Was meint Ihr, gibt es eine Seele?

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squaw

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Bei den Debatten zu seltsamen Erlebnissen bei Explantationen und den Hirntod schwingt im Hintergrund eigentlich immer eine Frage mit: sind wir nur unser Körper, ist er alles?
Was meint Ihr: gibt es eine Seele (oder wie auch immer man das bezeichnen könnte)? Und wenn ja, wie könnte sie aussehen? Ist sie eins mit unserem Körper oder vielleicht nicht?
Da diese Thematik sich von vornherein einer wissenschaftlichen Betrachtungsweise entzieht, bitte ich bei allen Beiträgen vor allem um Respekt und Toleranz. Über dieses thema sollte und kann man nicht streiten, aber man kann sich austauschen.
 
Du meinst sicher der naturwissenschaftlichen Sichtweise- dass das Sein sich im neuronalen Netz des Gehirns abbildet. Die zuständigen Wissenschaften für dieses Thema wäre dann die Philosophie.

Aber ich denke, dir geht es mehr um die eigne Vorstellung, ob es eine Seele gibt und wie man sie definert? Versuch ich mal den wissenschaftlichen Aspekt auszublenden.

Seele- meinen eigenen ethischen Vorstellungen? ... Das hat meine Seele berührt.
Seele- Gefühle? ... Depression wird auch als Krebs der Seele bezeichnet.
Seele- sitzt im Kopf/Gehirn? ... ein Herz und eine Seele sein.

Schwierig- muss ich ist mal drüber nachdenken.

Elisabeth
 
Mach das, in aller Ruhe. Nur bitte keine wissenschaftliche Sichtweise, s.o.
Was denkst Du- gibt es sowas?
 
Ich bin zu sehr Materialist als das ich das net an eine Struktur binden würde und wenn diese Struktur untergeht auch die Seele mirt weg ist. Aber das muss ja noch nix heißen. Es geht dir sicher um die Seele als solches- wie sie funzt, welche Bedeutung sie im Leben hat, was sie prägt.

Elisabeth
 
Ich hab mal irgendwo gelesen: "Ich habe einen Körper, aber ich bin nicht mein Körper." Fand ich interessant., habe ich lange drüber nachgedacht.
 
Ich lege die "Seele", den Charakter, das Bewusstsein alles auf eine Stufe. Es ist das, was aus den Erfahrungen, dem Wissen und alle drumherum entsteht und uns prägt. Eine Konsequenz aus dem Gehirn...

Heißt auch: Erlischt das Gehin, erlischt das Bewusstsein, erlischt die Seele.
 
Früher, als Atheist, dachte ich genauso Körper tot, alles tot. Schluß, aus basta. Heute bin ich mir nicht mehr sicher, seitdem ich in 25 Jahren 3 Patienten über Nahtoderfahrungen habe sprechen hören. Hierzu ein ganz neuer Gedanke:ein interessantes Buch eines holländischen Kardiologen, der als einziger bisher eine prospektive Studie darüber durchgeführt hat, die im "Lancet" veröffentlicht wurde. http://www.amazon.de/Endloses-Bewus...=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1331222027&sr=1-1

Und noch ein weiterer interessanter Artikel zum Thema:

Quantenphysik: Die Seele existiert auch nach dem Tod - Nachrichten Wissenschaft - WELT ONLINE


Auch auf das "Rote Buch" von C.G. Jung sei hingewiesen, das nach seinem Tode 50 Jahre unter Verschluss gehalten werden mußte und erst seit einigen Jahren veröffentlicht ist.
 
Ich denke schon, dass es eine unsterbliche Seele gibt.
Wenn ich jemanden beim Sterben begleitet habe, fiel mir immer auf, wie der tote Mensch gewirkt hat wie eine leere Hülle, die von der Seele zurückgelassen wurde......
Literatur gibt es dazu sicherlich genug.
 
Ja, genau dasselbe habe ich auch gesehen. Er sah irgendwie plötzlich ganz anders aus. Es war zwar der gleiche Mensch, und auch wieder nicht mehr. Und das hatte nichts mit der fehlenden Durchblutung zu tun. Ich habe mich mit Hospizleuten darüber unterhalten, die kennen das auch. Es wirkt, sorry, aber als wäre niemand mehr in diesem Körper zuhause. Bei dem im anderen thread geschilderten Erlebnis mit dem Patienten, der sich vom skalpell weggedreht hat, hatte die gesamte OP- Mannschaft das Empfinden, daß da noch jemand war. sogar der OA, der sonst nicht gerade für Empathie bekannt war. Deshalb wurde die Explantation abgebrochen.
 
