Reanimation

Hallo ihr Lieben..

mir ist da noch was aufgefallen zu dem Beitrag von MegaCode:

Hallo,
also ich bin Megacodetrainer in Mannheim und möchte Folgendes beitragen:
Eine Intubation allein hat bisher nur wenige Menschen das Leben gerettet. Bei einem Kammerflimmern- und davon muss ich beim Erwachsenen am ehesten von ausgehen - sollte CPR mit Herzdruckmassage und wenn möglich auch mit der Maskenbeatmung durchgeführt werden.

Falsch.

Bei Kammerflimmern ist nicht die HDM die erste Massnahme, sondern der Einsatz eines AED's oder Defibrillators.
Denn ein Stromschlag aufs Herz zu geben ist bei Kammerflimmern die einzig wirksame Therapie.

Leider kommt dein Satz..

Lange vor der Intubation kommt der Einsatz von AED oder Defi.

in deinem Beitrag da etwas sehr spät.

Bitte das nächste Mal in die richtige Reihenfolge packen, wenns nichts ausmacht.

Und für alle anderen zum nachschauen und Klären von Unklarheiten:
http://www.anr.de/pdf/schwerpunktthemen/cpr/algorithmus2005.pdf

wer den Acrobat Reader nicht hat:
acrobatreader.....acrobat-reader....filesharing....downloads.....programme.....internet.....

LG, Nic
 
Moin sisterNic

Sorry, aber irgendwie liegt die Wahrheit auf dem halben Weg .

Beobachtetes Kammerflimmern - ok Defi zuerst.

Bei unklarer Flimmerzeit also die klassische Situation auf der innerklinischen Normalstation werden laut Guidelines erst 5 Zyklen CPR durchgeführt. Also 2 Minuten CPR. Dann Analyse und ggf. Defibrillation.

Hintergrund ist, dass die erfolgreiche Defibrillation bei hypoxischem Myocard, wie es ja auch in vielen Grafiken dargestellt wird, weniger wahrscheinlich ist. Also erst einmal ein wenig Sauerstoff ins Herz.
Grafik z:b:Kampf dem Herztod

Neu ist ja auch, dass der Erfolg nicht kontrolliert wird sondern unverzüglich die CPR für 5 Zyklen bzw bis Lebenszeichen fortgesetzt wird.

Sehe gerade das in dem Algorithmus CPR auch vor defibrillation aufgeführt wird, wenn die Hypoxiezeit bereits länger besteht !
 
hi..

na gut, dann sortieren wir uns des nächste Mal beide etwas besser :)

Ja, hast recht.

Aber in der Klinik ist es meistens so, dass der Defi recht frühzeitig eingesetzt wird (wir haben uns zum Beispiel ein Ziel gesetzt, dass die erste Defibrillation innerhalb von 240 sec, sprich 4 Min. erfolgt).

Also, dann haben wir des jedenfalls geklärt.

:flowerpower: Nic
 
Hallo VOODOO,
ich denke es ist hier nicht die Frage ob eine Krankenschwester eine CPR machen darf. Sie MUSS es. Die Frage ist ob sie es kann! Intubieren wiederum muß sie nicht, wenn sie es kann ist es schön, aber eine Rea alleine als Schwester, da kann ich mir nicht vorstellen das dafür noch Zeit bleibt.
 
Hi,

intubieren würde ich nicht, da kann zu viel schief gehen. Ablauf Reanimation so wie in FoBi geübt, das Reateam ist in längstens 3 min auf Station...

Und dann gibts noch den folgenden Fall: Patientin liegt ohne Puls, Druck und Atmung auf einer peripheren Station auf dem Bett, 2 Pflegekräfte führen die gelernten Maßnahmen wie HDM und Beatmung durch... Doktor kommt durch die Tür und schreit: Lungenöööööööödem, stellt sich anschließend neben die Patientin und schaut zu, was die beiden Schwestern da machen. Eine der Kolleginnen macht vorsichtig den Vorschlag, die Patientin zu intubieren, da die Maskenbeatmung aufgrund anatomischer Gegebenheiten ein bißchen schwierig war.
Dr. meint: ja, gute Idee, bekommt Intubationszubehör angereicht, schaut das Ganze irritiert an und reicht es der Kollegin mit den Worten: 'mach du mal, ich kann das nicht' , während die beiden Krankenschwestern fröhlich weiterreanimieren. Rea- Team gabs da in diesem Krankenhaus nicht, statt dessen wurde der Notarzt gerufen, um die Patientin ins *Hauptklinikum* zu verlegen. Der hat die Dame übrigens auch erfolgreich intubiert... seinen Kommentar dazu krieg ich nicht mehr so ganz zusammen, aber er war bitterböse...

