Quelle: Institut für Innovationen im Gesundheitswesen und angewandte Pflegeforschung
www.dekubitus.de
Welche Skala sollte benutzt werden ?
Um die Frage "Welche Skala sollen wir in unserer Einrichtung benutzen?", herrscht bei vielen Pflegenden eine gewisse Verunsicherung. In der Vergangenheit ist in Deutschland überwiegend die modifizierte Norton-Skala (nach Bienstein) eingesetzt worden. Heute finden andere Skalen, wie beispielsweise die Braden-Skala, Einzug in die deutsche Pflege. Wie bereits erwähnt, gibt es aber keine Skala, die für alle Settings passend ist.
Für den intensivpflegerischen Bereich empfiehlt sich der Einsatz der
Braden-Skala. Die Reliabilität der Skala ist relativ hoch, da die einzeln zu bewertenden Punkte recht ausführlich beschrieben werden. In diesem Punkt ist die Norton-Skala vergleichsweise unpräzise.
Die
Medley-Skala ist, wie auch die Braden-Skala, eine Weiterentwicklung der Norton-Skala. Zu den Risikofaktoren der Norton-Skala kommen durch die Medley-Skala die Faktoren "gefährdende Krankheiten", "Ernährung" und "Schmerz" hinzu. Gerade die Erhebung des Faktors Schmerz ist die Besonderheit dieser Skala.
Für den operativen Bereich in Akutkrankenhäusern eignet sich die
Waterlow-Skala. Diese Skala ist in der Handhabung etwas aufwendiger und komplizierter als die oben genannten Skalen. In Großbritannien wird diese Skala jedoch schon seit Jahren mit Erfolg eingesetzt.
Zuletzt sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass sich die modifizierte Norton-Skala nach Bienstein nicht zur Risikoanalyse geriatrischer Patienten eignet. Der MDS (Medizinischer Dienst der Spitzenverbände) rät sogar von der Anwendung dieser Skala ab.