Wirklich der richtige Beruf? Ständig erschöpft!

Bully1959

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hallo

ich würde dir empfehlen erst mal rausfinden, ist es der Job oder vielleicht nur die Leitung

du bist jung und kannst noch alles mögliche machen, das Leben liegt noch vor dir

ich kenne deine Leitung nicht, nur deine Aussagen, aber es ist klar, das ihr zwei nicht miteinander klar kommt, vor allem hast du ein Problem mit ihr, was du einfach so nicht lösen kannst, sondern was dich schon sehr psychisch belastet

zu diesem Gespräch würde ich auf jeden Fall eine neutrale dritte Person mitnehmen, du kannst ja klipp und klar sagen, du könntest mit deiner Leitung nicht allein reden, da du dich nicht wehren kannst und sie evtl. Vorwürfe hat, die nicht stimmen, MAV, Betriebsrat,

wärst du meine Tochter, würde ich dir ansonsten sagen, mache deine Job, rede mit ihr so wenig wie möglich und suche dir in Ruhe etwas anderes

vielleicht der gleiche Bereich in einem anderen Haus oder ein ganz anderer Bereich in einem anderen Haus

aber es gibt nirgendwo eine Garantie, das man sich mit der Leitung gut versteht oder wenigstens vernünftig miteinander umgehen kann, man muß sich ja nicht lieben.....

wenn du Pech hast triffst du auch nochmal in deinem Leben auch einen Chef mit dem du nicht klar kommst, das ist auch ein Lernprozess, deshalb ist ein Gespräch mit einem Psychologen auch immer hilfreich

viele Grüsse
Bully
 

-Claudia-

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An dem Beruf, vorallem in der Reha,
gefällt mir dass ich etwas bewirken kann.
Ich kann mein Wissen und mein Können anwenden um dem Pat. Schritt für Schritt ans Ziel zu führen. Durch meine bzw "unsere" Arbeit können Pat. wieder sprechen, essen, ja laufen bei denen am Anfang noch alles unklar war. Mit dem was ich tue, wie ich mit den Patienten umgehe und sie pflege sehe ich dass es ihnen gut tut, und sie fördert. Sie werden wieder selbstständiger und haben hoffentlich mehr Lebensqualität und Freude. Auch für Krisengespräche war ich immer sehr offen, die Pat. haben gerne mit mir geredet und mir viel anvertraut, manchmal hat ein Gespräch gereicht um ihnen vorerst zu helfen.
...

Dann frage ich mich, warum Du Dich in der Reha unterfordert fühlst. Hat man da nicht wenigstens bei einem Teil der Patienten Erfolgserlebnisse? Doch sicher häufiger als auf der Inneren oder im Pflegeheim.
 

Baobhan

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Geistig unterfordert, da alles nach Schema-F abzulaufen hat und da kein Platz für individuelle Behandlung ist und schon garnicht für etwas, dass nicht schon seit Eonen von Jahren so gemacht wird.

Das was ich geschrieben habe, war meine Motivation, in die Reha zu gehen, aber die Realität weicht sehr ab.

Es ist oft wirklich einfach stupides vor sich her arbeiten und manchmal sogar einfach eine Waschstraße!(auf anderen Stationen sogar noch schlimmer, aber unsere Pat. sind wahrnemungsgestört...) Ich kann das Wissen nicht anwenden, nur eingeschränktem Maße und ich arbeite quasi gegen das Wissen. Ich weiß, der Pat. benötigt mehr Zeit und dann kann er evtl auch mehr übernehmen bei der Körperpflege, aber ne: zack zack zum Frühstück!

In der Heimbeatmung die ich vorhin erwähnt habe, wird der Tagesablauf mit den Patienten gemeinsam geplant, und mann kann sich wirklich Zeit lassen für den Pat und auch mal jemanden im Spätdienst waschen. Oder auch mal garnicht, wenn er es sich so wünscht.
 

-Claudia-

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Okay, wir kommen der Sache näher. Du suchst einen Bereich, in dem Du patientenorientierter arbeiten kannst.

Was ist dir wichtiger: Patientenorientierung oder Erfolgserlebnis? Denn die werden in der Heimbeatmung selten sein. Wenn ich das richtig verstehe, ist es ähnlich wie ambulante Intensivpflege. Da geht es eher darum, den Zustand des Patienten aufrechtzuerhalten, nicht, ihn zu verbessern.
 

Baobhan

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Also dazu muss ich mich selbst jetzt korrigieren.
Diese Heimbeatmung ist eigentlich eine außerklinische Intensivpflegestation.
Dort wird auch eine Weiterbildung zum Fachkrankenpfleger jährlich angeboten.
Es ist von der Caritas eine Einrichtung.

