Pflegeproblem Oberschenkelvenenthrombose

aaronlaabs

Newbie
Registriert
27.03.2005
Beiträge
6
Hallo, ich brauche auch mal wieder eure Hilfe bei der Pflegeplanung.
... eine 70 jährige Pat. mit einer Oberschenkelvenenthrombose... Welche Pflegeprobleme sind hier für die Pflegeplanung von Bedeutung.
Ich danke schon jetzt für die Hilfe.
julia
 
Eine Pflegeplanung für eine Oberschenkelvenenthrombose kenne ich nicht.

Warum wird immer versucht das Krankheitsbild zu beplanen und nicht der Mensch, der diese Erkrankung hat? Welche Ressourcen hat er? Was will er erreichen? Was ist ihm wichtig? Wo braucht er Hilfe?

Elisabeth
 
Naja,

die Planung muss sich - nicht nur, da hast Du natürlich recht - auch auf das Krankheitsbild beziehen. Denn dadurch entstehen schliesslich ganz individuelle Probleme. Nicht nur die, die er auch ohne die Krankheit hat, sondern die, die er nun krankheitsbedingt neu erworben hat.
Egal welches Krankheitsbild das nun ist, aber je nach dem erfährt man neue Beeinträchtigungen, die es in der Pflegeplanung zu berücksichtigen gilt.

Ich glaube, dass Julia die konkreten Probleme einer Oberschenkelvenenthrombose erfahren wollte, wie z.B. Komplikationen einer solchen etc. Ich bin sicher, dass sie im Großen und Ganzen aber verstanden hat, auf was in einer Pflegeplanung ankommt.

LG
Trisha
 
Gehts in der Pflegeplanung um medizin. Diagnostik und Therapie?

Aus meiner Sicht gehts erst mal um die Ressourcen, die der Pat. trotz seiner Erkrankung hat. Was kann er selbst machen? Wo braucht er Hilfe? Und welche Hilfe will er überhaupt?

Man kann keine Pflegeplanung schreiben ohne die individuelle Situation des Pat. zu kennen.

Einschränkungen, die sich aus der Krankheit ergeben, erfährt man über eine gute Krankenbeobachtung, über die ärztl. Anweisungen zur Therapie, über Kenntnisse in Anatomie und Physiologie.

Ich verstehe das Problem irgendwie nicht. Erst wird eine Pflegeplanung für einen Komapatienten gesucht, dann solls eine für eine Oberschenkelvenenthrombose sein. Machen wir da Hausaufgaben? Ist der Pflegeprozess überhaupt verstanden worden?



Elisabeth
 
Elisabeth,

ich weiß nicht so recht was Du meinst.

Pflegeprozess ist klar, Erstellen einer Pflegeplanung ist auch klar, und meine sind bis jetzt alle beim MDK sehr gelobt worden.
Du berücksichtigst also in keiner Weise das Krankheitsbild?

LG
Trisha
 
Elisabeth Dinse schrieb:
Aus meiner Sicht gehts erst mal um die Ressourcen, die der Pat. trotz seiner Erkrankung hat.
.....
Einschränkungen, die sich aus der Krankheit ergeben, erfährt man über eine gute Krankenbeobachtung, über die ärztl. Anweisungen zur Therapie, über Kenntnisse in Anatomie und Physiologie.

Ergo: die Einschränkungen werden sehr wohl bedacht- sind aber nicht die einzige Grundlage der Planung.

Elisabeth

PS Kannst du eine Pflegeplanung für eine Erkrankung schreiben?
 
Elisabeth Dinse schrieb:
Ergo: die Einschränkungen werden sehr wohl bedacht- sind aber nicht die einzige Grundlage der Planung.

Elisabeth

PS Kannst du eine Pflegeplanung für eine Erkrankung schreiben?

Hm, was heisst krankheitsbezogen. Da ich bis vor kurzem noch in der ambulanten Pflege war, und es da sehr selten um irgendwelche Diagnosen und konkrete Krankheiten ging als viel mehr um den pflegebedürftigen Menschen in seiner häuslichen Umgebung, bezogen sich die Planungen nicht konkret auf die Krankheiten die er hat, sondern wurden lediglich dann aufgeführt, wenn er dadurch eine Einschränkung erfährt (z.B. Rigor oder Tremor bei M. Parkinson).
Im Krankenhaus, wenn die Pat. mit einer akuten Krankheit eingeliefert werden und ihre Verhaltensweisen plötzlich ändern müssen um den Genesungsprozess zu fördern, dann müsste ich doch auch eigentlich entsprechend planen. Selbstverständlich unter Berücksichtigung der Ressourcen, das ist klar!
Oder wie jetzt...also wenn Du einen Pat. hast mit einer, nehmen wir das Beispiel Oberschenkelvenenthrombose, gehst Du in der Planung nicht auf die Problematik ein, die eine Thrombose mit sich bringt? So habe ich Dich nämlich verstanden...

