Hallo zusammen,
ich leite eine geriatrische Station mit 26 Patienten und 15,5 Pflegestellen.
Sind alle da, keiner krank, nur 2 im Urlaub geht alles seinen Gang, nämlich das gewohnte Standardprogramm

Ich denke schon, dass man über die Patienten, die man versorgt Bescheid wissen sollte und ihren Rhythmus akzeptieren.Mir ist es wichtig, dass eine kleiner lebensgeschichtlicher Hintergrund wahrgenommen wird.Viel Konfliktpotenzial liegt in der Unfähigkeit vieler Pflegender, das gesprochene Wort alter Menschen nicht persönlich zu nehmen oder ihnen etwas an zudichten ohne zu reflektieren um was es gerade eigentlich geht.Dies wird als Last empfunden.Ich versuche oft bei den Übergaben dabei zu sein und Impulse zu setzen und bin für jede Beschwerde dankbar um im Teamgespräch dann zu sensibilisieren und auf zudröseln, warum es dazu gekommen ist.
Ich erlebe aber oft, dass die Kolleginnen nicht in der Lage sind Prioritäten zu setzen (Bsp niemand muss täglich komplett gewaschen werden, Intimhygiene ist wichtig klar oder die Nachthemdmanie, weils schneller gehtetc)
Alles muss bis zum Frühstück fertig sein,-schrecklich, der nächste Großschadensfall könnte kommen und wir sind am Waschen

Und das Schlimme ist die nachfolgenden Generationen werden in der Ausbildung genau so herangezogen und "verdorben".
Ich finde, dass auch der SD duschen kann, oder das nach dem Frühstück noch gewaschen werden kann, wenn es denn sein muss.Dafür erwarte ich ein liebevolles geduldiges Essen anreichen.
Es wird zuviel gemeckert und da zuviel Energie gelassen, statt zu schauen, wie gestalte ich meinen Tag mit den mir zugeteilten Patienten, was ist jetzt akut wichtig und was kann mal wegfallen.Wie schaffe ich meine Arbeit ohne Überforderung, wie lasse ich mein Privatleben draußen (auch ein schönes Thema)und wie erhalte ich mir die Liebe zu meinem Beruf.
Ich rede jetzt nicht von 2 im FD mit 40 Heimbewohnern, sondern von 1 Pflegekraft die 6-8 Patienten während einer Frühschicht betreut.
Ich arbeite dran, dass der pflegende Mensch auch den Menschen sieht und wahrnimmt, für den er da die Verantwortung hat
Es ist mühsam, aber es lohnt sich, wenn ich Kolleginnen, die sich dann öffnen mit einem AHA-Erlebnis belohnt werden.
Ich gebe nicht auf,-noch nicht.
LG
papu