Trotz Krankheit an die Arbeit gehen

beatnik

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Bayern
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Krankenschwester
einer meiner kollegen hatte vor kurzem massive durchfälle und übelkeit. er hat sich - nachdem er versucht hat seine tour zu fahren (amb. dienst) - krankgemeldet. für mich völlig verständlich. meine kolleginnen sahen das anders: "ich bin auch arbeiten gegangen, obwohl ich die nacht über erbrochen habe" usw. waren die sprüche. wie steht ihr dazu wenn kollegen krank in der arbeit erscheinen? ich kann die reaktionen meiner kolleginnen einfach nicht nachvollziehen.
 
Leider kommen solche Kommentare immer wieder.
Man muss die Arbeit der Kranken mitmachen und dann kommt "Neid" um
den "freien" Tag auf - oder Gerüchte, weil ja der Krank Tag zwischen 7 freien
Tagen liegt...

Ich habe auch lange Zeit auf solche Sachen gehört und bin krank zur Arbeit
gegangen. Aber wer dankt es mir? Mache ich mit meinen Kopfschmerzen
noch einen Fehler, weil ich mich nicht konzentrieren kann, krieg ich eins auf
den Deckel.
Nachdem man mir mal unterstellt hat, als es kurz vor meiner
Versetzung war, dass es normal wäre, dass ich keine Lust mehr hätte, obwohl
ich mich extra am letzten WOE noch gesund gemeldet hatte - seitdem
bin ich wenn ich krank bin krank. Und schlechtes Gewissen hab ich nimmer.
Ich war mal für 3 Monate AU, weil ich nicht auf meine Grenzen gehört habe.
So etwas wird nicht mehr vorkommen.
Von daher denke ich mir meinen Teil...
 
Hallo,

cih denke wenn man Krank ist, ist man Krank und wenn man Durchfall und Erbrechen hat gehört man nicht auf die Arbeit! Da die Ansteckungsgefahr doch sehr erhöht ist!

OK wenn ich nen Schnupfen habe gehe ich auch, aber sofern husten und Fieber das zu kommen sollte man schon mal nen Tag zu Hause bleiben oder zum Arzt gehen.

Es bringt niemanden etwas wenn man Krank zur Arbeit kommt. Grade in der amb. Pflege wo man auch noch alleine Unterwegs ist. Wenn da was passiert würden die Kollegen, dann plötzlich sagen na wäre die oder der bloß zu Hause geblieben.

Die Reaktion der Kollegen ist also Kindisch in meinen Augen, weil wer dankt es Dir wenn du dich Krankl zur Arbeit schleppst. RICHTIG NIEMAND.

Gruß TinaG.
 
Wenn wir schon in einem Krankenhaus arbeiten, wollen wir die Leute doch auch so richtig krank machen, dazu gehören unbedingt Brechdurchfall und Atemwegsinfekte :angryfire:
Wer krank ist, ist krank. Es ist unverantwortlich, die PatientInnen (und das Personal!) anzustecken oder durch seine Arbeitsunfähigkeit zu gefährden.
 
Hallo!

Ich habe oft den Eindruck dass solche Kollegen mehr Aufmerksamkeit und Dankbarkeit wollen? Weil sie sich krank in die Arbeit geschleppt haben...:twisted:
Oft ist es auch die Angst vor dem Arbeitsplatzverlust, Studien haben ja gezeigt das die Krankmeldungen deutlich zurückgegangen sind.
Abgesehen davon steckt der Kranke meist das halbe Team und viele Patienten an und das ist eigentlich (wie Catweazle schon sagte) unverantwortlich!
Und wenn man dann krank arbeitet macht man doch häufig mehr Fehler, schleppt sich herum und es nutzt niemandem und es bedankt sich auch keiner.
Also Leute wenn ihr krank seid bleibt zuhause!

MFG Skuld
 
Hallo zusammen :wavey:

Ich bin auch der Meinung, dass wenn man Krank ist zuhause bleibt!
Ich bin im zweiten Jahr meiner Ausbildung, habe bis Anfang dieser Woche nicht ein Fehltag gehabt. Leider habe ich mir eine dicke Magen- und Darmgrippe eingefangen und bin zuhause geblieben.
Und was ist passiert,habe mir anhören dürfen das ich mir nur freie Tage verschaffen wollte, was mich sehr ärgerte und verletzt hat.:angryfire:
Da wird man mal Krank und dann so was! Klar gibt es immer Leute die zum Arzt gehen um nicht Arbeiten zu müssen, aber muss man es über alle scheren?!
 
Hallo zusammen,

eigentlich gibt es meistens keine gute Lösung, wenn man krank ist....!

