Ablauf der praktischen Prüfung

Sr. S.

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16.07.2008
Beiträge
725
Beruf
Krankenschwester, Lehrerin für Pflegeberufe
Akt. Einsatzbereich
Schule
Hallo,
es interessiert mich, wie an anderen Schulen die praktische Prüfung organisiert ist. Wann erfährt der Schüler welche Patienten er zu versorgen hat, wann wird die Pflegeplanung geschrieben, sind dabei Hilfsmittel erlaubt und wann findet die eigentliche Prüfung statt.

  • Bei uns erfährt der Schüler am Morgen der Prüfung, welche Ausgaben er hat und für welchen Patienten er seine Pflegeplanung schreiben muss.
  • Dann werden ihm seine Patienten vom Nachtdienst übergeben.
  • Dannach richtet und verabreicht er Kurzinfusionen und Injektionen, die schon um 6 Uhr gegeben werden müssen
  • Er zieht sich in einen Extra-Raum zurück und schreibt seine Pflegeplanung und eine Zeitplanung (max. 1,5h Zeit), dabei darf er die Kurven und die Krankenakten der Patienten verwenden
  • Wenn die Planung fertig ist macht er die Übergabe an die Prüfer und die eigendliche praktische Prüfung geht los. Aufgaben sind z.B. Medikamente stellen, Körperpflege, Prophylaxen, Verbandwechsel, Essen richten, ... zum Schluss Doku und Übergabe seiner Patienten an die Station. Dafür hat er ca. 4 Stunden.
  • Nach einer Pause von 30 Minuten folgt das Nachgespräch. Dann hat der Schüler Feierabend
 
Hallo,

die Auswahl der Patienten erfolgt mittags, dann hat der Schüler 2 Stunden Zeit sich alle entsprechenden Informationen über den Patienten auf Station einzuholen.
Pflegeplanung, Ablaufplanung wird in der Schule geschrieben, auch hier hat der Schüler 2 Stunden zeit diese anzufertigen.

Am nächsten Tag beginnt morgens mit der Übergabe die praktische Prüfung.
Dauer 3 Stunden incl. Reflexionsgespräch.

Beginn morgens um 7.00 Uhr - vorher bekommt der Schüler die Übergabe vom Nachtdienst.
 
die Auswahl der Patienten erfolgt mittags, dann hat der Schüler 2 Stunden Zeit sich alle entsprechenden Informationen über den Patienten auf Station einzuholen.
Pflegeplanung, Ablaufplanung wird in der Schule geschrieben, auch hier hat der Schüler 2 Stunden zeit diese anzufertigen.

Am nächsten Tag beginnt morgens mit der Übergabe die praktische Prüfung.
Dauer 3 Stunden incl. Reflexionsgespräch.

Beginn morgens um 7.00 Uhr - vorher bekommt der Schüler die Übergabe vom Nachtdienst.

Genau so war es auch in Frankfurt am Main, 2008. Wir hatten 2 bis 4 Patienten, je nach Pflegeaufwand, und durften die Patienten vorher nicht kennen. Haben also auf einer anderen Station Prüfung gemacht als auf der, auf der wir gerade Einsatz hatten.

An dem Haus, an dem ich jetzt arbeite, machen die Schüler Examen auf der Station, auf der sie gerade Einsatz haben, und kriegen vor der eigentlichen Auswahl der Patienten schon einen "Wink", welcher Patient es wohl werden wird. Wohlgemerkt: sie bekommen nur einen Patienten. (Niedersachsen)

Ich hab mich schon die ganze Zeit gefragt, warum es in den Examensprüfungen solche Unterschiede gibt? Weiß das jemand?
 
Ähm, sie bekommen hier auch eine Patientengruppe - 2 bis 4 Patienten.

Diese bekommen sie auch nicht schon vorher gesagt - wäre ja unfair.
 
Wohlgemerkt: sie bekommen nur einen Patienten. (Niedersachsen)
Das entspricht leider nicht der Ausbildungs- und Prüfungsordnung, denn dort heisst es: " Pflege einer Patientengruppe" ...und das sind nun mal definitiv mindestens 2 (zwei) Patienten. Über die Menge der jeweiligen Versorgung macht das Gesetz keine Aussage, es wird also abhängig von der Aufgabenstellung sein.
 
Ich hab mir das doch nicht ausgedacht! So ist es mir von allen bis jetzt bei uns gewesenen Schülern erzählt worden...
 
Wahrscheinlich ein "Hauptpatient", aufwendige Versorgung und Pflegeplanung, und ein "Zweitpatient" mit geringerer Versorgung und ohne Planung. So kenne ich es.
 
Erst einmal vielen Dank für die Antworten.
Gibt es noch andere Schulen, in denen die Pflegeplanung und die Durchführung an einem Tag statt finden? Ich führe nämlich heiße Diskussionen mit meinen Kollegen und würde es aus verschiedenen Gründen gerne sehen, wenn man die Vorgehensweise bei uns ändern könnte.
 
