Spezielle Fragen zum Tracheostoma

Natasha

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Krankenschwester
Hallo Leute,
ich besuche Euer Forum schon geraume Zeit als Gast.Heute richte ich mich direkt an Euch,da ich über einer schwierigen Hausarbeit zum Thema Tracheostomapflege sitze.Ich hoffe, ihr könnt mir weiter helfen.Frage
1.)Trachealkanülen mit gefensterter Innenkannüle werden mit einer Kappe versehen.Wie funktioniert diese Kappe beim sprechen?
2.)Was sollte man tun,bevor man diese Kappe verwendet?
3.)Welches Risiko besteht,wenn man diese Kappe abnimmt?
4.)In welcher Situation sind gefensterte Trachealkannülen nicht geeignet?
5.)Wann ist es wichtig,daß der Cuff der Tracheakannüle aufgeblasen bleibt?
6.)Was muß beachtet bzw eingeschätzt werden,bevor ein Cuff entlüftet wird ?
7.)Wer sollte diese Bewertung vornehmen?
8.)In welchen Situationen verwendet man eine Kanüle ohne Cuff?
9.)Was kann ich unternehmen um Infektionen zBsp am Stoma direkt oder Lungeninfektionen/Infekte zu vermeiden?
10.)Welches sind die möglichen Komplikationen eines Tracheostomas?
11.)Das verblocken einer Kanüle ist eine potentielle Gefahr.Was sollte man tun,um dieses Risiko zu reduzieren?
12.)Welches sind die Zeichen und Symptome einer verstopften oder teilweise verstopften Kanüle?
13.)Was sollte man sofort unternehmen?
Viele Dank für Eure Antworten!!!!!!:flowerpower:
Gruß
Natasha
 
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Hallo Leute,
ich besuche Euer Forum schon geraume Zeit als Gast.Heute richte ich mich direkt an Euch,da ich über einer schwierigen Hausarbeit zum Thema Tracheostomapflege sitze.Ich hoffe, ihr könnt mir weiter helfen.Frage
1.)Trachealkanülen mit gefensterter Innenkannüle werden mit einer Kappe versehen.Wie funktioniert diese Kappe beim sprechen?
beim Einatmen strömt Luft durch die kanüle hinein, beim Ausatmen (Sprechen) schließt sich die Kanüle und die Luft strömt durch den Kehlkopf,
was das Sprechen ermöglicht
2.)Was sollte man tun,bevor man diese Kappe verwendet?
ggf. Absaugen
3.)Welches Risiko besteht,wenn man diese Kappe abnimmt?
Der Patient kann nicht mehr sprechen.
4.)In welcher Situation sind gefensterte Trachealkannülen nicht geeignet?
Beatmung, bei Patienten mit hohem Aspirationsrisiko
5.)Wann ist es wichtig,daß der Cuff der Tracheakannüle aufgeblasen bleibt?
Beatmung, Aspirationsgefahr
6.)Was muß beachtet bzw eingeschätzt werden,bevor ein Cuff entlüftet wird ?
Absaugen oberhalb des Cuff, Schutzreflexe sollten vorhanden sein
7.)Wer sollte diese Bewertung vornehmen?
8.)In welchen Situationen verwendet man eine Kanüle ohne Cuff?
bei erhaltenen Schutzreflexen, wenn keine Aspirationsgefahr besteht,
damit der Patient sprechen kann
9.)Was kann ich unternehmen um Infektionen zBsp am Stoma direkt oder Lungeninfektionen/Infekte zu vermeiden?
sorgfältige Tracheostomapflege. Tracheostoma trocken halten
bei Aspiration ggf. wieder Cuffkanüle einsetzen, bei Problemen mit dem
Abhusten regelmäßig absaugen, Absaugen unter sterilen Bedingungen
Ansonsten die üblichen Maßnahmen zur Pneumonieprophylaxe
10.)Welches sind die möglichen Komplikationen eines Tracheostomas?
Trachealstenosen, (Druck)Nekrosen der Trachealschleimhaut
11.)Das verblocken einer Kanüle ist eine potentielle Gefahr.Was sollte man tun,um dieses Risiko zu reduzieren?
verblocken? was meinst du damit (oder meinst du verborken?)
12.)Welches sind die Zeichen und Symptome einer verstopften oder teilweise verstopften Kanüle?
Dyspnoe, Orthopnoe, Unruhe, Panik, ins/exp. Stridor, rasseln, ggf. reduziertes SpO2
13.)Was sollte man sofort unternehmen?
absaugen, ggf. Kanülenwechsel
Viele Dank für Eure Antworten!!!!!!:flowerpower:
Gruß
Natasha

