- Registriert
- 24.04.2012
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- 63
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- Krankenschwester
- Akt. Einsatzbereich
- Anästhesie, Medizinpädagogikstudent
Hallo liebe Pflegegemeinde,
ich muss Euch mal eine Geschichte erzählen
Wir schreiben das Jahr 2011, ein großes Universitätsklinikum, mitten in Deutschland, treibt sein Unwesen.
Eine große Station, zwei Fachbereiche, Kardiologie und Nephrologie, mit geplanten Flurbetten...um die 40 Betten...mal mehr mal weniger.
Ja das war auch mein Gedanke: geplante Flurbetten, wo gibts denn sowas....aber ja sowas gibt es tatsächlich...
Das Pflegeperonal auf ein Minimum reduziert, im Frühdienst war man zu 3, manchmal auch zu 4. Der Spätdienst war mit 2 Pflegenden, wenn es gut lief auch mit 3 besetzt.
Das Patientenklientel: von dem pflegeaufwendigen PKMS Patienten bis hin zu intensivpflichtigen Patienten war alles dabei.
10 Monitorplätze machten das Chaos perfekt.
Teile des Teams unfreundlich, ausgelaugt, überfodert...die Hälfte seit Monaten Versetzungsanträge laufen. Denen wurde nicht statt gegeben, wie sollte die Station auch sonst laufen.
Eine Leitung gab es schon lange nicht mehr, immer nur kurzzeitig bis aufgegeben wurde.
Stationsärzte und Pflegeperonal versuchten Tag in Tag aus die Welle an Patienten zu bewältigen, für mehr war keine Zeit...
Inderdisziplinäres oder gar multiprofessionelles Arbeiten, waren allenfalls Wörter, die man nicht umsetzen konnte.
Die Station musste zu 130 % voll belegt sein, koste es was es wolle...das war der Wunsch der Ober und Chefärzte, dann wird halt der " Infarkt" mit Monitor und Sauerstoff auf den Flur gelegt! Vor der terminalen Patientin auf dem Flur macht man eben spanische Wände damit nicht jeder drauf schauen kann, so ist das eben.
Geld regiert die Welt, aber wie weit darf das gehen?...
So geht es nun tag ein tag aus, man schafft halt.
Beschwerden und Wünsche nach mehr Personal, werden oben in den Teppichetagen nicht gehört. Es läuft ja, warum was ändern und Geld ausgebeben.
Nur wie lange läuft es denn gut? Nicht lange, die Beschwerden häufen sich, die Fehler ebenfalls....
Nun denkt sich die Teppichetage, was tun?
Hier kommt die großartigste Idee des Jahres 2011...
Wir splitten das unfähige Pflegeteam...alle werden innerhalb von drei Wochen auf verschiedenen anderen Stationen Zwangsversetzt!!
Ja genau so machen wir das...und damit es auf der Station besser läuft und der schlechte Ruf ein andere wird..: machen wir doch eine Ausbildungsstation daraus! Ein Konzept brauchen wir nicht, wird schon laufen.
Gesagt getan, das Team wurde bis auf 4 Pflegekräfte, auf andere Stationen versetzt, es wurde verkündet das man nun eine Ausbildungsstation machen wolle, mit einem Großteil an Mentoren. Keine Diskussion, beschlossen is beschlossen.
Wow, da hat sich die Teppichetage ja mal was einfallen lassen um die gestresste Situation zu entkräften.
Wenn es nicht läuft und Patienten sich beschweren, ist die Pflege dran schuld, wer auch sonst, ist doch klar.
Naja wenigstens kommen die Mentoren dann mit guter Laune und voller Power auf die Station und machen etwas Neues draus.
Doch was ist das? Die Mentoren der anderen Stationen, HNO, Chirurgie, Onkologie....sie sind wütend, beschweren sich, beukottieren.
Was ist passiert? Ja genau, diese Mentoren, wurden auch nicht gefragt, aus ihren Teams gerissen, zwangsversetzt, sollten sie eine Ausbildungsstation mit teilweise über 40 Betten und Flurbetten errichten, ohne Konzept, ohne das sie jemals miteinander gearbetet hätten, geschweigedenn ein Team sind.
