Arbeiten in Deutschland

anabel-i.

Newbie
Registriert
21.10.2010
Beiträge
1
Ort
Spanien
Beruf
Krankenschwester
Akt. Einsatzbereich
Notaufnahme und Dialyse
Hallo liebe deutschen Kollegen,

wie ihr aus meinem Profil sehen könnt, leben ich in Spanien. Ich bin seit 10 Jahren hier in Spanien an einer Feriendialyse tätig. Meine Ausbildung habe ich in Deutschland gemacht und dann das Abenteuer gewagt.
Dadurch das die Zustände der Arbeit für mich hier langsam untragbar werden. Überlege ich mir, wieder nach Deutschland zu gehen, um dort wieder zu arbeiten. Ich würde gerne an der Dialyse bleiben. Falls dieses nicht möglich ist, dann in der Notaufnahme.
Da ich schon einige Zeit aus Deutschland weg bin würde ich gerne von euch wissen, wie man in Deutschland so arbeitet. Das heisst, Arbeitszeiten, Vergütung (Lohnsteuerklasse !), Urlaub, freie Wochenenden, Schichtdienste, Patienten-Schwesternschlüssel, einfach alles,....auch was für Erfahrungen ihr mit dem Arbeitsklima gemacht habt. Um so mehr Infos ich habe, desto leichter wird es mir mit der Entscheidung fallen.
Ich will auch nichts über das Knie brechen :kloppen: und will mir alles in Ruhe ansehen und durch den Kopf gehen lassen.

Für jeden Beitrag bin ich dankbar.

Liebe Grüsse, :cheerlead:

Anabel :nurse:
 
Hallo nach Spanien!
Grundsätzlich ist es schwierig auf alle deine Fragen eine genaue Antwort zu geben. Die Unterschiede sind von Haus zu Haus oftmals groß. Selbst von Station zu Station gibt es noch Unterschiede.
Leider muss man aber auch in Deutschland mittlerweile feststellen (ich spüre es täglich), dass die Situatuíon in der Pflege nicht mehr optimal ist.

Auf meiner Station gibt es 29 Betten. Solange ein Großteil der Pat. selbständig ist, ist alles einigermaßen zu bewältigen. Kommen dann aber ein paar richtige Pflegefälle, Komplikationen nach OP´s, ständige Telefonate, Botengänge, außerplanmäßige Untersuchungen, Notfälle oder Neuzugänge hinzu, ist die Arbeit kaum mehr zu bewältigen! Für diese hohe Anzahl an Pat. sind in der Regel 2 Vollkräfte + 1 bis 2 Hilfskräfte eingesetzt.

Hinzu kommt noch der Druck von der PDL und Geschäftsführung, die nur noch auf Leistung schauen und dabei leider auch über Leichen gehen und oftmals Entscheidungen treffen, die in keinster Weise nachzuvolziehen sind.:kloppen: Leider zählt nur noch das Geld. Der Patient ist eine Nummer mit der sich Geld verdienen lässt. Der einzelne Mitarbeiter ist in der Regel nur noch ein Mittel zum Zweck.

Sicher gibt es hier auch andere User, die eine andere Sicht der Dinge haben und evtl. auch in einem "freundlicheren" Haus arbeiten aber in der Regel läuft es leider häufig so wie beschrieben.

Insgesamt muss ich für mich persönlich sagen, dass ich mit der Gesamtsituation nicht mehr zufrieden bin und ernsthaft überlege wie es weiter gehen soll.

Wünsche dir aber trotzdem alles gute auf deinem Weg und drücke dir die Daumen, dass du ein nettes und kollegiales Umfeld findest in dem du zufrieden arbeiten kannst.
 
Allgemeine Dinge sind relativ leicht zu beantworten.
Arbeitszeit: je nach Bundesland zwischen 38,5 und 40h pro Woche, verteilt auf eine 5-, 5,5-, oder 6-Tage-Woche. In der Regel jedes zweite Wochenende frei, wobei das nicht garantiert ist. Drei-Schicht-System, maximal 10 Std. pro Schicht. "Normal" sind 7,7h im Tagdienst, Pause nicht mitgerechnet, Nachtdienst ist dann etwas länger.

Urlaub: 24 Tage per Gesetz, über Tarifvertrag meistens mehr. 30 reguläre Urlaubstage sind das höchste, hinzu können einige Urlaubstage im Jahr als Ausgleich für Wechselschicht kommen.

Vergütung ist schon schwieriger, aber die großen Tarifverträge findest Du hier im Forum (Suchfunktion mit TVÖD oder AVR füttern).

Der Personalschlüssel und das Arbeitsklima variieren so stark, dass Du darüber keine allgemeingültige Auskunft bekommen wirst. Die Workload hat in den letzten zehn Jahren aber massiv zugenommen.
 

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