xxxxx
 
5.)Wann ist es wichtig,daß der Cuff der Tracheakannüle aufgeblasen bleibt?
Beatmung, Aspirationsgefahr
Aspiration wird nur eingeschränkt verhindert.
6.)Was muß beachtet bzw eingeschätzt werden,bevor ein Cuff entlüftet wird ?
Absaugen oberhalb des Cuff, Schutzreflexe sollten vorhanden sein
Als allererstes sollte gesichert sein, dass der Pat. spontan atmen kann. Das Vorgehen erfolgt dann wie von Piratte beschrieben: oropharyngeal absaugen, entblocken, tracheal absaugen.
Schutzreflexe sind bei sedierten beamtmeten Pat. nicht zu erwarten... und dann? Zum Wechseln einer Trachealkanüle würde es sich gut machen, den Cuff vorher zu entlüften. *fg*
7.)Wer sollte diese Bewertung vornehmen?
Bewertung ob Pat. ausreichend atmet legt Arzt fest.

Wie unterschiedlich die Bewertung ein und desselben Vorganges sein kann, wenn man von verschiedenen Standpunkten (HNO/ Anästhesie- Intensiv) die Sache betrachtet.

Elisabeth
 
Moin,Moin

2.)Was sollte man tun,bevor man diese Kappe verwendet?
ggf. Absaugen
Da für den Sprechaufsatz (Kappe) keine Phonetikkanüle Vorraussetzung ist, sollte man darauf achten das die TK wirklich entblockt ist!!! Bzw. allg. die Exspiration über die oberen Atemwege an der TK vorbei erfolgen kann.
Sonst sieht man das Bild einer inversen Atmung mit allen Folgen! Also nach aufsetzen Kontrolle der Sprechfähigkeit - da das nicht immer sofort funktioniert - sofort nach aufsetzen Beurteilung der Atemmechanik.
 
Als allererstes sollte gesichert sein, dass der Pat. spontan atmen kann.
Naja, hier stand ja nirgens, dass der Patient beatmet ist.
Das hab ich ja dann noch hingeschrieben, weil mir so in den Kopf kam.
Ich geh halt von unseren Schätzchen aus, die alle spontan atmen.
Es gibt ja genug Gründe, warum ein spontan atmender, wacher, orientierter (usw.)
Patient eine geblockte Kanüle haben kann...
 
@Piraffe,Dirk&Elisabeth Ich danke für Eure Unterstützung!

Zu Frage 9.)Ich meinte,das verborcken stellt eine potentielle Gefahr da.Was muß man tun ,um dieses Risiko zu reduzieren?Weitere Fragen:
A.)Welches Risiko beseht, wenn ein falsch eingesetztes TK (innerhalb 5 Tagen Post-OP) erneut einsetzen will?
B.)An welches Symptomen erkennt man ein falsch eingelegtes Tracheostoma?C.)Welche Sofortmaßnahmen sollte man in so einem Fall unternehmen? Wäre dankbar für Eure Antworten!:flowerpower: :flowerpower:
 
9. Inhalieren, ausreichende Flüssigkeitszufuhr, ggf. Schleimlöser, regelmäßig absaugen
 
Moin Natasha

Du solltest doch mal ein wenig die Patientengruppe einschränken. Geht es um Intensiv Patienten oder eher um HNO Patienten. Als Intensivpfleger sehe ich einige Dinge sicher aus einem ganz anderen Blickwinkel. Bezug nehme ich dabei auf die Sache mit den 5 Tage Postop.

