Stationshopping - von der Covid- auf die Normalstation

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01.10.2017
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22
Beruf
GuK, Pflegepädagogin
Hallo,

ich möchte einen kleinen Austausch starten.
Aufgrund der aktuellen Situation wurden in meiner Klinik sämtliche elektiven Aufnahmen abgesagt und meine Station geschlossen. Meine Kollegen und ich arbeiten nun auf den drei Covidstationen. Hintergedanke ist, dass meine Heimatstation im Falle eines Falles die vierte Covidstation wird und quasi in den Startlöchern steht. Nun ist es aber so, dass diese drei Covidstationen nicht voll belegt sind - und nun hat man sich überlegt, meine Station wieder mit "normalen" Patienten zu belegen. Am besten ab morgen, spätestens ab übermorgen. Von unserem Team hat wirklich Jede/Jeder innerhalb der letzten drei Tage mindestens einen Dienst auf einer der besagten Covid-Stationen absolviert - und nun sollen wir plötzlich Covid-negative Pat versorgen.
Hinzu kommt, dass wir erst 5 Tage nach dem letzten Arbeitstag auf einer Covidstation abgestrichen werden. Das kommt uns alles ziemlich spanisch vor!
Es ist also tatsächlich möglich, dass ich heute SD auf der Covidstation mache (mich hoffentlich nicht anstecke) - und morgen dann SD auf der Normalstation (nebenbei bemerkt, wir versorgen auch frischtransplantierte Pat...) - und abgestrichen auf Covid werde ich dann am Wochenende, weil dann dieser 5. Tag ist. Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Mir ist das ganze nicht geheuer!
 
Die Tests reagieren erst kurz vor Ausbruch der Krankheit, nicht unmittelbar nach der Infektion. Die Tests bei Aufnahme der Patient schützen also auch nur bedingt. Es ist möglich, dass ich auf Normalstation einen Patienten versorge, von dem sich Tage später herausstellt, dass er Sars-Cov2-Positiv ist - und in dieser Zeit lag er im Mehrbettzimmer, war im Op und wohlmöglich auf dem Flur, im Aufenthaltsraum etc etc., während meine KollegInnen und ich wiederum von ihm zu anderen PatientInnen marschieren. Und im Gegensatz zu Euch tragen wir keine Schutzkleidung, keine Visiere und nur chirurgische Masken.

Zugegeben, die Kombination von Frischtransplantierten und Covid-Patienten ist suboptimal. Andererseits - wie verhältst Du Dich nach Feierabend? Hast Du Dich in eine Feierabend-Quarantäne begeben, oder verhältst Du Dich so normal wie derzeit möglich, gehst also im Supermarkt einkaufen etc. ?
 
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Es ist etwas differenzierter: der Antigentest kann schon nach 3-5 Tagen eine Erkrankung nachweisen. Der PCR-Test erst nach 5-7 Tagen! Allerdings ist der Antigentest nicht so sensitiv und kann somit falschnegative Ergebnisse liefern, dauert allerdings nur 15-45min. Der PCR-Test ist hoch sensitiv und damit sehr sicher, dauert aber min. eine Stunde und kann (da "nur" charakteristische Genomsequenzen nachgewiesen werden) auch falschpositive Ergebnisse liefern!
 
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Ich sehe nicht so genau das Problem. Bei uns ist es Usus, dass man bei Engpässen auf anderen Stationen aushilft; zusätzlich haben wir Pool und Dienstleister. Jeder von denen kann heute bei uns, morgen woanders eingesetzt werden, ohne dass jedes Mal ein Abstrich durchgeführt wird.
Unser AG verlässt sich auf die Einhaltung der hygienischen Vorschriften. Wenn du das ebenso machst und deine PSA gewissenhaft trägst, sehe ich keinen Grund, wieso du nicht ab sofort wieder auf einer normalen Station arbeiten könntest?
 
Es ist etwas differenzierter: der Antigentest kann schon nach 3-5 Tagen eine Erkrankung nachweisen. Der PCR-Test erst nach 5-7 Tagen! Allerdings ist der Antigentest nicht so sensitiv und kann somit falschnegative Ergebnisse liefern, dauert allerdings nur 15-45min. Der PCR-Test ist hoch sensitiv und damit sehr sicher, dauert aber min. eine Stunde und kann (da "nur" charakteristische Genomsequenzen nachgewiesen werden) auch falschpositive Ergebnisse liefern!
Oh, danke, das erste wusste ich noch nicht.
 

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