Ich arbeite aber lieber Pat.-orientiert als Erfolgserlebnisse zu haben.
Denn, wenn ich orientiert arbeiten kann, ist das schon ein Erfolg für mich, den Pat. individuell versorgen und auf Wünsche eingehen zu können.
 

tictac

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Du schreibst, dass du dich auch als Schülerin auf keiner Station "aufgehoben" gefühlt hast. Wie kann das angehen? :gruebel: Höre auf, ständig an dir selbst zu zweifeln, so kommst du nicht weiter. Schau´, ob du in einem anderen Fachbereich besser zurecht kommst, (wenn´s sein muss, andere Klinik, andere Stadt,...). Wenn du es auch dort nicht schaffst richtig anzukommen, solltest du wirklich überlegen den Beruf zu wechseln. Dann ist wahrscheinlich deine Vorstellung von der Pflege nicht mit der Realität vereinbar.

Lg :nurse:
 

Baobhan

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Naja, also es gab da schon Stationen (zB normale Neuro, Station für schwerbehinderte Kinder - geht aber nicht weil kein GUKKP).

Auf "normal" Station war dieses Gefühl so hoch, eher eine Bedienung zu sein als eine Pflegerin. Hauptsache immer Doku geschrieben, egal ob mans wirklich gemacht hat, weil Doku ist wichtiger als der Patient selbst.
 

-Claudia-

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Ich gebe zu bedenken, dass Du in jedem Bereich gewisse Kompromisse wirst eingehen müssen. Jeden Tag seine Idealvorstellungen zu verwirklichen geht nicht, in keinem Bereich und in keinem Beruf der Welt. Ganz einfach, weil wir immer mit anderen zusammen arbeiten, die ihre eigenen Bedürfnisse haben und ebenso wie wir nach diesen Streben.

Das muss Dir bewusst sein, sonst erlebst bei einem Wechsel automatisch die nächste Enttäuschung.
 

nierstein

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ich kann mich diesen Sätzen anschließen, es kommt stark auf das persönliche Selbstbewusstsein an!
 

tictac

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Ich sag´s ja, raus aus´m Haus und woanders hin und ab und zu Kompromisse eingehen. Ein bisserl "Bedienung" spielen gehört halt manchmal zu Service einer Krankenschwester... solange man nicht den Popo hinterher trägt...

Lg :wavey:
 

Beate Möger

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Hallo,

bei ständigen Erschöpfungszuständen kann ich Dir nur Aloe Vera zum Trinken empfehlen. Das hat mich innerhalb von 1 Woche von einem abgeschlafften, totmüden zu einem topfiten Menschen gemacht.
Probiers mal aus, bin gespannt wie's Dir damit ergeht.

Liebe Grüße
 
Y

YoungNurse1989

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Hallo,

bei ständigen Erschöpfungszuständen kann ich Dir nur Aloe Vera zum Trinken empfehlen. Das hat mich innerhalb von 1 Woche von einem abgeschlafften, totmüden zu einem topfiten Menschen gemacht.
Probiers mal aus, bin gespannt wie's Dir damit ergeht.

Liebe Grüße

Wo bekommt man sowas? Reformhaus?
 

Beate Möger

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Maniac

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Manchmal kann man nur entsetzt den Kopf schütteln ob der Naivität mancher Pflegekräfte.
Aber Naivität ist ja net unbedingt schlecht. Der Glaube versetzt bekanntlich Berge. Gewöhnliches Speiseöl- mind. 50ml innerlich angewendet- vertreibt auch jegliche Erschöpfungssymptome- wetten. Wenn man dann noch nach der Devise: viel hilft viel vorgeht, wird man noch schneller.

Spaß beiseite.
Schau auf die Ursachen. Sind es tatsächlich nur die Umstände, dann ändere diese möglichst zügig.
Wenn du dir unsicher bist, such dir ne Einzelsupervision und versuche dort heraus zu bekommen, was du wie ändern kannst.

Bezüglich der hohen Ideale... denke mal über ff. nach:
Gib mir Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann;
gib mir den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann;
und gib mir die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Elisabeth
 

Mari1981

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Also ich würde evtl. mal nachdenken auf eine andere Station zu
wechseln, wo man weniger körperlich arbeitet, wie zum
Beispiel Psychiatrie, wenn das was wäre für dich!
Ansonsten ist es oft so das man wenn dann nur das negativ
bzw. Kritik zu hören bekommt vom AG aber selten gelobt wird.
Andererseits ist es bei uns doch auch oft so, wenn ich überlege,
wie oft bei uns die Chefin angesprochen wird wieso der Dienst-
plan so aussieht und das man mit bestimmten Dingen unzufrieden
ist aber kaum einer sagt was sie gut gemacht hat.
Denke einfach was Lob angeht, fällt es Menschen leichter
zu meckern wie zu loben...
 

daliah2

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Hallo!
Darf ich mal fragen wo du herkommst? Vllt. habe ich das auch überlesen.
Also ich habe einige Jahre in der Pflege von Querschnittgelähmten gearbeitet. Das war wirklich sehr zufriedenstellend.
Wir haben Patientenorientiert gearbeitet und du hast gerade in der Frühreha ausgesprochen viele Erfolgserlebnisse.
Generell würde ich dir empfehlen etwas für dein Selbstbewusstsein zu tun. Und nehm auf jeden Fall den Betriebsrat mit zu dem Gespräch.
Viel Erfolg auf deinem weiteren Berufsweg!
LG Daliah
 

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