Was nervt euch im Job?

tictac

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Beruf
Krankenschwester
Hallo an alle!

Mich würde mal folgendes interessieren:

Was nervt euch im Job? Was kann euch im Umgang mit Kollegen, Patienten und anderen Lebewesen auf die Palme bringen? :wut:

Regt ihr euch schnell auf oder seid ihr die Ruhe selbst? Was tut ihr dann, um euch wieder abzuregen? :troesten:



Gruß und schöne Restwoche!
 
Mich nervt nichts von dem was in meinen Aufgabenbereich fällt.
Was mich nervt ist zb. wenn sich unsere Ärzte Patienten in das Untersuchungszimmer auf der Abteilung bestellen, und diese dannn dort bis zu 6,5 Stunden inkl. der Verwandten warten lassen.
Wenn man dann auf der Abteilung seine Arbeit verrichten soll, wird das im Laufe der Schicht zum Spießrutenlaufen und macht auch keinen Spaß mehr.

Das Haus arbeitet an Qualitätsmanagement und Kundenfreundlichkeit, die aber nur das Pflegepersonal zu betreffen scheint.

Die Patiententeilweise von anderen Abteilungen, teilweise gehören die in die Ambulanz stehen ohne Essen, ohne die Einnahme ihrer Medikamentation auf dem Flur herum.
Und zu Guter letzt mußte zb. gestern ein Patient eine weitere Stunde dort stehen, weil der Narkosearzt nicht bereit war mit dem Aufzug in die 8. Etage zu fahren,- er kann wohl nur bis zur 1. Etage Aufzug fahren.

Von 15-19.30 Uhr stand ein dementer älterer Herr aus der 10. Etage auf dem Flur, (jammerte vollkommen zurecht) und war eingekotet. Die anderen wartenden Patienten hatten die volle "Landluft" einzuatmen.
Ich bin nachher hingegangen, als der Untersuchungsraum kurz frei war und hab dem alten Menschen die Windeln gewechselt. ( sonst wäre das nur zwischen den wartenden auf dem Flur gegangen.)
Die Kinder des Mannes warteten ebenfalls so lange,- ich finde das menschenverachtend.
Der 3. Patient kam aus der Psychiatrie und war am Vortag per PsychKG dort eingeliefert worden.
Der kam zur Untersuchung kurz vor 14:30 Uhr und wurde um 20:30 Uhr dann endlich abgeholt.
Solange saß der Herr auf dem Rollstuhl im Flur, ebenfalls ohne seine Medikamente, und ohne Abendessen und rutschte langsam ins Delir.

Dann wird für Neuaufnahmen kein Abendessen mehr geliefert, sondern wir müssen für die Neuaufnahmen nach 12 Uhr und für Notaufnahmen eine Tütensuppe in kochendem Wasser anrühren ( Tomate oder Spargelcreme), egal ob sich das um einen Diabetiker handelt oder ob das ein Patient ist, der keine Suppe mag, oder dürfte.
Viele dieser Patienten liegen auf anderen Abteilungen und die wären dort versorgt, oder hätten dort ihre Mahlzeiten.

In der Regel werden auch Patienten zum Ultraschall auf die Station einbestellt und für verschiedene Untersuchungen, weil es 2 Untersuchungsräume gibt, die für die Ambulanz benutzt werden. Und auch dort warten dann Schwaden von Patienten und Angehörigen stundenlang auf ihre Behandlung und keifen das Personal, daß nicht einmal Einfluß auf diesen Raum hat stundenlang während der Wartezeiten an.

Das kann einem die beste Laune bei seine Arbeit vergällen, wenn die vor dem Dienstzimmer sitzen in dem man konzentriert arbeiten soll und dort stundenlang herumzetern, man solle den Arzt benachrichtigen, von dem man weiß, daß der noch im Op steht und das Messer nicht aus der Hand legen kann.
Warum der allerdings um diese Zeiten aus der Ambulanz einbestellen läßt, ist unbegreiflich und es nutzt auch keine Beschwerde etwas.
Der nächste Patient steht wieder stundenlang vor den Untersuchungsräumen und wartet.

