Sind die Schulen unterschiedlich anspruchsvoll?

blumenmädchen

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Azubi GuK seit 01.10.2011
ich hab mal ne frage:
sind die einzelnen krankenpflegeschulen unterschiedlich anspruchsvoll bei den ausbildungsinhalten? natürlich gibt es ein rahmencurriculum, aber ich kann mir gut vorstellen, dass man in einer großen krankenpflegeschule an einer universitätsklinik fachlich noch mehr mitbekommt als in einem kleinen städt. KH in pusemuckel, zumal in großen KH ja auch viel mehr ärztliche aufgaben an die pflege delegiert werden.

und ich hab noch ne frage:
wird eigentlich mittlerweile an allen schulen nur noch nach lernfeldern und nicht mehr nach fächern unterrichtet, also z.B. "alte menschen pflegen", "menschen nach herzoperationejn pflegen" statt anatomie, physiologie, krankenpflege etc. ??

muss dazu noch sagen:
ich möchte lieber eine ausbildung haben, die fachlich anspruchsvoller ist als zu wenig anspruchsvoll im vergleich. und mir wäre ein unterricht nach fächern auch lieber, weil ich nicht so ein projekttyp bin und lieber systematisch lerne. dabei darfs auch gerne richtig trocknen zugehen mit frontalunterricht und auswendig lernen.

wäre euch dankbar für ein paar schilderungen eurer erfahrungen in den einzelnen schulen.:bussis:

ich möchte mich übrigens u. a. in berlin bewerben.
hab einigen postings im forum entnommen, dass die charite in der ausbildung etwas anspruchsvoller sein soll als andere schulen, stimmt das?
außerdem möchte ich mich bewerben bei
akademie der gesundheit bzw. deren partner-KH
drk berlin
vivantes
wannseeschule
 
Hallo Blumenmädchen,

die Wannseeschule hat in Berlin einen sehr guten Ruf, der reicht sogar bis München.

Liebe Grüsse
Narde
 
wir arbeiten nach fächern.
wir haben diese lernfelder an der schule nicht.
 
wir arbeiten nach fächern.
wir haben diese lernfelder an der schule nicht.

oh, dann gibts das also doch noch.
die wannseeschule unterrichtet ja nach lernfeldern. so toll die schule sonst auch ist (ich wollte da auch erst unbedingt hin), aber auf so etwas wie rollenspiele etc. hab ich relativ wenig lust. wenn ich in der schule bin, möchte ich mehr die fachlichen sachen lernen und nicht theoretisch soziale fertigkeiten einüben. meiner meinung nach kann man das in gestellten situationen auch gar nicht.
 
Die Lernfelder sind aber das wonach mittlerweile die meisten Schulen unterrichten.
Du wirst dich mit selbständigem Lernen auseinandersetzen müssen.

Es gibt wenige Schulen die sich mit dem Ruf, quer durch Deutschland halten können. In allen Kliniken heisst es, das Absolventen der Wannseeschule ein sehr gutes Fachwissen haben.

Ausserdem in jeder Schule musst du dir Fähigkeiten selbst aneignenen und Eigenleistung bringen. Soziale Fähigkeiten sind das was du gerade in der Krankenpflege brauchst.
Wenn es dir um rein medizinisches Wissen geht, bist du in der Krankenpflege fehl am Platz. Dazu empfehle ich dir das Studium der Medizin.
Wenn es dir um Blutentnahmen geht, wäre vtl. die MFA der passende Job. Mit Auswendig lernen wirst auch in der Pflege nicht weit kommen, man muss verstehen warum man was macht.

Krankenpflege befasst sich mit Pflegeprozessen, Pflegetheorien und Pflegeplanungen.
 
ich versteh, was du meinst. aber ich bin nicht so der freund von problemorientiertem arbeiten und selbstgesteuertem lernen. mir gehts auch nicht um das selbstständige lernen. das kann ich auf jeden fall. nur mag ich kein lernen, bei dem man auf alle erkenntnisse selbst kommen soll und diese dann in der gruppe erarbeiten muss. das hab ich schon zu meiner eigenen schulzeit gehasst. denn ich finde das immer sehr zeitraubend. ich schlage das, was ich nicht richtig verstanden habe, lieber selbst zuhause im buch nach.
 
Tja, dann wird es wohl insgesamt für dich schwierig werden, denn ich kenne keine gute Schule die nicht nach diesem Konzept arbeitet. Alles Andere gilt als nicht mehr zeitgemäss. Selbst in den Schulen in "Kleinkleckershausen" ist man dazu über gegangen. Die Bereiche Anatomie, Physiologie und dergleichen werden auch in den Lernfeldern untergebracht.
 
um noch mal von den lernfelndern wegzukommen:

könnt ihr denn von euren eindrücken sagen, ob die schulen unterschiedlich schwer sind?

wenn ich viel lernen, sehen, erfahren möchte und dabei gerne auch in die tiefe gehe, bin ich dann in einer uni-klinik besser aufgehoben?
 
Das ist ein Gerücht, das ich auch gehört habe.
Aber ich weiß nicht, ob ich dem zustimmen kann.. ich mache meine Ausbildung an einer relativ großen Klinik, doch die Zustände sind katastrophal.
Auf den Station viele ausländisches Pflegerpersonal, bei dem ich oft, wenn die aus dem Patientenzimmer sind noch übersetzen darf, weil die Patienten sie nicht verstanden haben und die null an Fortbildungen und Neuerungen interessiert sind.
Ähnlich in der Schule: Dauernder Unterrichtsausfall wegen Lehrermangel, Lehrneinheiten werden auseinandergezogen (Beispiel: Mitte letzten Jahres haben wir mit neurologischen Erkrankungen angefangen, vor 2 Monaten als Arbeitsauftrag abgeschlossen) und ich schätze mal, dass ich zu 80% alles was ich gelernt habe, mir selber aus meinen Büchern, dem Internet und eigenen Ableitungen gelernt habe...
und wie gesagt: Eine der größten Kliniken NRWs und ein Haus der Maximalversorgung....

