Versetzung

jimknopfh

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18.12.2010
Beiträge
5
Beruf
Krankenpfleger
Hallo,
Ich stehe jetzt seit 12 Jahren im Beruf des Krankenpflegers. Arbeite seit dem auf einer orthopädischen Station. Das ist wirklich Knochenarbeit und ich habe das Gefühl, dass man dort, auf deutsch gesagt, verheizt wird. Ich möchte nicht in 10 Jahren, wenn ich 50 bin, in Rente gehen zu müssen.
Um mich einer neuen Herausvorderung zu stellen, möchte ich mich gerne auf einer Intensivstation versetzen lassen. Habe einen entsprechenden Antrag gestellte, und konnte auch schon hospitieren.
Der erste Eindruck war natürlich positiv. Man brauchte kaum was tun, man ist nur mitgelaufen, ect,....
Aber
-was sagen denn so die Erfahrungen?
-Sollte man diesen Schritt gehen oder nicht?
-ist man mit 40 noch im Stande sich diese Herausvorderung zu stellen?
-......
-......
-......

Über Antworten würde ich mich sehr freuen.
Danke
 
Hallo

Ich bin zwar erst 25 und kann dir daher nicht allzu viel darüber sagen, wie das Ganze mit 40 ist. Aber körperlich anstrengend kann es auf einer Intensivstation auch sehr schnell werden. Möglich ist es auf jeden Fall.
Kommt ein bißchen auf die Station an, denke ich. Was für Patienten liegen da? Wieviele Patienten liegen da? Wie viele Mitarbeiter sind pro Schicht im Dienst? Davon hängts letztendlich ab, wie stressig es körperlich wird, glaube ich.
 
HI!

Ich denke auch das die Arbeit auf einer Intensivstation sehr anstrengend sein kann. Zu der körperlichen Anstrengen kommt auch eine, so denke ich, psychische Belastung hinzu. So berichten es mir zu mindestens ältere Kollegen. Das sie nach 10 - 15 Jahren Intensivstation das Leid teilweise nicht mehr sehen können.
Ich habe 5 Jahre auf "Normalstation" geschaft und bin ehr durch Zufall auf die Intensivstation gelandet. Kann mir gar nicht mehr vorstellen auf Normalstation zu arbeiten, da auch in meinem Haus dort die Mitarbeiter verheißt werden. Eine Krankenschwester + Schüler ist da kein Seltenfall. Aber auch ich frage mich was in 10 bis 15 Jahren ist...
 
Es ist genau der gleiche Knochenjob, den du zZt auf Station machst.
Der Unterschied ist, dass du anstatt 20-30 Patienten, 3-4 Schwersterkrankte ganzheitlich betreust. Du wirst psychisch und physisch deutlich mehr gefordert als auf Normalstation. Die ersten Jahre wirst du viel Freizeit opfern müssen, um dein Wissen in Bezug auf Physiologie, Pathophysiologie, spezielle Pflege etc an deine neuen Aufgaben anzupassen. Das setzt eine hohes Maß an Motivation und Willen voraus.
Wenn dir der Stationsalltag jetzt zu viel ist, ist die Idee auf eine Intensivstation zu wechseln nicht das, was ich empfehlen würde.
D.
 
Hallo,

dein Alter, bzw. deine Erfahrung, ist sicherleich kein Hindernis.
Wenn du eine neue Herausforderung suchst und dich wirklich für die Intensivpflege interessierst, dann kann ich den Wechsel nur empfehlen.
Wie bereits erwähnt wurde, ist dies natürlich mit Lernaufwand in der Freizeit verbunden.
Sollte deine einzige oder stärkste Intention sein, Belastungen zu vermeiden, empfehl ich dir, lass es!
Körperlich und psychische Belastungen ist auf Intensiv sind zwar z.T. anders, aber sicherlich nicht weniger heftig.