Hallo Sr. S.,

die praktische Prüfung ist doch auf 2 Tage verteilt, oder liege ich jetzt total daneben?

lg
Narde
 
Ich glaube, der genaue Wortlaut heißt: Die Prüfung kann auf zwei Tage verteilt werden. Nicht: Sie muss.

Ich stelle mir den Gesamtablauf an einem Tag auch problematisch vor. Für die Auswahl der Patienten und die Pflegeplanung werden mindestens drei Stunden benötigt. Erst danach ist die Durchführung möglich. Die sollte aber an den Tagesablauf der Station angepasst sein. Also müsste man fast schon Punkt sechs mit der Prüfung beginnen, damit die Durchführung sich nicht auf Mittagessen und Übergabe beschränkt.
 
Der praktische Teil der Prüfung soll für den einzelnen Prüfling in der
Regel in sechs Stunden abgeschlossen sein; er kannauf zwei aufeinander folgende Tage verteilt werden.
§15 http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/krpflaprv_2004/gesamt.pdf
Bei uns läuft sie so wie oben geschildert ab. Wir wählen in Absprache mit Station die Patienten am Vortag aus und legen die Prüfungsaufgaben fest. Am nächsten morgen kurz vor 6 erhält der Schüler seine Aufgabe schriftlich ausgehändigt und fängt nach der Übergabe durch den Nachtdienst mit seiner Prüfung an. Je nach Arbeitsaufwand und Pausenplanung, ist der Schüler zwischen 11:00 und 12:00 Uhr mit der Pflege fertig. Dann Pause und das Nachgespräch.
 
Wann schreibt der Schüler die Pflegeplanung?
 
Bei uns war das so: Die Prüferinnen kamen am späten Vormittag und wählten mit der Station ein Zimmer aus. Es waren immer 3-Bett Zimmer. In der Regel war es so, dass es einen pflegerisch aufwendigen Hauptpat. gab, für den eine Pflegeplanung geschrieben werden musste. Die beiden anderen wurden mitversorgt, waren aber in der Regel nicht sehr aufwendige Pat. Dann durfte man die Krankenakte von dem Hauptpat mitnehmen und wurde in einen Extraraum gesetzt um die Pflegeplanung zu schreiben. Am nächsten Morgen erfolgte dann die Versorgung der Pat.
 
...

  • Dann werden ihm seine Patienten vom Nachtdienst übergeben.
  • Dannach richtet und verabreicht er Kurzinfusionen und Injektionen, die schon um 6 Uhr gegeben werden müssen
  • Er zieht sich in einen Extra-Raum zurück und schreibt seine Pflegeplanung und eine Zeitplanung (max. 1,5h Zeit), dabei darf er die Kurven und die Krankenakten der Patienten verwenden
  • Wenn die Planung fertig ist macht er die Übergabe an die Prüfer und die eigendliche praktische Prüfung geht los. ...
in der Regel zwischen 6:15 Uhr und 7:45
 
Nochmal für mein Verständnis, ich empfinde es als recht "stressig", die Schüler haben auch eine Patientengruppe und nicht nur einen Patienten?

Ihr holt am Vortag schon das Einverständnis der Patienten ein?

Wie empfinden die Schüler dieses Vorgehen?
 
Nochmal für mein Verständnis, ich empfinde es als recht "stressig", die Schüler haben auch eine Patientengruppe und nicht nur einen Patienten?

Die Patientengruppe (mindestens zwei, maximal vier Patienten) ist wiederum gesetzlich vorgeschrieben. Allerdings muss nicht für jeden der Patienten eine Pflegeplanung geschrieben werden.

Schüler und beide Prüfer müssen vor sechs Uhr auf Station sein? Beginnt da schon der reguläre Dienst fürs Pflegepersonal? Und was macht der Lehrer-Fachprüfer in der Zeit, in der der Schüler die Planung schreibt, trinkt der solange Kaffee? Oder (revolutionär) hilft er in der Pflege mit?
 
Claudia schrieb:
Und was macht der Lehrer-Fachprüfer in der Zeit, in der der Schüler die Planung schreibt, trinkt der solange Kaffee?
Hallo Claudia,

da die Pflegeplanung ein Teil der Prüfungsleistung ist, ist zumindest 1 Fachprüfer der Aufsichtsführende.
Damit wird gewährleistet, das der "Prüfling" seine Prüfungsleistung "Pflegeplanung" eigenständig (ggf. unter der Verwendung der erlaubten Hilfsmittel wie z. B. Patientendokumentation)erstellt.
 
Normalerweise sitzt der Fachprüfer aber nicht daneben, wenn die Prüfung auf Station geschrieben wird.
 
Bei uns schreiben die Schüler in der Schule und sind somit beaufsichtigt.
 

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