Wie kann ich Einfluss auf das Pflegepersonal nehmen?

konni-konrad

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14.03.2010
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:weissnix: Hallo an alle !
Gleich zu Anfang .... Ich bin KEIN Mitarbeiter im medizinischen Bereich. Da ich aber aus einer "Mediziner-Familie" komme, war mein Interesse für diese Bereiche vorprgrammiert, sodass ich mich seit ü 20 Jahren in vielen Bereichen der Medizin weiterbilde. So bezeichne ich mich also als "nicht ganz unerfahren".
Meine Frage beruht speziell auf etlichen Krankenhausaufenthalten meines Vaters (74J.) die er (und wir als Familie) leider in den letzten Monaten immer wieder "durchmachen" musste.
Leider ist es so, dass (wie rel. häufig im Alter) er oft so stark dehydriert, dass es zu schweren Verwirrtheitszuständen kam.
Bei jedem neuen Krankenhausaufenthalt haben wir das Problem, dem Pflegepersonal klar zu machen, WIE WICHTIG das Trinken ist, um die Verwirrtheit in den Griff zu bekommen. Wir bekamen sogar schon von einer Scvhwester zu hören, dass das Trinken gaar nicht weiter wichtig sei.

Nun zu meinen Fragen :
1. Wie kann ich dem Personal klar machen, dass mein Vater ohne ausreichende Flüssigkeitszufuhr nicht wieder "klar" im Kopf wird ?
2. Was können wir tun, dass seitens des Personals verstärkt auf eben diese Flüssigkeitszufuhr achtet oder ihm dabei hilft ? Denn solange mein Vater in diesen Verwirrtheitszuständen ist, kann er auch selbst nicht trinken, bzw. er kann dann die Notwendigkeit nicht sehen.
3. Wird das Thema "Flüssigkeitszufuhr/Dehydration) nicht in der Schwesternausbildung behandelt....oder wird das nicht ernst genug genommen ?

Ich würde mich sehr freuen, wenn mir da jemand ein paar Ratschläge geben könnte. Wir sind mittlerweile manchmal soooo hilflos.

Vielen Dank im Voraus !
konni-konrad
 
Hallo Konni-Konrad,

ich sehe hier den falschen Ansatz, warum muss es erst soweit kommen, dass dein Vater ins KH muss weil er dehydriert?
Wäre es nicht deutlich sinnvoller ihn zuhause zum Trinken anzuhalten um somit KH-Aufenthalte zu vermeiden.

Was in einer Schwesternausbildung unterrichtet wird, dazu müsstest du dich bitte an einen entsprechenden Orden wenden, das kann dir hier vermutlich keiner sagen.

Ansonsten, wenn du mit der Pflege unzufrieden bist, wende dich an den Patientenfürsprecher bzw. an die Stations- oder Bereichsleitung und besprich deine Ängste und Sorgen. Aus der Ferne ist es wohl ehe schwer zu erkennen wo das Problem liegt.

Alles Gute für deinen Vater
Narde
 
Hallo Narde !
Erstmal , vielen Dank für die schnelle Antwort.
Ich möchte auch noch kurz vorausschicke, dass ich nicht dem Pflegepersonal Vorwürfe machen will, sondern einen Weg suche, um das zur Zufriedenheit aller Beteiligten zu regeln. Ich wende mich bewusst nicht an "höhere" Stellen, weil ich WEIß, wie belastet das Personal sowieso schon ist und keiner ist begeistert, wenn er von Vorgesetzten eins auf den Deckel bekommt.

