Versorgung Dekubitus Kategorie 3 - was kann ich tun?

Pf.Kay

Junior-Mitglied
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29.09.2010
Beiträge
62
Ort
Dinslaken
Beruf
Krankenpfleger
Akt. Einsatzbereich
außerklinische Intensivpflege
Funktion
Wundexperte, stellvertretende PDL
Hallo leute. Betreue einen Pat bei mir auf station mit einem Dek 3 Grades am Steiß. Die Wundhöle ist so gross das eine Kinderfaust reinpassen würde. Ein Gefäßchirurg wurde auch zur Beurteilung hinzugezogen. Ergebniss: Wenn sich der Zustand der pat bessert soll eine plastik durchgeführt werden. z.zt spülen wir den Dek mit Octenisept und tamponieren ihn mit in octenisept getränkten Kompressen aus. Gibst irgendwelche Möglichkeiten der Wundversorgung die ich jetzt schon durchführen kann. Spezielle wundauflagen etc. Danke für eure Hilfe.
 
Welche modernen Verbandsmaterialien stehen Euch im Haus zur Verfügung?

Könnt Ihr einen Wundtherapeuten zu Rate ziehen?
 
Man darf keine Octenisept getränkten Kompressen in die Wunde tamponieren! Ich würde auch einen Wundexperten zu Rate ziehen.
 
.... und tamponieren ihn mit in octenisept getränkten Kompressen aus.


Das ist völlig sinnlos. Ihr solltet wirklich Wundexperten zu Rate ziehen. Alternativ könntet ihr jemanden von einer Firma für moderne Wundversorgung kommen lassen um überhaupt mal die Vielfalt der Produkte kennenzulernen. Die lassen euch dann Muster da mit denen ihr anfangen könnt vernünftig zu behandeln. Hier mal ein Beispiel einer modernen Wundauflage
HARTMANN-Katalog - Produktkatalog*TenderWet®
 
Hallo!
also ich hatte auch einen Pat mit einem Dekubitus grad 3 und wir hatten von der krankenkasse eine Wundexpertin das war echt klasse.
Unsere Therapie war mit NaCl spühlen und dann silberauflagen auf/in den Dekubitus und das alles mit saugkompressen und Opsitefolie abkleben

Und noch am Rande: Octenisept soll man nicht länger als vier wochen benutzen da octenisept auch gesunde Zellen zerstört (habe ich vor einigen wochen auf einer Fortbildung gehört)

LG
 
Wir haben da relative freie hand. im prinziep können wir alles bestellen was vom arzt angeordnet ist. Wir haben leider nur einen wundtherapeuten im haus. leider krank. deswegen machen wir z.zt. alles in eigenregie
 
Lass bloß die octeniseptgetränkten Kompressen weg! Das macht Nekrosen. Hoffentlich ist der Wundtherapeut bald wieder gesund...
 
Octenisept macht perse erstmal KEINE Nekrosen!!!
Ist weiterhin als (Schleim)hautdes. zugelassen!
 
Ich rede von getränkten Kompressen, die in der Wunde verbleiben. Übrigens benutze ich es auch als (schleim)hautdesinfektionsmittel.
 
Solange der Abfluss zur Oberfläche gewährt ist und es nicht unter Druck eingebracht wird, macht es auch keine Nekrosen, dennoch gibt es sinnvollere Mittel.
 
hab ich da was verpasst? Also zunächst einmal haben wir nur Größe und Lage.
Keine Hinweise, ob nekrotisch, belegt, Exsudat wieviel...
Was soll erreicht werden?

Wenn so viel von Spülung und feuchten Kompressen geredet wird, ist denn der Defekt sehr trocken?? Dann muß Feuchtigkeit hinzu.
Ist die Wunde infiziert, brauche ich etwas Keimabtötendes/-reduzierendes (sonst nicht).
Ist der Defekt belegt, muß das erst einmal runter (zweite Überlegung: fest oder abwischbarer Belag...)
Näßt die Wunde ohnehin, vielleicht mit Alginat arbeiten (wieder überdenken: ist Infekt dabei, kann ein Silberalginat genommen werden, dann spare ich mir das Octenisept)

Ist eine Inkontinenz dabei? Sollte ein Analtampon verwendet werden oder läßt sich so vermeiden, dass Ausscheidungen in die Wunde gelangen....z.B. Damm mit Stomapaste bauen, hoch saugende Inkomat.

Wie sieht es mit der Druckentlastung aus? Ist sie gewählreistet, sonst ist es wurscht, was für schicke Auflagen genommen werden. (Bewegungsplan, AD-Systeme), dabei berücksichtigen, dass die nun mehr belasteten Körperregionen ihrerseits wieder gefährdet sind.:verwirrt: also den Rundumblick haben.

