Pflegekräfte sind...

Werner Rathgeber

Stammgast
Registriert
01.09.2005
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315
Ort
Neubiberg
Beruf
Fachkrankenpfleger für Nephrologie und A+I
Akt. Einsatzbereich
Fachkrankenpfleger für Nephrologie (DKG)
Funktion
Klinikdialyse
Hallo @ all!

"Ich bin doch keine Waschmaschine auf Beinen"

Auf diesen Satz bbin ich in einem anderen Tread aufmerksam geworden.
Er hat mich nachdenklich gemacht.

Darum meine, sicherlich povokante, aber durchaus ernst gemeinte, Frage:

Wie definiert Ihr Euch im Beruf?

Ist er Berufung oder einfach nur ein Job?
Wie steht Ihr zu den Routinetätigkeiten wie z.B. Körperpflege?
Notwendiges übel oder Fachliche Notwendigkeit?
Was müßte sich ändern, damit Ihr in Eurem Beruf "richtig glücklich" wäret?

Bin auf die Antworten gespannt!

Liebe Grüße

Werner
 
Es ist keine Berufung!!!!
Hubertine
 
Mit dem Satz (der Waschmaschine auf Beinen) wollte ich genaugenommen nur meinen Unmut darüber zum Ausdruck bringen, dass es offensichtlich noch Schüler oder sogar Schulen gibt, nach deren Definition ein Praktisches Examen nur dann gültig ist, wenn dort möglichst ausgiebig der Waschlappen geschwungen wird. Bei meinem früheren Arbeitgeber ging das jahrelang so weit, dass das Examen auf einer anderen Station abgelegt wurde, falls das Patientenklientel auf der momentanen Einsatzstation keine Ganzkörperwäsche nötig hatte! Ich glaube, erst mit dem Krankenpflegegesetz von 2004 fand dort ein Umdenken statt.

Die Körperpflege ist ein nicht unwichtiger Bestandteil unseres Arbeitsgebietes. Ich will nur nicht den Eindruck erwecken, man habe nichts gearbeitet, wenn man nicht körperlich im Einsatz und dauernd am Rennen war. Krankenpflege ist viel mehr als Waschen, Füttern und Bettpfannen wechseln. Krankenbeobachtung, Beratung, Anleitung, seelische Unterstützung und und und gehören auch zu unserem Arbeitsbereich und sie sind keinesfalls zweitrangig.
 
Pflegekräfte sind ..... immer die Dummen. :)


Für mich einfach nur ein Job, niemand kam im Traum zu mir und sagte:
DU! Ja! DU! Du musst ein kranker Pfleger werden. :)

Wenn ich Zeit dafür habe stehe ich ihr doch sehr positiv gegenüber, aber unter den gegebenen Umständen eher hinderlich.

Mehr Personal und damit mehr Zeit, mehr Anerkennung der erworbenen Kompetenzen...wäre ein Anfang.... und einige sollten das "der Arzt ist mein Gott und ich sein Diener" getue ablegen. :)

Gruß
Dennis
 
Hallo,

in Bezug auf die grundpflegerische Versorgung würde ich mich sicher besser fühlen wenn ich, wie in der Theorie vermittelt, individuell versorgen kann.
(nicht nur das Ziel der Reinigung verfolgen)

Das fängt schon beim Zeitpunkt an, möchte nicht jemanden um 06:00 wecken müssen um ihn zu waschen weil es mir organisationsbedingt nicht möglich ist das zu einer humaneren Uhrzeit zu erledigen.

Ich möchte den Patienten pflegen wie ich es gelernt habe. Inklusive der Prophylaxen, die nunmal unabdingbar sind.

Zitat einer Schwester "Mit der Thrombose und Kontrakturenprophylaxe habe ich nicht´s zutun, das ist Aufgabe der Physiotherapeuten ."

Problem dabei ist nur dass die Physiotherapeuten lediglich einmal tgl. kommen und dann max.20 min.