Alle, die an Wiedergeburt glauben, sehen ja, mal ganz vereinfacht ausgedrückt, den Körper als einen Anzug an, den man ablegt, wenn er verschlissen ist. .. Da muß also nach deren Ansicht etwas sein, das den "Körperanzug" ablegen kann!
 
Doch, ich glaube an eine Seele, aber nicht im Sinne der Kirche.
Und ich glaube, das kleine Kinder noch so ein Urwissen haben, davon. Aber das verliert sich, je älter sie werden und spätestens mit drei Jahren, ist dieses "Wissen" weg.

Mein Kind hat mir mal erklärt, da konnte er gerade sprechen, das er, mit vielen anderen Kindern, im Babyparadies gewesen wäre und sich dort seine Eltern ausgesucht hätte. Dort sei es ganz schön gewesen.
Ich fand das total spannend. Er hat mir damals auch erklärt, das es dort allen gut ginge.
Das kam vollkommen unvermittelt, es ist niemand geboren worden oder gestorben und es gab auch sonst keine Hinweise, wo das hätte aufgeschnappt werden können.

Ich glaube, es gibt eine Seele. Aber ich glaube nicht, das ich, wenn ich gestorben bin auf Gottes Schoss sitze oder sonst wo.

Wo sie hingeht? - Keine Ahnung. Ich finde die Idee mit der Regenbogenbrücke schön.
 
Das ist sehr interessant, Bachstelze, was Du da schreibst!
ich glaube auch nicht an Gott. Aber ich glaube auch nicht mehr daran, daß nach dem Tod nichts ist. Es scheint etwas zu sein... Nahtoderfahrene z.B. wenden sich zu großen Protzentzahlen von ihrer vorherigen Religion ab, Ausnahme ist da der Buddhismus. Sie haben einfach keine Angst mehr vorm Sterben ! Bei Pim van Lommels Studie hatten 18% der Befragten Nahtoderfahrungen, Von denen sind in relativ kurzer Zeit danach 30%gestorben. Das ist viel! Er interpretierte das so, daß sie, nachdem sie über die "Mauer" schauen durften, nicht mehr unter allen Umständen am Leben bleiben wollten.
 
Früher, als Atheist, dachte ich genauso Körper tot, alles tot. Schluß, aus basta. Heute bin ich mir nicht mehr sicher, seitdem ich in 25 Jahren 3 Patienten über Nahtoderfahrungen habe sprechen hören. Hierzu ein ganz neuer Gedanke:ein interessantes Buch eines holländischen Kardiologen, der als einziger bisher eine prospektive Studie darüber durchgeführt hat, die im "Lancet" veröffentlicht wurde. Endloses Bewusstsein: Neue medizinische Fakten zur Nahtoderfahrung: Pim van Lommel, Bärbel Jänicke: 9783843600132: Bücher

Und noch ein weiterer interessanter Artikel zum Thema:

Quantenphysik: Die Seele existiert auch nach dem Tod - Nachrichten Wissenschaft - WELT ONLINE


Auch auf das "Rote Buch" von C.G. Jung sei hingewiesen, das nach seinem Tode 50 Jahre unter Verschluss gehalten werden mußte und erst seit einigen Jahren veröffentlicht ist.

Ja was denn jetzt, mit oder ohne wissenschaftstheoretischen Rahmen? Du zitierst hier Medizin, Physik und Psychologie....mit der Bemerkung "Atheist" kommt implizit noch die Theologie ins Spiel :mryellow:

Ich persönlich bin da auch eher zwiegespalten: vor einem biologischen Erklärungsmodell ist die Seele etwas körperliches. Da ich nicht unbedingt eine dualistische Sichtweise auf den Menscheh habe ist alles (auch Emotionen) eine körperliche Sache. Der Körper stirbt - damit theoretisch auch die Seele.

Vor einem religiös geprägten Weltbild halte ich eine mögliche "Existenz" (wenn auch in anderer Form) für nicht abwägig und stelle mir selber öfters die Frage nach dem "danach".

Ich denke, die Frage ist unbeantwortbar und lässt uns lediglich Raum für Vermutungen...
 
Ich lege die "Seele", den Charakter, das Bewusstsein alles auf eine Stufe. Es ist das, was aus den Erfahrungen, dem Wissen und alle drumherum entsteht und uns prägt. Eine Konsequenz aus dem Gehirn...

Heißt auch: Erlischt das Gehin, erlischt das Bewusstsein, erlischt die Seele.