Kommt der Arzt dann endlich zur Untersuchung, so hört der nicht einen Ton über die Schimpferei von den vorher tobenden Menschen und wird angestrahlt,- sodaß der denkt: Alles wäre in bester Ordnung und die Patienten warten gerne auf ihn, während man den ganzen Dienst über nichts als Palawer und Ärger der Patienten zu hören bekam, die überhaupt nicht zur Station gehören sodaß man seine Patienten nur noch wie unter einem Spießrutenlauf versorgen konnte.

Die Ursache ist: Der Oberarzt soll diese Patienten noch sehen. Der operiert aber bis 17:30 Uhr und kommt dann auch nicht sofort auf die Abteilung.
Sondern erst gegen 18 Uhr. Die Assistenzärzte bestellen die Patienten so früh, weil sie Angst haben sie könnten die Voruntersuchung nicht schaffen.
Also rufen die die Patienten schon um 13-14 Uhr ab. Die stundenlange Wartezeit wird also einkalkuliert und natürlich ist das auch schon 1000 mal von uns reklamiert worden.

Liebe Grüße Fearn
 
Die Patienten haben was besseres verdient, als unsere "5 Minuten, hab keine Zeit-Pflege" die wir ihnen bieten können.
Das ist,was mich fertigmacht-der ständige Zeitdruck.
 
...ja das hat mich auch genervt und daher bin ich nun selbständig.
 
Die Angehörigen, die kein Verständnis dafür haben wenn man mal im Stau stand & mal 5min zu spät kommt :motzen:. . . .
 
Halle zusammen,

mich nervt es wenn Patienten denken sie seien im Hotel und nicht im Krankenhaus.
 
....ach und mich nerven Kollegen/innen, die ständig herumjammern und motzen.
 
Komischerweise meckern die Patienten ja nur bei uns, bei den Ärzten beschwert sich keiner. Wenn wir Pech haben kriegen wir eine Beschwerde vom QM, da felt eine Zahnbürste und ein Taschenspiegel, zwei Schwestern waren unfreundlich, die Namen nicht annähernd zum Team passend und die Ärzte waren eindeutig super! :knockin:
 
Was nervt mich... :gruebel:

- unfreundliche Patienten/Kollegen
- ungeduldige Patienten/Kollegen
- keine Bettenlieferung
- schlampige Arbeit
- Ärzte, die erwarten, dass man sofort springt
- wenig Zeit für die Patienten
 
@pericardinchen:
schließe mich an und erweitere:

die dann durch Abwesenheit glänzen wenns um Kundgebungen, Warnstreik, Streik u.ä. geht.

Nicht organisiert sind und als erstes über den sch... Tarifabschluss schimpfen.

Kollegen die immer meinen sich zum Anwalt der Pat. machen zu müssen.
Denn ca. 95% der Pat. sind Erwachsen, Geschäftsfähig und können sich selbst artikulieren, wenn ihnen was nicht passt.

Darunter gibts auch nicht wenige Pat. die mehr Einfluss haben, als sich so mancher Erträumen lässt.
 
Eigentlich k....mich das ganze Gesundheitssystem an - nennen wir es lieber Krankheitssystem. Das Verar .... durch Medizin und Pharmas, das Ausbeuten der kranken Menschen, die Minuten-Pflege, die kranken Hierarchien mit Macht und Selbstsüchtigkeit, Dumme Menschen, die das Sagen haben, und dumme Menschen, die blind folgen,...
Und wütend macht mich die Ohnmacht, weil die meisten Pflegekräfte meckern, aber den Kopf in den Sand stecken.
Und das ganze trotz Freiberuflichkeit, die es zwar etwas erträglicher macht, aber das System und die Menschen werden ja dadurch nicht geändert.
LG blauwolf
 
