Visionen: rein schulische Ausbildung keine Anrechnung auf den KH Betrieb?

Ich für meinen Teil träume von Verhältnissen wie in Großbritannien. Pflegestudenten, die sich über Bafög oder Entsprechendes finanzieren. Studenten nicht auf dem Stellenplan, sondern zusätzlich. Eine kontinuierliche Anleitung, dergestalt, dass der Student nur dann arbeitet, wenn sein Mentor / Praxisanleiter ebenfalls Dienst hat. Ein vernünftiger Stellenschlüssel mit Krankenschwestern und Pflegehelfern - Primary Nursing macht's möglich - so dass Zeit für Anleitung bleibt. Die kann dann auch mal so aussehen, dass Mentor und Pflegestudent für eine halbe Stunde gemeinsam in der Bibliothek verschwinden, um Literatur für die Hausarbeit zu suchen.

Pflegelehrer, die zur Hälfte in der Schule, zur Hälfte im Krankenhaus / ambulanten Pflegedienst / usw. arbeiten und dementsprechend nah an der Praxis sind. Stellt Euch vor, um wieviel besser der Kontakt zwischen Lehrern und Praxisanleitern ist, wenn man sich öfter über den Weg läuft.

Stationen, die Wert darauf legen, nur einige Schüler zur gleichen Zeit zu haben, damit sie diese gut betreuen können.

Ich gebe zu, es war nur ein Krankenhaus unter vielen, und es ist zehn Jahre her. Aber so habe ich es erlebt. The best days of my life.
 
Pflegelehrer, die zur Hälfte in der Schule, zur Hälfte im Krankenhaus / ambulanten Pflegedienst / usw. arbeiten und dementsprechend nah an der Praxis sind. Stellt Euch vor, um wieviel besser der Kontakt zwischen Lehrern und Praxisanleitern ist, wenn man sich öfter über den Weg läuft.
Da kann ich dir nur zustimmen, aber von den Pflegelehrkräften wirst wenig Unterstützung bekommen, sind sie nicht Pädagogen geworden um weg vom Bett zu kommen? Wozu haben sie studiert?

Ich kenne nur eine Pädagogin, die 50% in der Pflege und 50% in einer Schule arbeitet. Sie findet es gut, weil sie den Praxisbezug nicht verliert.

Sonnige Grüsse
Narde
 
Hallo
Es wäre schon schön, wenn die Schüler nicht auf den Dienstplan angerechnet würden. Es gab einen richtigen Einbruch bei uns als damals die Stundenzahlen der Schüler erhöht wurden und sie somit den Stationen nun viel weniger zur verfüfung standen. Sehr oft werden die Schüler als Lückenfüller für den Spätdienst verbraucht. Eine Anleitung durch unsere Mentoren kann kaum stattfinden, da der Dienstplan keine Rücksicht darauf nimmt dass dafür eine gemeinsame Schicht notwendig ist. Die Pflichtnachtdienste müssen erkämpft werden oder werden erst auf den letzten Drücker und nach massiver Intervention der Schule eingeplant.
Praxiseinsätze finde ich sehr wichtig, aber ohne Anrechnung auf den Dienstplan und in Begleitiung eines motivierten Mentors, der Wissen vermittelt und keine "das haben wir schon immer so gemacht und deshalb bleibt es so " Dinge. Dafür sollte dann aber das Ausbildungsgehalt etwas niedriger ausfallen.
Alesig
 
Da kann ich dir nur zustimmen, aber von den Pflegelehrkräften wirst wenig Unterstützung bekommen, sind sie nicht Pädagogen geworden um weg vom Bett zu kommen? Wozu haben sie studiert?

Da es in England viele Betätigungsfelder für nurses "weg vom Bett", aber nah am Patienten gibt (Aufgaben, die bei uns z.T. andere Berufsgruppen haben) schätze ich, dass der Berufswechsel nicht so häufig wie hier aus gesundheitlichen Gründen stattfindet. Ich hoffe, zumindest einige Lehrer haben einfach Freude am Unterrichten und sehen die Lehrtätigkeit nicht nur als Notlösung an.

Es interessiert mich, wie die von Dir erwähnte Pädagogin das steuertechnisch hinbekommt. Bei einer zweiten Lohnsteuerkarte bleibt ja kaum was vom Gehalt übrig. Das ist in Großbritannien einfach, denn der Arbeitgeber ist sowohl in der Schule als auch in der Praxis das National Health System.

Es gibt aber nicht ausschließlich "lecturer practioners" , sondern auch hauptamtliche Pädagogen.
 
Hallo Claudia,

es ist im Prinzip der gleiche Arbeitgeber. Zwar ist die Schule eigenständig, gehört aber in die "grosse Familie".

Liebe Grüsse
Narde
 
Hm- wir wissen, wie es nicht sein sollte.... aber wie soll denn die optimale Ausbildung nun ausehen?

Elisabeth
 
Hiho!

Die optimale Ausbildung? Also klar ist, dass

- Schüler nicht auf dem Dienstplan stehen sollten
- Lehrer mehr Praxisbezug
- Praxisanleiter mehr Theoriebezug bekämen

Fände es schön wenn einige Thematiken in der Schule von Dozenten unterrichtet würden, die tagtäglich arbeiten. Oder in Lerngruppen mit zwei Dozenten, naja, ein wenig teuer ;)

Außerdem empfinde ich die Ausbildungsvergütung nach TvöD zu hoch, evtl weil ich aus gutem Elternhaus stamme.
Stattdessen würde ich es bevorzügen dafür einen hauptamtlichen Praxisanleiter einzustellen...

Außerdem fände ich es cool würden mehr Thematiken selber erarbeitet, bzw. das wissenschaftliche Arbeiten unterstützt werden. Frontalunterricht geschieht doch noch viel zu häufig und ist im medizinischen Teil sicher auch angebracht, aber die Pflege ist zu undurchsichtig um viele Dinge direkt für bare Münze zu nehmen.
Wissenschaftliches arbeiten würde ein wenig mehr Perspektive schaffen.

MfG
 
Welche Inhalte sollten überhaupt in welcher Form und in welchem Umfang vermittelt werden?

Elisabeth
 
Jetzt hab ich eine Frage: unterrichten in den Krankenpflegeschulen in D nur Lehrer?

Gruß,
Lin
 
Nein. Es gibt auch externe Dozenten. Die kennen sich mit dem Fachgebiet aus, haben aber in der Regel keine pädagogische Ausbildung.

Ich hatte Unterricht bei Ärzten, Ernährungswissenschaftlern, Psychologen, Chemikern und einem Rechtsanwalt (und wahrscheinlich habe ich da noch einige vergessen). Bei der Schule fest angestellt sind aber nur Pflegelehrer und -pädagogen.
 
Es würde aber eben dann auch so sein, dass Schüler sich Bücher etc. selber kaufen müssten.
Ich kenne das nur aus einer Schule so, dass man sich nicht alle Bücher selber kaufen muss. In den anderen Schulen (in Bayern) muss man die Bücher doch eh selber kaufen.

Stichwort Praktikantenstatus: Auch Praktikanten werden als Arbeitskräfte geplant (o.k. nicht die Ein-Wochen-Praktikümmer; die laufen echt nur mit).

Ulrich Fürst
 

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