Na, ganz so kann ich das nicht sehen. Mein Gehirn ist nicht von Geburt an voll funktionsfähig und gegen Ende des Lebens auch nicht immer. Dennoch hat schon ein Baby oder ein Kleinkind einen Charakter, eine Persönlichkeit, ein Bewusstsein. Auch ein Dementer behält oft zumindest einen Teil seiner Charaktereigenschaften bei. Wer nicht zu kognitiven Entscheidungen fähig ist, ist dennoch eine Person, etwas einzigartiges, dass es so nicht mehr auf der Welt gibt.

Wir sind nicht nur unser Gehirn. Da ist noch ein bißchen mehr, denke ich.
 
Na, ganz so kann ich das nicht sehen. Mein Gehirn ist nicht von Geburt an voll funktionsfähig und gegen Ende des Lebens auch nicht immer. Dennoch hat schon ein Baby oder ein Kleinkind einen Charakter, eine Persönlichkeit, ein Bewusstsein. Auch ein Dementer behält oft zumindest einen Teil seiner Charaktereigenschaften bei.
Das widerspricht doch meiner Aussage in keinster Weise.

Nur weil einige kognitive Fähigkeiten bei einem demenzerkrankten Patienten ausfallen, ist doch nicht sein Gehirn tot und der Charakter "erloschen"!?
Der Charakter kann sich damit ändern - eben weil er aus dem Gehirn heraus entspringt.

Bei dem Baby dasselbe. Aber wir müssen auch garnicht von den Extremen ausgehen. Vom Beginn bis zum Ende, ist unser Charakter im Wandel. Das bringt das Leben/ die Entwicklung ( /cerebrale Entwicklung) mit Sich.
 
Nun, ich bin der Meinung das es eine Seele gibt. Wie sieht diese aus? Ich kanns nicht so ganz beschreiben. Ich denke, es gibt irgendwas, was den Körper im Tot verlässt und woanders weiterlebt.
Einige Beispiele die ich selber erlebt habe:
Mit 13 Jahren verlor ich meine beste Freundin. Sie viel in der Schule tot um. Lungenembolie. Vorher gesund, keine Anzeichen dafür. Es war ganz schrecklich, ich habe lange gebraucht, dass zu verarbeiten. Nach einigen Jahren war ich, wie jedes Jahr an ihrem Geburtstag und Todestag, an ihrem Grab. Ich redete mit ihr, fasste den Stein an und legte eine Blume hin. Und plötzlich hatte ich ein total beruhigendes Gefühl. Auf einen Schlag dachte ich: Ok, jetzt bist du drüber hinweg. Die Jahre davor bin ich immer mit einem seltsamen, traurigen Gefühl vom Friedhof gegangen. Als ich den Friedhof verlassen hatte, fuhr ich noch in die Stadt, ein paar Erledigungen machen. Da lief mir eine junge Frau über den Weg, so alt wie ich schätzungsweise. Ich hatte diese Frau noch nie gesehen. Hatte aber in dem Moment das Gefühl, sie schon ewig zu kennen. Sie lief an mir vorbei und lächelte mich an. Ein sehr komisches Gefühl und manche mögen mich für verrückt halten. Aber ich dachte in dem Moment an meine Freundin. Obwohl die Frau ihr überhaupt nicht ähnlich sah. Ich glaube bis heute noch, dass sie das war. Ihre Seele. Klingt komisch, ich empfinde aber trotzdem so und es macht mir keine Angst.
Zweites Beispiel: In der Ausbildung verstarb ein Mann während meines Nachtdienstes. Die Schwester und ich versorgten ihn und sie erklärte mir, wie ich den Bestand seines Eigentums dokumentieren muss und sagte ich solle dies noch machen und die Sachen dann einpacken. Der Patient lag noch im Zimmer. Ich stand am Schrank und dokumentierte. Dabei stand ich mit dem Rücken zu ihm. Und hatte die ganze Zeit ein beklemmendes Gefühl. Ich dachte immer jemand steht hinter mir und schaut mich an. Ich hatte wahnsinnige Angst und fühlte mich sehr unwohl. Dann erinnerte ich mich an einen Bericht, in dem es hiess, wenn ein Mensch stirbt, soll man das Fenster öffnen, damit die Seele entweichen kann. Gut, ich dachte mir, viel schlimmer kanns ja nicht werden und öffnete die Balkontür. Und auf einen Schlag hatte ich ein ganz anderes Gefühl. Ich sah nur noch den toten Körper der da lag aber ich hatte nicht mehr das Gefühl, dass jemand mit im Zimmer ist. Klar, dass kann auch Einbildung gewesen sein, aber es war nunmal so.
Ich bin überzeugt davon, dass es sowas wie eine Seele gibt.
 