Das reicht meines Wissens nach aber nicht wirklich aus:gruebel:

Was muss sich ändern?
Denke dass sich allein durch Organisitation viel erreichen lassen könnnte. Jedoch sind nicht alle Kräfte dazu bereit, denn was 20jahre "gut" gelaufen ist, funktioniert doch prima:weissnix:

Junge Schwestern, die noch motiviert sind ihre Ideale verfolgen...schwimmen nicht lange gegen den Strom...weil es denke ich einfach zu anstrengend ist und psychisch sehr belastend sein kann.

Würde mich freuen wenn ich nach meinem Examen einer Beschäftigung nachgehen darf bei der ich nach Dienstschluss zufrieden nach Hause fahren kann.

Jedoch wird sich das nur schwer umsetzen lassen, aber ich gebe nicht auf und hoffe das ich in meinem berufsleben auf möglichst viele gegen-den-Strom-Schwimmer treffe.

... und einige sollten das "der Arzt ist mein Gott und ich sein Diener" getue ablegen. :)

Das regt mich auch besonders auf, was Doc sagt ist Gesetz...Mitdenken sollte auch zum Standart der Schwestern werden. Vier Augen sehen nunmal mehr als zwei und auch ein Doc kann sich irren.

Obendrein haben wohl manche auch vergessen dass Ärzte..nicht die Vorgesetzten der Pflege sind, -->verschiedene Berufszweige:emba:

liebe Grüße, Nina
 
.......Pflegekräfte sind ...........preiswerte Ja-Sager/innen.

Beobachtet mal die wenigen Momente auf Station,wenn ihr N E I N sagen müßt,was dann passiert.Die Gesichter werden ernst,der freundliche Gesichtsausdruck wird weichen.Die Patienten beginnen sich zu wundern und sind enttäuscht.Wie kann d i e bloß nein sagen,das geht doch gar nicht.....

Ich mache meinen Beruf gern,den habe ich mir ausgesucht,obwohl meine Bekannten und Freunde mir abgeraten haben.
Was mir schwer fällt-wir machen tagtäglich Spagat und Kopfstand .(Mehr und mehr tut mir davon der Kopf weh und der Magen rebelliert bald.)


Wenn ich Glück habe,dann kann ich die drei schwerkranken Patienten im Zimmer in einer Stunde waschen,anziehen,dabei aufmunternde Gespräche führen.Ich mache das gern,das nennt man an der Basis arbeiten,das kann ich noch.Wenn es nicht gut läuft,dann klingeln ununterbrochen die Klingeln und das Telefon.Dann muß ich für mindestens fünfmal aus dem Zimmer.Wasser wird kalt,Patient ist halb ausgezogen im Bett.Dann dauert es,bis ich wieder zurück bin.Dabei habe ich aber nochmals zwei solche Zimmer.
Ich habe oft das Gefühl,Ganzkörperwäsche wird immer mehr zur öffentlichen Zurschaustellung.Gerade,weil man dafür nicht mehr die nötige Zeit und Ruhe hat.Wenn außen unser Licht an der Tür zu sehen ist,können andere Berufsgruppen nicht warten,sie klopfen oft nicht einmal.......Auch Ärzte platzen herein.Es ist ein waschen zwischen Tür und Angel.

Es gibt in der Pflege so viel gute Möglichkeiten,den Patienten angemessen zu pflegen,aber was wir in letzter Zeit pflegen,das nenne ich nur noch Schmalspurpflege.Der Arzt reagiert nicht,wenn ich sage,da könnte man ein Hautkonsil einschalten.Nein,es wird ein XY draufgeschmiert,Hauptsache es ist preiswert.

Ich frage die anderen Kollegen ernsthaft,ob sie das noch lange mit ihrem Gewissen durchführen können!!!!

Gerade wenn man für die Patienten nach OP die nötige Zeit für Mobilisation haben sollte,wenn der Patient wackelig ist,wir dabeibleiben sollen und müssen.Auch als Thromboseprophylaxen zu sehen.Es bereitet mir Unbehagen,wenn die Patienten in den Betten verwahrt werden müssen.Natürlich sind noch Physiotherapeuten da,aber allerhöchstens zweimal pro Tag.

Gerade wenn man alle zwei Stunden lagern sollte,wo sind dann die Kollegen ?Sie sind beim Blut abnehmen,Infusionen anhängen,bei Röntgenbegleitung und in OP gegangen.Allein lagern,schön und gut,klappt nicht bei allen Patienten.Da komme ich mit Kinästhetik auch nicht weit.Da muß dann ein Patient immer länger warten.

