Wechseldruckmatratzen - wann?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Cystofix

Poweruser
Registriert
26.10.2004
Beiträge
523
Ort
Ba-Wü
Hallo zusammen,

ich mache mir derzeit Gedanken über die Nutzung von Wechseldruckmatratzen und würde nun gerne von Euch wissen, wann Ihr diese einsetzt.

Bei allen (Beatmungs-)Patientern? Nur bei Kachexie ? Nur wenn jemand Decus hat? Andere Gründe ?

Bitte an dieser Stelle keine allgemeine Diskussion zu Sinn und Unsinn dieser Matratzen.

Und falls jemand Material hat, welches für/gegen solche Matratzen spricht, bitte immer her damit.

Danke
 
Hallo Cystofix: hab hier mal was kopiert:

Zudem sollten bestimmte Patientengruppen nicht mit Wechseldruck-Systemen versorgt werden. Dazu zählen vor allem Schmerz- und wahrnehmungsgestörte Patienten, wie beispielsweise Demenzerkrankte oder Schlaganfallpatienten.

den ganzen Bericht findest du hier: Dekubitus-Ratgeber - Anti-Dekubitus-Systeme

Kann nur von der ambulanten Pflege sprechen, wir besorgen eine Matratze wenn eine Rötung besteht und der Betroffene überwiegend sitzt bzw. liegt. Bei Wahrnehmungsgestörten zögern wir den Einsatz einer Matratze so gut es geht mit häufigeren Lagerungsintervallen hinaus.
Wir versorgen einen Beatmungspatienten (seit ca.1,5 Jahren), der bislang noch keine Matratze benötigt. Ich hoffe, das bleibt noch lange so.
 
Hi Cystofix,

viele legen die von ihnen benutzte Gefährdungsskala zugrunde, ab wann eine Wechseldruckmatratze bestellt werden soll. Dann entscheidet natürlich auch der individuelle Zustand des Patienten.

Gruß
Synapse
 
N Abend,
bei uns bekommen nur Pat. eine Dekubitusmatratze, die entwedeer einen Mitbringen, oder so schnell rot werden, das man Angst hat,das ise sofort aufgehen. Ansosnten wird gedreht und mobiliesiert, da auf der Matratze zuviel Körpergefühl verloren geht.
Eine Skala haben wir nicht.
Liebe Grüsse
 
Eine sehr eigenartige Frage.

Der Einsatz eines Hilfsmittels dürfte dann angezeigt sein, wenn die bisherigen Maßnahmen nicht mehr ausreichen. Dies wurde hier sehr schön erklärt (Rötung und keine Möglichkeit das Lagerungsintervall zu verkürzen).

Du willst aber sicher nicht reaagieren sondern agieren wollen. Umsomehr Faktoren zusammenkommen die eine Gewebsschädigung beschleunigen können und umso gravierender diese sind- umsomehr ist der Einsatz eines Hilfsmittels in Erwägung zu ziehen.

Faktoren, die die Bewegungsfähigkeit einschränken setze ich mal voraus.

Faktoren, die die Gefahr der Gewebsschädigung beeinflussen (je mehr Faktoren umso kürzer die Drucktoleranzzeit):
Ernährungsangebot- ausreichende Kalorienzufuhr gewährleistet?
Unterhautfettgewebe- Kachexie?
Kreislaufsituation- Hypotonie?, Einsatz von Katecholaminen?
Stoffwechselsituation- katabol? , anabol?, Postagressionsstoffwechsel?
O2- Angebot- ausreichende Sättigung vorhanden?
O2- Verbrauch- Fieber?, Wundheilungsstörungen?

Inkontinenz gilt nach neuesten erkenntnissen nicht mehr zu diesen Faktoren.

Es gibt keinerlei Studien die genau den Punkt festlegen, wann der Einsatz zu erfolgen hat. Die bekannten Skalen gaukeln eine Pseudosicherheit vor da auch sie nicht validiert sind.

Was bewegt dich zu der Frage?


Elisabeth
 
Hallo Cystofix,

wir setzen sie ein bei:

der Gabe von hochdosierten Katecholaminen
wenn ein Patient die Lagerung nur schlecht toleriet
Bauchlagerung
Dekubitus oder auch sehr kachektischen Patienten

Liebe Grüsse
Narde
 
Hi,
Flexi hat Recht. Cystofix möchte keine unnützen Diskussionen über Sinn und Unsinn von WDM´s, hätte jedoch ebenfalls Infos über Sinn und Unsinn von WDM´s

Gruß
Synapse
 
Moin,

danke Narde, so hatte ich mir die Antworten vorgestellt.

Cys

Flexi .. mach den Fred bitte dicht ... bringt nix. Danke
 
Hallo Cys,

bevor ich das Thema schliesse, wann setzt ihr sie ein?

Sonnige Grüsse
Narde
 
Moin,

Im Prinzip nur bei bereits vorhandenen Decubiti oder sehr kachektischen Patienten ( selten auch bei sehr adipösen Patienten, die praktisch eine normale Matratze einfach durchliegen ). Oftmals eine Bauchentscheidung der einzelnen Pflegekräfte. Nicht zwingend bei Hochdosis-Katecholaminen und eigentlich nie nur der Bauchlage wegen.

Vielen Dank

Cys
 
Hallo Cys,

die sehr adipösen Patienten habe ich vergessen, sorry.

Wenn ein Patient Katecholamine in sehr hohen Dosen bekommt, dieser aber trotzdem gut gelagert werden kann und die Haut "unempfindlich" ist, setzen wir sie auch nicht ein. Zeigen sich in kurzer Zeit Hautveränderungen und der Patient ist vtl. auch noch peripher eiskalt nehmen wir zügig eine Spezialmatratze bzw. ein Bett.

Entscheiden tut es bei uns die Pflegekraft, anhand ihres Fachwissens, und nicht nach "Drehbuch".

Sonnigste Grüsse
Narde
 
- Vorhanden Dekubitalulcera (hier nicht zwingend, kommt drauf an)
- keine Pat-Compliance/ Lagerungs/Mobilisationsverweigerung
- wenn die möglichen Lagerungsintervalle nicht mehr ausreichen

Kachektische oder adipöse Pat nur wenn sie unter einen der 3 Punkte fallen; nicht regulär!
 
- keine Pat-Compliance/ Lagerungs/Mobilisationsverweigerung

Würde doch im Umkehrschluss bedeuten: Pat. hat soviel Eigenbewegungen, dass er die vorgegebene Lage verlässt. *grübel* Wirkt da die WDM nicht kontraproduktiv- Eigenbewegungen werden reduziert mit der Folge: Erhöhung des Muskeltonus.

Vielleicht hat moviliti- care ja eine Idee, wie man eine bessere Compliance erreichen kann.

Ich denke bei der "Pflegediagnose" keine Pat-Compliance/ Lagerungs/Mobilisationsverweigerung sollte der Einsatz der WDM nicht das Mittel der Wahl sein, sondern die absolute Ausnahme.

Elisabeth
 
Ups, Cystofix, wollte den Thread geschlossen haben, somit komme ich seinem Wunsch jetzt nach.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Ähnliche Themen