Nun zu der Situation meines Vaters : Nach dem letzten Vorfall dieser Art, achtet meine Mutter (die mit meinem Vater allein lebt) gezielt auf die Flüssigkeitszufuhr und springt ihm ständig mit Getränken hinterher. Wir haben jetzt schon das Handy so programmiert, dass es alle 1-1,5 Std. einen Alarm gibt, der ans Trinken erinnert(möglicherweise immer noch nicht ausreichend?).Aber Vater schimpft jetzt schon immer, dass er nichts mehr runter bekommt.
Seine ständigen Krankenhausaufenthalte gingen eigentlich erst im vergangenen Jahr los. Aufgrund einer 40 Jahre alten Schädelverletzung (Vernarbung am rechten Schläfenlappen) kommt es seit ca 1 J. ständig zu schweren epileptischen Anfällen, woraufhin er von den Notärzten immer wieder ins Krkh eingewiesen wird. Im November musste er aufgrund eines kompletten "Zusammenbruchs" bereits 2x reanimiert werden und wurde über Wochen auf der Intensiv wieder hochgepäppelt. Nachdem er für einige Tage wieder auf Station war, gab es wieder Probleme mit dem Trinken, sodass wir stundenweise in Krkh fuhren, um ihm mit dem Trinken zu helfen. Nach einem erneuten Sturz bei der Reha, lag er dann wieder einige Wochen in Murnau auf der Intensiv. Auch dort wurde er wieder aufgepäppelt. Endlich wieder zu Hause, bekam er wieder einen Krampfanfall, weswegen er wieder bei uns ins Krkh eingewiesen wurde. Dort wieder dasselbe Problem
mit dem Flüssigkeitsmangel und dann auch noch...nach nur 2 Tagen... eine Clostridieninfektion. Gut überstanden und endlich wieder nach Hause. Das ist jetzt knapp 4 Wochen her. Und nun schon wieder.... !
Und da er immer auf dieselbe Station bei uns ins Krankenhaus kommt, gibts auch immer wieder dasselbe Problem.
Da ich jedesmal einen Fahrweg von 40 km hin u zurück habe, ist das recht anstrengend und teuer alle 2 Std. ins Krkh zu fahren, nur damit mein Vater zu Trinken bekommt.
Wir kommen momentan alle echt an die Grenze. Deswegen meine Frage, wie ich das Problem RICHTIG lösen kann ohne dafür jemanden im Krkh anzuschmieren ????????

LG ! k.-k.:weissnix:
 
Ich würde das mit dem zuständigen Arzt besprechen, denn der "Fehler " könnte ja auch da liegen, daß man meint Dein Vater könnte zb. wegen einer Herzinsuffizienz nicht soviel Flüssigkeit zu sich nehmen. Das könnte durchaus auch medizinische Gründe haben, vor allem wundert mich, daß die Docs bei einer Dehydrierung dann nicht mal eben eine Infusion anordnen.- Liegt kein Grund vor, daß Dein Vater so " trocken" gefahren wird, dann wird der Doc sicherlich auch reagieren und eine Flüssigkeitszufuhr festsetzen.
Ohne den Fall Deines Vaters zu kennen und die Unterlagen einzusehen, ist das sehr schlecht zu von hier aus zu beurteilen, ob da nun wirklich zu wenig Flüssigkeit zugeführt wird, oder ob das aus einer medizinischen Indikation heraus passiert. Es könnte auch sein, daß Medikamente gegeben werden, die zusätzlich entwässern. Somit ist in jedem Fall der behandelnde Arzt Dein Ansprechpartner.
Die Patienten auf unserer Herzstation haben zb. alle eine Flüssigkeitsbeschränkung und die mußten sogar auf die Vorsuppen wegen des Salzes und der Flüssigkeitsmenge verzichten. Bei uns in der Klinik ist es üblich, daß man allen Patienten bei jedem Durchgang ein Wasserglas anbietet, auch denen die eigentlich alleine trinken können. Sieht man das zu wenig zu sich genommen wird, so wird dann eine Infusion gegeben. Liebe Grüße Christa
 