LG
Trisha
 
Da gabs dann offensichtlich ein Mißverständnis.

Übrigens wird im Krankenhaus unter den gleichen Prämissen geplant wie bei dir ehedem in der ambulanten Pflege.

Elisabeth
 
hallo, ich würde gern wieder zu meiner eigentlichen frage zurück die da lautete, ob mir jemand bei der erstellung der pflegeprobleme bei einer oberschenkelvenenthrombose helfen könnte.
liege ich mit folgenden pflegeproblemen richtig ?
schmerzen entlang der vene
angst/ furcht
schlafstörung
beeinträchtigte körperliche mobilität
-> dekubitusgefahr
-> kontrakturengefahr durch schonhaltung vor schmerzen
kann körperpfleghe nicht allein durchführen
kann wegen immobilität nicht aufstehen und auf toilette gehen
-> steckbecken, dk
-> obstipation durch bettruhe
Temperaturanstieg/ Fieber
schlechte gerinnung
appetitlosikkeit
-> gefahr dehydration
julia
 
Hallo Julia,


wenn diese Probleme tatsächlich bei dem Pat. gegeben sind, ja. Aber nicht, weil diese Probleme sein könnten. Wenn Du verstehst was ich meine.
Schaue, ob es zu dem jeweiligen Problem auch Ressourcen gibt.
Viel Erfolg!

LG
Trisha
 
Hallo Julia

ich mutmaße mal, das diese "Hausaufgabe" auf keinem echten Patientenbeispiel basiert. Ich liebe Pflegelehrer, die den Sinn des Pflegeprozesses nur ansatzweise verstanden haben.
Erst mal frage deinen Auftraggeber, ob es sich um eine

Phlegmasia coerulea dolens:vorw. im 3.–5. Ljz. auftretende „akute massive Venenokklusion“ (d.h. Massenthrombose aller Venen) eines Beines, mit dramat. Beginn (reißende Schmerzen, dunkelzyanot. Verfärbung). Später erhebl. Ödembildung u. hypovoläm. („Tourniquet“-)Schock, häufig feuchte Gangrän (arterieller Teilverschluss durch Kompression von außen, Puls meist nachweisbar). Tritt z.B. bei einem paraneoplastischen Syndrom auf

oder um eine:
Phlegmasia alba dolens: Iliofemoralvenenthrombose im Wochenbett als Ph. puerperalis („Metastasis lactis“), seltener nach Infektionskrankheiten; mit Lymphangitis u. später Thrombosierung (Schwellung u. wachsart. Blässe des Beines, schmerzhafte Bewegungshemmung, subfebrile Temp.).

oder geht man von einer banalen Phlebothrombose aus:Thrombosierung der Venenlichtung ohne wesentl. entzündliche Wandveränderung; oft als „tiefe Ph.“ bei Beinvenen (im Ggs. zur oberflächl. Thrombophlebitis)

Die Therapieansätze wären unterschiedlich.

Elisabeth
 
Zu deinen Vorgaben?

schmerzen entlang der vene
Ist dies ein Beobachtungsergebnis? Wenn ja, wie schauts mit der Schmerztherapie aus? Wann treten die Schmerezn auf?
Wovor hat der Pat. Angst? Wie ist er früher mit Angst umgegangen? Ist die Angst durch ungenügende Informationen zum Krankheitsbild entstanden?
schlafstörung
Waren die Schlafstörungen schon vor dem stationären Aufenthalt da? Wenn ja, was wurde gemacht? Ansonsten: was verhindert den Schlaf: Schmerzen, Angst, Umgebungsunruhe, Lagerung?
beeinträchtigte körperliche mobilität
-> dekubitusgefahr
-> kontrakturengefahr durch schonhaltung vor schmerzen
kann körperpfleghe nicht allein durchführen
kann wegen immobilität nicht aufstehen und auf toilette gehen
-> steckbecken, dk
-> obstipation durch bettruhe
Bettruhe und daraus ff. Probleme gut erkannt. Welche Ziele hat der Pat. in diesem Falle und wie kannst du ihm zur Erreichung dieser Ziele behilflich sein?
Temperaturanstieg/ Fieber
Was bedeutet das Fieber für den Pat.? Welche Auswirkungen hat es auf sein Wohlbefinden? Was können der Pat. und du zur Fiebersenkung beitragen? ausreichende Flüssigkeitszufuhr, kühlen, angemessene Raumtemperatur
schlechte gerinnung
Gab es eine Therapie zur Aufflösung des Thrombus oder handelt es sich nur um eine Heparinbehandlung?
Woher rührt die Appetitlosigkeit: Medikamente? Was ißt der Pat. gerne? Was hat er früher gerne gegessen und wieviel? Was bedeutet Essen für den Pat.?
-> gefahr dehydration
Warum besteht eine Gefahr der Austrocknung? Nimmt der Pat. Diuretika? Trinkt er zuwenig? Wieviel trinkt er?

