News Ausbildungsreform in der Pflege!?

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Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK) unterstreicht die Notwendigkeit einer grundlegenden Reform der Pflegeausbildung in Deutschland. Zur Ausbildungsreform gab es aber fast ein Jahr lang Stillstand im Bundestag. Der DBfK begrüßt es, dass jetzt doch noch der Versuch unternommen wird, die Reform zu retten. Allerdings ist es kurz vor Torschluss und einige der vorliegenden Eckpunkte für den Kompromiss erfüllen uns mit großer Sorge.

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"Die generalistische Ausbildung ist der bessere Weg und wird sich sowieso durchsetzen." Ist eien Aussage die die politischen Realitäten ignoriert wenn die Reform jetzt nicht durchkommt wars das für die nächsten 10 Jahre.

Zumal das Kunststück gelungen ist die Altenpflege mittelfristig abzuschaffen ohne das es der BPA gemerkt hat.
"Insbesondere die Überlegung, eine nach zwei Jahren Ausbildung abgebrochene Ausbildung als Assistenzausbildung anzuerkennen" ist eine Petitesse, deren negativen Auswirkungen sich mir nicht so recht erschließen wollen.
 
"Die generalistische Ausbildung ist der bessere Weg und wird sich sowieso durchsetzen." Ist eien Aussage die die politischen Realitäten ignoriert wenn die Reform jetzt nicht durchkommt wars das für die nächsten 10 Jahre.
Ich stimme Dir insoweit zu, daß es erst mal wieder etliche Jahre dauern wird, wenn JETZT nicht die ursprünglich geplante Reform umgesetzt wird... aber was ist an der Aussage "Die generalistische Ausbildung ist der bessere Weg und wird sich sowieso durchsetzen" verkehrt? Wurde ja bereits in etlichen Schulversuchen eindeutig nachgewiesen.
Zumal das Kunststück gelungen ist die Altenpflege mittelfristig abzuschaffen ohne das es der BPA gemerkt hat.
Hmm... großes Fragezeichen!
Erst mal wurde ja jetzt die (normale) Krankenpflege abgeschafft; wer will, kann nach wie vor sein Examen als Altenpfleger oder Kinderkrankenpfleger machen, wenn er sich nach 2 Jahren Generalistik bewußt dafür entscheidet.
"Insbesondere die Überlegung, eine nach zwei Jahren Ausbildung abgebrochene Ausbildung als Assistenzausbildung anzuerkennen" ist eine Petitesse, deren negativen Auswirkungen sich mir nicht so recht erschließen wollen.
Das fasse ich so auf, daß man für die Helferausberufe bisher eigene Ausbildungen hatte (z. B. in Bayern einjährig). Aber wer die dreijährige Ausbildung abgebrochen hat, der hatte so erst mal gar nichts, es sei denn, er wechselte von der 3-jährigen Ausbildung in einen laufenden Kurs der einjährigen Helfer. Hat einer aus meinem Kurs damals so gemacht, der ist im Mittelkurs in den laufende KPH-Kurs gewechselt und hat bei denen das einjährige Examen mitgemacht, damit er wenigstens irgendwas in der Hand hat.
Aber einfach nur nach ein oder auch zwei Jahren zu sagen, wer jetzt die 3-jährige Ausbildung abbricht, der kriegt halt automatisch einen Helferstatus, ist Schwachsinn. Von daher der Hinweis des DBfK völlig richtig.
 
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Aber einfach nur nach ein oder auch zwei Jahren zu sagen, wer jetzt die 3-jährige Ausbildung abbricht, der kriegt halt automatisch einen Helferstatus, ist Schwachsinn.

Ich halte diese Formulierung für einen Hofknicks vor der Arbeitgeberseite und deren Verbänden.
So soll m.E. sichergestellt werden, dass auf dem schwindenden Markt an Pflegekräften auch jeder Abbrecher im Zweifel noch einer preiswerteren "Sekundärverwendung" zugeführt werden kann - und Helferstatus heisst nämlich erst einmal irgendwie "in Arbeit kommen" und nicht die Sozialkasse belasten.