Ende vom Lied war, daß intubationsunkundiger Arzt, nachdem wir versucht haben, echt ganz ruhig mit ihm zu sprechen und noch mal die Situation zu analysieren, am nächsten Morgen beim Chefarzt stand und sich über uns beschwert hat: Zitat: Krankenschwestern sind aufgrund ihrer Ausbildung NICHT in der Lage, festzustellen, ob jemand reanimiert werden muß oder nicht... :wut:

In diesem Sinne,
liebe Grüße,
der Fast- Engel
PS: Patientin hat die Aktion sogar überlebt...
 
Muss Pflegekraft sich auf die Stufe von inkompetenten Ärzten begeben? Ich hoffe ihr habt das "Mißverständnis" korrigiert?

Elisabeth
 
Hallo, Elisabeth,
ja. das haben wir- erstaunlicherweise mit Unterstützung des Chefarztes. Der hat seinen Assistenten zusammengefaltet nach dem Motto: die Damen haben völlig richtig reagiert und eine Krankenschwester kann das sehr wohl erkennen, ob jemand reanimiert werden muß.
Wir haben ihm dann den entsprechenden Passus aus dem Krankenpflegegesetz- du weißt schon: Notfallmaßnahmen bis zum Eintreffen des Arztes usw. kopiert und erklärt, und siehe da, es ging :zunge:...
Daß es auch anders geht, habe ich dann einige Zeit später auf einer großen Intensivstation erlebt, da stellte uns der Chef einen neuen Assistenten vor und meinte zu ihm: Hören Sie auf die Damen, die haben zusammen mehr Berufserfahrung in Jahren als Sie jemals kriegen werden :klatschspring:

Wir haben uns sehr drüber gefreut :wink:- weil völlig unerwartet

Sorry fürs OFF- Topic
der Fast- Engel
 
Hallo ,
ich hoffe mir antwortet noch jemand wenn ich wieder mit dem Thema anfange, hätte aber noch ein paar Fragen.

Also ich gehe jetzt von einer Intensivstation aus, ohne ständig anwesenden Arzt (Anäst.), d.h. er ist schon im Hause aber noch für andere zuständig (OP, Kreissaal,Reas im Haus, etc.) Dauer bis er spätestens da ist ca. 5 Minuten.

Und das kommt bei uns oft vor.

Wenn ich Euch alle richtig verstehe:

Basismaßnahmen (Beatmung mit Maske,HDM) ja
Intubation nein
Defibrilation mit AED ja

Aber was ist mit:

Defibrillation mit "normalen"Defi also nicht AED ?
Legen von i.v. Zugängen für den Notfall (REA) ?
Gabe von Medikamenten (Atropin,Supra)
bei entspr. Indikationen ?
Unterschiede bei Personal mit Fachweiterbildung und ohne?
Würde dazu gerne mal Eure Meinung lesen.

Freue mich auf die Antworten
Oli
 
Auf der IPS übernehmen die Pflegekräfte auch die Aufgaben
die Du aufgezählt hast, also

-Defibrillation mit "normalem" Defi
- Zugänge legen
- iv medis spritzen
 
Vollkommen richtig sam2309!!!
Bezüglich i.v. Zugängen ist es bei uns so, das JEDER Pat. einen funktionierenden, also intravasalen Zugang haben muß. Und das hat sich schon manchesmal als wirklich hilfreich erwiesen.
 
Auf unserer ITS ist es so, das jede Pflegekraft alles können sollte, aber nicht gezwungen ist es zu tun.

Unsere Oberärzte möchten und fördern das auch, das alle Intubieren können und das auch regelmässig üben. Wer das nicht möchte wird dazu nicht gezwungen.

Und so verhält es sich eigentlich mit allen Bereichen. Ob nun Defi oder Medikamenten. Wer es sich zutraut der darf. ( naturlich überzeugen sich unsere Ärzte auch von der Qualifikation unserer Leute. Sollte es dann mängel geben in der Qualifikation, werden gezielte Schulungen angeboten )

Wir machen keinen Unterschied zwischen Fachkraft oder nicht. Schließlich haben wir Fachschwestern, die erst 4-6 Jahre dabei sind und wir haben "normale" Schwestern, die seit 25 Jahren auf der ITS arbeiten.
( Mal ganz davon abgesehen, das es in unserer Stadt ein wenig schwierig ist an die Fachausbildung zu kommen )
 

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