Ich würde das mit dem zuständigen Arzt besprechen, denn der "Fehler " könnte ja auch da liegen, daß man meint Dein Vater könnte zb. wegen einer Herzinsuffizienz nicht soviel Flüssigkeit zu sich nehmen. Das könnte durchaus auch medizinische Gründe haben, vor allem wundert mich, daß die Docs bei einer Dehydrierung dann nicht mal eben eine Infusion anordnen.- Liegt kein Grund vor, daß Dein Vater so " trocken" gefahren wird, dann wird der Doc sicherlich auch reagieren und eine Flüssigkeitszufuhr festsetzen.
Ohne den Fall Deines Vaters zu kennen und die Unterlagen einzusehen, ist das sehr schlecht zu von hier aus zu beurteilen, ob da nun wirklich zu wenig Flüssigkeit zugeführt wird, oder ob das aus einer medizinischen Indikation heraus passiert. Es könnte auch sein, daß Medikamente gegeben werden, die zusätzlich entwässern. Somit ist in jedem Fall der behandelnde Arzt Dein Ansprechpartner.
Die Patienten auf unserer Herzstation haben zb. alle eine Flüssigkeitsbeschränkung und die mußten sogar auf die Vorsuppen wegen des Salzes und der Flüssigkeitsmenge verzichten. Bei uns in der Klinik ist es üblich, daß man allen Patienten bei jedem Durchgang ein Wasserglas anbietet, auch denen die eigentlich alleine trinken können. Sieht man das zu wenig zu sich genommen wird, so wird dann eine Infusion gegeben. Liebe Grüße Christa


Hallo Christa!
Vilen Dank für Deine Mühe !
Das Problem in unserem Krkh ist, dass man kaum mal einen Arzt zu fassen bekommt. Anscheinend wird alles mögliche auf die Schwestern abgewälzt. Beim letzte Aufenthalt haben wir (trotz diverser Termine) erst nach 5 Tagen eine Ärztin gesehen. Zur Visite wurden immer nur Assistenzärzte geschickt, die dann immer die Auskunft gaben, dass sie ja den Fall nicht so gut kennen würden u deshalb kaum Auskunft geben könnten.
Als dann nach 5 Tagen endlich mal die behandelnde Ärztin zu meinem Vater kam und sie dann merkte, dass mein Vater kein dementer, alter Mann ist(wie sie wahrscheinlich bei der Aufnahme dachte -aufgrund des Verwirrtheitszustandes-), sondern normalerweise schon recht fit im Kopf und er Ihr dann noch erzählte, dass er früher selbst "Ober"-Krankenpfleger
war, entschuldigte sie sich vielmals und saß dann bei meinem Vater am Bett, um ihm Ihre Sorgen zu erzählen.
Nur nützt es uns nichts, weil diesmal wieder eine andere Ärztin zuständig ist, die ihn ja wieder erstmal nur verwirrt kennenlernt.
Die Infusion wurde gestern nach der Einlieferung auch gelegt, aber aufgrund der Verwirrtheit, zog mein Vater alles raus und streunte wohl auf den Fluren herum, weil er nach Hause in sein Bett wollte.
Aufgrund dessen, wurde wohl dann Infusion wieder eingestellt.
... Ist halt alles ein großer Mist !!!!!
Ich möchte ja bloß erstmal nen Tipp, wie ich den Schwestern klar mache, WIE wichtig das Trinken für Vater ist, sodass er erstmal wieder klar denken kann. Dann kann er ja auch wieder allein Trinken.
Ich habe so etwas den Eindruck, dass die Schwester (auch) aufgrund ihres jungen Alters noch nie mit solcherlei Problemen konfrontiert waren und deshalb nicht die enorme Wichtigkeit verstehen können.
Ich will aber auch nicht, dass der Einduck entsteht, dass ich mich nur aufspielen will oder irgendwelche Extra-Würste für meinen Vater will.
Denn letztendlich sind wir ja alle nur Menschen und so würde sich meine Kritik auch wieder auf die Pflege meines Vaters auswirken. Deshalb will ich ja diese Informationen so schonend, wie möglich an die Schwestern herantragen. Aber wie ?......Ohne die Wichtigkeit des Grundproblems zu unterstreichen ??????.
LG !
konni-konrad
 
Patientenfürsprecher - für alle die anonym bleiben wollen
Teamleitung oder Stationsleitung - dann aber auch die Probleme entsprechend sachlich schildern, auch wenn es schwer fällt, da es jemand aus der Familie ist.
Bereichs- oder Pflegedienstleitung wenn ein Gespräch mit der Station nicht fruchtet.
In deinem Fall sollte aber auch der behandelnde Arzt der Ansprechpartner sein und nicht nur die Gesundheits- und Krankenpflegekräfte der der Station.

Wenn ich aber so lese, besteht das Problem der ungenügenden Flüssigkeitszufuhr auch schon zuhause.