Hatten die Lust auf Kardiologie und Nephrologie? Ne sonst wären sie ja nicht auf der Chirurgie^^
Irgendwer musste sich doch über diese sagenhafte Idee der Teppichetage freuen, die Schüler, bestimmt die Schüler, für die wird das ja alles gemacht.
Tag X steht vor der Tür: wo tags zuvor noch zwei Pflegekräfte am Rande ihrer Kräfte gearbeitet haben, standen nun frisch zum Frühdienst 8 Examensschüler, 3 übergeordnete Praxisanleiter der Schule, 2 Fachkräfte die die Station kannten und 2 Neue Mentoren auf dieser Station...und natürlich eine neue Leitung, die das mal so eben mal mehr mal weniger freiwillig aufbauen sollte.
Hurraaaaaa soviel Personal, hab ich ja noch nie gesehen, die Patienten werden sich freuen.
Doch was ist das? Die Schüler haben alles andere als Lust das Neue mitzutragen, meckern rum, haben Angst um ihre Examensvorbereitung.
Nun gut, in drei Gruppen eingeteilt, sollte das Tagesgeschäft dann mal abgearbeitet werden und nebenbei die Station aufgeräumt werden, das hat ja schliesslich das unfähige alte Team nicht geschafft.
...wieso auch nicht, sie haben ja nur jeweils 25 Patienten betreut, da hätte man ja wohl noch aufräumen können.
Die Wochen vergehen, es wird diskutiert, gestritten, beschwert...keiner will so recht auf dieser Station sein, sie wurden ja schliesslich gezwungen. Einige hat es so umgehauen, die sind garnicht erst zu ihren Diensten angetreten, Bourn Out zu hause liegend, schaffen sie es nicht.
Die Teppichetage hatte sich doch soviel vorgenommen, alles sollte besser werden....letztendlich war aber garnicht mehr Personal da...
Einige Schüler haben es durchgedrückt auf andere Stationen fürs Examen zu kommen, ein Kurs hat gänzlich gesagt er kommt nicht wieder. Und das Examinierte Personal, auch da kamen nicht alles wie gehofft.
Die Arbeit hing also weiter an einigen wenigen die teilweise 60 Stunden Wochen hatten, damit das Chaos nicht größer wurde...man musste ja irgendwie die Dienstpläne abdecken.
Man arbeitete halt von tag zu tag...nebenher haben Personalrat und Betriebsrat durchgesetzt das jeder nach einem halben Jahr wieder auf seine Stationen kann...wenigstens begrenzt das alles.
Der nächste Stress, die Examenschüler haben Examen...nur wer bereitet sie aufs Examen vor...die meisten Mentoren wollen nicht, sie fühlen sich nicht in der Lage, selber uneingearbeitet in einem fremden Fachbereich, streiken sie. Aleso blieb auch das an einige wenige hängen.
Aber die Station ist aufgeräumt...wow.
Diese Monate hat man also überstanden...die Schüler auch gut durchs Examen gebracht...doch noch immer hat sich kaum was an der personellen Situation geändert, geschweige denn das man ein Konzept für eine Ausbildungsstation hat...man ist ja schon von dem Gedanken ab, das die Station aus mehr Schülern wie Examinierten besteht, funktioniert mit so einer rießenstation und zwei fachbereichen nämlich nicht.
Nun ist es bald soweit, die zwangsversetzten Mentoren dürfen alle wieder auf ihre Stationen...aus dem alten Team darf aber niemand mehr zurück...wer arbeitet dann auf dieser Station? Wer vesorgt denn nun die leittragenden kranken Menschen...
Man hat es geschafft 3 ehemalige Schüler nach ihrem Examen zu rekrutieren, 4 von den alten sind j aauch noch da und 3 neueinstellungen und sogar eine neue Leitung wird eingearbeitet...ende gut alles gut??? mal sehen, wir schreiben das Jahr 2012
Was haltet Ihr davon? Von Zwangsversetzungen und denken von zwölf bis Mittag? Sollte es soetwas heute noch geben? Wie hätte man es anders machen können? Ich hab ja meien eigene Meinung dazu und bin gespannt was ihr denkt
Bis dahin
ich muss Euch mal eine Geschichte erzählen

Wir schreiben das Jahr 2011, ein großes Universitätsklinikum, mitten in Deutschland, treibt sein Unwesen.