LG, Mary
 
Wenn wir die psychische Belastung mal außen vor lassen (die ist nur anders gelagert, nicht stärker), so wird doch wohl niemand behaupten, dass die Arbeit auf einer Intensiv (im Schnitt, nicht punktuell) körperlich so belastend ist, wie auf einer peripheren (Pflege)Station ?!

Seid mal ehrlich ... oder ist eure Zeit dort schon so lange her, dass ihr euch a) nicht mehr daran erinnert, oder es b) damals noch anders war?
 
Hallo

Ich sehe es wie Maniac: eine unfallchirurgische Normalstation im Winter ging mir körperlich deutlich näher als es jetzt auf der Intensivstation der Fall ist. Zu unterschätzen ist es auf einer ITS zwar auch nicht, aber dort rennst du nicht für knapp 30 Patienten durch die Gegend und bist ständig am Mobilisieren.
 
Ja, da habt ihr schon auch recht.
Es kommt natürlich auch sehr darauf an, welche Patienten man betreut.
Ich empfand z.B. die Unfallchirurgie im Gegensatz zu internistischen Stationen, als angenehmer.

Ich würd jedoch nicht unbedingt eine Intensivstation ins Auge fassen, wenn ich auf weniger Belastung aus bin, egal ob nun psychisch oder physisch.
 
Hallo liebe Kollegen!

Meine Intensivzeit ist jetzt schon ein paar Jahre her, aber ich kann jimknopfh den Wechsel prinzipiell empfehlen.

Meiner Meinung steht und fällt die Belastung mit dem Team. Wenn man das Glück hat, mit einem feinen Team und einer guten Leitung zu arbeiten, dann kann der Job richtig Spass machen. Wenn das Team nicht stimmt, dann sind selbst unspektakuläre Tage äußerst stressig und anstrengend.

Im Vergleich zu Normalstation ist der Hauptvorteil die technische Unterstützung. Auf einer Normalstation muss man durch alle Zimmer gehen, um zu wissen ob noch alle leben und ob es Probleme gibt. Auf Intensivstation kann man diese Information mit einem geübten Blick auf den Zentralmonitor erhalten.

Der zweite Vorteil ist doch die deutlich überschaubare Anzahl der Patienten und Diagnosen, die man im Blick haben muss. Das erlaubt auch die Freiräume ins Detail zu gehen und sehr "intensiv" zu pflegen.

Das schwierigste ist der Anspruch und die Erwartung, die Patienten, Angehörige und auch Ärzte an das Bewirken der Intensivpflege haben können. Wunder gibt es doch eher selten.

Der Job auf Intensiv ist auf alle Fälle nicht die entspannende Rentenvorbereitung und ob man das bis zur Rente machen möchte, muss jeder für sich entscheiden.
Nach 14 Jahren Intensiv konnte ich mir das eigentlich nicht vorstellen, in 25 Jahren mit 67 einen 70 jährigen zu reanimieren.
Unser Beruf hat so viele interessante Arbeitsfelder, die auch spannend sind. Die Intensivstation ist aber sicherlich ein ganz besonderer Arbeitsplatz. Mach es!

Gruß KGK
 
Ich habe schon in verschiedensten Bereichen gearbeitet und ich fand es überall anstrengend. Die Psychatrie war die einzige Ausnahme. Allerdings könnte ich dort nie nie nie arbeiten. Ist einfach nichts für mich. Wie wärs denn, wenn du z.B. 50% stationär arbeitest und 50% als PA? Oder Hygienefachpfleger wirst? Was wäre mit der Dialyse? Intensiv ist jedenfalls kein Ponyhof.
 