Wie ist die Motivation des Pat.? Wie sind die kognitiven Fähigkeiten: versteht er, was er machen soll? Wie aktiv war der Pat. vorher? Hat er Angehörige, die in die Pflege mit einbezogen werden können (gemeinsames Essen)? ...

Mir fallen zig Fragen ein? Und bei allem sollte man aber immer noch im Auge behalten: was ist realistsich in einem Krankenhaus und unter diesem Krankheitsbild? Beispiel: Pat. wäre Extremraucher- das würde ich jetzt nicht planen wollen. Anders sehe es bei einem anderen Krankheitsbild aus. Da würde ich als Motivationsschub schon die Zigarette nutzen: wenn sie rauchen wollen, müssem wir uns bemühen sie so fit zu kriegen, dass sie bis zum Rauchereck vor der Tür kommen.

Hoffe etwas geholfen zu haben.

Elisabeth

PS Tipp: versuche Pflegeplanungen auf der Station zu schreiben, wo du gerade arbeitest und lasse deinen Mentor Korrektur lesen. Das bringt dir mehr als theoretische Patientenbeispiele.
 
hallo,
die einzigen angaben die ich habe sind: 70 jährige pat. mit oberschenkelvenethrombose, hat schmerzen, bein gerötet und geschwollen.
jetzt soll ich pflegeprobleme und pflegemaßnahmen ableiten. ich habe schon oft pflegeplanungen gescgrieben, habe auch hier eine vorstellung. dieses beispiel muß bloß vollsständig sein, weil dieses einmal mehr der prüfungsvorbereitung dient.
danke
julia
 
Woher hast du diese Angaben? Gibts den Pat. nun wirklich oder ist er eine fiktive Erfindung? Wenn letzteres: dann bräuchte der "Pat." eine Biographie. darfst du die mit dazutun? Außerdem müßtest du etwas zu Diagnostik Therapie festlegen: sozusagen als Rahmenbedingung.

Worauf einigen wir uns?

Eine vollständige Pflegeplanung ohne aktive Mitarbeit des Pat. kann es nie geben. Es fehlen einfach die Angaben, die in eine Pflegeanamnese gehören.

Was verstehst du unter vollständiger Pflegeplanung? Mußt du für jede ATL mind. ein Problem finden?

Elisabeth
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich möchte anmerken, dass die Angaben der Pat., die offenbar nicht real zu existieren scheint, sehr, sehr dürftig sind.

Also ich muss einen Pat. schon kennen, zumindest muss ich eine Anamnese einschliesslich Biografie, wie Elisabeth schon erwähnte, vorliegen haben.:deal:

So kann das meines Erachtens nix werden, sorry.
Da müsste ich mir was aus den Fingern saugen...:knabber:

LG
Trisha
 
wir haben im rahmen der prüfungsvorbereitung schwerpunkte erhalten. dies war zu thrombose. ich finde die angaben auch sehrt dürftig. anscheinend will unsere lehrerin eben wirklich nur 10 min allgemeine pflegeprobleme mit pflegemaßnahmen beschrieben haben.
julia
 
Na toll.

Was soll das bitteschön für eine Pflegeplanung werden, wenn man sonst keine Angaben hat? Ausser Alter, Geschlecht und Diagnose?
Kein Wunder, dass viele Probleme haben beim Pflegeplanung erstellen und dies als "sinnlos" beschreiben.

LG
Trisha
 
Wie schon erwähnt: ich liebe Pflegelehrer, die nicht wissen, um was es geht.

Tipp: Gestalte dir einen fiktiven Pat. mit Pflegeanamnese und Diagnostik- Therapiefahrplan und versuche dann eine Planung zu erstellen. Fällt dir das schwer, gehe auf die Station und suche dir einen solchen Pat..

Elisabeth