:motzen:Mich nerven:
- Kolleginnen die jede Menge Arbeit liegen lassen für den Nächsten...
- Kolleginnen die Patienten nicht ordentlich waschen so daß jemand
unter den Brüsten schmiert und stinkt und wund ist und Schmerzen
hat...
- Daß solche Kollegen dann auch noch ständig gelobt werden weil sie
schneller fertig sind....:cry:
- Eine Leitung die sich im Grunde weder für Patienten noch für die Ange-
stellten interessiert...
- Daß man sich so hilflos vorkommt manchmal...
- Daß Einsatzpläne grundlos und völlig idiotisch durcheinander gewürfelt
werden, und somit Patienten grundlos verärgert werden...
- Es gäbe noch eine Menge dazu zu sagen........:knockin:
- Und lieber blauwolf,
denke die wenigsten stecken den Kopf in den Sand.........
Bei uns hier gibt es leider wirklich viele die hinter einem stehen und scharf
auf den Job sind!
Und wenn Du ein gewisses Alter erreicht hast tust Du auch fast alles um
Deine Arbeit zu behalten!
Sonst bist Du nämlich ganz schnell einer von diesen üblen Hartz4 Empfängern!
 
- Die kostenintensive Überversorgung im stationären Gesundheitswesen.
- Mediziner die Patienten immer viel zu Lange und ohne Begründung beherbergen. Für was ist die MVD/OGVD da?
- Den Großteil der Angehörigen, wegen völlig überzogener Erwartungshaltung und Passivität in Bezug auf die poststationäre Versorgung.
 
...und noch weiter:

...mich nerven Kollegen/innen die faul sind und ihre Arbeitszeit mit schlafen oder Pausen vertreiben anstatt zu arbeiten.

...ach ja und die Kollegen/innen nerven mich, die sich ständig hinsetzen oder Schwätzchen halten und nicht mal die anderen Kollegen, die wie verrückt rödeln, ihre Hilfe anbieten. Zumindestens fragen wäre höflich. Dann meinen diese Kollegen/innen dann auch noch viel zu häufig, dass sie ja so toll arbeiten und was sieht man dann unter der Bettdecke: verknuddelte Kissen, Decken, Laken, Leitungen und Schläuche...und das ist noch nicht mal Alles worauf so Patienten/innen herumliegen...Schichten von Plastik- und Stoffmoltex, Handtücher unter dem Allerwertesten und das auch noch auf einer Wechseldruckmatratze. Herzlichen Glückwunsch!

...was mich vorallem im Intensivbereich nervt ist, dass es manche Kollegen/innen echt fertig bringen Leitungen, Kabel so ineinander zu verwickeln und um jegliche Pfosten im und Haken ums Bett bis auf den Boden zu umwickeln. Dabei hatte ich z.B. erst am Tag zuvor Alles ordentlich entwirrt, geordnet und an die vorgegebenen Haken dran gehängt.
...bei solchen Aktionen ist schon so manche Thoraxdrainage oder ZVK von uns gegangen...:knockin:


Sorry....jetzt motze und jammere ich ja auch schon...dabei rege ich mich garnicht mehr darüber auf, da diese Kollegen/innen sich eben einfach niemals ändern werden. Es ist so wie es ist. Aber mal kurz motzen ist ja wohl in diesem Thema erlaubt...puuuh jetzt geht es mir besser.
 
...was mich vorallem im Intensivbereich nervt ist, dass es manche Kollegen/innen echt fertig bringen Leitungen, Kabel so ineinander zu verwickeln und um jegliche Pfosten im und Haken ums Bett bis auf den Boden zu umwickeln. Dabei hatte ich z.B. erst am Tag zuvor Alles ordentlich entwirrt, geordnet und an die vorgegebenen Haken dran gehängt.
...bei solchen Aktionen ist schon so manche Thoraxdrainage oder ZVK von uns gegangen...:knockin:
Das aber garnicht so einfach hinzubekommen, dass wirklich alles mit allem verknotet ist:motzen:da brauchst viele CT-Fahrten und Reanimationen bis du das zur Perfektion geübt hast.