So geschehen im Februar bei mir:

Ich war noch in der Probezeit, hatte mir einen heftigen Infekt - mit Husten, Kopfweh und Gliederschsmerzen - eingefangen.

Klar - ich wollte nicht fehlen, gerade weil ich noch nicht lange auf der Station arbeite....

Allerdings hat die Leitung ganz schön mit mir "geschimpft".
Sie hätte eine Fürsorgepflicht und würde mich jetzt nach Hause schicken, da ich eindeutig krank sei.

Klar- sie hatte recht - aber wenn ich morgens Zuhause geblieben wäre, hätte ich evtl. als wenig motiviert oder nicht belastbar gegolten...

Ich meldete ihr dies auch so zurück:

Es gab an dem Morgen keine gute Lösung, ich konnte es nicht "richtig" machen!

Und sie gab mir recht damit.


Also - so gesehen lohnt es sich schon gar nicht, krank zum Dienst zu gehen!

Und spätestens wenn einem wegen Unkonzentriertheit ein Fehler unterlaufen sollte - oder Kollegen sich anstecken, ist klar, dass es nicht wirklich Sinn macht, krank zur Arbeit zu gehen!

Kollegen, die sich abwertend äussern, würden dies auch tun, wenn man krank zur Arbeit kommt - sie könnten sich ja anstecken.....! Also einfach nicht hinhören!!

LG

von der Tigerente

Marlies
 
Huhuuu !!!

Also ich sehe das auch so wenn ich krank bin, bin ich krank. Letztens war ich auch richtig Erkältet mit Gliederschmerzen, Schnupfen , Husten Fieber ... und hab mich zum Nachtdienst krank gemeldet. Meine Kollegen meckern immer wenn sich jemand krank meldet. Aber ich denke da auch an unsere Patienten. und man ist nicht so einsatz fähig wie sonst. Es mangelt ja auch an konzentration.


Gruß Katja
 
Hallo!

Was haltet ihr von der Maßnahme, bei massivem Husten und Schnupfen, bei den Patienten Mundschutz zu tragen und ausreichend Desinfektionsmittel oder Handschue zu verwenden??:weissnix: Meint ihr das reicht aus und ist das vertretbar..

Nebenbei: Im amb. Pflegedienst.

Liebe Grüße Tinussi
 
ich finde man sollte trotzdem nicht arbeiten. wenn man krank ist, fordert der körper nunmal sein recht, man soll sich ausruhen. lieber mit husten und schnupfen mal ins bett gelegt, als dass es was chronisches wird.
 
Allerdings hat die Leitung ganz schön mit mir "geschimpft".
Hätte ich auch gemacht, obwohl ich selbst nicht das beste Vorbild in dieser Sache bin.

Aber bei Fieber gibt es gar keine Diskussion.

Ansonsten zählt auch das allgemeine Krankheitsgefühl. Lediglich eine laufende Nase ist nicht unbedingt ein Grund für eine Woche Krankenstand. Da gibt es dann wirklich die Möglichkeit einen Mundschutz zu tragen bei engem Patientenkontakt. Von immunsuppremierten Patienten sollte man sich aber fernhalten.

Habe auch nicht davon gehört, daß ein Mitarbeiter zum "Held der Arbeit" gekürt wurde wegen aufopfernder Selbstzerstörung.

Und was ist passiert,habe mir anhören dürfen das ich mir nur freie Tage verschaffen wollte,
Finde ich ganz schön üble Nachrede. Muß man eigentlich nicht so auf sich sitzen lassen.

LG
reX
 
Darf man als Pflegepersonal noch krank sein/werden?

Ich arbeite jetzt seit Januar auf einer geteilten Station (Neurologie / plast. Chirurgie), wo es leider in dem letzten Jahr immer stressiger wurde.
Vorher war ich auf einer rein neurologischen Station, und auch da ist der Stressfaktor im letzten Jahr angestiegen.
Pflegekräfte wurden zudem auch noch abgebaut, wobei auf der jetzigen Station 5 gegangen sind/gehen mussten und nur ich als „Ersatz“ kam.
Durch dies alles ist es mittlerweile nun fast alltäglich geworden, dass auf jeder Station PK arbeiten, die entweder wegen unerträglichen Schmerzen, Fieber oder anderen Erkrankungen unter diversen stark wirksamen Analgetika und anderen Medikamenten stehen und in ihrem eigentlich aktuell körperlich dafür nicht zulässigem Zustand Patienten versorgen.

Auch ich habe schon in solch einem Zustand gearbeitet.
Als Folge einer nicht auskurierten Sinusitis bekam ich Migräne und musste arbeiten.
Neben starken Kopfschmerzen hatte ich eine Einschränkung des Sehvermögens (kleine Schrift verschwimmt vor den Augen), ich bin zudem Licht- und Lärmempflindlich. Übelkeit und zeitweises Erbrechen begleiten dieses.