Aber noch kurz zum problemorientierten Lernen:
Das ist Hauptbestandteil der Ausbildung und im Curriculum festgelegt.
Alle Teile des Examens werden anhand von Fallbeispielen geschrieben und auch unserer Klausuren waren danach ausgerichtet.
Also würde ich mir das an Deiner Stelle noch mal überlegen, wenn Dir das nicht liegt.
 
mir wurde davon abgeraten mich an einer uniklinik zu bewerben.
ganz einfach, weil dort auf einer station viele schüler, studenten etc. umherlaufen und so nicht viel machen kann. (so wirde es mir berichtet)
sicher wirst du dort mehr sehen, als in einem provinzkrankenhaus.
ich würde darauf achten mich in einem krankenhaus zu bewerben, indem es möglichst viele spezialisierungen gibt.
 
danke für eure tipps!

ich werde mich mit den neumodischen lernformen schon arrangieren können. so isses nicht. aber ich finde solche lernformen beanspruchen relativ viel zeit, um zu erkenntnissen zu gelangen. teilweise finde ich sie einfach ineffektiv.

ich hab ja selbst mal unterrichtet und weiß wovon ich spreche. ich musste diese ganzen methoden ja selbst anwenden. :besserwisser: was hab ich es tlw. gehasst!

natürlich haben sie auch ihre vorzüge, aber ich weiß selbst, dass auch schüler oft unzufrieden mit problemorientiertem und selbstgesteuertem lernen sind aus gründen siehe oben.

außerdem.. *puh*.. die mappenführung bei einem solchen unterricht.
"wie finde ich meien unterlagen zur haut wieder? ach, da war ja da was in lernfeld I und auch bei III oder was doch in II mit vorgekommen? mal eben alle ordner durchgucken."
wenn man in fächern unterrichtet, dann ist die verwaltung vom lernstoff wesentlich einfacher.. ;)
 
das finde ich ehrlich gesagt überhaupt nicht. es nützt dir doch später auf station auch einen ******. da musst du das ganze wissen kombinieren. und grad die ganzen fallbeispiele sind super, besser kann man sich auf reale situationen garnicht vorbereiten.

bei mir ist alles über die haut und die plfege von hautkranken menschen in ein und demselben lernfeld zu finden. da gibts kein großartiges gesuche. bei einzelnen fächern wäre das viel schwieger. anatomie, pathologie und pflegeordner einzeln klingt für mich viel aufwändiger.

mir gehts auch manchmal ein bisschen zu langsam, ich arbeite eigentlich schneller. dann les ich eben während die anderen noch das alte besprechen schonmal ein bisschen weiter.
 
Die Lernfelder sind ja eine vorgegebene Lehrstoffgruppierung - wie Du das zuhause dann fuer Dich ablegst ist dann Deine Sache. Du kannst es ja ruhig nach Anatomie und Pflegeinterventionen etc. ordnen, das ist ganz Deine Sache. Aber der Unterricht ist fachuebergreifend wirklich sehr gut zum Lernen. Und all die Gruppenarbeiten etc. gehoeren nunmal dazu, sind vielleicht nicht immer schoen (jenachdem mit wem), aber wenn man nicht faehig ist, in einer Gruppe zusammenzuarbeiten, dann sollte man sich ohnehin ueberlegen, ob man in dem Beruf richtig ist.

Ebenso kann ich nicht verstehen, wie man den Beruf der Krankenschwester lernen moechte, wenn man "problemorientiertes Lernen/Arbeiten" so grauenvoll findet. Denn das ist genau das, was wir tun.
 
Also ich arbeite in der klinischen Weiterbildung und wir konzentrieren uns sehr stark auf problem orientiertes lernen.

Im klinischen hilft es dir ueberhaupt nicht wenn du alles wissen hast aber es nicht anwenden kannst. Nicht jedes Krankheitsbild schaut bei jedem Patienten gleich aus, ausserdem musst du Probleme erkennen bevor sie entstehen etc etc...

Also ich denke in der Praxis hilft dir problem orientieres lernen sehr viel mehr. V.a. wenn du dich nach deiner Ausbildung weiterbilden willst, zB mit Studium.

Zum Thema Uniklinik.. ich denke das du in einer Uniklinik definitiv mehr sehen kannst. Es kommt bei solchen Dingen sehr stark darauf an, wie proaktive du bist. Es ist dein eigenes lernen und du bist dafuer verantwortlich, nicht dein Mentor, deine Lehrer und deine Kollegen. Wenn du von einer Procedure hoerst du die gerne sehen willst, frag ob du mitgehen kannst, etc.
In meiner Erfahrung wird sich in kleineren Krankenhaeusern oft auf die Pflegeschueler als extra Arbeitskraft verlassen, waehrend dies weniger der Fall in Unikliniken ist.
 
Hallo, ich bin an einer Modelschule in NRW und ich kann sagen viele Lernformen gibt und jede Form hat seine Vor-und Nachteile, aber man muss immer Selbstständig Lernen um den Aufgaben auf den jeweiligen Station gerecht zu werden. Es bringt nix die Anatomie eines Knies zu lernen, wenn man auf einer Kardiologischen Station ist.

Jede Schule hat ihre eigenden Schwerpunkte, aber im Examen muss jeder das gleiche Wissen abfragen können. Dafür gibt es den Lehrplan.

Gruß Langen
 

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