehrern über die Bedenken reden.

Um zur Ausgangsfrage zurückzukommen: Wir haben keinen detaillierten Beurteilungsbogen. Kann aber mal schauen, ob ich noch ein Exemplar von unserem hab, dann meld ich mich nochmal!
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo maxe!

warum erstellst du dir nicht selbst so einen beurteilungsbogen mit den punkten, die dir bei einem schüler wichtig sind. wenn du das gefühl hast, dass ein schüler nicht geeignet ist musst du das in der praxis doch auch irgendwo sehen.. "soziale kompetenz" ist ein großer begriff.. was genau macht der schüler in deinen augen falsch und wie kann er das ändern?
ich weiß ja nicht wie das in deutschland is, aber bei uns gibt es auch von der schule seitenlange beurteilungsbögen, die vor dem zwischen- und endgespräch vom praxisanleiter ausgefüllt werden.. wenn es sowas bei euch auch gibt könntest du dich auch daran orientieren. wenn ihr sowas nicht habt (was mich wundern würde) kann ich dir auch gerne unseren beurteilungsbogen zukommen lassen.

lg angie
 
Hallo,
klar ist es schwierig einen Schüler nach nur einem Einsatz zu bewerten und natürlich kann er sich ändern, nur haben (zumindest bei uns) die Schüler bis zum Ende ihrer Probezeit nur einen Einsatz, der dafür ca. 8 Wochen dauert (weiß ja nicht wie das bei Krankerpfleger Maxe ist) und danach verlangt die Schule eine Aussage:

Für die Ausbildung geeignet oder nicht!

Ah, an so eine Situation hab ich nicht gedacht.

Bei uns gab es bis zur Probezeit 3 Einsätze...
 
Bei uns gibt es bis zum Ende der Probezeit auch nur einen Einsatz, der dauert aber mit Schulblockunterbrechungen fast ein halbes Jahr.....ich erlaube mir aber ganz sicher kein Urteil über "für diesen Beruf geeignet oder nicht". Ich ärgere mich ehrlich gesagt auch ziemlich über die Anmaßung anderer KS oder KP, die meinen, dies entscheiden zu können.
:knockin:Ja, könnt denn ihr in die Zukunft schauen?????:knockin:
Wie bereits vorher mal erwähnt verändern die Schüler sich in den drei Jahren der Ausbildung. Ich selber wäre heute nie KS, hätte meine Schule damals auf meine "Probezeitstation" gehört. Sie hielt mich für völlig ungeeignet für diesen Beruf. Heute bin ich Praxisanleiterin auf ebendieser Station ( und es werden keine solchen Urteile mehr gefällt) und werde von meinen Kollegen geschätzt (und das bilde ich mir nicht ein:)).
Vielleicht haben wir in unserem Haus das Glück, daß wir Schüler gelegentlich öfter bekommen. Unser Haus verfügt nur über 12 Stationen, da hat man die Schüler manchmal im ersten und im dritten Ausbildungsjahr. Vielleicht denkt man da ein bißchen anders, wenn man die Veränderung miterlebt......
:wink:
 
Ich arbeite jetzt schon 14 Jahre mit Schülern auf Station davon 9 Jahre als Praxisanleiter. Auch ich betreue die Schüler meist am Anfang und am Ende ihrer Ausbildung. Natürlich bin auch ich auch oft überrascht, wie toll sich manche erst schwach eingeschätzte Schüler im Laufe von 2 Jahren entwickeln. Es gab aber auch viele Schüler, bei denen ich während der Probezeit das Bauch-Gefühl hatte, sie seien vielleicht im falschen Beruf. Wenn diese Bedenken von anderen Praxisanleitern bzw. der Schule geteilt wurden, habe ich diese im Zwischen- oder Schlußgesprächen auch mitgeteilt. Nicht wenige davon haben sich dann selbst für einen anderen Beruf entschieden und später zugeben das sie sich damals nicht sehr bewusst für den Beruf Krankenpflege entschieden haben, sondern vielmehr andere Gründe eine Rollen spielten.:gruebel:
Einige die ich nach Jahren wieder traf, waren dankbar für die klaren Aussagen und waren sehr glücklich in ihrem anderen Beruf.
Niemals musste ich mich bisher wie Cassiopaia sagt "anmaßen" für den Schüler die Entscheidung treffen und in nach der Probezeit fallenzulassen.
Ich denke und hoffe einzelne KS oder Kp werden das in keinem Haus entscheiden

