Schwanger und Kontakt mit MRSA-Patienten!

Mandarin

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Bayern
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Krankenschwester
Bei einem Patienten wurde auf MRSA positiv getestet.
Dieser wurde vorher von einer Schwangeren KS betreut, 7 Tage lang!

Wie könnte man jetzt vorgehen? Zum Hausarzt um Abstriche nehmen zu lassen, oder muss man zum D-Arzt? Wer zahlt die kosten für die Tests?

Wenn die KS positiv getestet wird, kann sie überhaupt was dagegen nehmen, aufgrund der Schwangerschaft?

Kennt sich jemand damit aus?
 
Macht euer KH nicht regelmäßig Abstriche beim MA? Ist bei uns so üblich.

Der erste Weg führt zum Betriebsarzt. Hier erfolgen kostenlose Abstriche und die ebenfalls kostenlose Abgabe von diversen Mittel wie Waschlotion, Mundspülung und sonstiges. Hier müsste auch eine Auklärung erfolgen, inwiefern diese Mittel einen Einfluss auf die Schwangerschaft haben.
Bei Unsicherheit bezüglich der Mittel kann man den Apotheker konsultieren.

Was man nicht machen sollte: alles auf sich beruhen lassen und darauf hoffen, das nix passiert ist... und schon gar nicht, wenn man davon ausgehen muss, dass man sich infiziert hat.

Ich wünsche dir für die weitere Schwangerschaft alles Gute.

Elisabeth
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Morgen,

da der MRSA nicht Plazentagängig ist wird überhaupt nichts passieren. Der Keim ist keine Gefährdung für Mutter und Kind. Auch wenn hart klingt, theoretisch darf auch eine Schwangere MRSA-Patienten betreuen, ob man es ethisch macht ist etwas anderes.

Regelmässige MRSA-Abstriche zeigen keine Vorteile gegenüber gezielten Abstrichen und werden auch vom RKI nicht empfohlen. Die Uniklinik Greifswald hat dies auch in einer Studie belegt, die auch hier irgendwo im MRSA-Bereich stehen haben.

Erster Ansprechpartner kann und soll der Betriebsarzt der Klinik sein.

Liebe Grüsse
Narde
 
Regelmässige MRSA-Abstriche zeigen keine Vorteile gegenüber gezielten Abstrichen und werden auch vom RKI nicht empfohlen.

Ich meinte regelmäßige Abstriche bei Dauerexposition. Oder gilt das da auch?

Elisabeth
 
Nein, warum auch?

Ob ein Abstrich nötig ist oder nicht sollte mit dem Betriebsarzt abgeklärt werden.

Wenn du die Richtlinien anschaust, wird man nur nach Bedarf und Ausbruch abstreichen.
 
Kannst du ev. einen Link einstellen.

Elisabeth
 
bei uns in der Klinik werden bewußt keine Abstriche von Kollegen gemacht. Der Hygienebeauftragte meinte nur lapidar dazu, der tut euch doch nichts, ihr seid doch gesund. Wenn wir bei allen Abstriche machen würden, könnten wir die Stationen dicht machen bis alle saniert sind. :gruebel: :?: Das wäre alles viel zu teuer und stellt euch mal vor, ihr würdet nicht mehr negativ, dann seid ihr arbeitslos......
Was der Betriebsarzt dazu sagt, weiß ich nicht. Werde ich auch nicht nachfragen da er sowieso keine Daten von mir bekommt die nicht unbedingt notwendig sind. Bei uns an der Klinik wird Datenschutz nicht sehr eng gesehen. Wer will, kann alles einsehen.

Eine Kollegin von mir war MRSA positiv, hat sie aber leider erst nach der Geburt ihres Kindes erfahren. Das lag mit einer MRSA Sepsis nach Geburt lange auf Intensiv. Vielleicht ein Einzelfall oder unglücklicher Zufall, kann gut sein.
 
Bei uns werden keine Abstriche gemacht mit der Begründung, dass wir eh alle MRSA haben...
 
bei uns in der Klinik werden bewußt keine Abstriche von Kollegen gemacht. Der Hygienebeauftragte meinte nur lapidar dazu, der tut euch doch nichts, ihr seid doch gesund. Wenn wir bei allen Abstriche machen würden, könnten wir die Stationen dicht machen bis alle saniert sind. :gruebel: :?: Das wäre alles viel zu teuer und stellt euch mal vor, ihr würdet nicht mehr negativ, dann seid ihr arbeitslos......
Was der Betriebsarzt dazu sagt, weiß ich nicht. Werde ich auch nicht nachfragen da er sowieso keine Daten von mir bekommt die nicht unbedingt notwendig sind. Bei uns an der Klinik wird Datenschutz nicht sehr eng gesehen. Wer will, kann alles einsehen.

Eine Kollegin von mir war MRSA positiv, hat sie aber leider erst nach der Geburt ihres Kindes erfahren. Das lag mit einer MRSA Sepsis nach Geburt lange auf Intensiv. Vielleicht ein Einzelfall oder unglücklicher Zufall, kann gut sein.