Vielleicht kann PfKay ja mal ein bischen mehr an Fakten rüber schicken, damit wir konkreter werden könne (ja, ja, ohne Ferndiagnose...)
 
.....und noch was:
im Nationalen Expertenstandard steht immer "Die Pflegefachkraft......"
Ich verstehe nicht, dass bei den Wunden erst einmal nach den Wundexperten gerufen wird. Jede examinierte Kraft sollte sich mit Wundversorgung auskennen....:wut:, wenn man Tabletten gibt, weiß man doch auch wofür/wogegen, da wird nicht auch gleich nach einem Experten gerufen...
(Das nur mal an Adressaten der Aussagen wie:es muß dringend ein Wundexperte gucken. Der kann auch gerne hinzu gezogen werden, aber ich habe den Eindruck, dass im Bereich Wundversorgung die Fachlichkeit gerne abgegeben wird.)
Mußte mal raus, sorry
 
hab ich da was verpasst? Also zunächst einmal haben wir nur Größe und Lage.
Keine Hinweise, ob nekrotisch, belegt, Exsudat wieviel...
Was soll erreicht werden?

Wenn so viel von Spülung und feuchten Kompressen geredet wird, ist denn der Defekt sehr trocken?? Dann muß Feuchtigkeit hinzu.
Ist die Wunde infiziert, brauche ich etwas Keimabtötendes/-reduzierendes (sonst nicht).
Ist der Defekt belegt, muß das erst einmal runter (zweite Überlegung: fest oder abwischbarer Belag...)
Näßt die Wunde ohnehin, vielleicht mit Alginat arbeiten (wieder überdenken: ist Infekt dabei, kann ein Silberalginat genommen werden, dann spare ich mir das Octenisept)

Ist eine Inkontinenz dabei? Sollte ein Analtampon verwendet werden oder läßt sich so vermeiden, dass Ausscheidungen in die Wunde gelangen....z.B. Damm mit Stomapaste bauen, hoch saugende Inkomat.

Wie sieht es mit der Druckentlastung aus? Ist sie gewählreistet, sonst ist es wurscht, was für schicke Auflagen genommen werden. (Bewegungsplan, AD-Systeme), dabei berücksichtigen, dass die nun mehr belasteten Körperregionen ihrerseits wieder gefährdet sind.:verwirrt: also den Rundumblick haben.

Vielleicht kann PfKay ja mal ein bischen mehr an Fakten rüber schicken, damit wir konkreter werden könne (ja, ja, ohne Ferndiagnose...)

All das kann halt einer, der sich damit auskennt, vor Ort viel einfacher beurteilen als wir hier im Forum.
 
Ich verstehe nicht, dass bei den Wunden erst einmal nach den Wundexperten gerufen wird. Jede examinierte Kraft sollte sich mit Wundversorgung auskennen....:wut:,....


Dann verstehe ich nicht, warum es überhaupt Wundexperten gibt....wenn es doch JEDE examinierte Kraft können sollte....Frage mich bloß, woher ALLE examinierten Kräfte ihr Wissen über Wundversorgung herhaben sollen....Mein Examen ist über 20 Jahre her, da gab es noch eisen und föhnen...:mryellow: Hätte ich mich nicht für den Bereich Wundversorgung interessiert und weitergebildet hätte ich auch keine Ahnung davon....
 
naja, weil alle exam. PK es können, aber wundexperten halt besser, da spezialisiert?
 
@bluestar:
mit der Argumentation kommst Du nicht weiter. Mein Examen ist mindestens genauso lange her. JEDE examinierte Kraft MUSS sich kontinuierlich weiterbilden; dazu gehört auch z.B. Fachzeitschriften lesen (werden i.d.R. vom AG ausgelegt, kostet also nur Zeit):
[h=1]Bundesrecht konsolidiert: Gesamte Rechtsvorschrift für Gesundheits- und Krankenpflegegesetz, Fassung vom 29.03.20122. Abschnitt Berufspflichten Allgemeine Berufspflichten[/h]§ 4. (2) Sie haben sich über die neuesten Entwicklungen und Erkenntnisse der Gesundheits- und Krankenpflege sowie der medizinischen und anderer berufsrelevanter Wissenschaften regelmäßig fortzubilden.