Eine große Station, zwei Fachbereiche, Kardiologie und Nephrologie, mit geplanten Flurbetten...um die 40 Betten...mal mehr mal weniger.
Ja das war auch mein Gedanke: geplante Flurbetten, wo gibts denn sowas....aber ja sowas gibt es tatsächlich...
Das Pflegeperonal auf ein Minimum reduziert, im Frühdienst war man zu 3, manchmal auch zu 4. Der Spätdienst war mit 2 Pflegenden, wenn es gut lief auch mit 3 besetzt.
Das Patientenklientel: von dem pflegeaufwendigen PKMS Patienten bis hin zu intensivpflichtigen Patienten war alles dabei.
10 Monitorplätze machten das Chaos perfekt.
Teile des Teams unfreundlich, ausgelaugt, überfodert...die Hälfte seit Monaten Versetzungsanträge laufen. Denen wurde nicht statt gegeben, wie sollte die Station auch sonst laufen.
Eine Leitung gab es schon lange nicht mehr, immer nur kurzzeitig bis aufgegeben wurde.
Stationsärzte und Pflegeperonal versuchten Tag in Tag aus die Welle an Patienten zu bewältigen, für mehr war keine Zeit...
Inderdisziplinäres oder gar multiprofessionelles Arbeiten, waren allenfalls Wörter, die man nicht umsetzen konnte.
Die Station musste zu 130 % voll belegt sein, koste es was es wolle...das war der Wunsch der Ober und Chefärzte, dann wird halt der " Infarkt" mit Monitor und Sauerstoff auf den Flur gelegt! Vor der terminalen Patientin auf dem Flur macht man eben spanische Wände damit nicht jeder drauf schauen kann, so ist das eben.
Geld regiert die Welt, aber wie weit darf das gehen?...
So geht es nun tag ein tag aus, man schafft halt.
Beschwerden und Wünsche nach mehr Personal, werden oben in den Teppichetagen nicht gehört. Es läuft ja, warum was ändern und Geld ausgebeben.
Nur wie lange läuft es denn gut? Nicht lange, die Beschwerden häufen sich, die Fehler ebenfalls....
Nun denkt sich die Teppichetage, was tun?
Hier kommt die großartigste Idee des Jahres 2011...
Wir splitten das unfähige Pflegeteam...alle werden innerhalb von drei Wochen auf verschiedenen anderen Stationen Zwangsversetzt!!
Ja genau so machen wir das...und damit es auf der Station besser läuft und der schlechte Ruf ein andere wird..: machen wir doch eine Ausbildungsstation daraus! Ein Konzept brauchen wir nicht, wird schon laufen.
Gesagt getan, das Team wurde bis auf 4 Pflegekräfte, auf andere Stationen versetzt, es wurde verkündet das man nun eine Ausbildungsstation machen wolle, mit einem Großteil an Mentoren. Keine Diskussion, beschlossen is beschlossen.
Wow, da hat sich die Teppichetage ja mal was einfallen lassen um die gestresste Situation zu entkräften.
Wenn es nicht läuft und Patienten sich beschweren, ist die Pflege dran schuld, wer auch sonst, ist doch klar.
Naja wenigstens kommen die Mentoren dann mit guter Laune und voller Power auf die Station und machen etwas Neues draus.
Doch was ist das? Die Mentoren der anderen Stationen, HNO, Chirurgie, Onkologie....sie sind wütend, beschweren sich, beukottieren.
Was ist passiert? Ja genau, diese Mentoren, wurden auch nicht gefragt, aus ihren Teams gerissen, zwangsversetzt, sollten sie eine Ausbildungsstation mit teilweise über 40 Betten und Flurbetten errichten, ohne Konzept, ohne das sie jemals miteinander gearbetet hätten, geschweigedenn ein Team sind.