Vor kurzem entwickelte sich bei mir ein Abszess im Zahnfleisch, der von Tag zu Tag grösser wurde. Die Schmerzen waren 3 Tage lang mit oralen Analgetika im Rahmen zu halten, am 4.Tag gleich morgens nach Dienstantritt informierte ich meine Chefin über meinen Zustand und auch rief auch gleich eine Zahnarztpraxis an, um einen Termin auszumachen.
Diesen teilte ich meiner Bereichsleitung mit, worauf ich zur Antwort bekam: „Wie stellen Sie sich das denn vor? Sie können auf gar keinen Fall gehen, denn ich muss um 13 Uhr in eine Besprechung!“
Zu dem Zeitpunkt war ich dann kurz vorm Weinen, da ich es einfach nicht glauben konnte.
Die anwesenden Ärzte, mit denen ich dann zur Visite ging, schüttelten alle verständnislos den Kopf und noch mehr, als ich Ihnen sagte, was ich vorher zu hören bekommen hatte.
So versah ich also meinen Dienst bis zur Übergabe mit Eisbeutel an der Wange.
Wenn ich heut daran denke, wird mir immer noch schlecht, weil ich weiss, was hätte passieren können, wenn der Abszess woanders hin durchgebrochen wäre.

Nun bin ich gestern nach meinem Nachtdienst aus dem Schlaf heraus mit wahnsinnig starken Kopfschmerzen und allen schon oben beschriebenen Symptomen aufgewacht.

Daraufhin meldete ich mich auf Station krank, um zu sagen, dass ich nun erstmal zum Arzt gehen müsse und ich noch nicht weiss, ob ich meinen nächsten ND antreten kann.
Der Arzt hat mich krankgeschrieben. Die Station habe ich darüber informiert.

Heute fühle ich mich zwar besser als gestern, jedoch bereitet es mir nach wie vor Schwierigkeiten, kleine Buchstaben zu lesen, und auch die Übelkeit ist immer noch so stark, dass ich ca. stdl. ein paar Minuten im Bad verbringe..
Den heutigen ND kann ich also auch nicht antreten.

Meine Bereichsleitung wurde davon in Kenntnis gesetzt, aber es folgte eine 10-minütige Diskussion, warum ich nun nicht kommen kann.
Das wäre unkollegial, andere würden schliesslich auch kommen, wenn es Ihnen nicht gut geht und auch wenn sie irgendwelche Analgetika geschluckt haben.

Ich weiss, dass nun für mich jemand anders einspringen muss, trotz Personalknappheit.
Aber ich bin auch nicht gewillt, dass ich meine eigene Gesundheit aufs Spiel setze, um meinen Dienst durchzuziehen.
Davon mal abgesehen, dass ich dann wissentlich meine Patienten gefährden könnte, weil ich evtl. Medikamente falsch richte oder eine falsche Dosis eines Medikamentes in eine Infusion tue.

Ich würde nun gern wissen, ob dass denn in anderen Häusern auch so krass ist?
Nehmen eure Kollegen denn auch schon fast ständig Medikamente, um Dienste zu schieben?
Wo soll dass alles hinführen?

LG, sisternic
 
"ich bin auch arbeiten gegangen, obwohl ich die nacht über erbrochen habe"
Da sind die Kollegen, die das gemacht haben, schön blöd gewesen, würde ich mal sagen.
Erstens ist so ein Empfinden subjektiv, niemand kann über den Befindlichkeitszustand eines anderen urteilen und zweitens halte ich gar nichts davon, erst alle anzustecken, um dann doch irgendwann zuhause zu bleiben.
 
Hallo

offensichtlich nehmen die Arbeitgeber zunehmend unsere Berufsbezeichnung wörtlich, indem sie aufgrund des Spardruckes in Kauf nehmen dass wir nicht nur Krankenschwestern sondern eher kranke Schwestern sind.

Kenne die o.g. Geschichten nur zu gut aus eigener Erfahrung. Gehöre zu den Leuten, denen die eigene Gesundheit wichtiger ist als das dumme Geschwätz mancher Kollegen. Habe die Erfahrung gemacht, dass ich, wenn ich krank bin und zu Hause bleibe, schneller wieder fit bin und meinen Kollegen somit mehr nutze, als wenn ich mich mit dem Kopf unter dem Arm zur Arbeit quäle. Natürlich springe ich dann auch mal ein, wenn eine Kollegin krankheitshalber ausfällt.
Wenn die Stat.-Leitung keinen Ersatz findet - nicht mein Problem, vielleicht wachen dann mal die PDL und die Gesundheitsbehörden auf und sparen nicht mehr am falschen Ende.