Hallo

Ich bin zwar erst 25 und kann dir daher nicht allzu viel darüber sagen, wie das Ganze mit 40 ist. Aber körperlich anstrengend kann es auf einer Intensivstation auch sehr schnell werden. Möglich ist es auf jeden Fall.
Kommt ein bißchen auf die Station an, denke ich. Was für Patienten liegen da? Wieviele Patienten liegen da? Wie viele Mitarbeiter sind pro Schicht im Dienst? Davon hängts letztendlich ab, wie stressig es körperlich wird, glaube ich.
Also ist Station soll eigentlich mit 6 Pflegekräften pro Schicht laufen. Bei 13 Patieten. Das sind überwiegend internistische Patienten.
 
Hallo liebe Kollegen!

Meine Intensivzeit ist jetzt schon ein paar Jahre her, aber ich kann jimknopfh den Wechsel prinzipiell empfehlen.

Meiner Meinung steht und fällt die Belastung mit dem Team. Wenn man das Glück hat, mit einem feinen Team und einer guten Leitung zu arbeiten, dann kann der Job richtig Spass machen. Wenn das Team nicht stimmt, dann sind selbst unspektakuläre Tage äußerst stressig und anstrengend.

Im Vergleich zu Normalstation ist der Hauptvorteil die technische Unterstützung. Auf einer Normalstation muss man durch alle Zimmer gehen, um zu wissen ob noch alle leben und ob es Probleme gibt. Auf Intensivstation kann man diese Information mit einem geübten Blick auf den Zentralmonitor erhalten.

Der zweite Vorteil ist doch die deutlich überschaubare Anzahl der Patienten und Diagnosen, die man im Blick haben muss. Das erlaubt auch die Freiräume ins Detail zu gehen und sehr "intensiv" zu pflegen.

Das schwierigste ist der Anspruch und die Erwartung, die Patienten, Angehörige und auch Ärzte an das Bewirken der Intensivpflege haben können. Wunder gibt es doch eher selten.

Der Job auf Intensiv ist auf alle Fälle nicht die entspannende Rentenvorbereitung und ob man das bis zur Rente machen möchte, muss jeder für sich entscheiden.
Nach 14 Jahren Intensiv konnte ich mir das eigentlich nicht vorstellen, in 25 Jahren mit 67 einen 70 jährigen zu reanimieren.
Unser Beruf hat so viele interessante Arbeitsfelder, die auch spannend sind. Die Intensivstation ist aber sicherlich ein ganz besonderer Arbeitsplatz. Mach es!

Gruß KGK

Ich denke ich werde diesen Schritt machen. Freunde von mir habe gesagt, wenn ich jetzt nicht wechsel, dann werde ich es nie machen und werde von der Station wo ich jetzt bin aus in Rente gehen.

Das Team was ich am ersten Tag kennen gelernt habe, hat mich sehr angesprochen. Die Anleitung die ich gehabt habe schien mir sehr kompetent zu sein. Ich konnte Fragen stellen wie ein "Schüler". Konnte auch mal am Patient sein und ihn selbständig einige Zeit betreue.

Mann hat auf der Intensiv max. 2 internistische Patienten zu betreuen. Ich muß mich in das Fach Innere wieder einlesen. Und ich denke mal ich bin nicht so dumm um die Krankheiten zu verstehen. Habe ja auch schließlich das Exsamen bestanden.

Von Technik habe ich auch Ahnung. Wir habe auf der Normalstation 6 Monitorpatienten (Observation). Auch dort konnte ich Mitarbeiter in die Technik instruieren und Einarbeiten.

Gut. Ich denke auch das wird der Schrierigste Teil werden. Aber wer nicht mit Menschen umgehen kann, sollte denke ich den Breuf wechsel und auf den Bau gehen.
 
Hallo

Die richtige Entscheidung, wenn du mich fragst. Vor allem ist es gut für dich, dass ihr noch 1:2-Betreuung habt. Auf vielen Intensivstation ist 1:3 oder 1:4 schon üblich.
Die Technik versteht man relativ schnell. Hab in der Woche, wo ich gefühlte 50 Geräteeinweisungen hatte, gedacht, dass ich niemals irgendwas davon beherrschen werde. Im Laufe der nächsten Wochen hat sich das Gefühl aber ganz schnell gelegt.
Krankheitsbilder wirst du auch ziemlich schnell beherrschen, weil du ja tagtäglich mit ihnen zu tun hast, zumindest mit den internistischen.
 