Hatten die Lust auf Kardiologie und Nephrologie? Ne sonst wären sie ja nicht auf der Chirurgie^^
Irgendwer musste sich doch über diese sagenhafte Idee der Teppichetage freuen, die Schüler, bestimmt die Schüler, für die wird das ja alles gemacht.
Tag X steht vor der Tür: wo tags zuvor noch zwei Pflegekräfte am Rande ihrer Kräfte gearbeitet haben, standen nun frisch zum Frühdienst 8 Examensschüler, 3 übergeordnete Praxisanleiter der Schule, 2 Fachkräfte die die Station kannten und 2 Neue Mentoren auf dieser Station...und natürlich eine neue Leitung, die das mal so eben mal mehr mal weniger freiwillig aufbauen sollte.
Hurraaaaaa soviel Personal, hab ich ja noch nie gesehen, die Patienten werden sich freuen.
Doch was ist das? Die Schüler haben alles andere als Lust das Neue mitzutragen, meckern rum, haben Angst um ihre Examensvorbereitung.
Nun gut, in drei Gruppen eingeteilt, sollte das Tagesgeschäft dann mal abgearbeitet werden und nebenbei die Station aufgeräumt werden, das hat ja schliesslich das unfähige alte Team nicht geschafft.
...wieso auch nicht, sie haben ja nur jeweils 25 Patienten betreut, da hätte man ja wohl noch aufräumen können.
Die Wochen vergehen, es wird diskutiert, gestritten, beschwert...keiner will so recht auf dieser Station sein, sie wurden ja schliesslich gezwungen. Einige hat es so umgehauen, die sind garnicht erst zu ihren Diensten angetreten, Bourn Out zu hause liegend, schaffen sie es nicht.
Die Teppichetage hatte sich doch soviel vorgenommen, alles sollte besser werden....letztendlich war aber garnicht mehr Personal da...
Einige Schüler haben es durchgedrückt auf andere Stationen fürs Examen zu kommen, ein Kurs hat gänzlich gesagt er kommt nicht wieder. Und das Examinierte Personal, auch da kamen nicht alles wie gehofft.
Die Arbeit hing also weiter an einigen wenigen die teilweise 60 Stunden Wochen hatten, damit das Chaos nicht größer wurde...man musste ja irgendwie die Dienstpläne abdecken.
Man arbeitete halt von tag zu tag...nebenher haben Personalrat und Betriebsrat durchgesetzt das jeder nach einem halben Jahr wieder auf seine Stationen kann...wenigstens begrenzt das alles.
Der nächste Stress, die Examenschüler haben Examen...nur wer bereitet sie aufs Examen vor...die meisten Mentoren wollen nicht, sie fühlen sich nicht in der Lage, selber uneingearbeitet in einem fremden Fachbereich, streiken sie. Aleso blieb auch das an einige wenige hängen.
Aber die Station ist aufgeräumt...wow.
Diese Monate hat man also überstanden...die Schüler auch gut durchs Examen gebracht...doch noch immer hat sich kaum was an der personellen Situation geändert, geschweige denn das man ein Konzept für eine Ausbildungsstation hat...man ist ja schon von dem Gedanken ab, das die Station aus mehr Schülern wie Examinierten besteht, funktioniert mit so einer rießenstation und zwei fachbereichen nämlich nicht.
Nun ist es bald soweit, die zwangsversetzten Mentoren dürfen alle wieder auf ihre Stationen...aus dem alten Team darf aber niemand mehr zurück...wer arbeitet dann auf dieser Station? Wer vesorgt denn nun die leittragenden kranken Menschen...
Man hat es geschafft 3 ehemalige Schüler nach ihrem Examen zu rekrutieren, 4 von den alten sind j aauch noch da und 3 neueinstellungen und sogar eine neue Leitung wird eingearbeitet...ende gut alles gut??? mal sehen, wir schreiben das Jahr 2012
Was haltet Ihr davon? Von Zwangsversetzungen und denken von zwölf bis Mittag? Sollte es soetwas heute noch geben? Wie hätte man es anders machen können? Ich hab ja meien eigene Meinung dazu und bin gespannt was ihr denkt

Bis dahin