Ältere Menschen müssen oft alle halbe Stunde auf den Topf oder auf den Nachtstuhl.Wenn sie den Drang haben,muß es schnell gehen,da sie den Urin nicht mehr so lange halten können.Ist in Ordnung.Doch wo bleiben die Kollegen ?Sie sind im Op,bei den Zugängen,im Röntgen ,bei Visite.Das Klingeln der Patienten dauert immer länger,bis endlich eine Pflegekraft kommt.Dann geht der Urin schon ins Bett.Soll ich bald Windeln verteilen ?Oder ist das moralisch verwerflich?

Mit den Medikamenten austeilen ist es das gleiche.Ich müßte mehr Zeit haben,wenn ich die nicht habe,die Pillen so beim Patienten abstelle ohne genau nachzuschauen,dann hat der Patient eventuell einen großen Schaden.Ich muß manchen auch direkt die Pillen in den Mund geben,da sie es nicht selbst können.

Ich definiere mich nicht nur als diejenige,die dem Arzt zuarbeitet,sagt wo es langgeht auf Station.Ich erwarte vom Arzt,daß er sagt,was Sache ist,welches Medikament in welcher Dosis und nicht umgekehrt.Da fragen neue Kolleginnen,sie bekommen aber keine Antwort,sondern werden gefragt,was sie denn meistens so an Medikamenten geben.Da erwarte ich vom Arzt auch,daß er mal eher eine Patientenverlegung einleitet und nicht wartet,bis wir ihn darauf ansprechen.Ich erwarte vom Arzt,daß er Erstinfusionen anstandslos anhängt und nicht sagt,hängen sie das an.

Da haben wir Fortbildungen,Fachzeitschriften ,Vorträge in Perfektion etc.,was aber täglich für die Patienten übrig bleibt,das ist schnelle Abfertigung mit Dauerlächeln.So nach dem Motto: Es läuft doch ganz gut !
Läuft es wirklich noch gut ?

*Glücklich wäre ich nur,wenn wir ein Drittel mehr Mitarbeiter hätten.Schwangere dürfen keine Betten schieben,kein Blut abnehmen,kein Redon wechseln,nicht in die Isolierzimmer etc.Oder gibt es bei den anderen Abteilungen keine Schwangeren ?
*Glücklich ware ich,wenn die vielen Zuwendungen mehr als nur eine Minute dauern könnten.Wenn ich noch etwas mehr als Phrasen sagen könnte,etwas mehr persönlicher eingehen könnte.
*Glücklich wäre ich,wenn ich nicht jeden Monat die lästige Rechenschaft vor der PDL ablegen müßte,warum bei den Kollegen hier und dort die Überstunden anfallen.Ist es denn so schön,dauernd ÜS zu machen?Besonders auch abends bis 23 Uhr.
*Glücklich wäre ich,wenn die Pflege mehr Anerkennung und Bezahlung erfahren würde,nicht nur als Lippenbekenntnisse von Politikern in der Presse lesen müßte...was in den nächsten Jahren an Mitarbeiterzuwachs und an höherem Lohn angedacht ist.
*Glücklich wäre ich,wenn ein Hol -und Bringedienst die Patienten fahren könnte,OP,Röntgen etc..
*Glücklich wäre ich,wenn ich mit den Kollegen etwas mehr Spielraum hätte.Damit meine ich etwas mehr Eigenbestimmung.Die Fremdbestimmung von OP ,Intensivstation,Amulanznotaufnahmen nimmt ja überhand.Die Ärzte kommen und machen Visite,egal,ob ich noch mitten in der Körperpflege bin,die warten nicht.

Die Leitungsaufgaben die werden als selbstverständlich gesehen. Soll man so nebenbei machen ?Dienstpläne aus dem Ärmel zaubern,noch möglichst mit den Wunschplänen der Mitarbeiter berücksichtigt.Es gibt dann tatsächlich immer noch Mitarbeiter,die sauer sind,wenn ein Tag fest für Stations-Organisation eingeplant ist.Warum ich nicht mal schnell mithelfe ?


