sonne007 schrieb:
warum arbeiten in der pflege mehr frauen und in der medizin mehr männer?
AFAIR war Pflege doch zunächst eine Sache zum einen der Klöster und zum anderen der Familienangehörigen. Bei letzteren war und ist es, meiner Erfahrung nach, auch heute noch so, dass Frauen zum einem eher das Bedürfniss zum Helfen haben und zum anderen der Anteil der berufstätigen Frauen einfach niedrieger lag (und liegt) als der der Männer. Daraus ergibt sich ganz automatisch, dass im häuslichen Bereich, v.a. Frauen ihre kranken Familienangehörigen Pflegen (traditionelle Rollenaufteilung).
Für unseren Beruf gab es lange Zeit auch keine Bezahlung. Im Rahmen von Kloster-Krankenhäusern etc. sowieso nicht. Und auch weltliche Pflege war zunächst ehrenamtlich. Dass machten Männer einfach nicht mit (v.a. in der traditionellen Rollenverteilung - der Mann verdient das Geld für die Familie; die Frau ist zu Hause, kümmert sich um den Haushalt, die Kinder und evtl. um die Eltern) . Für Frauen war es üblich, dass sie nichts für Ihre (Haus-) Arbeit bekommen.
Davon abgesehen, wurden Männer auch als ungeeignet für diesen Beruf empfunden. Zunächst waren Männer deshalb auch in der Pflege nicht gleichgestellt, sondern arbeiteten als "Wärter". Diese waren für's "grobe" zuständig (Schmerzhaftes, Handwerkliches).
Vielleicht spielt auch mit, dass sich Männer in diesem Beruf einfach insgesamt etwas schwerer tun, da Pflegende ja meist mehrer Dinge gleichzeitig tun müssen und nebenher noch weitere Abläufe organisieren können müssen/sollten...
hth
Ulrich