Hallo

Die richtige Entscheidung, wenn du mich fragst. Vor allem ist es gut für dich, dass ihr noch 1:2-Betreuung habt. Auf vielen Intensivstation ist 1:3 oder 1:4 schon üblich.
Die Technik versteht man relativ schnell. Hab in der Woche, wo ich gefühlte 50 Geräteeinweisungen hatte, gedacht, dass ich niemals irgendwas davon beherrschen werde. Im Laufe der nächsten Wochen hat sich das Gefühl aber ganz schnell gelegt.
Krankheitsbilder wirst du auch ziemlich schnell beherrschen, weil du ja tagtäglich mit ihnen zu tun hast, zumindest mit den internistischen.

Die 1:2 Betreuung ist aber nur dann gewährleistet, wenn auch das Personal da ist. (Wenn einer oder zwei krank sind dann ist es eine 1:3 oder :4 Betreuung) Und wenn Du dann noch Beatmete Patienten hast, dann ist man aufgeschmissen, oder?
Technisch bin ich auch gerade nicht der dümmste.
Mit den Krankheitsbildern und so werde ich ein Problem bekommen. Da ich nicht der jenige bin der Lernen will. Ich würde dann wieder bei "0" anfangen.
 
Hallo

4 beatmete Patienten ist heftig, das stimmt! In so einem Fall kann man die Patienten eigentlich nicht adäquat versorgen.
Was meinst du damit, dass du nicht der bist, der lernen will? Ohne Lernen wirst du es verdammt schwer haben, denn es kommt eine Menge neues auf dich zu.
 
Hallo

4 beatmete Patienten ist heftig, das stimmt! In so einem Fall kann man die Patienten eigentlich nicht adäquat versorgen.
Was meinst du damit, dass du nicht der bist, der lernen will? Ohne Lernen wirst du es verdammt schwer haben, denn es kommt eine Menge neues auf dich zu.
hallo,
mit dem "will" habe ich mich vielleicht etwas verkehrt ausgedrückt. Ich meinte das ich gerade der bin der keine große Lust aufs lernen hat. Und das wird wohl im Laufe der Zeit zu einem Problem werden. Wobei ich noch Familie habe
 
Hallo

Auch wenn man nicht allzu lernwütig ist: Wenn dir der Job auf der ITS Spaß macht, dann lernst du mehr oder weniger freiwillig, weil man ja schließlich nicht dumm dastehen will.
Abgesehen davon ist es im Interesse der Patientensicherheit wichtig, dass du dich auch selbstständig über vieles informierst. Die Einarbeitung kann nicht alles ersetzen.
 
Natürlich schafft man das auch mit weniger lernen und Familie nebenher ... Interesse generell vorausgesetzt.

Mehrere Jahre die Freizeit opfern? Wenn ich sowas lese, muss ich unwillkürlich den Kopf schütteln ... so ein Quatsch.

Versuch es ... zu schaffen ist es auf jeden Fall.

Und ausserdem kochen wir auch alle nur mit Wasser und Pflegeerfahrung auf einer 'Normalstation' ist superviel wert.
Vieles ist learning by doing und vieles nimmt man auch nebenbei mit, wenn man sich einfach mal kurz hinsetzt und etwas nachliest.

Gruss Cys
 
Einfach ausprobieren!!!

Bin jetzt seid 4 Jahren auf der ITS habe in diesem Jahr meine FWB abgeschlossen!!
Bin jetzt 48 :daumen: wir arbeiten 3:1 in der Pflege.
Das was schlaucht ist der Schichtsienst und bei mir vor allem die Nächte.


Aber das liegt wohl am Alter :wink:

Mfg OPA
 

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