Wenn ihr es so sehen wollt,dann bin ich der Animateur und Tröster,die Waschmaschine, das Klo,die wandelnde Apotheke etc,aber das klingt nicht unbedingt nett.Die Patienten freuen sich,wenn wir lächelnd ins Zimmer kommen,wenn wir das schaffen,vielleicht geht für manche ja die Sonne dabei auf......

LG
Melisande
 
Wie definiert Ihr Euch im Beruf?
Als Krankenschwester, die sich in 3 Jahren Wissen angeeignet hat, das sie anwendet.

Ist er Berufung oder einfach nur ein Job?
Weder noch, es ist ein Beruf, den ich erlernen wollte und immer noch gerne mache. Er dient dazu, meine Existenz zu sichern indem ich mir von dem Gehalt all das kaufen kann, was ich zum Leben brauche.

Wie steht Ihr zu den Routinetätigkeiten wie z.B. Körperpflege?
Notwendiges übel oder Fachliche Notwendigkeit?

Das kommt auf den Patienten an. Jemand, der beispielsweise nur einen Arm frakturiert hat, bei dem ist es reine Routine.
Wenn es jemand ist dem ich darüber Zuwendung, Hautbeobachtung, Stimulation oder ähnliches geben kann, dann brauche ich auch Fachwissen.
Was müßte sich ändern, damit Ihr in Eurem Beruf "richtig glücklich" wäret?
Was müßte sich ändern, damit Ihr in Eurem Beruf "richtig glücklich" wäret?
Die Rahmenbedingungen wie ausreichendes Personal, leistungsbezogenes Gehalt, und last, but not least, endlich eigenverantwortliches Handeln entsprechend meines Fachwissens.
 
Hallo @ all!

"Ich bin doch keine Waschmaschine auf Beinen"

Hallo ,
ICh habe bis vor kurzem im Altenheim gearbeitet und habe mich auch wie eine Waschmaschine auf Beinen gefüllt. Und wie eine Putzfrau die ständig vor gehalten bekommt das die Vorhänge nicht richt aufgemacht wurden die Nachttische und Bew. Schränke nicht sauber und ordentlich sind usw.


Ist er Berufung oder einfach nur ein Job?

Für mich ist es der Job den ich immer machen wollte und auch gerne mache! Aber ich würde es nicht als Berufung bezeichnen!

Wie steht Ihr zu den Routinetätigkeiten wie z.B. Körperpflege?

Seit dem ich wieder im Krankenhaus arbeite pflege ich wieder gerne. ICh arbeiten gerne an der Basis gehe durch die Zimmer versorge die Pat. habe die Möglichkeit auch mal Leuten zuzuhören wie es ihnen wircklich geht usw. Schlimm sind die Tage wo man kaum aus dem Stationszimmer raus kommt vor lauter Telefon Visiten ausarbeiten usw. Und mittags kaum einen Pat richtig gesehen hat. Da komm ich mir immer vor als hätte ich nichts geschafft!

Notwendiges übel oder Fachliche Notwendigkeit?
Was müßte sich ändern, damit Ihr in Eurem Beruf "richtig glücklich" wäret?
Einfach mehr Personal zb. in Form einer Stationsekretärin und natürlich ein höherer Anteil an Examinierten Kräften.
Gruss sueann
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich finde die Anfänge sollten erstmal in der Abgrenzung der Ärztlichen und der Pflegerischen tätigkeiten liegen.

Die meisten finden es ja toll, wenn sie Blut abnehmen dürfen, Nadeln legen, Wundverbände machen, Infusionen anlegen.

Ich finde es auch wichtig diese Dinge zu können, aber ich finde es sollte nicht unsere Hauptaufgabe sein, sondern die der Ärzte. Denn wenn wir weniger ärztliche Tätigkeiten übernehmen würden, hätten wir auch mehr Zeit für die Pflege.