Gruss

Ute S.
 
Ich stimme Ute S. voll zu.

Wenn ich krank bin bleibe ich zuhause. Ich sehe das auch als Verpflichtung meinen Patienten gegenüber an. Mag sein, dass das meinem Arbeitgeber nicht gefällt, aber meine Gesundheit steht mir näher als das Wohl meines Arbeitsgebers.
 
@Ute S.

:klatschspring:

Meine Rede Ute..

Wenn immer einer kommt, auch wenn es ihm/ihr nicht gutgeht, dann sehen die "Oberen", dass es auch mit dem Personal geht, welches die Station gerade zur Verfügung stehen hat.

Und somit ändert sich Summa summarum absolut gar nichts..

LG, Nic
 
Ich muß das Thema noch mal hochholen, weil es mich zur Zeit gerade betrifft. In unserer Firma(amb. PFlege) gab es einige Veränderungen. Tourenänderungen, schlechtes Klima zwischen Chef und Angestellten, weil wir unsere Meinungen äußern, wenn uns etwas mißfällt. Nun hatte ich mich anderweitig beworben und nur meine "Freundin"(die dort ebenfalls arbeitet) wußte davon. Jetzt bin ich aber ganz plötzlich erkrankt(Sehnenscheidenentzündung in der re. Hand und Arm, bis hin zur Schulter). Habe mich krangemeldet und bekam 2 Tage später einen Anruf von meinem Chef. Er fände es unkollegial das ich "Krank feiern" würde und er wüßte ja, das ich kündigen würde. Tolle Freundin, vertraue niemanden ist jetzt meine Devise!! Naja, ich habe ihm gehörig meine Meinung gesagt und ehrlich, das ist einfach eine Frechheit. Zumal er genau wissen wollte, welche Erkrankung ich denn hätte.
 
ich arbeite auch in der ambulanten pflege mir ist was ähnliches passiert. ich habe vor etwa 6 wochen gekündigt weil ich eine stelle im kh bekommen habe. habe dann noch 4 wochen gearbeiten und mir hätten eigentlich 3 wochen urlaub zugestanden meine chefin hat mir aber aus personalknappheit nur 2 zugestanden und meine überstunden und den restlichenurlaub ausbezahlen wollen. dann 2 wochen vor meinem urlaub und somit dienstende wurde ich krank. unsagbare magenkrämpfe und ne blinddarmreizung. mittwochs hatte ich noch spätdienst und donnerstags (ein feiertag) sollte ich frühdienst machen und das ganze we auch. mittwochs hab ich dann mit zähne zusammen beissen meinen dienst beendet und bin dann in kh in die notaufnahme. ich sollte einen tag stationär b leiben zur überwachung. aberich wollte nicht und nachts um 11 holte mich mein freund dann ab und mit nach hause. da ich kaum reden konnte unter meinen schmerzen rief mein freund meine chefin dann an. freitags ging ich dann noch einmal zum arzt der mir dann analgetika und spasmolytika verschrieb. darunter gingsmir dann schnell besser so dass ich montags wieder zum spät erschien. ich rief sonntags nachmittags meine chefin an und sagte ihr die. da durfte ich mir sachen anhören wie das ich extra krank gewesen wäre,das ich das nur gemacht habe weil sie mir meinen urlaub und überstunden nit geben wollte und das das ja *******e sei von mir und so würde sie mich nicht kennen. naja in dieser einen letzten woche spätschicht quälte ich mich dann noch mit ärger im bauch rum um dann endlich meine zwei wochen urlaub zu bekommen. und siehe da mir gehts besser ich erhole mich gut und hab den ganzen stress hinter mir gelassen denn dieser pflegedienst ist extremst knapp besetzt. dort arbeiten alle nur 50% aber machen trotzdem 12 tage am stück mindestens 6 stunden. naja nun bin ich weg von da und harre der dinge die da kommen im krankenhaus wümnscht mir glück

lg chrisi
 
Hallo,

ich bin auch eher dafür das man zuhause bleibt wenn man Krank ist. Was bringt es mir den Krank über die Station zu huschen und evtl noch Kollegen oder gar Patienten anzustecken denen es dadurch noch schlechter geht??

Ich hab es auf meiner letzten Station im Nachtdienst erlebt das mein Mentor im Nachtdienst die Rundgänge mit einer Infusionsflasche samt Ständer gemacht hat. Ihm ging es sehr schlecht. Durchfälle, Kopfschmerzen, .... und dann schleppt der sich noch in die Arbeit - das hab ich nicht verstanden. Den anderen Kollegen war es egal, aber wo bleibt da der Teamhalt??
Wenn es jemanden wirklich schlecht geht spring ich gern ein und mach den Dienst, das ist doch kein Thema.
 

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