Mich nerven einfach nur Luschen - die sich dauernd beklagen, wieviel zu tun ist, dabei aber noch problemlos die Arbeit anderer Berufsgruppen mit übernehmen, dafür auf dem Ausbildungsstand vor 30 Jahren sind - weil eine gute Pflegekraft ist die, die möglichst viele Patienten wäscht und sie ist nicht im Dienst um auf Fobi's zu gehen, da müssten die armen KollegInnen ja für sie mitarbeiten - im Umkehrschluss, ist die Fortbildungswillige KollegIn eine hinterträchtige Person, die sie mit der ganzen Arbeit alleine lässt.
 
Fortbildungen und gute Arbeit schließen sich doch wirklich nicht aus!
Aber gute Arbeit und Pilz unter Brust und Achseln.....das schließ sich ganz eindeutig aus.........
Und nicht alle älteren Kolleginnen sind eine "Hildegard".........:nurse:
 
....ja das es viele CT, OP- Fahrten braucht und vorallem Reas wäre ja wirklich nicht verwerflich.

...aber diese Kollegen/innen schaffen es auch nach 2 h ein wirr-warr zu hinterlassen und das nur von einem Mal umlagern.
Wahnsinn!:knockin:
 
Da zieh ich meinen Hut vor - das schafft nicht jeder, das darf dich nicht nerven, da musst Unterricht nehmen, dass du das auch so lernst und dann bitte an mich weitergeben, weil will das auch lernen:hippy:
 
Ich denke am schlimmsten ist, daß das Berufsbild, daß man kranke und alte Menschen pflegen möchte auf die wirtschaftlichen Aspekte herunterreduziert werden, das paßt ganz einfach nicht zusammen.
Mittlerweile komme ich mir nach 32 Jahren Krankenpflege vor als hätte ich einen Fabrikjob am Fließband angenommen, bei dem ich für jedes Werkteil ein Accordleistung vollbringen soll, damit ja genug an dem Patienten verdient wird, ( deshalb wird uns nun auch eingebläut, daß es sich um Kunden handelt.)und der soziale, zwischenmenschliche Aspekt wird wohl hervorgehoben, aber in die Zeitwertung für unsere Werkstücke nicht einberechnet.
Dh.von uns wird ein Spagat erwartet, für den die Herren Zeitnehmer überhaupt keine Kapazität berechnet haben, aber für die sie eine Superleistung verlangen.
Dabei pressen die auf allen Seiten die Beteiligten aus wie eine Zitrone.
Es geht gar nicht um wirtschaftlich arbeiten, sondern darum den Aktionären soviel Dividende wie möglich zu erwirtschaften.



Liebe Grüße Fearn
 
Die Patienten haben was besseres verdient, als unsere "5 Minuten, hab keine Zeit-Pflege" die wir ihnen bieten können.
Das ist,was mich fertigmacht-der ständige Zeitdruck.

Genau das ist der Grund, warum ich das Land verlassen habe. Jetzt kann ich so pflegen, wie ich es mal gelernt habe und wie es meinem Verständnis entspricht!
Ich habe es mir nicht leicht gemacht, war über 17 Jahre in ein und demselben Unternehmen beschäftigt. Irgendwann kam der Punkt, an dem ich gesagt habe, dass ich mich nicht mehr kriminalisieren lassen wollte. Mitunter die einzigste Fachkraft für 90 (!) Bewohner zu sein...
Und das ist nur ein Beispiel von vielen Situationen, wo man sagen muss: das geht doch gar nicht!

Jetzt bin ich wieder glücklich und weiss, dass ich mich für den richtigen Beruf entschieden habe, nur den Lebensmittelpunkt musste ich ändern!
venusnacht
 

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