Jetzt stehe ich aber vor dem Problem, einen 44-jährigen Krankenpflegeschüler im ersten Praktikumseinsatz zu betreuen, der bereits seit Jahren als Krankenpflegehelfer arbeitet, die 1-jährige Krankenpflegerhelferausbildung kurz vor dem Ende aus nicht wirklich bekannten Gründen abgebrochen hatte, dies in der Bewerbung und im Vorgespräch mit der Schule verschwieg, um es mir am nächsten Tag mit den Worten " Ich hab das beim Vorgespräch mit der Schule nicht erwähnt, sonst erwarten die so viel von mir" doch noch mitzuteilen!
Beim Arbeiten auf Station erwies er sich zwar im Umgang mit Patienten relativ höflich, doch zeigte er sich in fast jeder einfachen Arbeitshandlung auch nach mehreren Klinischen Unterrichten völlig planlos, versuchte seine Schwächen zu vertuschen,
scheute sich aber nicht andere Mitschüler auf ihre angeblichen Schwächen aufmerksam zu machen.
Im Team ist er relativ beliebt weil fleißig und zuvorkommend. In den Klinischen Unterrichten und Zwischenprüfung schwankte er wenn man es in Noten ausdrückt zwischen 4 und eher 5.
Er selbst zeigte sich trotz vieler kritischer Zwischengespräche völlig überrascht, als ihm von der Schule die Möglichkeit mitgeteilt wurde, dass er die Probezeit nicht schafft !

Soll ich wirklich daran glauben, dass dieser Schüler sich in den nächsten 3 Jahren zu einem Pfleger entwickelt, der den heutigen Anforderungen unseres Berufes gewachsen ist --(Für was dann eine Probezeit??)
Das ist meiner Meinung nach naiv!!
Ich habe so das Gefühl und sehe die Gefahr, dass immer mehr Menschen unsere Ausbildung anfangen, die sonst keine anderen Möglichkeiten sehen oder haben, und darauf hoffen dank unserer sozialen Grundeinstellung und Helfersyndroms die Ausbildung mit ach und krach durchzuziehen und sich nicht wirklich für den Beruf interessieren.

In meinem ursprünglichen Beitrag habe ich eben nach einem Hilfsraster gefragt, in dem Grundeigenschaften, wie : Wahrheitsliebe, Grundfähigkeit zum Geplanten Arbeiten, Fähigkeit sich einigermaßen selbst einzuschätzen usw. berücksichtigt werden.

Gruß
Krankerpfleger Maxe
 
Hallo Krankenpfleger Maxe,
Krankenpflegehelfer ist eine Ausbildung mit einer Prüfung. Das heißt dein Schüler muß eine Urkunde zum führen der Berufsbezeichnung haben und ein Prüfungszeugnis, sonst ist er kein Krankenpflegehelfer.
Da der Schüler als Kph Berufserfahrung hat,sollte er in der Lage sein die arbeiten zielgerichtet abzuarbeiten.
Vieleicht sollte man ein Gepräch mit der Vertrauensperson der Schüler zusammen mit Dir und seinen Kursleiter führen, mit dem Ziel ein Praktikum zu machen und im nächsten Ausbildungsbegin neu zu Starten.
Beurteilung in der Probezeit: Teamfähigkeit, Umgang mit Patienten, Lernfähigkeit in der Praxis, Selbständiges arbeiten
 
Beim Arbeiten auf Station erwies er sich zwar im Umgang mit Patienten relativ höflich, doch zeigte er sich in fast jeder einfachen Arbeitshandlung auch nach mehreren Klinischen Unterrichten völlig planlos, versuchte seine Schwächen zu vertuschen,
scheute sich aber nicht andere Mitschüler auf ihre angeblichen Schwächen aufmerksam zu machen.
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Er selbst zeigte sich trotz vieler kritischer Zwischengespräche völlig überrascht, als ihm von der Schule die Möglichkeit mitgeteilt wurde, dass er die Probezeit nicht schafft !

Soll ich wirklich daran glauben, dass dieser Schüler sich in den nächsten 3 Jahren zu einem Pfleger entwickelt, der den heutigen Anforderungen unseres Berufes gewachsen ist --(Für was dann eine Probezeit??)
Es kann durchaus sein, dass er am Beruf interessiert ist. Nur hat er ein ganz großes Problem: Er hat in der Vergangenheit (vermultich?) viele Dinge gemacht, von denen er nicht wußte warum, die vielleicht nich optimal waren oder auch tatsächlich einfach falsch. In vielen Dingen war er angelernt. Seine Schwächen zu vertuschen hat er vermutlich auch im Laufe der Zeit gelernt. Klar, er musste arbeiten und Leistung bringen; zum Nachfragen oder lernen war keine Zeit ("das hast Du jetzt schon so oft gemacht, was gibt's da noch zum Fragen")

Sein schwerster Schritt dürfte sein zu akzeptieren, dass er wirklich von null anfängt und das es nur möglich ist seine Schwächen abzulegen, wenn er sie sich vorher eingestanden hat.

Ein Beurteilungs-Raster kann ich Dir leider auch nicht bieten. Ich denke auch nicht, dass es das gibt. Sonst gäbe es keine Probleme und evtl. keine Probezeit, weil man die Eignung ja vorher per Fragebogen ermitteln könnte.

Ulrich Fürst
 

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