Ja was denn jetzt, mit oder ohne wissenschaftstheoretischen Rahmen? Du zitierst hier Medizin, Physik und Psychologie....mit der Bemerkung "Atheist" kommt implizit noch die Theologie ins Spiel :mryellow:
Genau solche Bemerkungen machen es immer so schwer, offen auch mal über Gedanken und Gefühle zu schreiben... Was Du allerdings über Deine Gedanken schreibst, kann ich gut nachvollziehen. ich denke, daß es legitim ist, ambivalent zu sein in diesen Fragen. Wir sind alle auf der Suche nach Antworten. Wir haben ja keine Ahnung, wie es wirklich ist und im Grunde genommen gibt es unendlich viele Antwortmöglichkeiten. Nun ja, irgendwann werden wir es wissen. Was die Vermutungen anbetrifft: natürlich sind sie Vermutungen. Oder nennt man es Glaube oder Vorstellung davon. Manchmal kann man ja seine Gedanken und Gefühle gar nicht benennen. Wobei ich denke, daß es sowas wie eine innere weisheit oder ein bestimmtes instinktives Wissen gibt. woher auch immer das kommt.
 
BamBamsche:eine schöne Geschichte ist das. Das mit dem Fenster machen auch die "Ungläubigen", was mich immer wundert und auch freut.
Zwei Geschichten: ein sehr junge Sr. einer Palliativstation erzählte mir, daß sie einen Pat, hatte, der nur sehr schwer sterben konnte. Er klammerte ganz furchtbar an seiner Frau. Alle Beteiligten waren von diesem verzweifelten Festhalten schwer beeindruckt. Seine Frau blieb jede Nacht bei ihm. Nur eine Nacht nicht, sie konnte nicht mehr und die Schwestern legten ihr nahe, doch mal eine Nacht zuhause zu verbringen. Das tat sie auch. In dieser Nacht starb ihr Mann.ab dann gab es etwas Merkwürdiges:
Die Schwestern der Palliativstation haben immer dann, wenn sie an der Tür dieses (nun leeren) Zimmers vorbeigingen die Empfindung von etwas Eiskaltem gehabt. Wie ein Eiszapfen oder ein Eiswind. Die Temperatur diese Zimmers wurde dann gemessen, sie lag 8 Grad unter der der anderen Zimmer. Heizungen waren alle aus, es war Hochsommer. Die Türklinke war eiskalt.??? das ganze ging 24 stunden lang. Dann war der Spuk vorbei. Hinter vorgehaltener Hand vermutete man, daß er wohl wütend gestorben ist...
Anderes Beispiel: Mein Vater ist zuhause im Kreise seiner gesamten (sehr großen) Familie gestorben. wir Geschwister litten wie die Tiere. In der 3. Nacht nach seinem Tod wurde ich gegen 2 Uhr wach, weil ich ihn gehört hatte. Er sagte nur "ich bin jetzt weg." Ganz ruhig. Gesehen habe ich ihn nicht. Nur gehört. Wie ich so dalag und mir wiedermal die Tränen kamen, sagte plötzlich mein Mann (von dem ich gar nicht wußte, daß er auch wach war): "Ich habe gerade Deinen Vater gesehen.Er war so jung, wie ich ihn gar nicht kannte!" Das heißt: Zeitgleich habe ich meinen Vater gehört und mein Mann hat ihn gesehen! Wir waren erschüttert. Was war denn das?
Und nun noch was, das in BmBamsches Richtung geht: meine kleine Nichte, ein sehr sensibles Kind, hat uns gefragt:"Warum weint Ihr denn? Der Opa hat es doch jetzt sehr gut, er hat ein Kopfkissen aus Sternen und eine Decke aus Wolken, da müßt Ihr doch nicht weinen! " Als die eine oder andere Träne dann immer noch floß, beschloß sie, obwohl sie feslenfest davon überzeigt war, daß der Opa glücklich ist, ihn wieder runterzuholen. Nur wegen uns, wie sie betonte. Dazu sollte ihr Papa, der einen Hubschrauber fliegt, so hoch fliegen wie möglich und eine ganz lange Gummileine mit Haken mitnehmen, Die sollte er von oben abschießen und an dieser Leine wollte sie den Opa wieder runterholen...
 
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