Eine Körperpflege könnte viel individueller gestaltet werden und die Prophylaxen mit eingebaut werden, wenn man nicht immer den Gedanken im hinterkopf hat :" Die 7Uhr antibiosen müssen angehängt werden und die Heparine sind auch noch nicht gespritzt"

Außerdem denke ich das wir auch ein viel besseres Bild ind er Öffendlichkeit hätten, und nicht nur das, des Exkremente wegwischens und dem arzt alles hinterher tragen, wenn wir mehr von den ärztlichen tätigkeiten (bei denen wir eh nicht bezahlt werden, sondern die ärzte) weglassen würden und uns mehr um beratung und anleitung kümmern würden.

ich denke es vermittelt mehr kompetenzen, wenn wir ne ordendliche ASE durchführen oder den Patient induviduell über seine Krankheit aufklähren.
ich denke so lassen sich auch mehr rezidive verhindern

was meint ihr??
 
aber ich finde es sollte nicht unsere Hauptaufgabe sein, sondern die der Ärzte. Denn wenn wir weniger ärztliche Tätigkeiten übernehmen würden, hätten wir auch mehr Zeit für die Pflege.

Ich persönlich bin zufrieden, ein Gleichgeicht zwischen Behandlungs-und Grundkrankenpflege auszuüben. Könnte mir nicht vorstellen, dass die Grundpflege dominiert, da ich das Gefühl hätte, nicht wirklich gefordert zu sein.
Ich hätte ja dann gleich meine Ausbildung verkürzen und mich auf die eines Pflegehelfers beschränken können. :weissnix:
 
Ich finde das mein Beruf keine Berufung ist, aber auch nicht nur irgendein Job. Für mich ist es mein Beruf den ich erlernt habe und den ich gern mache, sonst hätte ich diesen nicht gewählt.
Grundpflege gehört natürlich dazu, aber der Beruf besteht ja aus viel mehr Sachen wie nur die Grundpflege!
Es gibt bei mir schon auch Momente wo ich denke: Hallo?? Ich bin doch keine Waschmaschine und auch nicht der Depp vom Dienst. Das kommt meist dann vor, wenn man Patienten hat, die der Meinung sind, eine Krankenschwester muss nur waschen und Bettschüsseln verteilen.
Mehr Personal wäre toll. Ausserdem mehr Entscheidungsfreiraum. Es gibt wirklich Ärzte, die muss man fragen, wenn man einen Patienten mit Einlauf abführen will. Sowas, finde ich, können Pflegekräfte wesentlich besser einschätzen als Ärzte.
 
Hallo Zusammen,
mein Beruf ist mein Job, der Job mit dem ich mir meine Brötchen verdiene, das mir die Arbeit zusätzlich noch wahnsinnig viel Spaß bereitet ist ein toller Nebeneffekt:) Nein im Ernst, ich spreche ungern von Berufung aber ich denke man muss für diesen Job schon irgendwie geschaffen sein, das kann nicht jeder...genauso wenig wie nicht jeder tgl ins Büro sitzen könnte...

Grndpflege hin und wieder ist vollkommen in Ordnung und gehört nunmal zu unserem Berufsbild dazu...in meinem Fachbereich haben wir natürlich deutlich weniger Grundpflege als z.B auf internistischen Stationen o.ä und meiner Erfahrung nach mehr Zeit dafür... Darum ist es wichtig und man lernt viele Pat. dabei noch viel besser kennen...

Ich habe keine Lust mehr der Diener des Arztes oder der Blitzableiter zu sein, ich habe eine gute Ausbildung hinter mir und ich werde das Gelernte auch nutzen... ich will Ressourcen fördern und Gesundheit stärken...und ich hoffe das Ärzte und Pflege es meist schaffen ein einheitliches Team zu bilden, das den anderen Berufszweig wertschätzt.

Vlg Verena
 
Dem stimme ich doch mal prompt zu...warum wird "die Pflege" immernoch an der Grundpflege festgemacht ?
Ist dann doch kein Wunder,daß es landläufig heißt : "Waschen kann jeder !".

In meinem Fachbereich ist die Grundpflege überhaupt nicht vertreten,aber wenn ich so unsere Inneren sehe,die inzwischen mehr nem Altenheim denn nem KH ähneln,komme ich in's grübeln. Da ist die Grundpflege das Wichtigste,weil so viele Pat. hilfebedürftig sind,erst danach kommen Untersuchungen und Therapie.