Schönen Sonntag
Narde
 
Hallo!
Ich verstehe eigentlich jetzt nicht, warum das in der Klinik so schwierig ist. Ordinäre Aufgabe der Krankenpflege ist, auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von Patienten zu achten. Es gibt eine sog. Pflegeplanung, in der man "zu wenig Flüssigkeitszufuhr" als Problem erkennt, Ziel formuliert (z. B. Trinkmenge 2 Liter) und dann die Maßnahmen dazu plant (Bsp. auf eine Trinkmenge von 2 Liter achten). Hilfsmittel dazu ist ein sog. Trinkplan, in dem man die getrunkene Flüssigkeit dokumentiert. Wenn er selbst es nicht schafft, 2 Liter zu trinken, gibt man durch den Arzt verordnete Infusionen. Es kann natürlich sein, dass aufgrund bestimmter Diagnosen (Herz- oder Nierenschwäche) eine Restriktion einzhalten ist. Dieses muss vom Arzt an die Pflege weitergegeben werden. Jede Krankenschwester und jede Altenpflegerin lernt das als grundsätzliche Aufgabe!
Bei uns und wo ich vorher gearbeitet habe, ist das eines der kleinsten Probleme, das leicht zu beheben ist.

Gruss von HeartFailureNörs.
 
Das klingt mir so nach "Wasch mich, aber mach mich nicht nass!"

Warum trägst Du Dein Problem bei den Pflegekräften nicht so vor, wie Du es hier getan hast, da wird sich schon keiner auf den Schlips getreten fühlen. Und wenn doch, wird Dir nichts anderes übrig bleiben, als Dich unbeliebt zu machen und vielleicht etwas energischer zu werden.

Ich wüsste jedenfalls nicht, was wir Dir hier für Tips bezgl Kommunikation geben könnten. Es gibt ja keinen "Geheimcode" oder so etwas...:nurse:
 
Ich hoffe doch, dass das Problem seit März gelöst wurde.

Vielleicht mag der Threaderöffner berichten, wie es gelöst wurde.

lg
Narde
 
Da hab ich wohl was nicht mitgekriegt...:knockin:
 
Ich schreibe auf die Wasserflasche immer das aktuelle Datum
oder makiere diese .
So sehe ich , vor meinem Dienstende , wieviel er getrunken hat.


(:boozed:)kl. Scherz.. :)
 
ganz ehrlich-meinst du (der threadöffner) nicht, dass wir krankenschwestern wissen wie wichtig flüßigkeit ist und auch darauf achten, dass patienten ausreichend trinken?! aber hast du schonmal auf ner station mit 28betten (patienten) gearbeitet und erlebt, was ne schwester so alles machen muss?! man muss so viele sachen "nebenbei" machen - da schafft man es oftmals nich, jedem patient alle 20min n wasserglas anzureichen...

und bei niereninsuffiziens darf an halt nich viel trinken, ebenso bei diversen herzerkrankungen..

und wie auch schon einige hier meinten, scheint es ja n grund zu geben, warum dein vater dehydriert ins krankenhaus kommt...
soll kein vorwurf sein, aber wahrscheinlich schafft deine mutter es zeitlich nich bzw vom ablauf her nich, wie wir schwestern es oftmals leider nich schaffen
 
Denn letztendlich sind wir ja alle nur Menschen und so würde sich meine Kritik auch wieder auf die Pflege meines Vaters auswirken.

Das klingt schon crass...
Du sagst also, es gab schonmal Kritik und das hat sich auf die Pflege Deines Vaters ausgewirkt???

Ich denke, spreche es vernünftig an Ort und Stelle an, das Du Dir Sorgen machst um die Trinkerei und ob es vielleicht Gründe gibt für eingeschränkte Zufuhr. Wo ist das Problem?

Und Zuhause solltet Ihr Euch auch mal was überlegen, vielleicht mit dem Hausarzt, damit er nicht immer dehydriert ins KH kommt.

LG angiemaus0511
 
An die letzten zwei Schreiber hier:

Der Thread ist jetzt ein Jahr alt und nachdem der Threaderöffner seit dem Tag, an dem er eröffnet hat nicht mehr hier im Forum war, kann man davon ausgehen, dass sich sein Problem erledigt hat!
 

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