Spannungsblasen - postoperativ

Judith1980

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25.06.2005
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Hallo erstmal!
Bin seit ein paar Wochen auf einer Unfallchirugie. Ist eigentlich ganz cool da- wären da nich Post- OP beim ersten Verbandswechsel Spannungsblasen. Es gibt einige Spezies die dann Eosin draufmachen und somit eine Wundbeobachtung unmöglich machen. Jetzt ist meine Frage: Habt ihr damit Erfahrung? Wenn ja- wie behandelt ihr die?
Ich wäre für jede Hilfe dankbar!
 
Hallo,


die Spannungsblasen sind entstanden sehr wahrscheinlich durch falsches Aufkleben des Pflasters. Während man ein Pflaster aufklebt, sollte man die Haut etwas gespannt halten, damit sich das Pflaster nach Draufkleben den Hautfalten anpassen kann.
Auf keinen Fall dürfen Farbstoffe zur Wundbehandlung angwendet werden. Wie Du schon beschreibst, eine Beurteilung der Wunde und Wundumgebung ist somit unmöglich.
Ansonsten kann ich Silokonverbände empfehlen. Die kleben auf der Haut sehr gut, haben aber die Eigenschaft, dass die sich aufgrund ihrer Struktur gut der Hautoberfläche anpassen. Spannungsblasen sind da eigentlich unmöglich. Der Nachteil sind wie so oft die Kosten dieser Verbände, zumal es auch unüblich ist eine frische OP-Wunde mit solchen Wundauflagen zu versorgen.

LG
Trisha
 
Vielen Dank für die Antwort!

Das mit dem Pflaster ist mir bewusst- unser Op macht es trotzdem so. Es ist eine Katastrophe. Für mich stellt sich jedesmal die Frage- was mach ich drauf wenn die Blasen offen sind und nässen. Habe schon mal gedacht, dass ich eine Hydrokolloidplatte- dünn drauf mache. WEil von Eosin oder ähnliches halte ich absolut gar nichts. Der Kostenfaktor spielt ebenfalls eine große Rolle. Die Blasen sezernieren sehr lange und die Patienten haben brennende Schmerzen.
Im großen und ganzen habe ich eine super abheilende OP- Naht mit sezernierenden Blasen! Das ist Qualität!!!!:down:
 
Hydrokolloid gute Idee

Hallo Judith :)

Ich habe bei offenen Blasen mit Hydrokolloidplatten gute Erfahrungen gemacht. Dadurch wird der brennende Schmerz genommen...
Zudem ist es sowieso ein Vorteil, da das Risiko für eine Infektion des Hautdefektes und einer Kontamination der OP-Wunde reduziert wird.

LG
reX
 
Hallo!

Wir nehmen entweder Hydrocoll oder bei sehr großen Spannungsblasen---> Wundgaze und verbinden diese, da die Spannungsblasen stark sezernieren.
Oft fühlen die Patienten sich dann wohler und können auch ihre eigene Kleidung anziehen ohne das diese ständig beschmutzt wird.:flowerpower:
 
Hallo Leute.
Was haltet ihr eigentlich von Polyurethan bei stark sezernierenden, offenen Spannungsblasen?:wavey:
 
Hallo,
auch bei uns sind Spannunsblasen ein riesen Problem, die besten Ergebnisse habe wir mit dünnen Hydrcolloidverbänden (Tegaderm Hydrocolloid Thin), bei stärker sezernierenden dann natürlich ein etwas dickeres HCV (Comfeel) und wenn´s denn extrem absondert ist sicher auch nix gegen einen Hydropolymerverband (TIELLE, TegadermFoam) einzuwenden.
 
Servus miteinander.

Wir behandeln die Blasen mit Aqacel, darauf bringen wir Varihesive E an und zum Schluss noch eine Opside Folie darüber. Nach wenigen Tagen ist meist die Blase verheilt.
Die größte Arbeit haben wir damit, das jede noch so kleine Blase (sogar Rötungen) photographiert werden müssen und ein Wunddokumentationsbogen angelegt werden muss. Kurz vor der Entlassung dürfen wir dann noch ein Abschlussphoto schießen.
Kanns des denn geben, das es einfach keine andere Möglichkeit gibt, die Wunden so zu verkleben, das so etwas nicht entsteht? Die Kosten, die deswegen für die Krankenhäuser entstehen, müssen enorm sein.

Liebe Grüße
bernardo
 
Wenn ihr sowieso Fotos schießt, sind die heutzutage doch wohl digital, oder? Wie wäre es, wenn ihr die mal dokumentiert und dann dem OP bzw. dem Aufwachraum vorlegt, und euch zusammensetzt, um eine bessere Wundversorgung zu besprechen. Die Pfleger im OP kriegen die Wunden post-op ja sonst gar nicht zu sehen, und die Chirurgen ja auch nur sporadisch.
 
Währ vielleicht eine Option. Wir machen die Fotos digital und vielleicht bringt es etwas, die Fotos dem Operateur, der auch für den Endverband zuständig ist, zu zeigen. Vielleicht lässt sich ja eine Lösung finden.

Liebe Grüße
bernardo
 
Also, wir kriegen über solche Vorkommnisse eigentlich prompt eine Rückmeldung in den Op. Wenn die Spannungsblasen gehäuft auftreten, stimmt doch irgendwas nicht. Was wird denn für Pflaster verwendet?
Die Silikonpflaster sind sehr schön, einer unserer Operateure möchte aber immer eine dicke Lage Kompressen unter Tapetenpflaster/Fixomull, wie auch immer das anderswo heißt, dieses darf nicht straff gespannt aufgeklebt, sondern schön locker aufgelegt werden.
 
Das dürfte ja gerade das Problem sein. Ich denke, das in den meisten Häusern Fixomull angebracht wird und diese werden einfach aufgeklebt, ohne das die Haut zuvor gespannt wird.
Irgendwie habe ich das Gefühl, das nur noch quantitativ operiert wird, ohne sich nur eine Sekunde Gedanken über Spannungsblasen bei den Endverband zu machen.
Ich weis noch, wie ewig es gedauert hat, bis die Operateure endlich kapiert haben, das Fixomull nicht einfach über den Redonschlauch geklebt werden darf, sonder das ein Zügel angebracht werden muss, da sich auch darunter Blasen bildeten. Dazu musste ich letztlich zum Chefarzt, da anderweitig mein Anliegen nicht umgesetzt wurde.
Deshalb werde ich wieder einmal ein Gespäch mit dem Chefarzt führen müssen und hoffe, das wir zu einer Lösung kommen werden.

Liebe Grüße
bernardo
 
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