Und im Gegensatz zu den Inneren hab ich meine Doc's "im Griff",also nix mit Gott und Assistent :sbaseballs:.
 
Sorry das ich jetzt so blöd fragen muss und es is auch wirklich OT aber was wollt ihr mir den mit diesem :wavey: Smiley sagen???
Findet ihr meine Aussage nun nett oder wollt ihr mir damit sagen ich solle mir mal an den Kopf fassen?!? :verwirrt: :)

vlg Verena
 
Zuletzt bearbeitet:
Der hier :gruebel: fasst sich an den Kopf.
Dieser hier :wavey:winkt Dir grüßend zu.
 
Na dann bin ich ja beruhigt! :)
Danke Claudia!

lg verena
 
Pflegekräfte sind....
-gerade auf vielen inneren und chirurg Stationen mit hohem Pflegefall
aufkommen - ...bettpfannentragende, waschlappenschwingende, blumenvasenbringende, mahlzeitenverabreichende, um ihr Leben rennende und kopfhinhaltende "Deppen des Hauses" .
Als PK ist man für alles verantwortlich, egal, ob der Doc den Laborbefund verschusselt hat oder der Besucher eine Blumenvase samt Wasser umgeworfen hat..... Wichtig sind Standards nach Schema F, Hauptsache alle Tabellen, Statistiken und Formulare sind ordnungsgemäß ausgefüllt, der Patient mit seinen Bedürfnissen stört häufig nur noch.....

Mir macht mein Beruf immer noch Spaß, weil ich nicht auf einer solchen Station arbeite, die Docs nicht die Halbgötter in Weiß sind sondern eher gleichberechtigt arbeiten....
... ich aber sehe, wie viele meiner Kolleginnen auf besagten Stationen sich verheizen lassen, oft am Ende ihrer Kräfte sind und halbtot nach Hause schleichen.... und das dank des Helfersyndroms, dass so viele Krankenschwestern in sich tragen, auch noch für normal halten.....:knockin:
Malu68
 
Hallihallo...
Als ich während der Ausbildung im Krankenhaus gearbeitet habe, hat es mich genervt, dass aufgrund von Personal- und Zeitmangel nie individuell gepflegt werden konnte, kaum Zeit für Gespräche da war, Patienten vertröstet werden mussten, Gelerntes nur halbherzig angewendet werden konnte...etc etc
Ausserdem wurde geschimpft, dass immer mehr Arzttätigkeiten von uns übernommen werden sollten - wiederum fanden wir die ja immer spannender als "nur zu waschen".

Nun arbeite ich in der außerklinischen Intensivpflege und bin trotzdem nicht glücklicher. Die Zeit und das Personal ist jetzt da, meiner Meinung nach aber fast schon zuviel ....jetzt fühle ich mich unterfordert. Übernahme der ärztlichen Tätigkeiten sind rar & wenn die pflegerische Versorgung gelaufen ist, geht es eigtl nur noch um - Beschäftigung - Betreuung - Ausflüge....

Das war im Gegensatz zur Altenpflege nie Bestandteil der Ausbildung und ehrlich gesagt fühle ich mich komisch, fürs "Mensch ärgere dich nicht" spielen oder in den Zoo gehen bezahlt zu werden. Und noch viel mehr, wenn Quereinsteiger in der Pflege dieselben Tätigkeiten ausführen dürfen wie ich.


Also, was würde mich dann eigentlich glücklich machen?

*verantwortungsvolle Aufgaben, aber auch die Zeit dazu, diese korrekt und nicht nur halbherzig ausführen zu können

* Zeit für die Patienten (Gespräche, diverse Wünsche erfüllen) - aber nicht stundenlang mit ihnen schon fast familiär in der Runde zu sitzen

* ausreichend Personal, um nicht ständig aus dem Frei o.ä. geholt zu werden (dann geht man auch gern auf Arbeit und muss nicht stöhnen, weils das 3. Wochenende ist)

* mehr Weiterbildungsmöglichkeiten, um sich von anderen abzugrenzen und nicht nur als "waschmaschine" zu gelten

das wäre ein Ansatz........
 

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