Es geht aus Deiner Mitteilung nicht hervor wer wen "angesteckt" hat, Mutter das Kind, Kind die Mutter, Pflege/Arzt das Kind.....?
Natürlich können Menschen durch MRSA krank werden, aber Gesunden kann zunächst bei einer Besiedlung nichts passieren. Der sensible Staph. aureus gehört bei einem hohen Anteil der Menschen zur Hautflora, so kann unter diesen eben auch mal eine resistente Variante dabei sein. Aber davon auszugehen, dass alle MRSA positiv sind ist Quatsch mit Soße und zeigt einmal mehr wie wenig Ahnung unsere akademischen Kollegen im weisen Kittel haben.

Matras
 
Der sollte vermutlich in dem Thread sein, ansonsten such mal die ganzen MRSA-Threads durch.
http://www.krankenschwester.de/foru...heiten/14271-pflegeperson-mrsa-positiv-4.html

Also ich habs im Forum jetzt nicht finden können... aber Onkel Google bringt Klarheit:

Bei Nachweis von MRSA bei mehreren Patienten (> 2), die in einem räumlichen und zeitlichen Zusammenhang (< 14 d) stehen, ist eine Genotypisierung zu veranlassen. Bei klonaler Identität sollte ein Screening mittels Abstrichen der Nasenvorhöfe und des Rachens aller Patienten und des Personals der betroffenen Behandlungseinheit erfolgen, damit die Quelle ermittelt und saniert werden kann.
http://www.medizin.uni-greifswald.de/studmed/pdfdateien/anlage_6_mrsa.pdf

Also erfolgten wohl die regelmäßigen Abstriche, weil nach einer Genotypipsierung der Verdacht besteht, dass infiziertes Personal den Keim unbewusst von A nach B trägt.
Man lernt doch nie aus.

Bei der Suche bin ich übrigens noch auf ff. informative Website gestoßen: MRSA net

Auch wenn hart klingt, theoretisch darf auch eine Schwangere MRSA-Patienten betreuen, ob man es ethisch macht ist etwas anderes.

Dazu findet sich auf der oben angeführten Website ff. interessanter Gedanke:
Grundsätzlich sind sie nirgendwo vor MRSA so geschützt wie im Zimmer eines Patienten, von dem bekannt ist, dass er mit MRSA besiedelt ist. Es steht Ihnen die adäquate Schutzkleidung zur Verfügung, um sich vor MRSA zu schützen. Dennoch wird, zumeist aus psychologischen Gründen und um ein Restrisiko auszuschließen, der Einsatz von Schwangeren im MRSA Zimmer nicht empfohlen.

Über die Gefahren einer Besiedelung bei einer Schwangeren hat supetrosu schon ein Beispiel angeführt. Es geht nicht um die Plazentagängigkeit sondern um die Möglichkeit der Infektion während und nach der Geburt.
@Matras- wer hier wen angesteckt hat, lässt sich wohl über die besagte Genotypisierung feststellen und wir wollen mal nicht hoffen, dass die Hebamme bzw. der Doc positiv waren und beide infiziert hat.


Elisabeth
 
@Matras- wer hier wen angesteckt hat, lässt sich wohl über die besagte Genotypisierung feststellen und wir wollen mal nicht hoffen, dass die Hebamme bzw. der Doc positiv waren und beide infiziert hat.

Auch dann kann nicht gesagt werden wer zuerst besiedelt oder infiziert war (altes Henne / Ei Problem)! Auch wenn Onkel Doc oder Tante Hebamme positiv sind, könnten sie den Keim auch von der Mutter erworben haben.....

Abstrich auch bei Sceeninguntersuchungen sind immer momentaufnahmen des Status vom Zeitpunkt der Abstrichentnahme, Gentypisierungen dienen nur dem Nachweis der Subtyps und sagen nichts über die Verbreitungswege aus.

Matras
 
Zuletzt bearbeitet:
Womit wir wieder bei der Ausgangssituation sind. Schwangere hat Kontakt zu MRSA-Pat.. Um sicher zu gehen, dass keine Kontamination erfolgte, sollte wohl ein Test möglich sein, oder nicht?
Da dies nur schwer möglich ist bei Aufnahme in die Klinik- bekanntlich entschließen sich Kinder ja nicht einen Zeitablauf nach Standard einzuhalten- sollte der Abstrich wohl im Vorfeld erfolgen... und das nicht auf Kosten der betreffenden Person.

Hier war außerdem noch nach den Sanierungsmaßnahmen gefragt: Wirkung und Nebenwirkung unter dem Aspekt einer Schwangerschaft? Wie soll die Sanierung erfolgen?

Elisabeth
 
Es ist immer noch so, dass sie das mit dem Betriebsarzt besprechen sollte.

Der wird ihr auch sagen wie es weitergehen sollte.

Kosten werden bei entsprechender Indikation von der Klinik getragen.
 

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