Geht es um ein plastisch chir. Tracheostoma oder um ein perkutan dilatatives ?
Plastische richtig präperierte Tracheostomen sind ja eher leicht zu kanülieren, Die dilataiven machen in den ersten 10Tagen eher Probleme und auch danach ist die Kanülierung sicher deutlich schwieriger als bei den Löchern der HNO,MKG.

Woran man das merkt - hängt halt auch vom Klientel ab. Beim beatmeten Patienten der vieleicht auch noch für den TK wechsel sediert im extrem relaxiert wurde sieht das anders aus als beim wachen Patienten !

Sofortmassnahmen sind sicher überall gleich TK raus Atemwege wie nötig sichern. Auf der Intensiv bei Unmöglichkeit der Rekanülierung orale Intubation.

Noch einmal was allgemeines. Neigt der Patient zum "verborken" bietet sich auch eine Kanüle mit Innenkanüle, die sich einfach entfernen und reinigen lässt, an. Die gibt es mit Phonetiköffnung,Inled ohne Loch und Cuff für das Beatmungsgerät. Also allen Anforderungen gewachsen und bei uns dann auch bei intermitierenter Beatmung ohne Einschränkung der Kommunikation unter Spontanatmung nutzbar.
 
@Dirk Leider geht aus meinem Workbook nicht hervor, ob es sich um Intensivpatienten oder HNO-Patienten handelt.Gruß Natasha
 
Dann bleibt dir wahrscheinlich nur, dies selbst zu differenzieren.

Elisabeth
 
@Natasha

Besonders da die Art des Tracheostomas wichtig für das Vorgehen ist.

Bei Problemen mit einem chir. plastischen Tracheostoma kann man schon mal schnell ausbauen und einfach nachschauen. Bei dilatativen sollte man schon sicher sein - besonders in den ersten 10 Tagen. In vielen Abteilung ist hier der Wechsel klar in ärztlicher Hand!

Vieleicht ist euer Workbook auch nicht mehr so ganz aktuell - im Zweifel mal nach fragen!

Die Tracheostomaarten werden hier erläutert :
Tracheotomie - Wikipedia
 
Percutane Tracheotomie

Was versteht man unter einer percutanen Tracheostomie?Danke für Eure Antworten:flowerpower:
 
@Elizabeth Schmunzel:lamer: ,ehrlich gesagt hatte ich nur mit den englischen Begriffen gegoogelt und war dann nicht so erfolreich.Danke:klatschspring: :nurse:
 
Hallo Natasha!

Bei uns auf ITS wird vorwiegend eine Form der Punktionstrachetomie durchgefürht, die Technik nach Ciaglia. Ich versuchs mal in kurzen Punkten zu erklären.
  • ein Bronchoskop wird durch den liegenden Tubus vorgeschoben und mit dem Tubus bis in den subglottischen Bereich zurückgezogen.
  • Die Traches wird unter fiberoptischer Sichtkontrolle von außen punktiert, meistens zwischen der zweiten und dritten Trachealspange.
  • Ein Seldingerdraht wird eingeführt und anschließend der Punktionskanal bis zur Größe einer Trachealkanüle dilatiert. Die Dilatation erfolgt entweder mit einem oder mehreren Bougies über einen Führungsdraht.
  • Die Trachealkanüle wird eingeführt und nach fiberoptischer Lagekontrolle fixiert.
  • Der Endotrachealtubus wird entfernt und die Beatmung über die Trachealkanüle fortgesetzt.
Dieser Eingriff wird bei uns von den Anästhesisten durchgeführt.

Liebe Grüße Ge-Rö
 
@Ge-Rö Jetzt habe ich es verstanden,dann kann ich beruhigt schlafen gehen.:rofl:
 

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