Und noch einmal der Verweis auf den Expertenstandard Pflege von Menschen mit chronischen Wunden (Auszug aus der Präambel:)
Der Expertenstandard richtet sich an Pflegefachkräfte in Einrichtungen der ambulanten Pflege, der Altenhilfe und der stationären Gesundheitsversorgung, von denen bisher nur wenige über eine Spezialisierung in der Wundversorgung verfügen. Die Thematik ist jedoch so komplex, dass eine allgemeine pflegerische Expertise nicht zu allen notwendigen Aufgaben befähigt. Studien weisen darauf hin, dass für die kompetente Wahrnehmung ausgewählter Aufgaben, wie Wunddokumentation, Klassifizierung eines Dekubitus und Anlegen eines Kompressionsverbandes, spezielle Kompetenzen und Erfahrungen notwendig sind. Die Spezialisierung auf „Wunden“ ist bereits seit Jahren etabliert, aber häufig ohne die spezielle pflegerische Ausrichtung zur Hilfestellung für die Betroffenen bei der Bewältigung des Lebens mit der Erkrankung. Um den ausgewählten, spezifischen Anforderungen des Expertenstandards entsprechen zu können, müssen pflegerische Fachexpertinnen über Qualifikationen verfügen, die der komplexen Problemsituation der Betroffenen gerecht werden.


Also sind die Wundexperten zur Unterstützung und Schulung der Kollegen, aber insbeseondere zur Schulung der Betroffenen eingesetzt. Außerdem sollen sie den Patienten ganzheitlich erfassen, was im Pflegealltag zeiltich nicht umgesetzt werden kann.
 
Ohje.

Dekubitus °3 mit einer Wundhöhle in die eine Kinderfaust passt und die Kollegen hier fangen an von Wundauflagen zu reden, ist ja schon ein wenig witzig.

Wer hat sowas denn schon mal zuheilen sehen?
a) Lagern, damit es nicht schlimmer wird, (schon befremdlich, dass ich im 17. Post das erste mal dieses Wort "Lagern" lese)
b) Infektionen verhindern/vermeiden,
c) dem Patienten das "Leben mit dem Dekubitus" erleichtern und
d) je nach Zustand des Patienten plastisch decken, möglichst mit nem Schwenklappen? Der Plastiker scheint es ja schon richtig erkannt zu haben... was ist das denn für ein Mensch, der da am Dekubitus hängt?
 
Hi Toolkit,

1. war die Anfrage klar nach Wundauflagen gestellt (ich unterstelle PfKay, dass sie in der Einrichtung schon selbst auf Druckentlastung gekommen sind...)
2. im 17. Posting Lagern............dann mußt Du die Inhalte vor Deinem Beitrag mal richtig lesen. wenn Du natürlich nur auf ein bestimmtes Wort fixiert bist, wird das nichts, besser Inhalte beachten.:boxen: (soll jedoch nicht so aggressiv rüber kommen, wie es sich vielleicht liest)
 
:angry:@Pf.Kay hat eine Frage gestellt und läßt sich schon gar nicht mehr blicken, weil hier erstmal wieder die Ellebogen ausgefahren werden, schade.
Scheinbar ist das Haus, in dem @Pf.Kay tätig ist ein kleineres, sonst hätten sie mehr als eine/n Wundexpertin/en.Was dem AG vorzuwerfen ist, weil nicht für Ersatz gesorgt wird. Auch ich hab vor mehr als 20J Examen gemacht und erinnere mich an H2o2 Spülungen und eisen und fönen.
Aus den bis jetzt gegebenen Antworten fand ich die von @Nordlicht am aussagekräftigsten und hilfreichsten!:
-Druckentlastung(Bewegungsplan, alle 2-4 h)
-ist der /die Patient/in inmobil, evtl auch eine Weichlagerungs-oder Wechseldruckluftmatratze
-Besteht eine Wundinfektion? es sollte ein Abstrich erfolgen
-die empfohlene Anwendungsdauer von Octenisept beträgt 14Tage, als Tamponade unrichtig-weil keine so Wundheilungstattfinden kann.
-austamponieren ist RICHTIG-aber:wir wissen nichts über Nekrosen? Wundexsudat? Du kannst mit einem Alginat genauso richtig liegen, wie mit Hydrofaser.

AUF EINEN DEKUBITUS DÜRFEN SIE ALLES LEGEN,NUR NICHT DEN PATIENTEN

-wie ist der Ernährungszustand? Ißttrinkt der/die Patient/in ausreichendund ausgewogen?

@Pf,Kaygib uns bitte strukturiert noch einige Informationen,so bleibtsein Rätselraten.
Eine verlegung zur plastischen Deckung hab ich auch schon erlebt, LEIDER erfährt men nie, wie es für den Patient ausgegangen ist...
 
Sind vielleicht die Ansprüche der diversen Wundmanagementausbildungen sehr weit voneinander entfernt. Der eine erlebt in seiner Ausbildung, dass er da nix weltbewegend neues lernt, der andere erhält sehr viele tiefer gehende Informationen über die Wundheilung und kann dann analog zum Arzt ganz andere Entscheidungen treffen. Letztere sind übrigens besonders zurückhaltend mit Ferndiagnosen und Therapieempfehlungen. Die kannst net mal am Telefon dazu überreden sich zu äußern. Die wollen eine Visite vor Ort machen. Komisch.

Elisabeth
 

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