Bei uns erhält jeder Patient Sauerstoff über Aquapacks mit sterilem Wasser (Kendall Respiflo). Ausnahme sind zeitlich sehr beschränkte Zeiträume (z.B. für die Verlegung von sauerstoffpflichtigen Patienten) und selbst da hätten wir die Möglichkeit das Aquapack mitzugeben, ist aber aus Platzgründen im Aufzug unpraktisch.
Das mit den Studien würde mich mal etwas genauer interessieren.
Schließlich kommt es auch darauf an
- wie der Sauerstoff verabreicht wird
Sonde und Brille (führen zu stärkerer lokaler Austrocknung) oder Maske (wegen normalerweise höherem Flow insgesamt trockenere Einatem'luft')
- wie hoch der Flow ist,
- welche Vorerkrankungen vor liegen (von Haus aus trockene Nasenschleimhaut).
Die Unzufriedenheit über trockene Nasenschleimhaut (--> Versorgung mit Nasensalbe), Nasenbluten und dessen Behandlung (--> evtl. HNO-Konsil) sowie Verborkungen bei stärker Pflegeabhängigen Patienten (--> höherer Pflegeaufwand) lassen natürlich auch die Patientencompliance und -zufriedenheit drastisch sinken. Und ob das im Endeffekt billiger ist...?
Wenn man bedenkt dass Aquapacks ja nach der Verwendung nicht automatisch weggeworfen werden müssen so sind sie auch für die kurzfristige Applikation von Sauerstoff sinnvoll.
Die Fa. Kendall erlaubt laut unserer KH-Hygiene für Normalstationen nach mikrobiologischen Studien das Aquapack zu verwenden bis das Wasser aufgebraucht ist. Das kann auch Monate so bleiben, auch unterschiedliche Patienten können das gleiche Aquapack verwenden - nur der Schlauch (meist eh jeden Tag mit Sauerstoffbrille oder -maske ausgetauscht) muss natürlich gewechselt werden.
Empfehlung für Neugeborene, Frühgeborenen-Intensivabteilung und Abteilungen für Transplantationspatienten etwa 1 Monat.
Grüße,
Gerrit
PS: Toller konstruktiver und informativer erster Beitrag, luisek. Danke!