7 Dinge

Elfriede

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Auf allnurses.com läuft gerade ein Thread: "7 Dinge, die Dir in Deiner Ausbildung nicht gesagt wurden." (frei übersetzt)
Da hat die Autorin den Nagel auf den Daumen getroffen.
 
Gibt's dazu eine Übersetzung?
 
davon mal abgeshen, dasss sich dass ganze offenssichtlich auf die amerikanische ausbildung bezieht und daher so oder so nicht ganz mit der deutschen gelichzusetzen ist, finde ich nicht, dass diese 7 punkte, welche ich jetzt zugegebenermassen nur grob überflogen hatte, nicht während meiner ausbildung kommuniziert wurden.
 
Ich stimme Tante Doll da zu - einige Dinge musste ich bei der Übersetzung "faken", da das US-System in einigen Dingen mit unserem nicht überein stimmt. Ich denke aber, die Hauptnachricht trifft zu.

Bezüglich der sieben Punkte muss sich jeder nochmal an seine/ihre Ausbildung erinnern und in sich gehen, inwieweit diese Probleme tatsächlich ausreichend thematisiert wurden - oder ob man sie sich im Nachhinein angeeignet hat.



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Die vielen Dinge, die uns nicht in der Pflegeschule beigebracht wurden, könnten ein paar Bände füllen, aber hier sind einige die ich aus emails und Gesprächen mit KollegInnen über die Jahre gesammelt habe.


Die Wichtigkeit eines Mentors

Neue Pflegekräfte orientieren sich an einer oder vielleicht einigen anderen Krankenpflegekräften, aber (sie) könnten auch sehr von einer Mentorin/einem Mentor für ihre Karriere profitieren.

Jemanden zu haben, der Ratschläge in Bezug auf Karriereplanung geben und mit dem/der die neue Pflegekraft über die Erfahrung der Pflege als Ganzes diskutieren kann, kann (sie) in ihrer Karriere zufrieden machen, da ihr ein Resonanzboden und Ratgeber zum Wachstum in ihrem Beruf zur Verfügung steht.

Die Menge an frisch ausgebildeten Pflegekräften, die im ersten Jahr den Beruf verlassen, ist astronomisch hoch und eine(n) Vertrauensperson zu haben kann helfen, die Hochs und Tiefs in den ersten beiden Jahren zu überstehen und den Stress etwas zu reduzieren.


Es ist ein Dienstleistungsberuf

Das bedeutet Dienst am Anderen und das ist nicht immer ein Zuckerschlecken. Eine Pflegekraft zu sein bedeutet Prestige, aber es geht weder darum, noch um die recht gute Bezahlung. Manchmal ist es auch Routinearbeit. Als eine befreundete Pflegekraft einer Auszubildenden über die Reinigungsmassnahmen bei einem Patienten nach einem „braunen malheur“ berichtet, sagte diese „dass das keine Arbeit für Pflege- sonder für Hilfskräfte“ sei.

Nach der Unterweisung der Auszubildenden über die Inhalte der pflegerischen Tätigkeit in der nächsten Woche, wechselte diese ihr Hauptfach. Sie gab an, dass ihr niemand gesagt habe, dass sie diese Art Dinge tun müssen und sie werde dies auch für kein Geld der Welt tun.


Patienten werden dich beleidigen, treten, schlagen, beissen und manchmal Dinge nach dir werfen

Pflegekräfte sehen Patienten in einem Zustand der Schwäche. Einige handeln aus Frustration. Einige Medikamente haben Nebenwirkungen wie Erregbarkeit und Unruhe. Einige Patienten sind unglückliche Menschen oder haben einen Hass auf die Welt. Als Pflegekraft stehst du vor ihnen und bekommst daher die volle Wucht ihrer Reaktion auf die Umstände ab. Eine ausführliche Übergabe der Pflegekraft aus der vorherigen Schicht kann Überraschungen in Bezug auf das Verhalten des Patienten eliminieren. Zögere nie jemanden, ob Hilfs- oder Pflegekraft, darum zu bitten dich in das Zimmer eines Patienten zu begleiten.


Es ist nie einfach einen Patienten zu verlieren…und es gibt eine Menge Papierkram auszufüllen, wenn es passiert

Pflegekräfte arbeiten hart daran, Patienten am Leben zu halten und egal ob der Patient während einer Notsituation stirbt oder im Laufe einer terminalen Krankheit verscheidet, so geben Pflegekräfte ihr Bestes, um die Angehörigen durch die erste Trauerphase zu begleiten.

Ich habe gesehen, wie Pflegekräfte mit Tränen in den Augen Ärzte angerufen und Dokumentation ausgefüllt haben, während sie selbst mit dem Verlust kämpften und sich dabei auch noch um andere Patienten kümmerten.

Der Tod eines Patienten mag kein persönlicher Verlust für die Pflegekraft sein, aber manchmal fühlt sich die Trauer ebenso an.


Die ganzen Arbeitsgebiete und –rollen der Pflege

Obwohl Pflegeschulen Rotationen durch die verschiedenen Bereiche ermöglichen, gibt es davon mehr, als frisch Examinierte sich vorstellen können. Pflegekräfte können im gesamten Spektrum der Arbeitswelt gefunden werden, von Firmen über das Ingenieurwesen, die Industrie oder Regierungsorganisationen.
Die Welt ist eine Auster für Pflegekräfte wenn es darum geht, einen Pfad zu finden der sie interessiert.
Pflegekräfte können sich auch ihre eigene Nische schaffen, sodass der Job wie das Tüpfelchen auf dem „i“ passt.


Schikane unter Pflegekräfte ist real

Das Sprichwort „Pflegekräfte fressen ihre Jungen“ kann sich sehr echt anfühlen und hat das Potential, die frisch Examinierten und guten Pflegekräfte zu verscheuchen, die das Berufsbild braucht. Mit einer schikanierenden Pflegekraft fertig zu werden ist schwer und wenn junge Kolleginnen nicht selbstsicher genug sind, sich ihr zu stellen, ist es am besten sich an einen Vorgesetzten zu wenden. Keine Pflegekraft sollte sich Schikane von Mitarbeitern gefallen lassen müssen, egal ob du frisch examiniert oder eine erfahrene Fachkraft bist. Jeder musste dieselben Voraussetzungen für den Abschluss nachweisen. Jeder hat das Recht, hier zu sein.


Für deinen Patienten einzutreten, wenn du mit der Meinung des Arztes nicht übereinstimmst, ist Teil des Berufes

Ohne.Irgendwelche.Einschränkungen. Frisch examinierte Pflegekräfte werden nicht oder nicht ausreichend darauf vorbereitet, dass Zeiten kommen werden zu denen sie den Anweisungen eines Arztes widersprechen müssen. Einen Arzt zu hinterfragen mag nicht angenehm sein aber vergiss nie, dass du die letzte Verteidigungslinie bist die der Patient hat.

Wenn du dich beid er Anweisung eines Arztes nicht sicher fühlst, sprich mit einem Kollegen oder Vorgesetzten. Das kann dir Einsichten bezüglich des Herangehens an den Arzt geben und du fühlst dich unterstützt, wenn dir die Anweisung Sorge bereitet.


(es folgt eine kurze Schilderung bezüglich eines Fehlers im Rahmen einer Insulingabe, die mehrere Rückfragen aufgrund des Bauchgefühls einer jungen Schwester einschliesst)



Fazit: Vergiss nie dass du wirklich die letzte Verteidigungslinie des Patienten bist.
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