A
azu-bine
Gast
Hallo ihr Lieben
Gerade komm ich von ND.
Einer schlimmsten die ich in 26 Berufsjahren hatte.
Ich erzähle mal von Anfang an.
Um 22 Uhr Übergabe. Als Information zu Zimmer C4,
Herr A. muss stündlich gedreht werden,
da er sehr schnell zu Rötungen neigt.
Das taten meine Kollegin und ich auch.
Herr B. im Nebenbett schlief ruhig und wurde von uns 2x gedreht.
Er galt als immobil.
Ok. Dann stürzte ein Herr aus Zimmer A5.
Also am anderem Ende unserer 50m langen Station.
Das war um 3.30 Uhr. Während wir (plus AvD) zu dritt versuchten,
den 90 Kilo Mann ins Bett zu heben,
verschwand Herr B. aus C4.
Um 3.55 Uhr bemerkten wir sein Fehlen und begannen sofort die Suche.
Unsere Ärztin telefonierte im Haus herum, meine Kollegin durchsuchte das Haus.
Und ich lief mit der Taschenlampe und einer Decke raus in die Kälte.
Der Gedanke, dass der arme alte Mann barfuss,
nur mit Hemdchen, draußen im Park lag, bei 7°C minus,
entsetzte mich dermaßen,
das ich echt geheult habe auf der Suche nach ihm.
Jede Plastiktüte, die im Dunkeln leuchtete, erschreckte mich.
Mich grauste vor jede Lücke zwischen den Autos auf dem Parkplatz.
Ich hatte solche Angst, zu spät zu kommen und den alten Mann erfroren vorzufinden.
Ich fand ihn nicht.
Aber meine Kollegin. Der alte Herr saß unter einem Weihnachtsbaum zwei Etagen höher auf einer anderen Station und packte Geschenke aus.
Er lief (ein als immobil eingestufter Patient!!!)
in Begleitung meiner Kollegin zurück auf unsere Station, in sein Zimmer
und schlief dann dort mit einem Geschenk im Arm ein.
Nachdem alles gut ausgegangen war, wurden mir die Knie weich und ich musste wieder weinen.
26 Jahre in dem Beruf und ich hatte weiche Knie.
Ich bin so froh, dass es ihm gut geht.
Aber der Gedanke lässt mich nicht los, was wäre wenn er raus in die Kälte gelaufen wäre…
Es bringt mich ins grübeln, das sogar stündliche Kontrollen nicht ausreichen,
um solche Momente zu vermeiden.
Im Grunde bin ich ja hart im Nehmen.
Aber solche Momente machen auch mich wieder unsicher und nachdenklich.
Ich werde jetzt versuchen zu schlafen.
Muss doch heute Abend wieder wach und aufmerksam sein….
Ich wünsche euch einen guten Rutsch und allen die Dienst haben, eine ruhige Nacht ohne besondere Vorkommnisse.
Gruß
Sabine
Gerade komm ich von ND.
Einer schlimmsten die ich in 26 Berufsjahren hatte.
Ich erzähle mal von Anfang an.
Um 22 Uhr Übergabe. Als Information zu Zimmer C4,
Herr A. muss stündlich gedreht werden,
da er sehr schnell zu Rötungen neigt.
Das taten meine Kollegin und ich auch.
Herr B. im Nebenbett schlief ruhig und wurde von uns 2x gedreht.
Er galt als immobil.
Ok. Dann stürzte ein Herr aus Zimmer A5.
Also am anderem Ende unserer 50m langen Station.
Das war um 3.30 Uhr. Während wir (plus AvD) zu dritt versuchten,
den 90 Kilo Mann ins Bett zu heben,
verschwand Herr B. aus C4.
Um 3.55 Uhr bemerkten wir sein Fehlen und begannen sofort die Suche.
Unsere Ärztin telefonierte im Haus herum, meine Kollegin durchsuchte das Haus.
Und ich lief mit der Taschenlampe und einer Decke raus in die Kälte.
Der Gedanke, dass der arme alte Mann barfuss,
nur mit Hemdchen, draußen im Park lag, bei 7°C minus,
entsetzte mich dermaßen,
das ich echt geheult habe auf der Suche nach ihm.
Jede Plastiktüte, die im Dunkeln leuchtete, erschreckte mich.
Mich grauste vor jede Lücke zwischen den Autos auf dem Parkplatz.
Ich hatte solche Angst, zu spät zu kommen und den alten Mann erfroren vorzufinden.
Ich fand ihn nicht.
Aber meine Kollegin. Der alte Herr saß unter einem Weihnachtsbaum zwei Etagen höher auf einer anderen Station und packte Geschenke aus.
Er lief (ein als immobil eingestufter Patient!!!)
in Begleitung meiner Kollegin zurück auf unsere Station, in sein Zimmer
und schlief dann dort mit einem Geschenk im Arm ein.
Nachdem alles gut ausgegangen war, wurden mir die Knie weich und ich musste wieder weinen.
26 Jahre in dem Beruf und ich hatte weiche Knie.
Ich bin so froh, dass es ihm gut geht.
Aber der Gedanke lässt mich nicht los, was wäre wenn er raus in die Kälte gelaufen wäre…
Es bringt mich ins grübeln, das sogar stündliche Kontrollen nicht ausreichen,
um solche Momente zu vermeiden.
Im Grunde bin ich ja hart im Nehmen.
Aber solche Momente machen auch mich wieder unsicher und nachdenklich.
Ich werde jetzt versuchen zu schlafen.
Muss doch heute Abend wieder wach und aufmerksam sein….
Ich wünsche euch einen guten Rutsch und allen die Dienst haben, eine ruhige Nacht ohne besondere Vorkommnisse.
Gruß
Sabine