Kleiner Denkanstoss.
In welchen anderen Ausbildungsberufen erhält der Abbrecher noch einen "Helferstatus"?
Erhalten Abbrecher in Studiengängen automatisch eine Art "Helferstatus" im gleichen Berufszweig? Eigentlich nicht, aber immerhin kann man sich evtl. Modulabschlüsse im nächsten Fach anerkennen lassen.
Wird der Medizinstudent, der zwischen erstem und zweiten Staatsexamen abbricht automatisch zum Physician Assistant, quasi und übertragen das "kleine dreijährige Studium", oder ist das zumindest in Planung?
Schliesslich herrscht ja Ärztemangel und nach x Jahren Studium ohne Abschluss auf der Strasse stehen ist ja auch irgendwie doof.
Nicht geplant? Warum wohl...
 
So soll m.E. sichergestellt werden, dass auf dem schwindenden Markt an Pflegekräften auch jeder Abbrecher im Zweifel noch einer preiswerteren "Sekundärverwendung" zugeführt werden kann
Also im Heimbereich ist es eigentlich egal ob ungelernt, 3,6,12 Monate Helferausbildung , 2 Jahre Pflegeassistent (wir hatten hier in Niedersachsen alles) gibt den Mindestlohn und bei der Berechnung des Personalschlüssel wird da auch kein Unterschied gemacht.
 
Also im Heimbereich ist es eigentlich egal ob ungelernt, 3,6,12 Monate Helferausbildung , 2 Jahre Pflegeassistent (wir hatten hier in Niedersachsen alles) gibt den Mindestlohn und bei der Berechnung des Personalschlüssel wird da auch kein Unterschied gemacht.
Das finde ich so absolut nicht in Ordnung, auch wenn das bei euch so läuft. Damit wird ein völlig falsches Signal an die Leute gesendet (nämlich, daß es sch***egal ist, ob man mal ´ne (Helfer-)Ausbildung gemacht hat - oder auch nicht).
Surrogat hat absolut recht!
 
Da wären wir wieder bei: "Pflegen kann jeder!"

Wofür macht man denn dann überhaupt noch die "Qualen" eines Examens durch ?
 
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Reaktionen: Martin H.
Heißt ja nicht, dass das so allgemeingültig stimmt, nur weil das hier jemand schreibt.
 
Heißt ja nicht, dass das so allgemeingültig stimmt, nur weil das hier jemand schreibt.
Wobei ich mich da korrigieren muss weil eine Helferausbildung im Falle eine gültigen Tarifvertrags einen Unterschied in der Einstufung machen kann. Die Qualifikationslandschaft unterhalb des Examens ist jedenfalls zu zerfasert um da sinvolle Abstufungen zwischen Mindestlohn und Examiniertenvergütung zu erkennnen.
Imho sollte nach 2 Jahren Examenskurs einfach die Möglickeit bestehen an der Pflegeassistenz-Prüfung teilzunehmen
als Sicherheitsnetz für Schüler die vielleicht im Theoretischen zu schwach sind fürs Examen.
Die fehlende Modularisierung ist imho eines der größten Schwächen des dt. Ausbildungsystems
 
Und wenn es irgendwo Informationen gäbe das es beim Personalschlüssel oder sonstwo in der Heimgesetzgebung Unterschiede beim nichtexaminierten Pflegepersonal gibt wäre ich ehrlich dankbar wenn man die mir mal zuschicken würde.
 
Ich kenne mich im Heimbereich nicht aus, denke aber nicht, dass es generell keine Differenzierungen zwischen ungelernten und (unter 3jährig)ausgebildeten gibt...
 
Imho sollte nach 2 Jahren Examenskurs einfach die Möglickeit bestehen an der Pflegeassistenz-Prüfung teilzunehmen
als Sicherheitsnetz für Schüler die vielleicht im Theoretischen zu schwach sind fürs Examen.
Das würde ich jetzt auch nicht schlecht finden - vorausgesetzt, diese Leute nehmen dann mit Erfolg an der Pflegeassistenz-Prüfung teil!
Aber nicht einfach so den Status "Pflegeassistent" verleihen!
 

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